Revolution bis zum Exzess: Schauspielhaus Düsseldorf eröffnet nach langer Renovierungsphase mit „Dantons Tod“

Szenenbild aus „Dantons Tod". (Foto: Thomas Aurin)

Szenenbild aus „Dantons Tod“. (Foto: Thomas Aurin)

Verstrickt und gefangen: Eingeschnürt hängen Danton und seine Parteifreunde wie in einem großen Spinnennetz auf der schiefen Ebene der Bühne, die Guillotine wartet schon auf ihre Köpfe.

Dabei wollten sie doch nur für eine gerechte Welt kämpfen, für „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.“ Doch über den Weg dahin waren sich die französischen Revolutionäre zuletzt nicht mehr einig: Danton möchte das Morden beenden, das Erreichte festigen. Robespierre reicht das nicht, er will die totale Herrschaft des Volkes, nicht nur die der Bürger, dazu ist ihm jedes Mittel recht, auch der Terror. Und so frisst die Revolution ihre eigenen Kinder.

Immer noch eine Baustelle

1970 wurde das Düsseldorfer Schauspielhaus mit „Dantons Tod“ von Georg Büchner eröffnet, nun zieht das Schauspiel nach einer längeren Renovierungsphase wieder ins Haus am Gustaf-Gründgens-Platz und startet nach fast 50 Jahren ebenfalls mit „Dantons Tod“, diesmal in einer Inszenierung von Armin Petras. Damals begleiteten studentische Proteste die Eröffnung: „Bürger in das Schauspielhaus, schmeißt die fetten Bonzen raus“.

Diesmal gab es dort keine Demonstrationen, das wäre auch schwierig gewesen, denn es stehen überall noch Bauzäune, auch innen ist bei weitem noch nicht alles fertig: In der Garderobe hängen Kabel aus der Wand, das Kassenhäuschen residiert im Container. Aber der Teppich ist bereits neu, der Zuschauerraum in Schuss und bis auf den letzten Platz besetzt.

Lebensfroher Kriegsveteran

Wie eine überdimensionale Skaterbahn wirkt das Bühnenbild von Olaf Altmann, auf der die Akteure brüllend herumrutschen, der revolutionäre Furor äußert sich in viel Geschrei und man hat als Zuschauer zunächst Mühe, dem dichten Text inhaltlich zu folgen. Doch mit der Zeit findet die Inszenierung ihren Rhythmus, ohne den Drive zu verlieren. Dann, wenn sie sich auf die Personen konzentriert, allen voran Wolfgang Michalek als Danton, der hier als lebensfroher Kriegsveteran inszeniert wird, der vom Morden, Sterben und Töten die Nase voll hat. Großartig, wie er sich in seiner schicksalhaften Aussprache mit Robespierre langsam und beiläufig, fast spielerisch entkleidet, erst Schuhe, Jacke, Strümpfe, dann den Rest. Nackt steht er da und will sagen: Ich habe nichts zu verbergen, ich fürchte dich nicht. Ich sage, was ich denke und bin dennoch dein Freund.

Robespierre mit weiblichem Furor

Lieke Hoppe als Robespierre kann damit gar nichts anfangen, sie ist im Tugendwahn: Armin Petras Kunstgriff, ihn und seine Anhänger mit Frauen zu besetzen, geht dabei gut auf. In Anlehnung an die 70er Jahre wirken sie wie eine fanatische RAF-Clique, unerbittlich in ihrem Hass gegen Abweichler, gleichsam berauscht von ihrer Macht und zugleich so überzeugt von ihren Zielen, zu deren Durchsetzung sie die Gewalt als adäquates Mittel keine Sekunde in Frage stellen. Besonders unerbittlich agiert dabei Cathleen Baumann als St. Just, die in silberner Disco-Hose und Lederstiefeln den Deutschen-Herbst-Look auch als modisches Statement begreift.

In der Video-Sequenz aus den Katakomben des Verlieses, die Petras auf die Bühne projiziert, treibt St. Just zu immer größerer Eile, in immer rascherem Tempo sollen die Delinquenten aufs Schafott gebracht werden, möglichst ohne Prozess. Robespierre dagegen wird gegen Ende dünnhäutiger: Sie muss morden, weil sie das für richtig hält, aber ihr Geist, ihr Körper wehren sich; Lieke Hoppe sind die Qualen anzumerken, die sie zurückdrängen will, aber die sie nicht verdrängen kann.

Bogen zu den heutigen Diskursen

Dramaturgisch haben Petras und sein Team den Büchner-Text um einige andere Schriften erweitert, beispielsweise um Olympe de Gouges „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“, aber auch Antoine de Condorcets „Für die Abschaffung der Sklaverei und des Sklavenhandels“, in denen soziale Fragen in den Fokus geraten, die leicht vergessen werden, weil sie nicht im Zentrum der Revolution standen. So spannt sich auch der Bogen zu heutigen Diskursen.

