Volltextsuche
Archiv aller Beiträge
-
Die 10 neuesten Beiträge
- Langer Abschied vom Generalmusikdirektor: Gabriel Feltz wechselt bald von Dortmund nach Kiel
- Ruhrtriennale will Lust auf Zukunft wecken
- Ein Licht im Dunkel: „Vox Luminis“ bringt alte Passionsmusik in der Philharmonie Essen
- Die Eintrittskarte ist noch da: Vor 50 Jahren wurde das Westfalenstadion eröffnet
- Sphärische Strahlkraft: Das Londoner Oktett VOCES8 erobert das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm mit Gesang
- Jede Oper eine eigene Welt: Mit Peter Eötvös verliert die musikalische Welt einen prägenden Komponisten
- Die einen saufen so, die anderen so – zur wiederentdeckten Studie „Betrunkenes Betragen“
- Entdeckung der Gelassenheit – „Das kleine Haus am Sonnenhang“ von Alex Capus
- Zwischen Bühne und Familie – Jörg Hartmanns Chronik „Der Lärm des Lebens“
- Märchenwelten: Das Musiktheater im Revier vereint Kurzopern von Tschaikowsky und Strawinsky zum reizvollen Doppel
Meistgelesen (ab 1.10.23)
- Wie sich die chinesische Lyrik nach und nach von Fesseln befreite und…
- Als Prügel für Kinder zum Alltag gehörten
- Entdecker in den Gefilden der Rockmusik: Alan Bangs wird 70 Jahre alt
- Viele, liebe, beste, schöne, freundliche, herzliche Grüße: Die etwas…
- Wie sich Pflegedienste nennen
- Sprachphilosophie aus der Bauernstube – Brian Friels Stück…
- Woran Goethe glaubte
- TV-Nostalgie (6): Erik Ode als „Der Kommissar“ – Mal…
- Zum Schluß bleibt noch die Altersmilde – Robert Gernhardts „Lichte…
- Entlustet und mohrifiziert – Wortverhunzung und Schlimmeres im…
- „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ – ein opulenter…
- Gemischte Gefühle beim Abschied von sämtlichen Dingen: „Später…
- „Familie Hauser“ als (un)heimlicher Internet-Hit: Viele Millionen…
- Heino wird 80 – Sind denn alle Geschmäcker nivelliert?
- Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger – ein lehrreicher Rundgang…
- Beklemmend schön: „Der Hamiltonkomplex“ mit dreizehn…
- Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des…
- Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab
- Frauen, die beim Wohnen warten
- Hohe Belastung mit Umweltgift PCB: Uni Bochum reißt zwei Großgebäude ab
- TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen“ – das Sonntagsritual
- Wo selbst Prominentengräber unscheinbar sind – ein Gang über den…
- Dem Ruhrpott seine Sprache
- Konjunktur mit Fußballbildchen: Das Wunder in Tüten aus Dortmund und…
- Früher war einfach mehr Kneipe!
- Die „Essais“ des Michel de Montaigne und ihr deutscher Übersetzer –…
- Einkaufen früher und heute
- Vom Mikro zur Motorsäge – die zweite Karriere von Pia Lund („Phillip Boa…
- Dortmund damals: Beim Betrachten alter Bilder aus der Heimatstadt
- Alles so schön bunt hier – „Das Spiel ist aus“ nach Jean-Paul…
- Kindheit im Ruhrgebiet – Erinnerung an versunkene Zeiten
- Die Kunst des Schmerzes: Marina Abramović in Bonn
- Die Unternehmer-Familie Quandt und ihr Bezug zum Ruhrgebiet
- Goethe-Institut – auf Wellenlänge der neuen Außenministerin
- WDR 4: Radio für Senioren – aber ganz anders als früher
- TV-Nostalgie (28): „Der goldene Schuß“ mit Lou van Burg – „Kimme,…
- Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel,…
- Der Flaneur braucht kein Ziel
- Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
- Das Leben ohne Verdünnung: Otto Dix in Düsseldorf
- Bedeutsam wie eh und je: George Orwells „Farm der Tiere“ gleich in…
- Vergehende Zeit, hier im Revier: Zum Beispiel die Dortmunder Steinhammerstraße
- Es könnte ruhig ein wenig mehr sein – Museum Folkwang zeigt Werke Lyonel…
- Trotz allem optimistisch bleiben – die fabelhaft farbigen Welten…
- „Wie eine Straßenköter-Mischung“ – Jugendstil und Artverwandtes im…
- „Tegtmeier“ lebt nicht mehr – Ruhrgebiets-Komiker Jürgen von…
- TV-Nostalgie (22): „Ein Herz und eine Seele“ – als…
- Nashorn oder Fuchs: Städtische Symboltiere auf der Straße
- 90 Jahre „Kampfbahn Rote Erde“: Wenn Gerd Kolbe erzählt, wird die…
- Schrecken und Schönheit der Natur – Münster zeigt grandiose…
- Bürgerinitiative peilt ehrgeiziges Ziel an: Altes Dortmunder Rathaus…
- Von Unna aus ein wenig die Welt verändern – Nachruf auf den vielseitigen…
- Die Geburt des Kinos in Europa: Vor 125 Jahren markierte das Patent der…
- Von Nöttelefönes, Klötenköhm und Halfjehang – ein Herkunftswörtbuch zur…
- Erich Fried: Schriftsteller, Philanthrop, Vor-Denker und…
- „Mächtiger Körper, Wahnsinn im Glas“: Das Vokabular der Weinverkostung
- Iserlohn: Ein Hauch der weiten Welt im Goethe-Institut – abseits der Metropolen
- „Geh nicht durchs Gewischte!“ – Torsten Sträters „Heimspiel“…
- Lachen gegen die absurden Regeln der Welt: Vor 50 Jahren starb Stan Laurel
- Geflüchtete Kinder in der Schule: Essener Gymnasium am Stoppenberg gibt…
- Wer hat die Nase vorn? „Parsifal“ in Düsseldorf und Hannover
- „Spätlese“ zum 90. von Loriot: Eine Fülle bisher unbekannter…
- Hach! Hihi! Huch! – Mal wieder ein Buch zur putzigen Dingwelt der…
- Verzicht auf die Katastrophe: „Schwanensee“ am Essener Aalto-Theater
- TV-Nostalgie (17): „Wünsch Dir was“ – als Dietmar Schönherr für…
- „Schwarze Kohle, rotes Licht“ – Schwere Jungs erinnern sich an ihr…
- „Arbeits- und Klassenverhältnisse im Comic“ – ein virtuelles…
- Der Veranstaltungsort als Ausstellungsstück: Bonner Bundeskunsthalle…
- Beyenburg mit seinem Stausee – ein bergisches Idyll am Rande von Wuppertal
- Kreativer Kosmos, künstlerischer Klamauk – Martin Kippenberger in der…
- Mathematiker kontra Verbrecher – Antti Tuomainens Comedy-Thriller „Der…
- DO wie Dortmund – auf der Suche nach einem griffigen Werbeslogan für die Stadt
- Als Frauen aus der Rolle fielen – ein Abend mit Super-8-Filmen der 60er…
- Jenseits der Mythen – Interview mit dem Callas-Biographen Arnold Jacobshagen
- Hömma, Dingenskirchen, ey! Und schon wieder liegt ein Asterix-Band auf…
- TV-Nostalgie (11): Loriot – Humor mit Stil
- Der BVB verteilt alljährlich über 155.000 Plastikkarten – muss das denn sein?
