Afrika und die Magie des Fußballs

Wohl kein anderer deutscher Journalist kennt sich mit Afrika u n d mit Fußball so gut aus wie Bartholomäus Grill, von 1993 bis 2006 und neuerdings wieder Afrika-Korrespondent der Wochenzeitung „Die Zeit“. Im Vorfeld der Fußball-WM 2010 in Südafrika ist jetzt sein Buch „Laduuuuuma!“ erschienen. Das Titelwort ist der immens lang gedehnte Torschrei am Kap der Guten Hoffnung – etwa vergleichbar dem exzessiven „Gooooooooool!“ in Brasilien.

Grill hat sein Buch jetzt in Dortmund vorgestellt, zünftig in der Stadion-Gaststätte „Strobels“. In diesem Dunstkreis fühlt sich der 1954 geborene Bayer (er stammt aus Oberaudorf wie z. B. die Herren Stoiber und Schweinsteiger) ein wenig zu Hause, ist doch Borussia Dortmund seit dem Europapokalsieg 1966 sein Lieblingsverein. Gutes Beispiel für Globalisierung: Auch in entlegenen Winkeln Afrikas sind ihm schon Einheimische im BVB-Trikot begegnet. Ich geb’s freimütig zu: Als Dortmunder gehen mir solche Vorfälle zum schwarzgelben Herzen.

Nun aber zur Sache. Grill findet, auf keinem anderen Kontinent sei man derart fußballverrückt wie in Afrika. Die Menschen wissen dort nicht nur mit den eigenen Vereinen Bescheid, sondern mindestens ebenso sehr mit der englischen Premier League oder Erstligisten in Spanien, Italien, Deutschland oder Holland, wo jeweils etliche afrikanische Stars ihr Geld verdienen. Selbst mit den härtesten Gangsterbossen in Townships wie Manenberg (mörderische no-go-area, in die sich Grill zu Recherche-Zwecken dennoch gewagt hat) könne man oft immer noch ein Gespräch über Fußball anknüpfen. Verblüffender noch: Als dem Autor im Kongo unversehens ein sichtlich aggressiver, bis an die Zähne bewaffneter Soldat begegnete, habe die bloße Erwähnung des Namens Ballack für Entspannung gesorgt. Das muss man sich für Wechselfälle merken.

Wie schätzt Bartholomäus Grill die im Hinblick auf die WM oft warnend beschworene Kriminalität in Südafrika ein? Nun, die Zahlen (rund 50 Morde am Tag) seien wirklich verheerend. Allerdings seien so gut wie nie Touristen die Opfer, sondern überwiegend (zu rund 70 Prozent) Schwarze aus armen Vierteln. Bei Grill klingt diese Einschätzung nicht zynisch, sondern realistisch und pragmatisch.

Die Darstellung in den hiesigen Medien sei indes fast immer ungerecht. Typisches Beispiel: Als die ARD-Tagesthemen kürzlich von der Gruppenauslosung zur WM berichteten, sei sogleich ein Kontrast-Schwenk über brennende Hütten vollführt worden. Grill: „Das ist ungefähr so, als hätten afrikanische Sender bei der Auslosung für die WM in Deutschland Skindheads gezeigt, die einen Obdachlosen totschlagen.“ Die eingefahrenen Wahrnehmungs-Muster westlicher Journalisten in Afrika liefen meist auf Not, Elend und Gewalt hinaus. Dabei werde dort ebenso gelebt, gelacht und geliebt wie überall auf Erden. Überhaupt: Selbst wohlmeinende Ratschläge „weißer Gutmenschen“ seien oft eher hinderlich.

In seinem erzählfreudigen und informativen Buch schildert Grill die enorme Bedeutung des Fußballs für Afrika, stets verknüpft mit geschichtlichen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen (bis hin zur Diktatur des Schlächters Idi Amin), doch auch der gut platzierten, süffigen Anekdote nicht abhold. Man glaubt es schließlich gern: Es ist wohl tatsächlich ein Königsweg, um den Erdteil ein wenig zu verstehen, wenn man sich über den Fußball nähert. So ist zwar einerseits der Sport vielfach ebenso von Korruption durchsetzt wie ganze Staatengebilde, auch gibt es üblen Menschenhandel mit jungen Kickertalenten.

Doch beim Zusammenwachsen einer (vordem durch die Apartheid zutiefst gespaltenen) Nation wie Südafrika ist die Bedeutung von Fußball und Rugby eben auch kaum zu überschätzen. Nichts weckt solche Gefühlswallungen, nichts kann im besten Falle so sehr zusammenschweißen. Was Deutschland anno 1954 bewegt hat („Das Wunder von Bern“), hat Südafrika 1995 mit dem Sieg bei der Rugby-WM und 1996 als Afrikameister im Fußball erlebt. Heute allerdings, so Grill, dürfte das Gastgeberland das „mit Abstand schwächste Team“ aller 32 Teilnehmerländer stellen.

