Da kichert die Kamera

Dass ich es nur gleich zerknirscht gestehe: Ich habe wohl eine Ordnungswidrigkeit begangen. Doch die Sache ist glimpflich ausgegangen. Aber warum?

Der Reihe nach: Zumindest meine Kompaktkamera habe ich nahezu immer bei mir. Man weiß ja nie, was es zu sehen gibt. So auch neulich, als ich am Steuer saß. Da hat mich für Sekunden der Deibel geritten – und ich habe während der Fahrt (ca. 45 km/h) zum rechten Seitenfenster hinaus geknipst. Warum? Fragt mich nicht. Jedenfalls bin ich dabei behördlich beobachtet worden.

Corpus Delicti (©Bernd Berke)

Corpus Delicti (©Bernd Berke)

Etwa 500 Meter später hielten Polizisten mich an. Papiere zeigen, das Übliche. Schließlich die Frage: Was ich denn da in der Hand gehalten hätte? Die Kollegen hätten es nicht genau gesehen. Kleinlaut gab ich zu: „Es war diese Kamera.“ Die lag noch unübersehbar auf dem Beifahrersitz und kicherte. Sozusagen.

Der nächste Satz meines Gegenübers konnte ja wohl nur auf die Ausrufung eines namhaften Bußgelds hinauslaufen…

Aber nein! „Ach so, wir dachten schon, es wäre vielleicht ein Handy gewesen. Na, dann gute Fahrt.“

Seitdem rätsele ich, ob ich am Steuer auch künftig munter fotografieren darf, wenn’s nur mit einer vernünftigen Kamera geschieht – und nicht mit einem schnöden Smartphone. Soll ich demnächst die Spiegelreflex mit Stativ verwenden und zwischendurch das Objektiv wechseln?

P.S.: Aber natürlich will ich’s – so oder so – nicht wieder tun. Echt jetzt.