Die älteste deutsche Schraubenfabrik in Ennepetal produziert die berühmte „Spax“

Seit mehr als vier Jahrzehnten geht es immer zu Pfingsten im Ennepetaler Bremenstadion rund: Jeweils acht internationale Fußball-A-Juniorenmannschaften kämpfen um den Spax-Cup. In diesem Jahr sind das neben dem TuS Ennepetal und Schalke 04 der VfL Wolfsburg, der Hamburger SV, der FC Liverpool und FC Arsenal sowie aus Brasilien die Kicker von Atletico Mineiro und Fiuminense. Beim Namen Spax-Cup bekommen begeisterte Heimwerker große Augen, denn die Spax kennen sie als eine ganz besondere Schraube.

Eine ABC-Mustertafel aus den 50er Jahren. (Foto Pöpsel)

Eine ABC-Mustertafel aus den 50er Jahren. (Foto: H.H.Pöpsel)

Schon 1823 wurde die Firma Altenloh, Brinck & Co. als erste deutsche Schraubenfabrik in der Gemeinde Milspe gegründet, das ist heute der Stadtkern von Ennepetal, und unter der Abkürzung ABC produziert das Unternehmen immer noch sehr erfolgreich. Bereits 1856 gründete ABC als eine der ersten Firmen in Deutschland eine eigene Betriebskrankenkasse, 1857 führte man eine Dampfmaschine für die unabhängige Energieversorgung ein, und mit einem Holzschrauben-Vollautomaten begann 1866 die industrielle Massenfertigung von Schrauben. Der große Durchbruch kam jedoch vor genau fünf Jahrzehnten mit der Entwicklung der Universalschraube Spax, die sich mit einem eigenen Gewinde in den Werkstoff hineinschneidet.

Heute hat die ABC-Firmengruppe neben dem Stammwerk in Ennepetal Produktionsstandorte in Gevelsberg und Hattingen sowie an zwei Orten in der Nähe von Paris. Außerdem baute ABC Vertriebsgesellschaften in England, Polen, Frankreich, Spanien, der Türkei und in den USA auf. Mit ähnlichen Unternehmen in Malaysia und Japan gibt es Allianzen. Wenn auch seit einigen Jahren aus Fernost qualitativ schwächere Kopien der Spax-Schraube auf den Markt kommen, vertrauen doch vor allem Handwerksbetriebe auf das Original aus Ennepetal.

Auch ein Alter von 193 Jahren, das das Unternehmen ABC inzwischen auf dem Buckel hat, führt also nicht unbedingt zu Schwäche. Als Fußballsponsor wie beim Spax-Cup jedenfalls spielt es eine ziemlich jugendliche Rolle. Im vergangenen Jahr gewannen übrigens die Brasilianer von Atletico Mineiro das Pfingstturnier.