- Schauspielkunst ausgebremst: „Miranda Julys Der erste fiese Typ“…
- Wo man „Draufhauen“ studieren kann – Schlagzeuger Gereon…
- Zum Tod von Ulrich Wildgruber: Ein Berserker, der uns sprachlos machte
- Größter Holzhandel weit und breit: Grabstätte führt auf die Spuren einer…
- Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis…
- TV-Nostalgie (32): Bernhard Grzimeks „Ein Platz für Tiere“…
- Aus dem Leben gerissen: Klavier-Festival-Intendant Franz Xaver Ohnesorg ist tot
- Perfekt, freudlos – das Folkwang-Museum zeigt italienische Malerei…
- „Mammuts mag jeder!“ – Hammer Ausstellung versetzt uns in die…
- Erfinder des Saxophons: Vor 200 Jahren wurde Adolphe Sax geboren
- TV-Nostalgie (35): Konversation mit Kitzel – „Je später der…
- Der erste Opernstar der Schellack-Zeit: Vor 100 Jahren starb der…
- Das Wunder von Dortmund
- Das Ruhrgebiet war gegen Nazis nicht immun: Schon 1932 füllte Hitler die…
- Kehrseiten des Expressionismus – eine nachdrückliche Befragung in Dortmund
- Ruhrgebiets-Flamenco: Rafael Cortés brilliert in der Lichtburg Essen
- „Ich gebe viel, ich bekomme etwas zurück“: Jessica Muirhead singt die…
- Schloss Cappenberg: Nach langer Schließung kehrt bald wieder Leben ein
- E.T.A. Hoffmann, Robert Wilson und die Schwarze Pädagogik: „Der…
- Natur und Kunst, Schönheit und Grauen: Vor 150 Jahren starb der…
- Unbewusstes aus der Dunkelkammer – Bilder des deutschen…
- Fünf gute Feen und ein Pferd: Ballettchef Van Cauwenbergh zeigt im…
- TV-Nostalgie (13): „Stahlnetz“ – der…
- Dualismus und Erlösung: Vera Nemirovas „Tannhäuser“-Inszenierung in Frankfurt
- Kunst-Stoff für Christo – Fabrik in Emsdetten fertigt das Gewebe für die…
- „Gaffer“ gibt es doch schon lange – ein Beispiel von 1967
- TV-Nostalgie (15): Robert Lembkes „Was bin ich?“ – die…
- Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen
- Songs für die Ewigkeit: Zum Tod des großen Dichters und Sängers Leonard Cohen
- Schonungsloser Blick auf Missstände seiner Zeit: Vor 150 Jahren starb…
- „Was für ein Jahr!“ (Gesammelte Grußformeln, 2020er…
- Seele der ganzen Region – Fotoschau über Fußball im Ruhrgebiet…
- Lars Vilks „Nimis“: Kunstwerk aus Treibholz reizt seit Jahrzehnten…
- Grenzgänge an der Küste – die melancholischen Meeresbilder des Hermann Buß
- Das Revier im Paket: Adolf Winkelmanns Ruhrgebiets-Filme im Kino und auf DVD
- Endlich hat es geklappt: Lars Eidinger spielt „Peer Gynt“ im…
- „Zupacken Ehrensache“: Wie die Ruhris mit einem…
- Queen für ein ganzes Zeitalter: Vor 200 Jahren wurde die britische…
- Schlapphüte und andere Trends: BVB-Spielerfrau Jana Kirch als neue…
- Stadt, Land, Fluss: Andreas Gursky in Düsseldorf
- „Phoenixsee“: WDR-Serie über zwei Familien im Strudel des…
- Ein freundlicher Riese – Christos gigantischer „Mauerbau“ aus…
- „Der montierte Mensch“ – eine vorzügliche Folkwang-Ausstellung…
- Bumsfideler Bergmann anno 1971: „Laß jucken Kumpel“ – der etwas…
- Onkel Dagoberts Traum: Deutschlands größter Geldspeicher steht…
- Mäuse, Schweinchen, Feen und Pinguine: Sehenswerte Trickserien für…
- Zwischen Leid und Auferstehung – Zum 80. Geburtstag des Malers…
- Bye-bye, Sabine – ein Nachruf auf die Dortmunder Krimiautorin Sabine Deitmer
- Olympische Spielstraße, München, 1972 – Erinnerungen an ein fröhliches…
- Abschluss einer Ära: Hermann Max nimmt Abschied vom Festival Alte Musik…
- Das Erbe von „Tegtmeier“ wirkt weiter – Jürgen von Manger wurde…
- Weltstädte, Technik und Jazz als Triebkräfte – die energetische Bildwelt…
- 200 Jahre Franz Liszt: Biografie über einen Visionär
- „Das andere Geschlecht“ – Bundeskunsthalle erinnert an Simone de…
- „Es muß über uns kommen“: Botho Strauß‘ Miniaturen und…
- Weg der Qual ohne Erlösung: Lars von Triers „Dogville“ am Theater Krefeld
- Eher widerwillig mitgemacht – Borussia Dortmund zur NS-Zeit
- Sabbel, Babbel, Schnüß und Goschen – Nützlich und vergnüglich zugleich:…
- Corona-Wortsammlung – weitgehend ohne Definitionen, aber fortlaufend…
- Violinspiel wie von einem anderen Stern: Eine Woche mit der Geigerin…
- Neue Sicht auf altes Motiv: Thomas Schüttes „Frauen“ im Museum Folkwang Essen
- Unermüdliche Suche nach Benachteiligung – „Cherchez la FemMe“ im…
- Ess-Kastanien im Park von „Haus Weitmar“
- Viel mehr als die Frau von „Ekel Alfred“: Zum Tod der…
- Auto des Wirtschaftswunders: Vor 60 Jahren feierte Volkswagen die erste Million
- Alles auf Anfang: Wie die Künstlergruppe „junger westen“ im…
- Werke von großer Aussagekraft – eine nachdrückliche Erinnerung an…
- Gruselig und wie gemalt – Theater Dortmund zeigt „Das…
- TV-Nostalgie (27): „Auf der Flucht“ – Als Dr. Richard…
- Zumutung und Faszination – Frank Castorf inszeniert „Die…
- Ein kleines Weltwunder aus Westfalen: der in den Baum eingewachsene Roller
- Alles so schön aufgeräumt – die Welt im Kinderduden von 1970
- „Schönes“ vor 20 Jahren – Erinnerung an eine Bochumer…
Suchergebnisse für: wagner
Imaginäre Begegnungen zwischen Ikonen der Geistesgeschichte – Herfried Münklers Buch „Marx, Wagner, Nietzsche“
Herfried Münkler ist einer der bekanntesten Professoren Deutschlands. Wann immer über ideologische Verwerfungen, historische Katastrophen und aktuelle Kriege diskutiert wird, ist seine Meinung gefragt. Ob „Die Deutschen und ihre Mythen“ oder „Der Große Krieg“ – die Bücher des Politik-Wissenschaftlers stehen auf der Bestseller-Liste. Jetzt hat Münkler drei Ikonen der deutschen Geistes- und Kultur-Geschichte vereint: „Marx, Wagner, Nietzsche. Welt im Umbruch.“
Die ambivalenten Biografien der drei Geistesgrößen, ihre Alltagssorgen und Geldnöte, ihre politischen Analysen, musikalischen Revolutionen, philosophischen Innovationen: alles scheint längst bis ins letzte dunkle Geheimnis und verwirrendste Detail ausgedeutet. Gesellschaftsanalyse und Kapitalismuskritik von Marx; die Idee des kunstreligiösen Gesamtkunstwerks von Wagner; die Vorstellung von individueller Freiheit und Umwertung aller Werte durch den von Kunst beseelten Übermenschen von Nietzsche: tausendfach durch … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Musik & Konzert, Philosophie
Verschlagwortet mit Herfried Münkler, Marx, Nietzsche, Wagner
Schreib einen Kommentar
Mammutprojekt zum Abschluss der Ära von Steven Sloane: Richard Wagners „Ring“ konzertant in Bochum
Nachdem Richard Wagners Tetralogie an der Deutschen Oper am Rhein in der Regie von Dietrich Hilsdorf seine ersten kompletten Zyklen überstanden hat und sich in Dortmund Peter Konwitschny erneut an den „Ring“ machen wird, will auch Bochum nicht hintanstehen.