Insgesamt schafft die Aufführung spektakuläre Bilder in rot-weiß-blau, gemalt mit Licht und Nebel, Blut und Schweiß, den die Schauspieler beim Klettern und Kämpfen auf der Rampe lassen. Ein bisschen Mundart wird auch gebabbelt, eine Reminiszenz an Büchners Flugschrift „Hessischer Landbote“, wegen der er aus seiner Heimat floh. Rosalie (Madeline Gabel), die Frau aus dem Volk, schimpft in breitem Hessisch auf das Elend ihrer Klasse, die nach Brot schreit, das auch die Revolution ihr nicht geben kann. Nur abgeschlagene Köpfe…

Karten und Termine: www.dhaus.de




Das Theater bleibt eine Baustelle: Spielzeiteröffnung in Düsseldorf mit Roman-Adaptionen nach Kafka und Vicki Baum

Szene aus „Menschen im Hotel“. Foto: Thomas Rabsch/Düsseldorfer Schauspielhaus

1:0 für die Kunst gegen den Boulevard: Zur Saisoneröffnung des Düsseldorfer Schauspielhauses schlägt „Das Schloss“ von Franz Kafka eindeutig Vicki Baums „Menschen im Hotel“.

Dabei war die Erwartung groß beim Betreten des Schauspielhauses durch die Terrassentür: Denn immer noch klafft die Baugrube im Gustaf-Gründgens-Platz, die Renovierung des großen Hauses dauert an. Aber mit der Dramatisierung von Vicki Baums Roman „Menschen im Hotel“ kam das erste Stück der Saison hier heraus, insgesamt sollen in der laufenden Spielzeit acht Inszenierungen im Schauspielhaus zu sehen sein.

Eigentlich unterhaltsam, aber…

Schade, dass der Blick in die Hotelhalle auf der Bühne (Florian Etti) gleich ein wenig dröge anmutet: Sachlich-modern statt 20er Jahre-schrill präsentiert sich dieses Grand-Hotel mitsamt seinem Personal. Im Grunde ist die Story ziemlich unterhaltsam, sie wurde in Hollywood mit Greta Garbo verfilmt und hat durch die Begegnungen der unterschiedlichsten Charaktere im Kosmos des Grand Hotels einiges an menschlichen Kuriositäten, Abgründen, Liebesverwirrungen und am Schluss sogar einen Mord zu bieten.

Doch irgendwie zündet dieser Boulevard in der Regie von Sönke Wortmann nicht recht: Als seien das Tempo, der richtige Rhythmus nicht gefunden. An den Schauspielern kann es eigentlich nicht liegen, sie machen ihre Sache gut, allen voran Lieke Hoppe als Sekretärin Flämmchen, die die Berliner Schnauze mit viel Gefühl und Witz verkörpert. Doch nicht nur das Schnoddrige, auch die Existenzängste und die Geldnot, die sie damit überspielen will, nimmt man dieser Figur ab. Andere sind eindimensionaler angelegt: Stefan Gorski spielt den weltgewandten Baron von Gaigern lässig-überzeugend, doch liebt er die Tänzerin Grusinskaya (Karin Pfammatter) wirklich, so wie er das behauptet?

Szene aus „Menschen im Hotel“. Foto: Thomas Rabsch

Trotz einer Menge sozialen Sprengstoffes versandet die Auflehnung der kleinen Leute wie z.B. des Buchhalters Kringelein (Torben Kessler) gegen die Bosse wie Generaldirektor Preysing (Peter Jordan) im Beliebigen. Das mag an der Vorlage liegen, doch wäre vielleicht auch diese Melancholie des Scheiterns eine dramatische Möglichkeit gewesen? Tatsächlich hat der Einspielfilm einer wilden Partynacht mehr Schwung als streckenweise das Bühnengeschehen. Das Publikum mochte den Abend trotzdem irgendwie und was zu lachen gab‘s ab und zu auch…

Szene aus „Das Schloss“
Foto: Thomas Rabsch

Abgründig schwarzer Witz

Doch kein Vergleich mit der zweiten Premiere in der Ausweichspielstätte Central am nächsten Abend: Schon das Bühnenbild mit verschiedenen Elementen aus roh gezimmerten Brettern (Christof Hetzer) überzeugt ästhetisch und bietet im Verlauf der Aufführung viel Raum für spielerische Aktionen: Wie die Gehilfen des Landvermessers (Nils Kretschmer und David Vormweg) darauf herumklettern oder gelangweilt ihren Fußball dagegen donnern, so tumb-pubertär und irgendwie gemein, das bringt schwarzen Witz in diese abgründige Inszenierung von Jan Philipp Gloger. Kafkas mysteriöses Schloss, in das der Landvermesser K. niemals vordringen, sondern immer nur flüchtige und zugleich verwirrend-sinnlose Einblicke gewinnen kann, liegt irgendwo im Zentrum dieser sich ständig drehenden und verschobenen Holzelemente. Aber vielleicht gibt es das Schloss auch gar nicht? Wie eine Zwiebel, die sich immer weiter häutet und die einfach keinen Kern hat.

