„Diese gebrochene Landschaft“ – Günter Grass 2010 in der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet

Grass im Landschaftspark

Grass im Landschaftspark

„Mehr Licht – Die europäische Aufklärung weiter gedacht“ hieß das große Kulturhauptstadt-Projekt, das das Literaturbüro Ruhr 2010 auf die Bühnen des Reviers brachte. Neben anderen Themen handelte dieses Projekt auch von „Sprachkritik als Praxis kritischen Denkens“ und von der „Verantwortung des Intellektuellen“.

Als Gast im Theater Bochum und im Landschaftspark Meiderich las Günter Grass dazu aus seinem Buch „Grimms Wörter. Eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache“. Entgegen allen Gerüchten, Grass sei ein grantiger, spröder, alles dominieren wollender eitler Großschriftsteller, traf ich auf einen freundlichen, offenen, warmherzigen Gesprächspartner, der sehr gut zuhören konnte.

Aufklärung und Sprache
Günter Grass hat sich zeitlebens beharrlich mit der Dialektik und dem Elend der Aufklärung auseinandergesetzt – und er sah trotz aller Fehlentwicklungen die Aufklärung nicht gescheitert, sondern setzte auf ihre vergessenen Wurzeln, auf ihre Öffnung und Weiterentwicklung durch Selbstaufklärung, setzte auf Dazulernen, Humor, Engagement, Wissen, die Vernunft des Herzens.

In „Grimms Wörter“ erzählte er nicht nur die Lebensgeschichte der Brüder Grimm, er erzählte auch die rund 130jährige Entstehungsgeschichte des „Deutschen Wörterbuchs“. Und er erzählte Teile seiner eigenen Geschichte als Künstler/Intellektueller in der Bonner und Berliner Republik.

Günter Grass schrieb aber nicht nur von Buchstaben in einem Wörterbuch, sondern auch selbst lustvoll sprachspielend in Buchstaben, in und mit Lauten, Silben, Wörtern. Und beim Umgang mit den Wörtern – wie die Brüder Grimm „Wort auf Wort“ „nach (deren) Herkommen“ befragend –  erschloss sich eben auch die Welt, oder besser: seine Welten. Mit den Worten spielend (manchmal etwas zu sehr) und sie doch ganz und gar ernst nehmend, verwob er Biografien, politisches Zeitgeschehen, Menschen, erzählte Geschichte und Geschichten, kam von Höcksken auf Stöcksken, rettete fast verschollene Worte und reanimierte tot geglaubte. Und schrieb zu guter Letzt gar das Deutsche Wörterbuch weiter und fort, ergänzte und erhellte es mit und durch neue Wörter, hässliche wie schöne.

Wider den Anschein von Einstimmigkeit
Von Pierre Bourdieu, der mit Günter Grass einst ein langes Fernsehgespräch führte, stammt der schöne Satz:  Es ist die Aufgabe des Intellektuellen, den Anschein von Einstimmigkeit zu durchbrechen. Genau diese Aufgabe „den Mund aufzumachen“, nahm Günter Grass immer wieder auf mutige-provozierende Art und Weise wahr. Durch seine Romane, Essays, Reden, politischen Interventionen und publizistischen Zwischenrufe.

Georg Christoph Lichtenberg, dem im Projekt „Mehr Licht!“ zwei Abende gewidmet waren und der auch in „Grimms Wörter“ eine wichtige Rolle spielt, hat in seinen Sudelbüchern geschrieben: „Es tun mir viele Sache weh, die anderen nur leidtun.“ Ein Aphorismus, der auch über dem Schaffen Günter Grass‘ stehen könnte; in der Nachfolge Lichtenbergs formulierte Grass in „Grimms Wörter“: „Mich schmerzt und ekelt mein Land, dessen Sprache ich anhänglich liebe.“   