Eines der spannendsten Kapitel handelt mit drastischen Beispielen von Okkultismus und Magie: Der in ganz Afrika verbreitete Aber- und Hexenglaube, der mitunter sogar zur Lynchjustiz führt, lässt sich eben auch anhand des Fußballs illustrieren. Pavianpfoten, Krötenherzen, Rattenfelle oder allerlei Pülverchen sollen siegreiche Wunschergebnisse herbeizwingen. So mancher Zauberer ist auf diesem Gebiet tätig. Auf großen Fetisch-Märkten ist das bizarre Zubehör käuflich zu erwerben. Selbst wenn hiesige Fans schon mal verzückt den Rasen küssen: Welch nüchterne Verlässlichkeit scheint hingegen in der Bundesliga zu herrschen…

Die Frage, die keinesfalls fehlen darf: Wer gewinnt nach Grills Meinung das Turnier 2010? Er nennt ein Wunschfinale der kultiviertesten Spielkunst: Spanien gegen die Elfenbeinküste. Letztere möge dann mit 2:1 gewinnen.

Wenn das exakt so eintrifft, bin ich auch geneigt, an Geister zu glauben.

Bartholomäus Grill: „Laduuuuuma! – Wie der Fußball Afrika verzaubert“. Verlag Hoffmann und Campe. 256 Seiten. 20 €.

Gekürzte Fassung unter gleichem Titel auch als Hörbuch (gelesen von Andreas Pietschmann), ebenfalls Hoffmann und Campe, 2 CDs, 20 €.




Schmuck mit Seele

Wie hat wohl die Urgeschichte der Skulptur begonnen, von welcher Art waren die frühesten Vor-Bilder? Prof. Christoph Brockhaus, Chef des Duisburger Lehmbruck-Museums, hat da eine plausibel klingende Vermutung: Amulette und magische Glücksbringer in Form von Schmuckstücken dürften von allem Anfang an gefertigt worden sein. Es birgt also seinen tieferen Sinn und Hintersinn, dass das auf Skulpturen spezialisierte Haus nun Schmuck zeigt, der von Bildhauern geschaffen wurde.

Brockhaus legt Wert auf trennscharfe Unterscheidung vom bloßen Schmuck-Design. Dabei stünden die gute (anzufügen wäre: meist eher gefällig geglättete) Form und handwerkliche Präzision im Vordergrund, während Künstler auch auf diesem Gebiet mit geistigem Anspruch antreten, zumeist auf Transzendenz aus sind und hierzu dem Material eine ureigene, möglichst unverwechselbare Handschrift aufprägen.

Manche dieser Prägemuster oder auch Markenzeichen erkennt man tatsächlich auf einen Blick, freilich wirken sie in der Schmuckform wie verfremdet. Günter Uecker treibt auch aus dem Schmuck Nägel hervor, als gelte es, stachlige Abwehr zu gewährleisten – vielleicht gegen bösen Zauber? Lucio Fontana, bekannt durch „geschlitzte“ Bilder, hat den Edelmetall-Flächen seines Schmucks gleichfalls solche Schnitte zugefügt. Louise Bourgeois hat eine Spinne zur Brosche geformt, die direkt aus einem Alptraum zu stammen scheint. Alexander Calders Armreife oder Halsbänder sind so filigran und wundersam beweglich wie seine sonstigen Werke. Man sagt nicht zu viel, wenn man feststellt: So manche dieser Schmuckstücke haben eine „Seele“, sie sind alles andere als Beiwerk.

Es geht bis in den Olymp der Kunst hinauf. Besonders zwei Namen bürgen für Gipfelglück: Pablo Picasso offenbart sich auch im Medium des Schmucks als der schier unendlich schöpferische Universalkünstler, der er nun einmal gewesen ist. Die goldenen Medaillons für seine Geliebte Francoise Gilot, versehen mit traumwandlerisch formsicher stilisierten Frauen-, Faun- oder Tier-Darstellungen, deuten wahrhaftig auf unvordenkliche Frühzeiten der Künste und der menschlichen Geschichte. Ähnlich nah an den magischen Ursprüngen bewegt sich Max Ernst mit gleichfalls in Gold getriebenen Miniatur-Masken, die als Anhänger dienten.

