Kurz und abgeschmackt: der ARD-„Brennpunkt“ über den Anschlag in Paris

Das war wirklich ausgesprochen dürftig: Die ARD hat heute ab 20:15 Uhr einen gerade mal 17 Minuten langen „Brennpunkt“ zum ruchlosen Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ erübrigt. Mit mancher mittelschweren Wetterkapriole hat man sich schon länger aufgehalten.

Oben rechts befindet sich der Ausschaltknopf. (Foto: BB)

Oben rechts befindet sich der Ausschaltknopf. (Foto: BB)

Schlimmer noch: Der Einstieg war ungemein abgeschmackt. Moderator Markus Preiss, bis vor kurzem noch selbst in Paris eingesetzt, hielt es für nötig, uns den Schrecken des Attentats vor Augen zu führen, indem er salbungsvoll sagte, Paris sei ja sonst für das Schöne im Leben bekannt: für die Liebe, für Kunst, für gutes Essen… Man bewundere den Eiffelturm und manche andere Sehenswürdigkeit, doch heute…

Ja, ist es denn zu fassen? Wie fühllos können Fernsehleute sein, die solche erbärmlichen Texte hinfetzen?

Schon die ersten Sätze der Sendung waren abgründig. Moderator Preiss behauptete, man habe lange überlegt, ob man diesen Untertitel (hinter ihm eingeblendet: „Blutbad in Paris“) nehmen sollte. Aber dann habe man sich dafür entschieden. Soll man wirklich glauben, dass über die Wortwahl lange diskutiert worden ist? Die Schlagzeile klingt jedenfalls nach Schublade und nach kläglicher Katastrophen-Routine. Und so war die Sendung dann auch.

Gebührenwerte Grundversorgung geht irgendwie anders.