Bremer Schiri pfeift Bremen in der Bundesliga

Harm Osmers ist ja nun mal so ein richtig norddeutsch klingender Name, so könnte eine Figur bei Theodor Storm heißen. Doch der Mann ist Bundesliga-Schiedsrichter, sein Wohnort wird mit Hannover angegeben. So weit, so gut.

Um es mal biblisch auszudrücken: Nun begab es sich aber zu der Zeit, dass Harm Osmers in der schönen Hansestadt Bremen geboren ward und aufgewachsen ist.

Warum ich das eigens erwähne? Nun, Herr Osmers pfeift an diesem Samstag in Berlin die Partie Hertha BSC gegen Werder Bremen. Für beide Vereine geht es um einiges. Die Hertha will weiter ganz oben mitmischen, Bremen endlich die abstiegsgefährdete Zone verlassen.

Nur noch mal ausdrücklich feststellt: Es ist lang geübte und gar zu nachvollziehbare Praxis, dass ein Schiri kein Spiel eines Teams aus seiner Heimatstadt pfeift. Dass man das überhaupt noch erwähnen muss!

Wir setzen mal voraus, dass Harm Osmers sich in irgend einer Weise für Fußball interessiert. Und man weiß ja aus eigener Erfahrung, wie das ist: Der Verein, der einen als Kind quasi umgibt, prägt sich dann mit allem Drum und Dran zutiefst und dauerhaft ein. Man darf also vermuten, dass Harm Osmers gewisse Sympathien für die Grün-Weißen hegt. Zumindest kann man es überhaupt nicht ausschließen.

Psssst: Kein Berliner, sondern ausgerechnet ein bekennender Fan von Werder Bremen hat mich auf diesen misslichen Umstand aufmerksam gemacht, den bislang weder „Bild“ noch „Kicker“ oder andere einschlägige Medien bemerkt haben. Auch die Berliner Fans („Hertha-Frösche“) sind in dieser Hinsicht offenbar arglos. Ha-ho-he…

Auf so etwas muss man ja auch erst einmal kommen.

Und jetzt? Jetzt bin ich mal doppelt gespannt auf Verlauf und Resultat der Begegnung. Nicht auszudenken, wenn Bremen durch strittige Entscheidungen gewinnen sollte. Wobei ich übrigens zu Bremen halte. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.