Szene aus „Das Schloss“. Foto: Thomas Rabsch

Moritz Führmann spielt K.s Weg vom zunächst selbstbewussten Fremden, der sich aber nach und nach durch die Ablehnung der Dorfbewohner und die absurden Regeln, die die Mächtigen im Schloss aufstellen, zum zermürbten und gescheiterten Bittsteller entwickelt, grandios. Die Richtung heißt dabei abwärts. Zum Verhängnis werden ihm auch die Frauen: zunächst das Schankfräulein Frieda (Tabea Bettin), die er zu lieben glaubt, dann die intrigante Wirtin, die Claudia Hübbecker in ätzender Zickigkeit gibt. Zuletzt hat er nunmehr die Chance, sich in die Kammern der Dienstmädchen zu flüchten: Cennet Rüya Voß verkörpert Pepi äußerst temperamentvoll und charmant. Doch K.s Verstrickung in die undurchsichtigen Fänge der Bürokratie und seinen sozialen Abstieg kann auch sie nicht aufhalten.

Zwei Inszenierungen, basierend auf zwei Romanen: Ich gebe Kafka den Vorzug…

Infos, Karten und Termine: www.dhaus.de




Stolz und Vorurteil: Roger Vontobel inszeniert Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ am Düsseldorfer Schauspiel

Sie lieben das Dolce Vita. (Foto: Thomas Rabsch/Düsseldorfer Schauspielhaus)

Italiener tragen keine Socken und Juden einen schwarzen Hut: So sind wir schon mittendrin im Reich der Klischees und Vorurteile. Doch genau darum geht es in William Shakespeares „Kaufmann von Venedig“: um eine Gesellschaft, in der das Geld regiert und die für Außenseiter nur Spott und Hass übrighat.

Doch wie lässt sich dieses Stück, das in der Nazizeit antisemitisch instrumentalisiert wurde, heute gut inszenieren? Roger Vontobel am Düsseldorfer Schauspielhaus hat es geschafft; mit feiner Beobachtungsgabe und – man könnte Achtsamkeit dazu sagen.

Die nackten Füße, die eleganten Slipper, die schmalen Anzüge, die maritimen Leibchen: Diese Venezianer rund um den Kaufmann Antonio (Andreas Grothgar) und seinen Freund Bassanio (Sebastian Tessenow) wissen, wie man in Leichtigkeit lebt. Vom Stil her imitieren sie das Dolce Vita der 50er Jahre: notorisch knapp bei Kasse, aber auf jedem Fest dabei.

Wenn man kein Geld hat, leiht man sich eben welches. Es wird sich schon jemand finden, zur Not ein jüdischer Geldverleiher namens Shylock. Ein ernsthafter, ein strenger Mann, der obendrein noch seltsame Forderungen stellt. Ein Pfund Fleisch aus dem Körper geschnitten? Ach, so schlimm wird’s schon nicht kommen. Doch dieser Kerl ist wirklich unsympathisch, er macht die ganze Feierlaune kaputt – kein Humor, keine Lebensart. Subtil und umso gehässiger ziehen die Venezianer den Schleim in den Hals, als wollten sie gleich vor ihm ausspucken. Das lassen sie dann aber bleiben, denn sie brauchen ja sein Geld.


Burghart Klaußner als Shylock
(Foto: Thomas Rabsch/Düsseldorfer Schauspielhaus)

Und Shylock selbst? Er macht eigentlich alles richtig: Er arbeitet hart, führt seine Geschäfte korrekt, liebt seine Tochter. Mit seinem Fleiß hält er den korrupten Staat am Laufen. Und doch kann ihn keiner leiden: vielleicht, weil er den anderen den Spiegel vorhält, ihre Nichtsnutzigkeit so erst deutlich wird. Aber die Christen müssen sich ja auch nicht anstrengen, ihnen fällt alles von Geburt an zu. Er als Außenseiter dagegen muss um alles kämpfen und geht am Ende noch leer aus.