Nestbeschmutzer Grass
Als Nestbeschmutzer wurde Grass oft geschmäht, dabei vergessend, dass es doch gerade der Schmutz, der vermeintliche Dreck ist, der ein Nest erst zusammenhält. Gern prügelt man hierzulande den Boten, wenn er auf die Banalität des Bösen oder heute besser: auf die Bösartigkeit des Banalen hinweist – etwa auf ein Primat der Ökonomie, das sich immer mehr auch als Ökonomie der Primaten entpuppt; eine Ökonomie, deren Folgen – so die seriöse Weltgesundsheitsorganisation – weltweit jährlich Millionen hungernder Kinder das Leben kostet. „Ich schäme mich meines zum bloßen Wirtschaftsstandort verkommenen Landes“, schrieb Günter Grass in „Grimms Wörter“.

Was gesagt werden darf
Dass Grass sich als Mahner aus dem Literatenolymp gelegentlich auch vergaloppierte, stimmt schon. Eine kurze heftige Debatte löste im April 2012 sein in drei großen europäischen Zeitungen veröffentlichtes Mahn-Gedicht „Was gesagt werden muss“ aus. Günter Grass hatte da einen israelkritischenText geschrieben, der in seiner Schlichtheit und Pose nicht nur politisch enttäuschte, sondern auch als Gedicht, als Wortkunstwerk.
Nicht wenigen seiner Kritiker aber gelang es, Grassens Niveau mit leichter Hand zu unterbieten. Kaum ein Kommentar zeugte von genauer Textlektüre, so scheiterten dann auch viele der nachgängigen Versuche, das Gedicht allein stellenlesend angemessen zu deuten. Der mittlerweile obligatorische Anti-Grass-Reflex verbaute jede tiefergehende  Reflexion. Grass wurde etwa vorgeworfen, er habe in einem Gedicht den radikal-fundamentalistischen iranischen Präsidenten Ahmadinedschad einen bloßen „Maulheld(en)“ genannt und so dessen Gefährlichkeit und Unberechenbarkeit nicht nur für Israel unzulässig verharmlost. Grass selbst aber schrieb im Gedicht: “das von einem Maulhelden unterjochte und zum organisierten Jubel gelenkte iranische Volk”, da steht also immerhin auch, dass Mahmud Ahmadinedschad das iranische Volk unterjocht. Und was heißt “unterjochen”, wenn man’s denn wissen will? Siehe Duden: “gefügig/willenlos machen, in Unfreiheit halten, niederhalten, unterdrücken, zu Sklaven machen; (gehoben abwertend) knechten”.

Von der Kunst des Verstehens (Hermeneutik) wurde jedenfalls bei den meisten Kritikern vor dem Verriss des vermeintlich zu iranfreundlichen Grass-Gedichtes keinerlei Gebrauch gemacht. Kunst des Verstehens, das hätte geheißen: Gründliche Textlektüre, auch, um sich der eigenen Vorurteile und Vorverständnisse bewusst zu werden.

Grass & das Ruhrgebiet
In der Zeitschrift Essener Unikate wurde Günter Grass 1996 mit dem Satz zitiert: „Es hat mir trotzdem in Essen gefallen. Warum – weiß ich nicht mehr so genau. Vielleicht weil Essen im Ruhrgebiet liegt und diese gebrochene Landschaft so primär nach Literatur schreit.“ In „Grimms Wörter“ tauchte zuletzt auch Duisburg auf, dem sich Oskar Matzerath in „Die Blechtrommel“ schon einmal von Düsseldorf aus näherte. Sogar von Frauen aus Gelsenkirchen wird uns erzählt, und vom Rand des Ruhrgebietes, von Sprockhövel. So kam das Ruhrgebiet also pünktlich zum Kulturhauptstadtjahr noch einmal in das Werk eines Literaturnobelpreisträgers.
Günter Grass wurde zudem nicht müde, an einen Autor des Ruhrgebiets zu erinnern, der nie ein Ruhrgebietsautor war. Dieser Autor, am Silvesterabend 1937 in Duisburg geboren, dieser Freund, dem Günter Grass auch ein Mentor war, starb 1979 viel zu früh an Krebs, Grass besuchte ihn oft am Sterbebett, dieser Freund war natürlich: Nicolas Born. Dessen Bücher, Briefe, Gedichte wurden vor nicht allzu langer Zeit von seiner Tochter Katharina Born im Wallstein Verlag neu herausgegeben.
Bei Grassens Begrüßung 2010 im Landschaftspark Meiderich schlug ich deshalb vor: „Ehren wir heute Günter Grass auch, indem wir seinen Freund ehren. Hiermit schlage ich offiziell vor, das Überfällige zu tun, nämlich endlich eine große Straße oder einen Platz nach Nicolas Born, dem wichtigsten in Duisburg geborenen Schriftsteller, zu benennen.“ Günter Grass hat sich diesem Vorschlag sofort angeschlossen – und ihn vor der Presse einige Male wiederholt. Leider ohne Erfolg.