In der letzten Spielzeit, in der GMD Steven Sloane die Bochumer Symphoniker leitet, will er die 27-jährige Zusammenarbeit u.a. mit einem konzertanten Nibelungen-Ring krönen. Vorgesehen sind die vier Vorstellungen zwischen 25. September 2020 („Das Rheingold“) und 22. Mai 2021 („Götterdämmerung“). Für eine „Visualisierung“ im Anneliese Brost Musikforum Ruhr in Bochum wurde der Opernregisseur Keith Warner gewonnen. Unterstützt wird das Projekt von der Familie Norman … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert, Oper & Ballett, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Anneliese Brost Musikforum Ruhr, Bochum Bochumer Symphoniker, Der Ring des Nibelungen, Norman Faber, Richard Wagner, Steven Sloane
Schreib einen Kommentar
Ein riesiger Teddy als Lockmittel – „Sommer bei Nacht“, Jan Costin Wagners Krimi um Kindesentführungen
Die Mutter hat ihren fünfjährigen Sohn auf dem Flohmarkt in einer Grundschule nur für ein paar Minuten aus den Augen gelassen, da ist er schon spurlos verschwunden.
Zeugen wollen gesehen haben, dass er einen großen Teddy in den Armen hielt und mit einem Mann weggegangen ist. Aber mehr bringen weder die Mutter, die voller Angst mit der Suche beginnt, als auch die gleich eingeschaltete Polizei zunächst nicht in Erfahrung.
Der Leser ist da den Mitwirkenden schon ein Stück voraus, lernt er den Kindesentführer doch schon gleich am Anfang des Buches kennen. Jan Costin Wagner erzählt die Tat nämlich zunächst aus der Perspektive des Kidnappers. Der Spannung tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil. Denn was dieser Mann nun wirklich mit seinem … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Krimi & Kriminalität, Literatur
Verschlagwortet mit Ben Neven, Christian Sandner, Eritrea, Flohmarkt, Flüchtlingsjunge, jan Costin Wagner, Kidnapping, Kimmo Joentaa, Kindesentführung, Kommissare, Krimi
Schreib einen Kommentar
„Der vergessliche Riese“: David Wagner schildert das Leben mit einem demenzkranken Vater
Dieses Buch hat viele berührende Momente, wobei man sich als Leser hin- und hergerissen fühlt zwischen Lachen, Schmunzeln und Nachdenklichkeit. In „Der vergessliche Riese“ erzählt der preisgekrönte Autor David Wagner – autobiografisch gefärbt – über (s)einen demenzkranken Vater.
Wer allein schon bei dem Thema meint, das Buch besser nicht anrühren zu wollen, weil er ohnehin nur ein Horrorszenario geboten bekomme, sollte bedenken, dass dem Verfasser ein durchaus schwieriger Spagat gelingt. Er beschreibt zwar äußerst anschaulich, wie die Krankheit die Persönlichkeit eines Menschen verändert, kommt aber ohne grauselige Szenen aus. Und auch das gesamte Umfeld betrachtet den Mann keineswegs nur als eine reine Belastung.
Vielmehr wirken manche Situationen eher skurril. Beispiel: Auf der mehrstündigen Fahrt zur Beisetzung einer verstorbenen Tante erwähnt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Familie, Gesellschaft, Krankheit & Gesundheit, Literatur
Verschlagwortet mit David Wagner, Demenz, Der vergessliche Riese
Schreib einen Kommentar
Endstation Walhall: Michael Schulz setzt „Das Rheingold“ von Richard Wagner in Gelsenkirchen neu in Szene
Das Wasser wogt und leuchtet. Licht fällt in die blaue Flut, diese Wiege des Lebens, deren kristallene Klarheit den Blick bezaubert. Im Speisewagen sitzen nur wenige Herren, aber auch sie schauen nachgerade andächtig aus den Zugfenstern, gebannt von der Majestät des Rheins. Nach und nach erkennen wir sie: An den Tischen sitzen Alberich und Wotan. Der zwielichtige Feuergott Loge drückt sich in die Ecke, ein Beobachter des Geschehens. Dann tauchen die Rheintöchter hinter der Bordbar auf.
Willkommen im Rheingold-Express, dem historischen Luxuszug mit seinem gläsern überdachten Aussichtswagen, der einst die Nordsee mit den Alpen verband und die Niederlande mit der Schweiz. Michael Schulz, Generalintendant des Gelsenkirchener Musiktheaters, und … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit das Rheingold, Giuliano Betta, Michael Schulz, Musiktheater im Revier, Richard Wagner
Schreib einen Kommentar
Die Bewältigung einer Überwältigung – Wagner und Mahler an einem Abend mit dem Mariinsky Orchester und Valery Gergiev
Der Mann ist wahnsinnig. Setzt zwei Stücke für einen Konzertabend an, die für sich allein schon wie gewaltige Monolithe im Raum stehen. Platziert den ersten Aufzug aus Richard Wagners „Die Walküre“ neben Gustav Mahlers sechste Sinfonie.
Beide Male geht es um Leben und Tod, insgesamt bald zweieinhalb Stunden lang, geht es also wieder einmal ums Ganze. Das scheint dem Manne am Pult, dem Dirigenten Valery Gergiev, gerade das rechte Maß. Mit dem Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg ist er nach Essen gekommen, in die Philharmonie. Es wird ein Abend, der insgesamt beeindruckt, im Einzelnen aber manche Schwäche offenbart. Kein Wunder.
Gergiev wirkt als Dirigent immer ein wenig archaisch. Wie er … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Anja Kampe, Die Walküre, Gustav Mahler, Mariinsky-Theater, Mikhail Petrenko, Mikhail Vekua, Philharmonie Essen, Richard Wagner, Sinfonie, Valery Gergiev
Schreib einen Kommentar
Ausweglos im Diesseits gefangen: In Katharina Wagners „Tristan und Isolde“ bleibt der Akkord des Daseins unaufgelöst
Wenn man dem Musiktheater die Fähigkeit zugesteht, den Zeitgeist auszudrücken, dann lässt sich Katharina Wagners Inszenierung von „Tristan und Isolde“ in Bayreuth als ein außergewöhnlich gelungenes Beispiel anführen. In dieser Version von „Tristan und Isolde“ findet kein Sehnen, kein Wähnen Ruhe, der Akkord des Daseins bleibt ewig unaufgelöst.