Der herausragende Burghart Klaußner spielt den Shylock als einem Mann, von dem die Verbitterung langsam Besitz ergreift und danach erst der Hass. Er ist das Ergebnis der andauernden Diskriminierung: „Ich bin ein Jude. Hat nicht ein Jude Augen? Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Und wenn ihr uns beleidigt, sollen wir uns nicht rächen?“

Dann verliert Shylock noch seine Tochter Jessica (Lou Strenger) an so einen windigen Venezianer und das bricht ihm das Herz. Da wird er böse und fordert das Fleisch – buchstäblich nach dem Gesetz und vor Gericht. Doch auch wenn Klaußner mit dem Messer fuchtelt, so ist er eher ein Verzweifelter, denn ein Brutaler. Traurig, zu solchen Mitteln greifen zu müssen. Letztendlich bringt ihn vor Gericht eine Spitzfindigkeit zu Fall, die sich die reiche Erbin Portia (Minna Wündrich) ausgedacht hat, nach dem Motto: Das Establishment setzt sich ohnehin durch. Und Shylock verliert alles: gebrochen, stumm, so schleicht er davon. Dem Mann kann nicht mehr geholfen werden…

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Amtsstuben und Pferdeställe: Matthias Hartmann inszeniert „Michael Kohlhaas“ nach Kleist in Düsseldorf

Amtsstuben und Pferdeställe – das großartige Bühnenbild von Johannes Schütz lässt sich in beides verwandeln: Es besteht aus unzähligen Tischen und Stühlen, aus denen man verschiedene Holzkonstruktionen zusammenstecken kann, nicht zuletzt den Knast, in dem Michael Kohlhaas am Ende sitzt.

Szenischer Überblick zu "Michael Kohlhaas" (Foto: Sebastian Hoppe)

Szenischer Überblick zu „Michael Kohlhaas“ (Foto: Sebastian Hoppe)

Matthias Hartmann, bis 2015 Intendant des Wiener Burgtheaters, davor u. a. Theaterchef am Bochumer Schauspielhaus, hat die Inszenierung der Novelle von Heinrich von Kleist für das Düsseldorfer Schauspielhaus im Ausweichquartier Central besorgt. Und er schafft es, dass der Text zu uns spricht. Das ist nicht selbstverständlich, denn schließlich hat Kleist genug Bühnenstücke geschrieben, warum sollte sich da ausgerechnet eine seiner Novellen besser für die Performance eignen?

Die Schauspieler haben daher die Aufgabe, zum Text das „sagt er“ mitzuspielen und dabei finden sie allesamt einen guten Rhythmus. Überhaupt ist „Michael Kohlhaas“ sehr spielerisch angelegt, ein wenig wie bei Kindern, die sich aus allen möglichen Möbeln Höhlen bauen und dazu ihre Geschichte entwickeln.

So klappert also munter die Schauspielerschar um das Bühnenbild herum und imitiert den Hufschlag von Pferden, indem sie Kokosnussschalen aufeinanderschlägt. Leider steht am Schlagbaum der sächsischen Tronkenburg ein missgünstiger Grenzer und will den Rosshändler Michael Kohlhaas mit seinen Pferden nicht durchlassen. Schäbig, wie der Junker Wenzel von Tronka dem Kohlhaas dann seine schönsten Rappen abluchst und auch noch herunterwirtschaften lässt. Als dieser sein Pfand für den Passierschein wieder abholen will, sind die Gäule abgemagert und schwach.

Im Vertrauen in den Rechtstaat möchte Kohlhaas dafür Gerechtigkeit. Doch die bekommt er nicht: Durch Vetternwirtschaft, Intrigen, Schwerfälligkeit des Amtsschimmels und Willkür der verschiedenen Obrigkeitsstaaten wird seine Sache erst verschleppt, dann wendet sie sich gegen ihn.

Aus dem braven Kohlhaas wird nach und nach ein Wutbürger und schließlich ein Terrorist, der Selbstjustiz übt: Nicht nur gegen den Junker, der ihn betrogen hat, sondern gegen das verrottete Staatswesen gleich mit. Wenn Unschuldige dabei draufgehen, ist ihm das egal. Diese Verwandlung gelingt Christian Erdmann überzeugend. Wie er erst in die missliche Lage schlittert, wie sich dann aber sein vernünftiges Anliegen in Besessenheit verwandelt und ihn schließlich mitsamt der Familie ins Unglück stürzt, bringt der Schauspieler grandios zum Ausdruck.

Was waren das für Zeiten, denkt man außerdem: Mit all diesen Grenzen und all dieser Ungerechtigkeit für die einfachen Leute. Und wie schnell kann so etwas wieder passieren, wenn man nicht aufpasst: Wie schnell gibt es plötzlich wieder Diktatoren, Willkürherrschaft oder Machthaber, die sich einfach über die Gesetze stellen…

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„Die Wupper“: Roberto Ciulli inszeniert und spielt Else Lasker-Schüler in Düsseldorf

v.l.n.r. Luce Hoeltzener, Roberto Ciulli, Manon Charrier. Foto: Sebastian Hpppe/Düsseldorfer Schauspielhaus/Theater an der Ruhr

Luce Hoeltzener (li.), Roberto Ciulli, Manon Charrier.
Foto: Sebastian Hoppe/Düsseldorfer Schauspielhaus/Theater an der Ruhr

Roberto Ciulli wohnt auf der Bühne. Wenn das Licht ausgeht, wird er sich irgendwo dort schlafen legen, stelle ich mir vor. Bestimmt trinkt er auch morgens hier seinen Espresso. Auf jeden Fall sitzt er schon da, wenn die Zuschauer bei der Premiere „Die Wupper“ den Zuschauerraum des Düsseldorfer Central betreten, der Ausweichspielstätte des renovierungsbedürftigen Schauspielhauses.