Ich bin sicher, es würde Günter Grass freuen, hier zum Schluss einige Zeilen Nicolas Borns zu lesen:

Eine besonders schöne Blume
ein besonders schönes Wetter
öffne die Fenster die Fenster
heute Nacht werden die Lampen heller brennen
eine gute Nachricht trifft ein
oder lieber Besuch




Der Geschichte ein Gesicht geben: Erinnerung an eine Dortmunder Lesung mit Günter Grass

Die Revierpassagen sind nun mal ein Blog mit regionalem Schwerpunkt im Ruhrgebiet. Daher hier eine kleine Erinnerung an einen Auftritt des heute verstorbenen Günter Grass im Harenberg City Center zu Dortmund. Wer dabei war, wird heute daran denken: Es war am Sonntag, 19. September 1999; drei Tage, bevor ihm der Literaturnobelpreis zugesprochen wurde. Ich schrieb damals für die „Westfälische Rundschau“:

Dortmund. Immenser Andrang zur neuesten Folge der Reihe „Kultur im Tortenstück“ im Dortmunder Harenberg City Center: Als Günter Grass aus seinem Buch „Mein Jahrhundert“ las, lauschten ihm über 500 Menschen andächtig. Wäre mehr Platz gewesen, so wären gewiss doppelt so viele gekommen.

Zuerst fielen die Farben auf: Nicht nur, weil im Hause zugleich eine Ausstellung mit Grass’ Lithographien und seinen farbenfrohen Original-Aquarellen zum Buch eröffnet wurde. Grass, mit dunkelgelbem Jackett und Weste angetan, erquickte sich auf dem Lesepodium aus einem Glase, das einen sicherlich guten Rotwein darbot. Auch das ist Kultur.

Ein gemütlicher Frühschoppen also? Keineswegs. Der 71jährige hatte am Abend zuvor in Köln gelesen und nach Dortmund noch einen zweiten sonntäglichen Auftritt in Duisburg vor sich. Dortmund war freilich nicht nur das mittägliche Zwischenspiel, sondern ein Ereignis für sich.

Offen gesprochen: Wir haben das „Jahrhundert“-Buch vor einigen Wochen nicht allzu günstig rezensiert. Und ich meine weiterhin, dass es nicht der ganz große Wurf des Autors geworden ist. Wahr ist aber auch: Beim Vorlesen, zumal durch Grass selbst, gewinnen die Texte ganz enorm.

Mit beinahe sprudelnder Lebendigkeit las Grass ein Dutzend Jahres-Episoden. Er trug die Geschichten fast wie ein Schauspieler vor, unterstrich die Worte durch prägnante Gesten. So wurden manche Gestalten greifbar, die sich aus den Tiefen des meist schrecklichen deutschen Jahrhunderts schwankend nahten. Man verstand, was das heißt: der Geschichte ein Gesicht geben.