Auf Frank Philipp Schlößmanns und Matthias Lipperts Bühne mit ihren Treppen, Stegen und Brücken irren zwei Menschen im Blau der Romantik aufeinander zu, lassen ihre Arme einen Kreis bilden, verlieren sich im zweiten Aufzug zwischen der scharfkantigen Helle von Suchscheinwerfern und dem tintigen Schwarz der Schatten zwischen gellendem Licht. Sie suchen Geborgenheit unter eine … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein, Festivals, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Bayreuther Festspiele, Christa Mayer, Christian Thielemann, Frank Philipp Schlößmann, Katharina Wagner, Matthias Lippert, Petra Lang, Rene Pape, Richard Wagner, Stephen Gould, Tristan und Isolde
Schreib einen Kommentar
In Wagners Welt: Marek Janowski dirigiert eine sensationelle „Rheingold“-Aufführung im Konzerthaus Dortmund
So ist es wohl häufig im Leben: Große Momente pflegen sich nicht lautstark anzukündigen. Längst war bekannt, dass Dirigent Thomas Hengelbrock die Leitung der konzertanten Aufführung von Richard Wagners „Rheingold“ mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester aus Krankheitsgründen abgeben musste.
Im Voraus konnten sich womöglich enttäuschte Hengelbrock-Fans damit trösten, dass statt seiner Marek Janowski am Pult stehen würde, ein Opernmann durch und durch, in Sachen Richard Wagner so erfahren wie gefeiert. Auch hatte der Blick auf die Sängerbesetzung verraten, dass mit Michael Volle als Wotan und mit Johannes Martin Kränzle als Alberich Exzellentes zu erwarten sei.
Was sich dann aber … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert
Verschlagwortet mit das Rheingold, Konzerthaus Dortmund, Marek Janowski, NDR Elbphilharmonie Orchester, Richard Wagner
Schreib einen Kommentar
„Zierkissenpest“ und schlechte Leselampen – David Wagners „Ein Zimmer im Hotel“
„Ein Zimmer im Hotel“ ist für die einen ein Zuhause auf Zeit, für andere eine Durchgangsstation, aber immer ist es ein Ort, an dem der Reisende fern der Heimat ein kleines Stück Geborgenheit zu finden hofft. Über hundert Miniaturen hat Schriftsteller David Wagner zusammen getragen, in deren Mittelpunkt Hotelzimmer stehen.
All diesen Räumen, die Wagner in den letzten drei Jahren während seiner (Lese)Reisen durchlebt und zum Teil auch durchlitten hat, setzt er in seinem neuen Buch ein literarisches Denkmal. Es sind kurze Skizzen, die ihren Fokus nur auf einige wenige, aber wesentliche Dinge richten, die den Charakter des jeweiligen Zimmers pointiert beschreiben. Mal ist es die „Zierkissenpest“, mal das zu „einem Dreieck eingefaltete erste Blatt einer Toilettenpapierrolle“, von dem er … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Literatur, Stilfragen, Unterwegs
Verschlagwortet mit David Wagner, Ein Zimmer im Hotel, Hotel, Hotels
Schreib einen Kommentar
Raum für das Wunder: Wagners „Lohengrin“ fasziniert am Aalto Theater Essen
Der Zusammenbruch ist vollkommen. Elsa, entleibt im blutigen Hochzeitsgewand, Ortrud, weinend über dem Sarg des toten Telramund. Der Herzog von Brabant, ein blindes Kind, das in einer Uniform über die Bühne torkelt. Der Rückzug Lohengrins ist nicht das Ende eines wundersam romantischen Liebesmärchens, sondern die Katastrophe einer haltlos zurückgelassenen Gesellschaft. Was da bleibt, ist der Krieg: Ein Bischof in vollem Ornat segnet die Soldaten König Heinrichs, lässt sie von Messdienern beweihräuchern. Wo die wahre Transzendenz verbannt ist, macht sich die falsche breit.
Tatjana Gürbaca hat am Aalto Theater Essen Richard Wagners „Lohengrin“ in einer klugen, komplexen Regie an die Gegenwart angenähert, ohne die Deutungswege der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Glaubensfragen, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Aalto-Theater Essen, Daniel Johansson, Heiko Trinsinger, Jessica Muirhead, Katrin Kapplusch, Lohengrin, Marc Weeger, Richard Wagner, Tatjana Gürbaca, Tomás Netopil
3 Kommentare
Die Feen, Das Liebesverbot, Rienzi: Oper Leipzig holt den ganzen Wagner ans Licht
Den Begriff der „Jugendsünde“ hätte sich Richard Wagner besser verkniffen, als er die Partitur des „Liebesverbots“ König Ludwig II. von Bayern gewidmet hat. Denn dieses – in dem Spruch möglicherweise sogar augenzwinkernd gemeinte – Werturteil ist denen willkommen, die in den drei frühen Kompositionen des „Meisters“ keine „vollgültigen“ Werke sehen. Bis heute wird der anachronistische, unhistorische Zustand aufrechterhalten, dass auf der Bayreuther Festspielbühne nicht das Gesamtwerk Wagners gezeigt wird.
Und bis heute reagieren die meisten Wagnerianer mit einer Mischung aus generöser Geringschätzung, mitleidiger Überheblichkeit und Unverständnis auf Versuche, Wagner aus der Aufführung aller seiner … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Christiane Libor, Dara Hobbs, Das Liebesverbot, Die Feen, Endrik Wottrich, Friedemann Layer, Matthias Foremny, Oper Leipzig, Richard Wagner, Rienzi, Robin Engelen, Stefan Vinke, Tuomas Pursio
Schreib einen Kommentar
Diese hilflosen Menschen – Jan Costin Wagners Kurzgeschichtenband „Sonnenspiegelung“
Ein Flugzeug, das plötzlich vom Radar verschwindet und die Daheimgebliebenen ratlos zurücklässt. Der plötzliche Herztod eines glücklichen Familienvaters, der Frau und Kinder paralysiert zurücklässt. Verwaiste Kinder, verwaiste Eltern, eine Tochter auf Rachefeldzug, ein Ehemann kurz vor dem Amoklauf. In seiner ersten Anthologie „Sonnenspiegelung“ zeigt Jan Costin Wagner Menschen in Extremsituationen.
Acht ganz unterschiedliche Geschichten, so unterschiedlich wie das Leben selbst und der Tonfall, in dem sie geschrieben sind, nehmen den Leser mit in Abgründe, die er – vielleicht – kennt, sich aber ungern eingesteht.
Es sind sorgfältig komponierte Geschichten, in denen Wagner mit wenigen Worten dichte Szenarien zu erschaffen vermag. Dialoge sind selten und wenn, dann sehr knapp gehalten, was die Hilflosigkeit, die Ohnmacht der Protagonisten nur umso eindringlicher vermittelt.… Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur
Verschlagwortet mit jan Costin Wagner, Kurzgeschichten, Literatur, Sonnenspiegelung
Schreib einen Kommentar
Siegfried Wagners Märchen-Oper „An allem ist Hütchen schuld“ kommt ins Audimax Bochum
Wer kennt sie nicht, die Charaktere aus den Märchen der Gebrüder Grimm? Den Frieder und das Katherlieschen, das singende springende Löweneckerchen, das Tischlein-deck-dich. Und dazu Königssohn und Müller, Tod und Teufel, Hexe und Menschenfresser.