Zwei junge Mädchen sitzen zu seinen Füßen. Ciulli erzählt wie ein Märchenonkel aus dem Leben von Else Lasker-Schüler. Aus ihrem Schauspiel von 1909 haben Ciulli und sein Dramaturg Helmut Schäfer vom Theater an der Ruhr in Mülheim eine biographische Collage entwickelt, die jetzt in Koproduktion mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus herauskam.

„Eine Performance“ heißt der Abend im Untertitel und er ist raffiniert gebaut. Denn wir hören das Stück als Hörspiel vom Band (Regie der Hörspielfassung: Jörg Schlüter) während die Schauspieler eine Art Pantomime dazu geben. Diese ist aber in vielen Szenen bewusst statisch gehalten, so als blickte man auf alte Familienfotos aus der Zeit um die Jahrhundertwende: Wie die Industriellenfamilie Sonntag beim Tee sitzt, im Stuhlkreis wie in einer Therapiegruppe. Einzelne Ausbrüche sind wohlkalkuliert eingesetzt, zum Beispiel die Kopulation im Kontor, die der Zuschauer aber nur als orgiastisches Gebrüll von Dr. von Simon (Peter Kapusta) wahrnehmen kann: Die berühmte Szene aus dem Film „Harry&Sally“, nur mit umgekehrten Vorzeichen, lässt grüßen.

Nur die drei Narren des Stücks, der Pendelfrederech (Steffen Reuber), die Lange Anna (Klaus Herzog) und der gläserne Amadeus (Simone Thoma), also Exhibitionisten, Transvestiten und Krüppel dürfen sein, wie sie wollen: Irre lachen, Unsinn reden, auf dem Vogelkäfig Geige spielen. Wie ein Chor kommentieren sie das Geschehen in der Fabrikanten-Familie. Heinrich (Achim Buch/Thiemo Schwarz), der Älteste, kann die Finger nicht von kleinen Mädchen lassen – das treibt ihn später in den Selbstmord. Eduard (Albert Bork) hat Tuberkulose, seine Schwester Marta (Katrin Hauptmann) liebt den Arbeitersohn Carl mit Hang zur Theologie (Fabio Menéndez), heiratet aber den Geschäftsführer der Fabrik, der eigentlich hinter dem Dienstmädchen Berta (Bettina Kerl) her ist. Das wird von Madame Sonntag (Rosemarie Brücher) verprügelt, die so den Frust über missratene Söhne und die nichtsnutzige Tochter abreagiert. Und währenddessen hört man das melodische Klappern der Webstühle wie fernes Grillenzirpen.

Foto: Sebastian Hoppe/Düsseldorfer Schauspielhaus/Theater an der Ruhr

Foto: Sebastian Hoppe/Düsseldorfer Schauspielhaus/Theater an der Ruhr

Roberto Ciulli spaziert indes als Else Lasker-Schüler (ELS) im Glitzer-Abendkleid mit Hütchen und altmodischem Kinderwagen durch die Szenerie. ELS erinnert das Schicksal der Familie Sonntag wie ihre eigene Kindheit in Wuppertal; denn hier wuchs die Bankierstochter auf, hier beobachtete sie Bürger und Proleten. Vor dem Faschismus floh die Lyrikerin in die Schweiz, dann nach Israel. Ihre Bücher wurden in Nazi-Deutschland verbrannt, sie starb verarmt am Ende des Krieges in Jerusalem. Ciulli flötet und zwitschert, spricht mit den Vögeln und streut Körner für sie auf die Bühne. In ihren letzten Jahren soll die Dichterin auf der Straße in Phantasiesprachen geredet haben, darauf spielt die Szene an.

Überhaupt ist die Inszenierung sehr poetisch; sie setzt Längen gezielt ein, verlangsamt manches Mal den Rhythmus, um Emotionen, Sehnsucht, aber auch Schmerz schweben und wirken zu lassen. Das hält nicht jeder Zuschauer aus; in unserer kommunikationsbeschleunigten Zeit ist man diese Art dramatische Achtsamkeit kaum mehr gewohnt. Zugleich lässt sich der unverwechselbare Stil des Theaters an der Ruhr, der immer avantgardistische Sprengkraft besaß und leider von zahlreichen Moden überholt wurde, hier nochmals erleben. Fast ein Anachronismus, aber ein sehr charmanter.