So etwas jene tanzfreudige Frau von 1921, die einen Brief an Kurt Tucholsky schreibt; der Galerist, der 1933 schaudernd den Nazi-Aufmarsch zur „Machtergreifung“ erlebt; die Kinder, unter ihnen der kleine Günter Grass, die 1937 „an der Pissbude“ auf dem Schulhof den Spanischen Bürgerkrieg nachspielen.

Oder die „Trümmerfrau“ von 1946; die Dichter Brecht und Benn am Grabe Kleists, anno 1956; Willy Brandts historischer Kniefall 1970 in Warschau, der sogar einen konservativen Journalisten zutiefst beeindruckt. Dieser Text bewegte die Zuhörer spürbar ganz besonders. Herzliches Lachen dann über jeden Opa, der sich 1978 plötzlich den Punkern anschließt. Doch auch da gab’s einen politischen Hintersinn, über die Komik hinaus.

Applaus zwischen den Episoden, ganz großer Beifall am Schluss. Den Blumenstrauß, den er bekam, reichte Grass sogleich an seine Schwester Waltraut weiter. Die wohnt nahebei – in Lüdenscheid.

Schließlich ging’s zum Signieren, wobei Grass, natürlich Pfeife rauchend, ohne Murren auch Sonderwünsche („Schreiben Sie bitte: ,Für Hans-Jürgen’“) erfüllte. Auch hierbei ein frappierender Andrang. Man dachte schon: Die Schlange höret nimmer auf…




Abschied vom „lebenslustigen Pessimisten“ – zum Tod des Schriftstellers Günter Grass

Es gab Zeiten, da war sein Ruhm kaum noch zu steigern. Als Günter Grass im Herbst 1999 den Literaturnobelpreis bekam, war er auf dem Gipfel der weltweiten Reputation angelangt. Heute ist Deutschlands gewichtigster „Großschriftsteller“ der Gegenwart mit 87 Jahren gestorben.

Über die Toten nur Gutes, heißt es. Doch manches kann und soll man nicht verschweigen: Die moralische Instanz, die Grass über Jahrzehnte gewesen ist, hat leider Risse bekommen. Sein allzu spätes Eingeständnis, mit 17 Jahren Mitglied der Waffen-SS gewesen zu sein, hat die Nation im Sommer 2008 wochenlang bewegt. Vor allem auch konservative Gestalten, die der betont linksliberale Grass zuvor vielfach mit seinen (zuweilen auch polemischen) Äußerungen verärgert hatte, witterten nun ihre Chance auf Revanche. Sie warfen ihm anmaßende Selbstgerechtigkeit vor. Aber waren sie selbst frei davon? Von derlei Richtungsstreit abgesehen, war und bleibt es ein Fehler von Grass, so lange in eigener Sache geschwiegen zu haben.

Das wohl sinnvollste Gedenken - Grass' "Danziger Trilogie" Lektüre für die nächsten Tage und Wochen.

Das wohl sinnvollste Gedenken – Grass‘ „Danziger Trilogie“ als Lektüre für die nächsten Tage und Wochen.

Das literarische Lebenswerk des Mannes, der am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren wurde, hat jedoch über solche Querelen hinaus Bestand.. Und sein Publikum hat allzeit treu zu ihm gehalten. Zudem wird schon seit vielen Jahren eifrig für seinen Nachruhm gesorgt. Eine umfangreiche Werkausgabe im Steidl-Verlag versammelt die Schriften für die Nachwelt.

Einen „lebenslustigen Pessimisten“ hat sich Günter Grass einmal selbst genannt. Wahrhaftig gab es ja den geradezu „barocken“ Genussmenschen Grass, der seine Gäste gern als meisterlicher Koch verwöhnte. Doch man kannte auch den mürrischen Mann, für dessen Empfinden der Fortschritt gar zu schneckenhaft kroch und der sich, zuweilen auch schon mal etwas penetrant und hochfahrend, in jedwede Debatte einmischte.