Sie alle – und noch viele mehr – spielen mit in Siegfried Wagners Märchenoper „An allem ist Hütchen schuld“. Das burleske Werk, das komische und tragische Züge mit einer Fülle symbolischer und psychologischer Bezüge zu den Grimm’schen Märchen verbindet, ist am Sonntag, 18. Oktober, 18 Uhr, im Auditorium Maximum der Ruhr-Universität in Bochum in einer szenischen Aufführung zu sehen.
Siegfried Wagner (1869-1930), der Sohn Richard Wagners, gehört zu den vergessenen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett, Region Ruhr
Verschlagwortet mit An allem ist Hütchen schuld, Audimax, Bochum, Bochumer Symphoniker, Lionel Friend, Peter P. Pachl, Robert Pflanz, Ruhr-Universität, Siegfried Wagner
2 Kommentare
Festspiel-Passagen III: Katharina Wagner beleuchtet „Tristan und Isolde“ im Geist der Zeit
Von wegen ertrinken und versinken in des Weltatems wehendem All. Katharina Wagner holt „Tristan und Isolde“ ihres Urgroßvaters aus Wellen und Wogen, Düften und Lüften der Metaphysik gnadenlos herunter in das desillusionierende Ergebnis einer Dreiecksgeschichte: König Marke, ein senffarben gekleideter Pate mit Hut und Pelzkragen, zerrt Isolde weg von der Leiche Tristans, stößt sie im Hintergrund aus dem Raum. Aus der Traum.
Die immer noch junge Wagnerin, demnächst wieder „Alleinherrscherin“ am Grünen Hügel, hat sich in ihrer mit Spannung erwarteten Regiearbeit – die erste seit dem Mainzer „Tiefland“ 2011 – konsequent allem verweigert, was die Geschichte in jene ahnungsvoll-kunstreligiösen Sphären driften ließe, die Wagnerianer … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Bayreuth, Bayreuther Festspiele, Christa Mayer, Christian Thielemann, Evelyn Herlitzius, Frank Philipp Schlößmann, Georg Zeppenfeld, Katharina Wagner, Reinhard Traub, Richard Wagner, Stephen Gould, Tansel Akzeybek, Tristan und Isolde
Ein Kommentar
Richard Wagners Steinway-Flügel „gastiert“ in Düsseldorf
Richard Wagners Steinway-Flügel kommt nach Düsseldorf. Aus Anlass des 200. Geburtstags Wagners, und weil die Villa Wahnfried in Bayreuth derzeit grundsaniert wird, „tourt“ der Steinway von 1876 durch die fünf Häuser des weltbekannten Klavierbauers in Deutschland. Vom 4. bis 9. November steht das reich verzierte Instrument aus braunem Holz im Steinway-Haus in der Immermannstr. 14-16. Wer einen Termin vereinbart (E-Mail: wagner@steinway.de), darf ihn auch spielen: „Interessierte können den Flügel im Dreißig-Minuten-Takt ausprobieren“, kündigt Verkaufsleiter Wolfgang Kaczmarek an.
Der Flügel mit der Opus-Nummer 34304 war ein Geschenk der Firma Steinway & Sons New York zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele 1876. Über dem Manual trägt er die Inschrift „Festgruß aus Steinway Hall“. Damals repräsentierte der Flügel technisch den neuesten Stand; er … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kultur an sich, Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Düsseldorf, Flügel, Richard Wagner, Steinway, Villa Wahnfried
Schreib einen Kommentar
Wagner-Jahr 2013: Die Jugendoper „Das Liebesverbot“ in Leipzig
Wagners Verdikt scheint eindeutig: „Ich irrte einst und möcht‘ es nun verbüßen. Wie mach‘ ich mich der Jugendsünde frei?“. Die Widmung an König Ludwig II. von Bayern galt dem heiter-sinnlichen „Liebesverbot“. Geniusworte werden gemeinhin nicht kritisch hinterfragt. So wurde Wagners opéra comique „Das Liebesverbot“ nach seinem Tode erst 1914 wieder aufgeführt und blieb seitdem ein nur gelegentlich beachteter Sonderling.
Kein Wunder: Wagner selbst hat sich nach der katastrophal misslungenen einzigen Aufführung 1836 in Magdeburg vom Konzept der opéra comique, wie es ihm im Theateralltag in den Werken Daniel François Esprit Aubers formvollendet entgegentrat, gelöst und andere Wege beschritten, die ihn letztlich zurück zur romantischen Sphäre der „Feen“ geführt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Aron Stiehl, Christiane Libor, Das Liebesverbot, Jürgen Kirner, Matthias Foremny, Oper Leipzig, Richard Wagner
Ein Kommentar
Ein fremdes Organ im Leib: David Wagners Krankheitsgeschichte „Leben“
Es beginnt damit, dass der Ich-Erzähler Blut erbricht. Alsdann sehen wir diesen Menschen zunächst einmal als reine Physis, als Bündelung biochemischer Vorgänge, zurückgeworfen auf grundlegende Körperfunktionen, aufs kleine bisschen Leben, das da noch pulsiert.
Schon beim Zwölfjährigen hatte man damals eine Autoimmunkrankheit festgestellt. Jetzt ist nach vielen Jahren dringend eine Leber-Transplantation nötig. Der Erzähler hängt nun an dem und jenem Tropf, muss viele Untersuchungen über sich ergehen lassen. Beim Warten auf eine Spenderleber (wird das Organ überhaupt rechtzeitig eintreffen?) ist da zum einen eine unendliche, sich über alles senkende Müdigkeit. Dennoch – und trotz des medikamentösen Bewusstseins-Schleiers – regen sich auch noch Lebensgeister.
In dieser Lage drängt alles zur Bilanz. Was liegt in der Waagschale? Einerseits eine seltsame Todessehnsucht. Wozu … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Literatur, Natur Klima Umwelt
Verschlagwortet mit David Wagner, Klinik, Krankenhaus, Organspende, Transplantation
Schreib einen Kommentar
Krachledern: Liszts Wagner- und Verdi-Bearbeitungen beim Klavier-Festival Ruhr
Richard Wagner und Giuseppe Verdi in aller Form zu würdigen, zu beider 200. Geburtstag, ist für Opernschaffende ein Leichtes. Beide Komponisten definieren sich ausschließlich über ihr musikdramatisches Schaffen, andere Gattungen rangieren unter „ferner liefen“. Wenn sich also das Klavier-Festival Ruhr diesen Monolithen des 19. Jahrhunderts angemessen nähern will, bleiben nur Umwege. Der wichtigste Pfad führt über den seinerzeit herausragenden Pianisten Franz Liszt, der im übrigen 1870 Wagners Schwiegervater wurde.
Liszt entpuppte sich im Laufe seiner Auftritte am Klavier nicht zuletzt als Meister der Paraphrasen, Transkriptionen, Fantasien. Als Vorlagen dienten ihm auch die Opern Wagners und Verdis. Der Zweck dieser Übungen in akrobatischer Virtuosität dürfte ein doppelter gewesen sein: das komplexe musikdramatische Werk in … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Boris Bloch, Essen, Franz Liszt, Franz Xaver Ohnesorg, Giuseppe Verdi, Haus Fuhr, Klavier-Festival Ruhr, Michael Korstick, Richard Wagner, Yuri Blinov
Schreib einen Kommentar
Dem „Meister“ entkommt man nicht: Klavierduo Tal/Groethuysen würdigt Wagner
Sympathie-Bonus für das Klavierduo! Yaara Tal und Andreas Groethuysen kamen zum Klavier-Festival mit einem Programm, das genau auf das Thema dieses Jubiläumsjahres abgestimmt war.