Weitere Vorstellungen 29. Februar, 2. März und 20. März (jeweils 19.30 Uhr). Infos:
www.duesseldorfer-schauspielhaus.de




Glücksoptimierungsrausch: Goethes „Wahlverwandtschaften“ in Düsseldorf

Wie würden Eduard und Charlotte heute leben? Ja, vielleicht hätten sie ein Haus am See, eine Terrasse, belegt mit Bankirai-Dielen und direktem Schwimmeinstieg ins Wasser. Einen offenen, unverbauten Blick zum Beobachten von Booten und Vögeln. Und sehr viel Geld, um die Luxusimmobilie nach den neusten Design-Ideen zu gestalten.

Doch was, wenn die Anlage vollendet und der Sommer noch nicht zu Ende wäre? Dann langweilten sie sich vielleicht in ihrer schönen neuen Welt und hätten das Bedürfnis, sie anderen zu zeigen. Dann lüden sie vielleicht Freunde ein wie den Hauptmann, der gerade einen beruflichen Durchhänger hat, und hülfen ihm dabei, ein wenig zu relaxen und wieder nach vorne zu sehen. Oder die Nichte Ottilie käme zu Besuch, die, sonst ins Internat gesperrt, auf diese Weise einmal familiäre Geborgenheit erleben könnte.

Foto: Tim Reckmann/pixelio.de

Foto: Tim Reckmann/pixelio.de

Oliver Reese hat für das Schauspielhaus Düsseldorf eine Bühnenfassung von Goethes „Wahlverwandtschaften“ erarbeitet und diese bereits in der letzten Saison inszeniert, indem er Bühne (Hansjörg Hartung) und Kostüme (Elina Schnizler) in die heutige Zeit übertragen, den Goetheschen Text aber beibehalten hat. Nun wurde die Inszenierung wieder aufgenommen – zum Glück, denn Bearbeitung und Inszenierung lassen Goethes Sprache leuchten und erzählen zugleich ein packendes Partnertausch-Drama von heute.

Denn leider kommt es, wie es kommen musste: Eduard verfällt der minderjährigen Nichte seiner Frau in einem nahezu wahnhaften Liebesrausch. Großartig, wie der Schauspieler Andreas Patton diesen unernsten Mann in der Midlife-Crisis spielt, der in einer unfassbaren Egozentrik seine Gefühlsregungen absolut setzt, der (Geld)sorgen des Alltags völlig enthoben.

Doch seine Frau Charlotte (Bettina Kerl) ist ebenfalls kein besserer Mensch: Sie wird vom Hauptmann (Rainer Galke) magisch angezogen, der einen dieser Anzugträger verkörpert (vielleicht aus dem politischen Betrieb), die von ihrer Karriere derart vereinnahmt werden, dass sie schlecht damit zurechtkommen, wenn diese einmal stockt. So erscheint dem Hauptmann das Leben seiner Freunde, der sorgenlosen Privatiers, als Paradies und Hausherrin Charlotte als die schönste Frau auf Erden, weil er sich einfach zu lange nach gar keiner mehr umgesehen hat.

Das Mädchen Ottilie (Mareike Beykirch) schließlich, gewohnt, sich als unwichtige Pensionatsschülerin zu fühlen, erlebt plötzlich ihre Macht und Wirkung auf Männer und genießt das neue Spiel, was sie mit Bescheidenheit tarnt. Und so werden diese vier Menschen wie im Goetheschen Gleichnis als chemische Elemente unweigerlich voneinander angezogen, die in neuer Umgebung auch neue Verbindungen eingehen müssen – ob sie wollen oder nicht: Wahlverwandtschaften eben. Oder zwanghafter Glücksoptimierungsrausch?

Mit tragischem Ende: Selbst die 15jährigen Schulmädchen in der Reihe hinter uns, die mit einer gewissen „Fuck you Goethe“-Haltung an die Darbietung herangegangen sind, werden nun unweigerlich vom Geschehen auf der Bühne gepackt: „Ach du Scheiße, jetzt ist die schwanger – hab ich mir doch gleich gedacht“. Ihre Sitznachbarin: „Ja, voll krass, jetzt rastet der Typ bestimmt total aus.“

Und tatsächlich: Baron Eduard, außer sich, dass das Kind, das seine Frau erwartet, die Pläne, die er mit Ottilie hat, durchkreuzen könnte, steigert sich umso mehr in seinen Liebeswahn. Er verlässt sein Schloss, verwahrlost und entrückt versucht er, durch Yoga-Übungen seine Mitte wieder zu finden – die er leider schon vorher nie besessen hat.