In einer brenzligen Phase freilich, um 1968 herum, wollte Grass selbst die Entwicklung lieber bremsen und in Richtung Sozialdemokratie dirigieren. Der SPD hat er sich überhaupt zeitweise mehr verschrieben, als es einem unabhängigen Autor guttun konnte.

Allein die Tiergestalten, die zentral in seinen Büchern vorkommen, liefern reichlich Stoff für Phantasien und Interpretationen: Zu nennen wären „Die Vorzüge der Windhühner“ (Lyrik-Erstling von 1956), „Katz und Maus“ (Novelle von 1961), „Hundejahre“ (1963), „Aus dem Tagebuch einer Schnecke“ (1972), „Der Butt“ (1977), „Die Rättin“ (1986), „Unkenrufe (1992) und „Im Krebsgang“ (2002). Zwei philosophierende Ratten waren schon im Theaterstück „Hochwasser“ (1957) aufgetreten.

Die Bildkraft dieser Menagerie beruht nicht auf Zufall. Grass, der eine Steinmetzlehre absolvierte und Kunstakademien in Düsseldorf und Berlin besuchte, hat literarische Einfälle stets anhand eigener Skulpturen und Graphiken überprüft. Bei diesem ungemein schöpferischen Autor war kaum auszumachen, ob etwa ein Roman ursprünglich aus Bildern hervorgegangen war – oder ob sprachliches Fabulieren die ersten Keime gesetzt und die Bilder nach sich gezogen hat. Am Anfang war das Wort? Nicht immer und unbedingt.

Unstrittig lässt sich der Mittelpunkt im literarischen Universum des Günter Grass bestimmen: seine Geburtstadt Danzig, ein Brennpunkt geschichtlicher Verwerfungen des 20. Jahrhunderts. Aus dem Fundus seiner Kindheit hat Grass unvergessliche Geschichten geschöpft.

Über Oskar Matzerath und „Die Blechtrommel“ (1959) herrscht weithin Einvernehmen: Der Roman bedeutete seinerzeit den „Durchbruch“ der deutschen Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg. Er galt als Fanal gegen die Verdrängung der Nazi-Vergangenheit, obgleich oder gerade weil er weder politisiert noch moralisiert, sondern die wirren Zeitläufte mit saftigen Figuren darstellt.

Nach Erscheinen seiner Bücher überwog hernach meist vorschnelle Erregung, denn Grass mischte sich denn doch vehement in gesellschaftliche Fragen ein. Wortgewaltig malte er die Apokalypse einer zerstörten Umwelt („Die Rättin“) oder begab sich in die Untiefen des Matriarchats („Der Butt“).

Grass war beileibe kein gewöhnlicher Schriftsteller, sondern mit den Jahren zunehmend ein Repräsentant, dessen Meinung zu vielerlei Themen gefragt oder auch gefürchtet war. Manchmal mochte man dabei an eine herausragende Figur wie Thomas Mann denken, dessen Geburtsstadt Lübeck sich Grass zur Wahlheimat erkor. Beiden Größen widmete die Hansestadt Gedenkorte: Buddenbrook-Haus und Grass-Haus sind wahre Pilgerstätten.

Feindselige Regungen hat Grass oft zu spüren bekommen. Für horrende Hysterie sorgte 1995 sein Roman „Ein weites Feld“. Der Kritiker Marcel Reich-Ranicki zerriss den Band auf einem „Spiegel“-Titelbild buchstäblich in der Luft. Ein Skandal, der sich aber nach und nach verflüchtigte. Angesichts der inzwischen verflossenen Zeit wirken die damaligen Aufregungen ziemlich lachhaft.

Mögen sich Grass und Reich-Ranicki bei einer leidenschaftlich-kernigen Debatte im Jenseits versöhnen – oder auch nicht. Mit den beiden – und einigen anderen Protagonisten – ist eine Ära der kulturellen Nachkriegsgeschichte unwiderruflich dahin. Doch die Bücher künden noch davon.