In der Philharmonie Essen kombinierten sie Wagner, übertragen auf zwei Klaviere, mit Debussy, durchleuchteten damit berühmte Ausschnitte aus Opern des „Meisters“, stellten ihm die ganz andere Musik Claude Debussys zur Seite. Der Franzose ist einer der Vielen, die sich vom Sog der Wagner’schen Musik freischwimmen mussten und doch dem Strudel nicht ganz entkamen.
Die Transkriptionen für zwei Klaviere sind mehrfach erhellend: Da überrascht eine Bearbeitung von „Siegfrieds Tod“ und vom Finale der „Götterdämmerung“ von Alfred Pringsheim, einem Münchner Mathematikprofessor und flammendem Wagnerianer, mit einer Professionalität, die sich durchaus … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Alfred Pringsheim, Andreas Groethuysen, Claude Debussy, Klavier-Festival Ruhr, Richard Wagner, Yaara Tal
Schreib einen Kommentar
Todeskuss im Treibhaus: Richard Wagners „Tristan und Isolde“ an der Oper Bonn
Dass Vera Nemirova eine faszinierende Erzählerin ist, wissen wir spätestens, seit sie mit dem Frankfurter „Ring des Nibelungen“ einen der bedeutenden Beiträge zum Wagner-Jahr 2013 leistete.
Die Regisseurin braucht keinen dekonstruktiven Überbau, keine umständliche Symbolik, keine privatmythologische Verrätselung, um einem Stück Belang zu geben. Sie erzählt intensiv und klug eine Geschichte. So hat sie es auch in ihrem – 2007 sehr umstrittenen – Frankfurter „Tannhäuser“ gehalten: Das virtuos herausgearbeitete Ergebnis ihrer ersten Regiearbeit mit Wagner wird ab 19. Oktober 2013 wieder zu erleben sein.
Jetzt hat sich Vera Nemirova dem Schlüsselwerk des Wagner’schen Theaterkosmos zugewandt: Mit Spannung erwartet, ging jetzt „Tristan und Isolde“ über die Bühne der Oper Bonn. Und wieder … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Daniela Denschlag, Dara Hobbs, Giorgos Kanaris, Klaus W. Noack, Klaus Weise, Mark Morouse, Martin Tzonev, Max Karbe, Oper Bonn, Richard Wagner, Robert Gambill, Sabine Hogrefe, Stefan Blunier, Tristan und Isolde, Vera Nemirova
Kommentare deaktiviert für Todeskuss im Treibhaus: Richard Wagners „Tristan und Isolde“ an der Oper Bonn
Wagner-Jahr 2013: „Rienzi“ in Krefeld oder das Scheitern eines Ideals
Ein Riss durchzieht die Bühne, mal blutrot leuchtend, mal in giftigem Pink strahlend. Oder ist es eine Fieberkurve, ein Schützengraben, eine Börsengrafik?
Thomas Gruber hat für den Regisseur Matthias Oldag in Krefeld wieder einmal (wie schon bei Poulencs „Dialogues des Carmélites“ in Gera) einen schwarzen Kasten gebaut, dessen Boden und Wände programmatische Texte zeigen: Zeitungsausschnitte über Syrien, die Ukraine – und das Rom vor 800 Jahren. Damals lebten die Päpste im Asyl in Avignon, war das antike und christliche Haupt der Welt zerrissen zwischen machtgierigen Parteien Vieh züchtenden Stadtadels, wurde in unbedeutenden Verhältnissen ein Junge namens Nicola geboren, der später als Cola di Rienzo zu einer der schillerndsten Figuren des späten Mittelalters wurde.
… Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Andrew Nolen, Carsten Süß, Eva Maria Günschmann, Hayk Dèinyan, Heike Bromber, Matthias Oldag, Mihkel Kütson, Richard Wagner, Rienzi, Theater Krefeld, Thomas Gruber
Ein Kommentar
Wagner als Schenkelklopfer: „Mnozil Brass“ im Konzerthaus Dortmund
Wagalaweia, wer schnappt sich die Wurst? Das Waldvögelein wird flugs zur diebischen Elster. Auch andere Tiere entwickeln mächtig Appetit ob der Leckerbissen, die Siegfried aus seinem Wanderrucksack kramt. Zum Glück braucht es nicht viel, um den tumben Trottel abzulenken.
So wild Siegfried auch mit dem Holzschwert fuchtelt: Eine Wurst nach der anderen wird ihm gemopst. Viermal staunt er hierüber Bauklötze, dann kratzt er sich vor Verlegenheit mit dem Schwert den Rücken. Aber ach, er gerät dabei an das Eichenblatt, das Wotan ihm zuvor aufs Schulterblatt gepappt hat. Da liegt er denn tot, der traute Tor. Und das Publikum johlt vor … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert, Scherz, Satire, Ironie
Verschlagwortet mit Hojotoho, Konzerthaus Dortmund, Mnozil Brass, Philippe Arlaud, Richard Wagner
3 Kommentare
Wagner-Jahr 2013: „Parsifal“ im Dortmunder Konzerthaus – zurück zur Mystifizierung?
Wagner und die Religion: In keinem anderen Werk kristallisiert sich dieses Verhältnis so heraus wie im „Parsifal“, der die „Weihe“ schon in seiner Bezeichnung trägt.
Spätestens seit der tempophilen Aufnahme mit Pierre Boulez gehört es zum gängigen ideologischen Repertoire moderner Deutungen, vom „Bühnenweihfestspiel“ den Weihrauch wegzublasen. Schluss mit der Mystifizierung, weg mit den erhabenen Tempi vergangener Tage – und das mit Unterstützung durch Wagner-Zitate, etwa der Klage, seine Musik werde doch stets viel zu langsam gespielt.
Nun ist die Frage nach dem Religiösen in Wagners Philosophie – die sich ja nicht auf die Musik beschränkt – ein Irrgarten mit vielen Ausgängen. Und Inszenierungen der letzten Jahre (von … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Angela Denoke, Frank van Hove, Johannes Martin Kränzle, Konzerthaus Dortmund, Matthias Goerne, Parsifal, Richard Wagner, Simon O'Neill, Thomas Hengelbrock, Victor von Halem
Ein Kommentar
Warnung für Wagnerianer: „Die lustigen Nibelungen“ treiben’s bunt in Krefeld
Da hängen sie, die hohen und höchsten Herrschaften, die Heroen des Geistes und der Kunst: Cosima Wagner und Wilhelm der Zwote, bespeerter Wotan und behelmte Walküren. Die Bildparade des deutschnationalen Salons vor hundert Jahren. Halt, nicht ganz: Der Sänger Jonas Kaufmann passt da nicht ganz rein. Oder doch? Als Verehrungsobjekt der Wagnerianer anno 2012? Hinrich Horstkotte hat sich in seinem Bühnenbild zur Operette „Die lustigen Nibelungen“ in Krefeld diesen Seitenhieb nicht verkneifen können. Und damit augenzwinkernd angedeutet, dass wir vielleicht so weit gar nicht entfernt sind von irrationalen psychologischen Determinierungen, wie sie vor 100 Jahren unsere Urgroßväter auf den unseligen Pfad in die Katastrophe Europas gleiten ließen.