Die rund 185 skulpturalen Schmuckstücke, von Fall zu Fall ergänzt um Bildhauer- und Papier-Arbeiten der beteiligten Künstler, gehören überwiegend zur Sammlung von Diana Küppers aus Mülheim/Ruhr. Sie besitzt die wohl weltweit bedeutendste Kollektion von Bildhauerschmuck der Moderne. Seit 1978 hat sie ihre Schätze zusammengetragen, bisweilen im engen persönlichen Kontakt zu Künstlern wie etwa Gotthard Graubner (der auch hier seine Farbkissen-Formen aufgegriffen hat) oder Niki de Saint Phalle, deren Schmuck-Oeuvre natürlich auch (aber nicht nur) prallbunte „Nana“-Weibsgestalten aufleben lässt.

Die Duisburger Liste verzeichnet weitere Künstlernamen von höchstem Rang, beispielsweise: Hans Arp, Georges Braque, Eduardo Chillida, Jean Cocteau, Salvador Dali, Marcel Duchamp, Yves Klein, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg (Brosche mit rostigem Metallfundstück), Man Ray, Frank Stella, Andy Warhol… Wer hätte gedacht, dass all diese Größen Schmuck hergestellt haben?

Oft handelt es sich um echte Unikate, die für Gefährtinnen entstanden sind. Auflagen dieser körperbezogenen Kunstwerke gab es allenfalls in geringer Stückzahl, um den Wert der Einzelobjekte nicht zu schmälern. Kunsthistorisch betritt man hier – so Christoph Brockhaus – „terra incognita“, denn der Schmuck ist meist nicht in den jeweiligen Werkverzeichnissen erfasst. Da schlummert also noch viel unerledigte Forschungsarbeit.

Von Picasso bis Warhol – Bildhauerschmuck der Avantgarde. Duisburg, Wilhelm Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 (Besucheradresse Friedrich-Wilhelm-Straße 40). Bis 14. Februar 2010. Geöffnet Di-Sa 11-17, So 10-18 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 6 Euro (ermäßigt 3 Euro), Familie 12 Euro. Katalog 25 Euro. Buchung von Führungen Tel.: 0203/283 21 95. Internet: www.lehmbruckmuseum.de




Botho Strauß‘ Notate „Vom Aufenthalt“

„Wo warst du in deinen Tagen? Hast du eine Höhle oder eine Säule bewohnt? Im Letztlicht oder Lechzlicht gestanden?“

Fürwahr ein hoher Ton, nah am Rande des Strapaziösen. Keine leichte Kostprobe aus dem neuen Buch von Botho Strauß, das aber ungleich vielstimmiger instrumentiert ist und auch das Alltägliche nicht beiseite lässt.

„Vom Aufenthalt“ heißt der Band. Er enthält Hunderte von Notaten, die (oft unwirsch, vielfach elegisch) von der als heillos diagnostizierten Gegenwart wegführen sollen und gerade deshalb treffsicher ins Zentrum heutiger Zeitwirrnis zielen. Strauß sucht ein Menschenbild für ungewisse Zukunft zu entwerfen, aus dem Vorhandenen zu erspüren. Diese Anstrengung kommt zwar gelegentlich hochmögend, doch kaum einmal tönend prophetisch daher, wie manche gewiss wieder argwöhnen werden. Sondern? Zuweilen leicht wie ein Lufthauch.

Die Grundhaltung, die der Autor einnimmt und anempfiehlt, ist ein hellsichtig bewusstes Zögern und Zaudern. Die heilsame Weile, das Warten nach all dem übermäßigen Geschehen, also: Aufenthalt – wie auf einer Heimreise mit dem Zug. Endlich eine andere Zeitfülle!

Die Zeit wird nicht als Fluss empfunden, sondern als Abfolge von Sprüngen, zwischen denen Ruhezonen bleiben. In diesen Zwischenräumen regt sich die vibrierende Sehnsucht nach dem Moment, da alles ruhig hingespannte Erwartung ist, als wenn man auf eine noch leere Lichtung hinausblickt. Die inständig erhoffte Aussicht auf kreisförmige Wiederkehr früherer Zustände (hier „Einstweh“ genannt, als sei’s ein Heimweh). Ein konservatives, gar reaktionäres Ansinnen, das Denker wie Nietzsche und Heidegger heranzieht oder edle Raritäten-Winkel der Geistesgeschichte aufsucht?

Solches Verharren läuft aufs Bewahren und Wiederherstellen hinaus, was heute nach Straußschem Verständnis freilich kühne Erkundung und Expedition erfordert, will man das allzu Gewohnte und Immergleiche des Aufklärungs-Zeitalters hinter sich lassen. Daher die zumindest indirekt zu erschließenden Losungen: Schluss mit Geschwindigkeit und sinnloser Innovation. Schluss mit der landläufig scharfzüngigen, rundweg überinformierten Schlauheit und den daraus folgenden, rasch hingeworfenen Meinungen des Tages, hinfort mit feiger Toleranz, aber auch mit ironischen Ausflüchten. Schluss mit dem nur elend sportiven Sex des „Lustgelichters“. Statt dessen sei Zeit und Raum für Mythen, überlieferte Rituale und Geheimnisse.

