Scaramucci und all die anderen Typen oder: Ich mag mir nicht mehr die Namen von drittklassigen Kaspern merken

Okay, Anthony „Tourette“ Scaramucci ist also nach gerade mal 10 Tagen ebenfalls weg vom Fenster – warum auch immer. Ist ja im Grunde egal. Dann macht den elenden Sch…-Job eben ein Anderer.

Im Zweifelsfall geht's abwärts. (Foto: BB)

Im Zweifelsfall geht’s abwärts. (Foto: BB)

Eigentlich hat Scaramucci mit seinem rüden Tonfall („I’m not trying to suck my own cock“) recht gut zu der desolaten Truppe gepasst. Man erinnere sich nur ans ordinäre „Grab `em by the pussy“ seines Chefs. Da spielt doch jeder US-Fernsehsender alarmierende Pfeiftöne ein…

Dieser Scaramuschi (oh, sorry für den Mausrutscher – wie überaus gewöhnlich!) hätte vielleicht nur noch etwas warten sollen, bis er solche Sachen `raushaut. Er war ja noch in der Probezeit und hat den Boss schon übertrumpfen wollen. Das geht natürlich nicht. Für halbwegs seriöse Aufgaben dürfte der Mann jedenfalls erledigt sein. Überall wird es heißen, das sei doch derjenige, der damals…

Der Perückendarsteller heuert und feuert die Leute eh nach cholerischem Belieben – und allweil soll man sich als Medienkonsument neue Namen drittklassiger Politkasper merken, die einem das Gehirn verstopfen.

Unsereiner versucht seit Schultagen zu allem Überfluss auch noch, buchstabengerecht korrekt zu schreiben, also muss man getreulich den ganzen Mist abspeichern: Reince Priebus, Steve Bannon und ca. zwei Dutzend weitere Typen; hergelaufene Heimatschutzminister und dergleichen Leutchen.

Mit den Sprechern aber geht es am schnellsten auf und ab. Vorgestern noch Sean Spicer, gestern Anthony Scaramucci – und morgen? By the way: Was ist eigentlich aus Kellyanne Conway geworden? Ist die etwa noch im Amt? Von Würden wollen wir in diesem Kontext gar nicht erst reden.

Angeblich steckt sogar System hinter dem Personalchaos: D. T. sortiert demnach alle aus, die zu sehr mit der Republikanischen Partei verbandelt sind – und behält bzw. holt unverwurzelt ruppige Rechtsaußen-Ideologen und Multimillionäre. Auf dass alles vollends „unpolitisch“ entfesselt werde.

Bleibt uns einstweilen nur das berühmte Rilke-Zitat: „Wer spricht von Siegen? Überstehn ist alles.“ Und vielleicht noch Hendrix mit der US-Hymne.