Ein Element der wilhelminischen Gesellschaftsideologie war die Ersatzreligion, deren Gottesdienstzeiten mit den Anfangszeiten … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Operette & Musical
Verschlagwortet mit Andreas Fellner, Die lustigen Nibelungen, Hinrich Horstkotte, Operette, Oscar Straus, Theater Krefeld
Ein Kommentar
Wagner, Maazel, Tristan: In Essen feiert man den „Meister“ etwas anders
Richard Wagner wird 2013 erwartungsgemäß groß gefeiert. Ringe beginnen und Ringe enden, allenthalben eifern Regisseure zu zeigen, was noch nie erschaut, versuchen Dirigenten aus den Partituren zu lesen, was noch nie erlauscht. Staatsopern beschäftigen sich mit den Haupt- und Staatsaktionen der Wagner-Bühne. Den Rest überlässt man den Kleinen und schürt damit das von den Wagner-Vergötterern der Bayreuther Kreise propagierte Vorurteil, erst ab dem „Holländer“ beginne der „echte“ Wagner.
So wird es grad ein wenig „Rienzi“ geben – obwohl ein Experte wie Egon Voss dafür plädiert, in diesem Werk sei das Wagner’sche Idiom erstmals zweifelsfrei durchgehend hörbar. Die Rhein-Ruhr-Region kann ab 9. März 2013 in Krefeld Wagners Versuch erleben, die zeitgenössische französische und italienische Oper zu übertreffen (Regie: Matthias Oldag). Keinen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein, Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Franz Schubert, Krefeld, Lorin Maazel, Meiningen, Münchner Philharmoniker, Philharmonie Essen, Radebeul, Richard Strauss, Richard Wagner
Kommentare deaktiviert für Wagner, Maazel, Tristan: In Essen feiert man den „Meister“ etwas anders
Wagners „Holländer“ in Wuppertal: Schmerzensmann und Erlöser
Diese Senta wird man sich merken müssen. Musikalisch leidenschaftlich, technisch abgesichert, kraftvoll und jugendlich unverbraucht: Selten hört man Richard Wagners herausfordernde Frauenpartie aus dem „Fliegenden Holländer“ so überzeugend wie bei der Premiere in Wuppertal. Die Britin Allison Oakes ist keineswegs das Kind, das nicht weiß, was es singt. Sondern eine entschlossene junge Frau, bereit, ihre eigene Existenz aufs Spiel zu setzen, um das Gespenst aus der Tiefe des Meeres auf ewig zu erlösen.
So ist es nur schlüssig, dass Chefdirigent Hilary Griffiths und Regisseur Jakob Peters-Messer in der Wuppertaler Neuinszenierung zum Auftakt der Spielzeit das inzwischen verpönte, harfenumflorte Erlösungs-Finale spielen. Der „Holländer“ darf hier das Ende nehmen, das Wagner ihm in letzter Hand gegeben hat. Nicht Tod und Vernichtung nehmen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Der fliegende Holländer, Richard Wagner, Wuppertal, Wuppertal Wagner Der fliegende Holländer
Ein Kommentar
Jede Oper eine eigene Welt: Mit Peter Eötvös verliert die musikalische Welt einen prägenden Komponisten
Eine typische Selbsttäuschung: Zuerst wollte ich die Nachricht gar nicht glauben, dachte, es sei eine Falschmeldung. Doch schnell bestätigte sich: Peter Eötvös ist am Sonntag, 24. März gestorben, mit 80 Jahren. Innerhalb nur weniger Tage hat die musikalische Welt nach Aribert Reimann (1936-2024) einen zweiten prägenden Komponisten der letzten Jahrzehnte des 20. und ersten des 21. Jahrhunderts verloren. Nachrufe wird es genug geben, daher hier ein paar persönliche Erinnerungen an einen Herzblut-Musikmenschen, der auch mit dem Rheinland eng verbunden war.
Der Ungar Peter Eötvös, geboren 1944 in Székelyudvarhely in Siebenbürgen, war ein wunderbar … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Musik & Konzert, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Aribert Reimann, Karlheinz Stockhausen, Köln, Peter Eötvös, WDR
Schreib einen Kommentar
Auf Augenhöhe: Lydia Steier stellt sich mit „Aida“ der legendären Regie von Hans Neuenfels
Eben noch besang die ägyptische Gesellschaft Ruhm und Ehre, da wird das Opernhaus dunkel und durch die Schwärze dröhnen Explosionen, Granateneinschläge, Geschützfeuer und tuckernde Panzermotoren.
Lydia Steier lässt in ihrer Frankfurter Neuinszenierung von Giuseppe Verdis „Aida“ den Krieg nicht zum beschaulichen Kostümfest verniedlichen. Sie beschwört ihn mit Geräuschen im Finstern. Beklemmend, unheimlich, und für manchen Zuschauer unbehaglich nahe rückend.
Radikal ist die Inszenierung der amerikanischen Regisseurin auch, wenn es um die (Über-)Zeichnung einer verkommenen, gealtert erstarrten Gesellschaft geht. Da marschieren keine knackigen Soldaten auf, wenn Radamès zum Feldherrn gekürt wird. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Aida, Andreas Bauer-Kanabas, Ekaterina Sannikova, Erik Niesen, Frankfurt, Giuseppe Verdi, Katharina Schlipf, Lydia Steier, Nicholas Brownlee, Siegfried Zoller, Stefano La Colla, Tilman Michael
Schreib einen Kommentar
Jenseits der Mythen – Interview mit dem Callas-Biographen Arnold Jacobshagen
Vor 100 Jahren, am 2. Dezember 1923, wurde in New York eine der bedeutendsten Sängerinnen der Musikgeschichte geboren: Maria Callas. Zum ihrem 100. Geburtstag sprach Werner Häußner mit dem Autor einer neuen Biographie, dem Kölner Musikwissenschaftler Arnold Jacobshagen, über das Geheimnis der Gesangskunst der Callas und die Mythen um ihre Person.
Als Achtzehnjährige begann Maria Callas 1942 in Giacomo Puccinis „Tosca“ eine beispiellose Karriere. Mit Rollen wie Vincenzo Bellinis Norma und Amina („La Sonnambula“), Gaetano Donizettis Lucia di Lammermoor und Anna Bolena, Giuseppe Verdis Aida und Violetta („La Traviata“), vor allem aber mit der Wiederentdeckung von Opern wie Luigi Cherubinis „Medea“, Gasparo Spontinis „La Vestale“ oder Gioachino Rossinis „Armida“ wurde Maria Callas zur bis heute unerreichten Wegbereiterin des damals vergessenen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Geschichte, Lebenswege, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Arnold Jacobshagen, Maria Callas, Reclam
Ein Kommentar
Abschied ohne Nostalgie: Waltraud Meier hat die Opernbühne verlassen
Eine der prägenden Künstlerinnen der Opernbühne der letzten Jahrzehnte hat Abschied genommen: In Berlin sang Waltraud Meier zum letzten Mal die Klytämnestra in Richard Strauss‘ „Elektra“. Werner Häußner kennt die Sängerin seit ihrem Debüt in Würzburg 1976 und lässt Stationen einer Karriere Revue passieren, die von 1980 bis 1983 auch nach Dortmund führte. Dort sang Meier erstmals die Kundry in Wagners „Parsifal“. Eine Rolle, die ihr 1983 den Durchbruch in Bayreuth bescherte.
