
Sollte dieses metallische Wesen etwa chinesische Lyrik lesen? (Foto eines regionalen Briefkastens: Bernd Berke)
Leute, dieses Kuriosum muss ich jetzt doch einmal vermelden: Wie aus dem Nichts hat ein länger zurückliegender Beitrag in den Revierpassagen fulminante Zugriffszahlen erzielt, er „geht viral“, wie quotengierige Menschlein so zu labern pflegen.
Wir sprechen von einem Text unseres im März 2023 verstorbenen Gastautors Heinrich Peuckmann, der sich für den 1. Januar 2018 mit chinesischer Lyrik befasst hat. Eher unauffällig, stand der Artikel seither im Hintergrund des Blog-Geschehens. In den letzten Tagen „schoss“ er jedoch urplötzlich an die Spitze aller hier jemals veröffentlichten Beiträge, verzeichnete auf einmal 6555 Aufrufe und verdrängte damit unversehens sämtliche anderen Texte auf die Plätze. Nur noch auf den Rängen landeten zuvor unangefochten an der Spitze stehende Schriftstücke über geprügelte Kinder (immerhin 2491 Zugriffe) und über den Pop- und Rock-Präsentator Alan Bangs (1480). Seltsam genug: Jetzt verharren die Zugriffe auf chinesische Lyrik seit Tagen just bei 6555, als wollte nun niemand mehr Interesse dafür aufbringen. Nanu?
Dass chinesische Poesie gleichsam über Nacht dermaßen viel Interesse wecken soll, kommt einem, kommt mir ohnehin verdächtig vor. Sollte es sich etwa um eine (vielleicht einigermaßen harmlose?) Cyber-Attacke handeln, womöglich mit der Absicht, einen Server zu überfordern und außer Kraft zu setzen? Sollte China etwa auch auf diesem Wege…? Und sollte ein solches Unterfangen jetzt bedrohlich oder auf verquere Weise „schmeichelhaft“ sein? Nicht, dass „man“ sich noch einbildet, ins Visier „der“ Chinesen geraten zu sein – und das als Kulturblog aus dem Ruhrgebiet. Hallo Staatsschutz, aufgepasst! Hihi!
Wie rief doch der einstige CDU-Bundeskanzler Kiesinger schon vor etlichen Jahrzehnten unkend aus: „Ich sage nur: China, China, China!“ Der gelegentlich aus Gründen geohrfeigte Mann hatte offenkundig Visionen und hätte daher (so ein anderer Ex-Kanzler, nämlich Helmut Schmidt) eventuell „zum Arzt gehen“ sollen.
Mag sein, dass es sich empfiehlt, nunmehr ein paar „Testballons“ aufsteigen zu lassen und weitere Äußerungen zur chinesischen Lyrik zu publizieren. Am Ende ergeben sich daraus noch Klickzahlen auf boulevardeskem Level. Ich sag’s Euch, demnächst grüßen wir noch als Influencer sondergleichen. Pardon: Ich meine natürlich Chinfluencer.