In der letzten Szene sitzen die vier dann in Trauerkleidung auf der idyllischen Terrasse und blicken deprimiert auf den See. Das Kind, der kleine Otto, ist ertrunken und niemand hat sein Glück gefunden. Im Gegenteil: Sie haben es selbst zerstört. Vielleicht, weil sie zuviel wollten?

Karten und Termine:
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Frage des Alters: Michael Gruner inszeniert „Die Gerechten“ von Camus in Düsseldorf

Eigentlich seltsam, dass eine Gruppe von Schauspielern im Rentenalter auf der Stadttheaterbühne so ungewöhnlich wirkt. Schließlich ist im Publikum diese Altersgruppe ebenfalls überdurchschnittlich vertreten – mal abgesehen von den Studenten, die auch viel Zeit haben, ins Theater zu gehen. Wer meistens fehlt, sind die 35-50jährigen: Karriere und Kinder vertragen sich mit Kunst am Abend organisatorisch weniger gut.

Sicher gibt’s im Klassiker den alten König Lear oder die gestandene Mutter Courage, die auch schon alles gesehen hat. Aber Camus „Gerechte“ als revolutionäre Alt-68er? Diesen Ansatz bringt Regisseur Michael Gruner (selbst Jahrgang 1944) nun in der neusten Inszenierung des Düsseldorfer Schauspielhauses auf die Bühne, das zurzeit vom Interimsintendanten Günther Beelitz (75) geleitet wird. „Wir kennen uns seit den sechziger Jahren“, benennt Beelitz die alte Seilschaft ganz munter bei der Premierenfeier. Ruhrgebietsbewohnern sind beide aus Gruners Zeit als Schauspieldirektor am Theater Dortmund (1999-2010) bekannt, wo auch Beelitz inszenierte.

Kurioserweise trifft Gruner mit seinem Ansatz mitten ins Herz der aktuellen Demographie-Diskussion – von der alternden Gesellschaft bis zur Rente mit 63. Lässt man mal beiseite, dass sich für das Thema von Camus „Die Gerechten“ – Terrorismus und Tyrannenmord – vielfältige Aktualisierungsmöglichkeiten anbieten würden, man denke nur an den IS-Terror und dergleichen, verfolgt Gruner seine Idee pur und konsequent. Tatsächlich liegt der Gedanke im Text verborgen: „Das Traurigste ist, dass all das uns alt macht, Janek“, sagt Revolutionärin Dora, „Wir werden nie mehr, nie mehr Kinder sein. Von nun an können wir sterben, wir haben das Menschsein durchlaufen. Der Mord ist die Grenze.“

Camus Stück von 1949 bezieht sich auf eine wahre Begebenheit: 1905 planen russische Revolutionäre einen Mordanschlag auf den Großfürsten Sergei Romanow auf seinem Weg ins Theater. Doch der Attentäter zögert, denn es sind Kinder in der Kutsche. Bei Gruner sitzen die fünf Revolutionäre in einer Art Probensituation im leeren, schwarz abgehängten Bühnenraum auf einfachen Stühlen (Ausstattung: Michael Sieberock-Serafimowitsch). Sie besprechen die Revolution eher, als dass sie sie rocken. Manchmal werfen sie sich auf den Boden, was aufgrund geschwundener Gelenkigkeit zuweilen etwas unbeholfen wirkt. Einzig Dora (Marianne Hoika) zeigt Gefühl, wenn sie den Galgentod des geliebten Janek romantisiert und mit ihm sterben will.

Unweigerlich überlegt man, wie Andreas Baader, Ulrike Meinhof oder Gudrun Ensslin heute aussehen würden, wenn sie noch lebten. Minirock, Knarre und Sonnenbrille: Wirkt das mit über 70 noch hipp? Obwohl Hippness in diesen Zusammenhang wohl eine historisch verfälschende Kategorie ist, wahrscheinlich beeinflusst von Eichingers Film-Adaption „Der Baader Meinhof Komplex“.

Tempo nimmt die Inszenierung auf, als Attentäter Janek (Michael Abendroth) in Gewahrsam des (jungen) Polizeichefs Skuratow (Dirk Ossig) gerät. Smart und geschäftsmäßig macht der dem „revolutionären Träumer“ ein reelles Angebot. Doch Janek verrät weder seine Ideale noch verpfeift er die Terrorzelle. Skuratow kann gar nicht verstehen, weshalb so ein abstrakter Begriff wie „Gerechtigkeit“ jemandem so wichtig sein kann: Gruners ironischer Blick auf das Verhältnis von 68er Eltern zu ihren Kindern, die sie als total „unpolitisch“ und „materialistisch“ empfinden. Dann folgt ein gewollt melodramatischer Auftritt von Louisa Stroux (der Enkelin des Düsseldorfer Intendanten von 1955-1972, Karl-Heinz Stroux) als Großfürstin im Witwenkleid aus schwarzer Spitze, die die ganze Weltrevolution am liebsten wegbeten möchte.