Was soll man zum Bühnenabschied einer Sängerin schreiben, über die in den 47 Jahren ihrer Karriere wohl alles schon in Zeilen gefasst wurde, was öffentlich zu sagen ist? Wozu den … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Berlin, Elektra, Lindenoper, Richard Strauss, Staatsoper, Waltraud Meier, Würzburg
Schreib einen Kommentar
„Wenn man einmal in Bayreuth war, ist man süchtig danach“: Altistin Karolin Zeinert aus Düsseldorf singt im Chor der Festspiele
Die Düsseldorfer Altistin Karolin Zeinert singt mittlerweile in ihrer 11. Spielzeit im Chor der Bayreuther Festspiele. Im Interview erzählt sie, wie sie in Bayreuth ihre professionelle Laufbahn begonnen hat und warum es so faszinierend ist, im Chor der Festspiele mitzuwirken.
Wie hat’s bei Ihnen begonnen mit Bayreuth?
Ich habe immer gerne im Chor gesungen. Mit fünf habe ich damit angefangen, bin dann in meiner Heimatstadt Gera auf ein chororientiertes Gymnasium gegangen und wollte immer Choristin werden. Ich habe dann das Studium begonnen, war nach vier Semestern beim RIAS Kammerchor als Praktikantin und habe festgestellt: Chorsingen ist wirklich meins. Dann habe ich an verschiedenen Theatern Produktionen mitgemacht. Nach dem Abschluss meines Studiums … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Festivals, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Bayreuth, Bayreuther Festspiele, Chor, Düsseldorf, Karolin Zeinert, Richard Wagner
Schreib einen Kommentar
Rudi Stephans einzige Oper „Die ersten Menschen“ in Frankfurt: Tobias Kratzer entdeckt ein aktuelles Endzeitstück
Die Frau steht am Fenster und schaut hinaus auf sanft geschwungene Hügel, grüne Hecken, blühende Rapsfelder unter blauem Himmel. Im Raum waltet werkelnd ein Mann, pflegt ein Beet unter einer UV-Lampe. Ein Stromaggregat ist zu erkennen, neben der Wohnküche eine Kammer mit Dosen und Einmachgläsern. Bis zu 200.000 Prepper bereiten sich Schätzungen zufolge in Deutschland auf einen Zivilisationskollaps vor; auf der Bühne der Oper Frankfurt blicken wir in Rudi Stephans Oper „Die ersten Menschen“ auf eine Familie, die in ihrem Bunker eine solche Katastrophe überlebt hat.
Nach draußen geht der Weg über einen Schacht, der nur mit Schutzmaske erklettert wird. Die Naturidylle in den Fenstern … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Allgemein, Oper & Ballett, Philosophie
Verschlagwortet mit Ambur Braid, Andreas Bauer-Kanabas, Die ersten Menschen, Iain MacNeil, Ian Koziara, Oper Frankfurt, Otto Borngräber, Rainer Sellmaier, Rudi Stephan, Sebastian Weigle, Tobias Kratzer
Schreib einen Kommentar
Mit Hopfen und Malz ins Operettenglück: Ausflug zu einer ungewöhnlichen Novität in Mecklenburg
Die Operette ist tot? Nö, sie könnte vor Lebensfreude sprühen, aber sie wird seit Jahren ausgehungert. In Neustrelitz ist jetzt eine nagelneue Operette zu sehen. Ihr Thema: das Bier. Also auf zu einem Ausflug nach Mecklenburg.
Die arme Operette. Sie ist ein Opfer von Sparwut, die Operettenensembles abgebaut hat, von Intendanten, die sie aus den Spielplänen tilgen, von mahlerisiert ehrgeizigen Generalmusikdirektoren, die sie höchstens als Metier ihrer stabwedelnden Unteroffiziere geringschätzen, und von humorlosen Regisseuren. Was die schlampige Routine der siebziger und achtziger Jahre nicht umgebracht hat, erledigen Darsteller, die sie vibratosatt zur „kleinen Oper“ entstellen oder mit Musicalgequäke hinrichten. Das … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Operette & Musical
Verschlagwortet mit Bier, Daniel Behle, Daniel Klein, Hopfen und Malz, Neustrelitz, Rolf Heim, Sisse Gerd Jorgensen
Schreib einen Kommentar
Schmerzlicher Verlust: Der Bonner Operndirektor Andreas Meyer ist überraschend gestorben
Die Nachricht ist schockierend: Einer der profiliertesten Dramaturgen in der europäischen Opernlandschaft ist tot. „Mit großer Bestürzung“ teilte das Theater Bonn am Ostermontag den Tod seines Operndirektors Andreas K. W. Meyer mit. Meyer verstarb mit 64 Jahren infolge von Herzversagen am Karsamstag, 8. April 2023.
Andreas K. W. Meyer war keiner von denen, die sich an den Top-Positionen der Aufführungsstatistik entlanghangeln und ihre Spielpläne basteln, garniert mal mit einer Rarität, mal mit einer Uraufführung. Er schaute genau hin und durchforstete die Geschichte der Oper nicht unter der fragwürdigen Annahme, der historische Rezeptionsprozess habe in einer quasi natürlichen Auslese das Beste überleben und das weniger Gute in den Archiven … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Andreas Meyer, Bonn
Schreib einen Kommentar
Frühling für Hitler: Musical „The Producers“ nach Mel Brooks als rasanter Spaß in Hagen
Achtung, bitte anschnallen, fasten seat belts. Hier geht die Post ab, hier geht’s um Geld und Glamour und die Grenzen des guten Geschmacks. Das Theater Hagen startet mit dem Musical „The Producers“ durch, als wolle es einen Rekord für das schnellste Bühnenspektakel der kommenden fünf Spielzeiten aufstellen. Diesen überdrehten Spaß wird so schnell niemand überholen.
„Frühling für Hitler“ war der deutsche Titel der Vorlage, eine Filmkomödie von Mel Brooks aus dem Jahr 1968. Das Musical erzählt die Geschichte vom Broadway-Produzenten Max Bialystock , den der Erfolg verlassen hat. Sein Buchhalter Leo … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Operette & Musical, Theater
Verschlagwortet mit Frühling für Hitler, Mel Brooks, The Producers, Theater Hagen, Thomas Weber-Schallauer
Schreib einen Kommentar
Kontrollierte Verstörung: Tomáš Netopil rundet seinen Essener Mahler-Zyklus ab
Es wäre so schön gewesen: Schon bei seinem Amtsantritt hatte sich der Essener Generalmusikdirektor Tomáš Netopil mit Mahler vorgestellt. Hätte es Corona nicht gegeben, wäre die Dritte Sinfonie der Abschluss eines Zyklus über die letzten zehn Spielzeiten geworden.
Die Erste war zum Einstand 2013 ein Versprechen für die Zukunft, das der in Přerov im Osten Tschechiens geborene Dirigent immer überzeugender einzulösen wusste. Jetzt, da sich seine Zeit in Essen zum Ende neigt, hätte er bis auf die riesenhafte Achte alle Sinfonien Mahlers mit seinem Orchester erarbeitet. Doch die Siebte, im Februar 2021 geplant, blieb auf der Strecke; die Dritte eigentlich … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Bettina Ranch, Dritte Sinfonie, Essener Philharmoniker, Gustav Mahler, Kinderchor, Philharmonie Essen, Philharmonischer Chor Essen, Tomás Netopil
Schreib einen Kommentar