Die Typen mit den bauchigen Taschen

Zu beklagen ist ein weit verbreitetes Phänomen unserer Tage, das sich in einem Gegenstand manifestiert. Gemeint ist die große blaue Ikea-Tasche (siehe die geknipste Formlosigkeit eines erschlafften Exemplars).

Diese dumpfen Leute haben schon so oft vor uns in der Schlange ihr Wesen getrieben. Sie rücken vorzugsweise mit besagter Tasche oder anderen XXL-Tüten an, die sie ungemein bau(s)chig vollgepfropft haben. Beispielsweise mit ca. 77 kleinen Pfandflaschen.

Da passen soooo viele Pfandflaschen hinein... (Foto: BB)

Da passen soooo viele Pfandflaschen hinein… (Foto: BB)

So stehen sie dann vor dir am Rückgabeautomaten und legen Flasche um Flasche ein, all der Wartenden nicht achtend. Nicht nur einer steht da vor uns, sondern einer nach dem anderen. Am allerliebsten zur ohnehin belebtesten Zeit. Es ist zum Ananas-auf-die-Theke-Hauen.

Es handelt sich wohlgemerkt nicht um die Bedürftigen, die das Pfandgeld etwa zum Leben und Überleben bräuchten. Nein, es sind mehrheitlich die, die für sich auch noch den letzten Cent herausholen wollen, obwohl sie schon alles Nötige haben. Diese wandelnden Anspruchshaltungen bedienen sich ungerührt der Welt ringsum. Sie nehmen sich eh alle Freiheiten; was ihre grundsätzliche Unzufriedenheit allerdings nicht mindert.

Die wohlstandsverwahrlosten Schnäppchenjäger also, jene Spezies des rücksichtslosen Selbstversorgertums. Mit ihrer ständigen, stets bauernschlau und doch unendlich dümmlich auf dem Sprung befindlichen Gelegenheiten-Nutzerei geht eine bestürzende Achtlosigkeit einher. Minimales Beispiel: Werden bestimmte Flaschensorten nicht vom Automaten akzeptiert, so nehmen sie sie keinesfalls wieder mit, sondern lassen sie einfach auf dem Boden liegen. Sollen doch mindere Knechtsgestalten das Zeug wegräumen. Mit dieser Haltung schlurfen sie durchs Dasein. Sollen wir sie schlurfen lassen?