Kein Zweifel: Mit alle dem versehen, würden wir wahrlich anders leben.

Auch kommen hier so unzeitgemäße Begriffe wie Scheu, Scham und Bescheidenheit auf, die gegen alle verworfene Frechheit wieder ins Recht und in Kraft gesetzt werden sollen. Überdies wird das barocke Bewusstsein der Vergänglichkeit (vanitas) wachgerufen.

Strauß preist zwar das Alleinsein auf den Klippen des Lebens und Lesens, ist aber nicht nur ein höchst empfindsamer Bewohner des Elfenbeinturms. Er wendet sich den Untiefen des Hartz-IV-Milieus zu oder sinnt übers Populäre in der Kultur nach, das er gelegentlich glückhaft in den USA, doch nimmer bei uns ins Werk gesetzt sieht. Zitat: „Das Populäre erleidet hierzulande oft das schreckliche Schicksal, von Intellektuellen gehütet und befingert zu werden. Auf diesem Weg kann es niemals zu Herzen gehen.“

Oberflächlich gelesen, wirkt Strauß einmal soldatisch stramm, wenn er „Dienst und Ehre“ den „mutlosen Befangenheiten des ,zivilen Ungehorsams’“ vorzieht (Seite 161). Wäre es nach dem lauen Zeitgeist gegangen, hätte er seinen Sohn „zur kritischen Memme erziehen müssen.“ Nichts da!

Doch wenn „Dienst und Ehre“ nun mehrschichtige Bedeutung hätten und sinngemäß nicht nur kriegerisch besetzt wären? Wenn man sie als kulturelle Errungenschaften gegen das Verwahrloste und Beliebige dächte?

Selbst der biblische Jesus, so heißt es einmal, sei schon zu geschwätzig ins Tägliche verwoben gewesen. Geradezu alttestamentarisch, sieht Strauß – in der Tradition von Sören Kierkegaard und Karl Barth – einen strengen, gar nicht gütigen und alles andere als „süßlichen“ Gott. Für Straußsche Verhältnisse fast schon ein leichthändig ausgestreutes Bonmot: „Eine protestantische Predigt, das ist in den meisten Fällen, als spräche ein Materialprüfer vom TÜV über den Heiligen Gral.“

Statt dessen soll ein einziges Aufmerken sein, wenn das Unantastbare, Unbegreifliche und Undeutbare Schatten wirft, wenn das umfassende, in diesem Buch mehrfach beschworene „totum simul, das große Allzugleich der Werke und Tage“ im – so wörtlich – „Vollmaß der Zeit“ erstrahlt. Zittrige Zukunftsvision zwischen Bangen und Hoffen: Dies große Gleichzeitige löst die lineare Historie und irgendwann auch die lineare Schrift auf. Und dann?

Man muss die An- und Absichten nicht rundum teilen, um sagen zu können: Hier gibt es Passagen, aus denen man jedes kostbare Wort trinken könnte. So gut dies heute noch geht, erfüllt Strauß seine Forderung nach „Sprachwachsamkeit“, die er etwa bei den großen Vorläufern Jean Paul und Heimito von Doderer gefunden hat. Künftige Generationen, so fürchtet er, werden in erster Linie das dünnflüssige, ungreifbare Virtuelle kennen. Etliche Stellen des Buches betreffen den Moloch Internet, vorwiegend als Menetekel. Den einst so schöpferischen Sozialtypus des Einzelgängers entlässt das Netz – Strauß zufolge – nur noch als Psychopathen „und schickt ihn, verblendet, umschlossen von Fiktion, mit Pumpgun in den Gewaltexzess.“ Wenn das kein gepflegter Kulturpessimismus ist!

Bemerkenswert, dass Strauß mehrfach seine Mutter erwähnt, mithin das Aufgehobensein im Vergangenen, in früher Nachkriegszeit. Schärfer denn je empfindet er, „dass er, wo immer er sitzt und in Zukunft noch sitzen wird, stets übrigblieb aus anderen Tagen.“

Weisheit des Alters wird schließlich gegen eine allseits erschöpfte Jugendkultur ins Feld geführt. Die wahren Abenteuer könnten dabei erst beginnen, findet Strauß. Er zitiert aus T. S. Eliots Gedicht „East Coker“ die Zeile: „Old men ought to be explorers.“ Und er übersetzt frei: „Alte Männer müssen Kundschafter sein.“

Strauß wird am 2. Dezember (also heute!) 65 Jahre alt. Demnach wär’s Zeit für weitere neue, womöglich zukunftsweisende Entdeckungen in althergebrachten Beständen.

Botho Strauß: „Vom Aufenthalt“. Carl Hanser Verlag. 295 Seiten. 19,90 Euro.