„Nichts zu verzollen!“ – Komödie über Streitigkeiten an der Grenze zwischen Belgien und Frankreich

Der Film Nichts zu verzollen ist eine französische Komödie von Dany Boon, die sich der europäischen Einigung im Allgemeinen und der Abschaffung der Zollgrenzen zwischen Belgien und Frankreich im Speziellen widmet. Ort der Handlung ist das belgisch-französische Grenzörtchen Courquain, welches durch das Schengener Abkommen seine wahrscheinlich größte Besonderheit verliert – den Schlagbaum an der gemeinsamen Grenze.

Für den belgischen Zöllner Ruben (Benoît Poelvoorde) bricht dabei eine Welt zusammen, denn „die Camenberts“ ((so nennt er die Franzosen)) mag er nicht wirklich (und das ist noch sehr freundlich ausgedrückt). Seine inoffizielle „Mission“ (gegen die verhassten Franzosen zu stänkern und agieren) scheint dabei manchmal wichtiger als seine eigentliche Aufgabe als Zöllner, wie beispielsweise das Verhindern von Drogenschmuggel. Sein Gegenpart auf der anderen Seite, der Zöllner Mathias (Dany Boon), sieht das mit dem Streit zwischen Belgien und Frankreich nicht so, wiewohl er natürlich auch auf Rubens Provokationen reagiert – teilweise sogar recht heftig…

Das macht seine Situation nicht unbedingt einfacher, denn schon seit einem Jahr pflegt er eine enge Beziehung über die Grenze. Was grundsätzlich kein Problem wäre, wenn nicht gerade seine Angebetene Louise die Schwester von Ruben wäre, was auch der Grund dafür ist, dass er die Beziehung mit Louise versucht geheim zu halten.

Die Situation wird – gerade für Ruben – immer schlimmer, je näher der Tag der Grenzöffnung kommt. So haben die Vorgesetzten auf belgischer und französischer Seite beschlossen, dass nach Schließung der festen Schlagbäume mobile Grenzkontrollen eingerichtet werden sollen. Diese Grenzkontrollen sollen gemischt besetzt werden und auch wenn Ruben noch hofft, dass dabei männlich/weiblich gemeint ist, ist natürlich damit belgisch/französisch gemeint. Es kommt wie es kommen musste – und Ruben und Mathias gehören gemeinsam einer solchen Kontrolle an und müssen versuchen mit einem klapprigen Renault R4 und einen einem Drogenspürhund ihre hoheitlichen Aufgaben zu erfüllen.

Ohne zu viel verraten kann man sich denken, dass es zu dem einen oder anderen Konflikt verbaler und non-verbaler Art zwischen Mathias und Ruben kommt, was durch auftretende Drogenschmuggler, redselige Wirtsleute und mehr komplettiert wird.

Sprachliches…

Dany Boons Erstlingswerk Willkommen bei den Sch’tis wird auf dem Kinoplakat von Nichts zu verzollen genannt, und wer diese Komödie kennt, der wird sich bei diesem Film schnell an die besondere Sprache des Filmes erinnern. Dort war die picardische Sprache ein Thema, die – zur besseren Verständlichkeit für das deutsche Publikum – in der deutschen Fassung durch einen fiktiven deutschen Dialekt ersetzt wurde. Ähnlich ist es bei Nichts zu verzollen, wo sprachliche Unterschiede zwischen dem in Frankreich gesprochenen Französisch und dem in Belgien gesprochenen Französischen durch unterschiedliche Dialekte präsentiert werden (wobei laut der Kritik der „Rheinischen Post“ das nicht so gut ausgeprägt ist, wie bei den Sch’tis).

Während die teilweise sich ziemlich dämlich anhörende Sprache in den ersten paar Minuten noch ziemlich irritierend wirkt, gewöhnt man sich recht schnell daran und kann im Verlauf des Filmes die Belgier und die Franzosen schon sprachlich unterscheiden. Wer die Sch’tis nicht kennt, kann sich eine Kostprobe im Trailer anhören.

Inhaltliches…

Der Film ist unterhaltsam und spielt mit vielen Klischees, wobei das zum Teil etwas einseitig (pro französisch) ist. Zwar wirkt die Geschichte an manchen Stellen etwas übertrieben, aber das ist bei einer Komödie nicht unbedingt außergewöhnlich. Die Charaktere sind – fast schon logischerweise – teilweise sehr überzeichnet dargestellt, aber gerade das macht auch ein wenig den Reiz des Filmes aus. Die Geschichte selbst ist nicht besonders komplex und lässt sich teilweise auch gut vorhersehen, aber hier gilt dann die filmische Variante von „der Weg ist das Ziel“.

Fazit

Der Film Nichts zu verzollen! ist ein guter Unterhaltungsfilm, bei dem man immer wieder über die abstrusen Einfälle und Dialoge lachen muss. Die Geschichte selber wirkt zwar an der einen oder anderen Stelle etwas konstruiert, aber das stört nicht wirklich. Die Schauspieler gehen in ihren Rollen auf und gerade die Hauptdarsteller Mathias und Ruben brillieren als die beiden Gegenspieler des Filmes, die sich notgedrungen zusammenraufen müssen, weil es so von ihnen verlangt wird.

Ungewohnt ist die spezielle Sprache, doch hat man sich da nach wenigen Minuten dran gewöhnt, macht es sogar ein wenig Spaß und weiß zu gefallen. Außerdem zeigt dies auch den enormen Aufwand, der im Rahmen der Synchronisation betrieben wurde.

Der Trailer

Nachfolgend der Trailer zum Film:

image_pdfPDF öffnen / Open PDFimage_printDrucken / Print
Visited 33 times, 1 visit(s) today
Dieser Beitrag wurde unter Kino abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu „Nichts zu verzollen!“ – Komödie über Streitigkeiten an der Grenze zwischen Belgien und Frankreich

  1. Britta Langhoff sagt:

    Ich mochte „Willkommen bei den Sch’tis sehr. In einigen Medien war ja zu lesen, dass „Nichts zu verzollen“ die Erwartungen nicht erfülle. Der Trailer ist aber doch sehr vielversprechend und ich erwarte eigentlich genau das, was hier in der Kritik beschrieben wird. Ich schau ihn mir auf jeden Fall an.

Kommentare sind geschlossen.