Schlagwort-Archive: Juden

Aus dem Geisterreich der Geschichte: Johan Simons inszeniert in Bochum „Die Jüdin von Toledo“ nach Feuchtwangers Roman

Alles zertrümmern: Ensemble-Szene aus „Die Jüdin von Toledo". (Foto: © Jörg Brüggemann / Ostkreuz - Schauspielhaus Bochum)

Alles zertrümmern: Ensemble-Szene aus „Die Jüdin von Toledo“. (Foto: © Jörg Brüggemann / Ostkreuz – Schauspielhaus Bochum)

Große Erwartungen an der Königsallee: Der neue Schauspielhaus-Intendant Johan Simons (zuvor Chef der RuhrTriennale) zeigt seine erste Bochumer Premiere und hat mit „Die Jüdin von Toledo“ nach Lion Feuchtwangers Roman gleich einen höchst gewichtigen Stoff gewählt, der sich trotz historischer Ferne immer wieder aufs Heute beziehen lässt und verblüffende bis bestürzende Aktualität gewinnt. Und das keineswegs nur gedanklich, sondern mit genuin theatralischen Mitteln.

Das Grundgerüst der vielfältigen Ereignisse: Der kastilische König Alfonso (Ulvi Erkin Teke) sinnt mit anderen christlichen Fürsten auf einen neuen Kreuzzug gegen die andalusischen Gebiete Spaniens, in denen Muslime herrschen, seinerzeit als Garanten einer kulturellen Blüte sondergleichen. Zur Abwehr christlicher … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Geschichte, Glaubensfragen, Krieg & Frieden, Theater | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , | Schreib einen Kommentar

Langjähriger Dortmunder Journalistik-Professor Ulrich Pätzold legt Berlin-Buch vor

PaetzoldCover30 Jahre war Ulrich Pätzold ordentlicher Professor für Journalistik in Dortmund. Als er 1978 in die Westfalenmetropole berufen wurde, um den seinerzeit neuen Studiengang mit aufzubauen, kam er aus Berlin, damals noch eine geteilte Stadt. Nach seiner Emeritierung kehrte er zurück an die Spree und legt jetzt ein Buch vor, mit dem er den Leser einlädt, ihn auf seinen Spaziergängen durch die Hauptstadt zu begleiten.

Gern abseits der Touristenpfade macht er sich auf den Weg durch die Stadtbezirke und erzählt Episoden und Geschichten aus der wechselvollen Vergangenheit „seiner“ Stadt. 15 Jahre hat er hier gelebt, zunächst studiert (Publizistik, Philosophie, Theaterwissenschaften, Musik- und Literaturwissenschaften), noch während des Studiums mit journalistischer Tätigkeit für RIAS Berlin und viele andere Medien begonnen.

Der Autor … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Alltag, Geschichte, Gesellschaft, Kultur an sich, Literatur, Schule, Uni, Bildung | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , | Schreib einen Kommentar

Musiktheater zur Shoah: Essener Jüdin steht im Mittelpunkt

Als das Unheil begann, Gestalt anzunehmen, wohnte Perl Margulies in Essen. Mit ihrem Mann Benzion (oder eingedeutscht Benno) führte sie ein Geschäft. Eine ganz normale Hausfrau aus der bürgerlichen Mittelschicht wird 2012 zur Protagonistin einer Oper. „Refidim Junction“ heißt das Werk des Jerusalemer Komponistin Magret Wolf. Uraufgeführt wurde das Musiktheater nun in einer beispielhaften Zusammenarbeit von Musikhochschule und Theater Würzburg. Und die Essener Jüdin spielt darin eine Hauptrolle. Sie war eines von Millionen Opfern des nationalsozialistischen Rassenwahns.

Frühes Opfer des Rassenwahns: Perl Margulies lebte bis 1933 in Essen. Foto: privat

Frühes Opfer des Rassenwahns: Perl Margulies lebte bis 1933 in Essen. Foto: privat

In „Refidim Junction“ stellt Magret Wolf Briefe zweier jüdischer Frauen gegenüber, der Würzburger Dichterin Marianne Rein und der Essenerin Perl Margulies. Beide werden Opfer der Verfolgung: Die junge Lyrikerin wird … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Oper & Ballett | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , | Ein Kommentar

Wie die Medien unser Bild von Israel bestimmen – Ausstellung in der Alten Synagoge von Essen

Von Bernd Berke

Essen. Wir alle haben von Israel und den Juden lauter Zerrbilder aus den Medien im Kopf. So lautet jedenfalls die These einer Ausstellung der Alten Synagoge in Essen.

Vor allem zwei Magazine hat man zur Beweisführung ausgewertet, nämlich „Spiegel“ und „Stern“, die beide etliches zur Aufklärung über die Untaten der NS-Zeit beigetragen haben. Doch für diese Ausstellung hat man (nicht in Texten, sondern in der Bebilderung) ganz bewußt nach Defiziten und Fehlleistungen gesucht, die sich durch ihre Häufung seit den 50er Jahren zu Klischees verfestigt hätten. Tafeln mit vergrößerten Reproduktionen dienen als Beweisstücke.

In Deutschland lebende Juden kommen überhaupt selten in der Presse vor. Und wenn, dann nicht als „sie selbst“, wie die Ausstellungsmacher sagen, sondern fast … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Medien, Politik und so | Verschlagwortet mit , , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Wie die Medien unser Bild von Israel bestimmen – Ausstellung in der Alten Synagoge von Essen