Insgesamt ein selbstironischer Abend nach dem Motto: Wenns die Jungen nicht mehr packen, müssen eben die Alten (Meister) wieder ran – als Intendanten und beim Inszenieren.

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Der Fremde, im Museumsraum gefangen: Ibsens „Peer Gynt“ in Düsseldorf

Was macht der Zugereiste, der Fremde an schmuddeligen Wintertagen in Düsseldorf? Wenn man nicht über die Rheinpromenade flanieren mag und Shopping auf der Kö zu teuer ist? Genau: Er geht in eines der hochkarätigen Museen der Kunststadt, spaziert in wohltuender Stille zwischen großformatigen Fotos umher, die sich realistisch geben, aber auf eine andere Wahrheit verweisen wollen. Die die Sehnsucht nach fernen Welten wecken und nach einem „höher hinaus“, nach einem Überschreiten der dörflichen Grenzen, nach einem Ende des kunstsinnigen Flüsterns.

Wie ein Fremdköper benimmt sich denn auch „Peer Gynt“ im Norwegerpullover (Olaf Johannessen) in den heiligen Hallen. Denn Staffan Valdemar Holm, der schwedische Ex-Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses, hat Ibsens mythenbeladenem Helden in seiner neuesten Inszenierung ein Museum auf die Bühne gebaut. Lautstark streitet Peer dort mit der Mutter, sein ganzer Körper gespannt vor Aggressivität. Pöbelnd stört er den Hochzeitszug, ein Outlaw, den die Missbilligung der Gesellschaft zu besonders provozierendem Benehmen anstachelt. Doch es kommt noch besser: In ungezügeltem Trieb schändet er die Braut, stößt sie dann von sich. Wie ein reißender Wolf fährt er in die Herde der pietistisch korrekt gekleideten Trachtenmädchen, bespringt eine nach der anderen ohne zu ermüden. Doch auch das reicht ihm nicht. Wem das Menschsein zu eng wird, der sollte vielleicht ein Troll werden?

Staffan Valdemar HolmFoto: Sebastian Hoppe

Staffan Valdemar Holm
Foto: Sebastian Hoppe

Es fällt schwer, als Zuschauer in Holms neuester Inszenierung nicht nach biographischen Anspielungen zu suchen: Aus gesundheitlichen Gründen hatte Holm Ende letzten Jahres seinen Posten als Intendant niedergelegt. Mit großer Offenheit hatte er über sein Burnout gesprochen und ebenso seinen Unmut über Sparmaßnamen und Auslastungsdruck öffentlich gemacht. In seiner Talkreihe „Gebrochen Deutsch“ thematisierte Holm mit feiner Ironie den „ausländischen“ Blick auf Düsseldorf, Merkwürdigkeiten, die Zugereisten auffallen, von den Hiesigen dagegen für selbstverständlich gehalten werden. So hat es „Peer Gynt“ nun in eine nordrhein-westfälische Kunstsammlung verschlagen – doch wie kommt er da bloß wieder raus?

Die Antwort lautet: Gar nicht. Denn ob Peer Gynt Thronfolger bei den Trollen wird oder reicher Sklavenhändler in Übersee, er bleibt doch immer im Museumsraum gefangen, nur die Ausstellungswände verschieben sich und die Bilder wechseln. Seine Geschichte bleibt immer eine vermittelte, eine, die man sich seit langer Zeit erzählt und die wir eher vom Hörensagen kennen. Denn wer von uns hätte schon eine richtige Heldenreise selbst erlebt? Deswegen kommt einem Peer Gynt auch eher vor wie ein Zukurzgekommener mit Borderline-Syndrom. Ihm bei seinen Eskapaden zuzusehen, hat durchaus Unterhaltungswert: Holms Inszenierung beweist Leichtigkeit und subversiven Witz, besonders das Trollvölkchen mit dicken Brillen und langen Plüschschwänzen entlarvt das Spießertum auf skurrile Weise.

Auch wenn der zweite Teil ein paar Längen aufwiest, so zieht die letzte Szene den Zuschauer noch einmal in ihren Bann. In einer verzweifelten Pantomime klammert sich Peer an seine große Liebe Solvejg (Anna Kubin), die er einst verliess. Doch er kann seine früheren Taten nicht ungeschehen machen und steht wieder mit nichts da wie zu Beginn, obwohl er doch alles erringen wollte.

Zum Glück hat wenigstens jemand zwischendurch Fotos gemacht und sie an die Wand gehängt. Wie geronnene Seelenzustände, die wir ein wenig distanziert betrachten. Ein fremdes Schicksal eben.

http://duesseldorfer-schauspielhaus.de/de_DE/Premieren/Peer_Gynt.867709