Volltextsuche
Archiv aller Beiträge
-
Die 10 neuesten Beiträge
- Peppa Pig, die KI und der Rest
- Flaschenpost aus finsteren Zeiten – Sebastian Haffners Roman „Abschied“
- Erfolgreiche Spenden-Aktion: Münter-Gemälde kann für Dortmund angekauft werden
- Hol dir, gönn dir!
- Zum Schunkeln und Mitsingen: „Carmen“ als Comic in Berlin
- Trunk, Zeitreise, Einsamkeit und mehr – ein Stapel mit neuen Büchern
- „Exil“ für die Kunst – Meisterwerke aus Odesa in Berlin (und später in Heidelberg)
- Landschaft mit Goldrand: Ausstellung zelebriert „1250 Jahre Westfalen“
- Der Maler, der die Frauen zerstört – Martin Mosebachs Roman „Die Richtige“
- Erst Rocksängerin, dann Bildhauerin – Pia Bohr: „In der Kultur haben es Frauen immer noch schwerer“
Meistgelesen (ab 1.10.23)
- Als Prügel für Kinder zum Alltag gehörten
- Aufklärung, das unvollendete Projekt – opulente Ausstellung in Berlin
- Wie sich die chinesische Lyrik nach und nach von Fesseln befreite und…
- Viele, liebe, beste, schöne, freundliche, herzliche Grüße: Die etwas…
- Entdecker in den Gefilden der Rockmusik: Alan Bangs wird 70 Jahre alt
- Konjunktur mit Fußballbildchen: Das Wunder in Tüten aus Dortmund und…
- Woran Goethe glaubte
- „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ – ein opulenter…
- Wie sich Pflegedienste nennen
- Der Struwwelpeter, der Suppenkasper und ihre Wirkung auf die Kunst –…
- Zum Schluß bleibt noch die Altersmilde – Robert Gernhardts „Lichte…
- Kunst-Stoff für Christo – Fabrik in Emsdetten fertigt das Gewebe für die…
- Kindheit im Ruhrgebiet – Erinnerung an versunkene Zeiten
- TV-Nostalgie (6): Erik Ode als „Der Kommissar“ – Mal…
- Gemischte Gefühle beim Abschied von sämtlichen Dingen: „Später…
- Die einfachen Dinge des Lebens lieben – Der Schauspieler Heinz Bennent…
- Die Unternehmer-Familie Quandt und ihr Bezug zum Ruhrgebiet
- Reizendes Kaleidoskop: Anna Vinnitskaya ist Porträtkünstlerin der…
- „Familie Hauser“ als (un)heimlicher Internet-Hit: Viele Millionen…
- Bürgerinitiative peilt ehrgeiziges Ziel an: Altes Dortmunder Rathaus…
- „Mächtiger Körper, Wahnsinn im Glas“: Das Vokabular der Weinverkostung
- TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen“ – das Sonntagsritual
- Wo selbst Prominentengräber unscheinbar sind – ein Gang über den…
- Entlustet und mohrifiziert – Wortverhunzung und Schlimmeres im…
- TV-Nostalgie (28): „Der goldene Schuß“ mit Lou van Burg – „Kimme,…
- Berührende Tragödie: Cecilia Bartoli mit Glucks „Orfeo ed Euridice“ in…
- Dortmund damals: Beim Betrachten alter Bilder aus der Heimatstadt
- Was ist denn wohl ein Aminaschlupferle? – Neues Buch über „Wörter, die…
- Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab
- Heino wird 80 – Sind denn alle Geschmäcker nivelliert?
- „Tegtmeier“ lebt nicht mehr – Ruhrgebiets-Komiker Jürgen von…
- Früher war einfach mehr Kneipe!
- Iserlohn: Ein Hauch der weiten Welt im Goethe-Institut – abseits der Metropolen
- Vom Mikro zur Motorsäge – die zweite Karriere von Pia Lund („Phillip Boa…
- Dem Ruhrpott seine Sprache
- Sprachphilosophie aus der Bauernstube – Brian Friels Stück…
- Von Unna aus ein wenig die Welt verändern – Nachruf auf den vielseitigen…
- Der Flaneur braucht kein Ziel
- Ein Grundklang für Generationen: Bochums Jugendsinfonieorchester feiert…
- Bedeutsam wie eh und je: George Orwells „Farm der Tiere“ gleich in…
- Trotz allem optimistisch bleiben – die fabelhaft farbigen Welten…
- Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des…
- WDR 4: Radio für Senioren – aber ganz anders als früher
- Die „Essais“ des Michel de Montaigne und ihr deutscher Übersetzer –…
- Vergehende Zeit, hier im Revier: Zum Beispiel die Dortmunder Steinhammerstraße
- „Spätlese“ zum 90. von Loriot: Eine Fülle bisher unbekannter…
- Vom Hauen und Stechen im Theater: Kampftrainer Klaus Figge im Porträt
- Wenn Bäume Zähne zeigen
- Einkaufen früher und heute
- Nashorn oder Fuchs: Städtische Symboltiere auf der Straße
- Die Kunst des Schmerzes: Marina Abramović in Bonn
- Frauen, die beim Wohnen warten
- Seelenfenster geöffnet: Tschaikowskys „Eugen Onegin“ in Krefeld-Mönchengladbach
- Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger – ein lehrreicher Rundgang…
- Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel,…
- Die Geburt des Kinos in Europa: Vor 125 Jahren markierte das Patent der…
- Zum Tod von Marianne Faithfull – Rückblick auf ein Konzert von 1999
- Es könnte ruhig ein wenig mehr sein – Museum Folkwang zeigt Werke Lyonel…
- Beklemmend schön: „Der Hamiltonkomplex“ mit dreizehn…
- „Wie eine Straßenköter-Mischung“ – Jugendstil und Artverwandtes im…
- Das Leben ohne Verdünnung: Otto Dix in Düsseldorf
- 90 Jahre „Kampfbahn Rote Erde“: Wenn Gerd Kolbe erzählt, wird die…
- „Wenn der Wind von Hörde kam, roch es wie Pech und Schwefel“…
- Das Ruhrgebiet – von allen Seiten betrachtet: 100 Jahre…
- TV-Nostalgie (22): „Ein Herz und eine Seele“ – als…
- Erich Fried: Schriftsteller, Philanthrop, Vor-Denker und…
- Vom Fluch frühen Ruhms: Der Pianist Jan Lisiecki im Konzerthaus Dortmund
- Lachen gegen die absurden Regeln der Welt: Vor 50 Jahren starb Stan Laurel
- Beyenburg mit seinem Stausee – ein bergisches Idyll am Rande von Wuppertal
- Von Nöttelefönes, Klötenköhm und Halfjehang – ein Herkunftswörtbuch zur…
- Im 100. „Schreibheft“: Vergessene, verkannte, verschollene…
- Geflüchtete Kinder in der Schule: Essener Gymnasium am Stoppenberg gibt…
- Hohe Belastung mit Umweltgift PCB: Uni Bochum reißt zwei Großgebäude ab
- Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis…
- Kreativer Kosmos, künstlerischer Klamauk – Martin Kippenberger in der…
- Mathematiker kontra Verbrecher – Antti Tuomainens Comedy-Thriller „Der…
- „Geh nicht durchs Gewischte!“ – Torsten Sträters „Heimspiel“…
- Mit vokalem Volldampf durch Georgien: Der Trinity Cathedral Choir aus…
- Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen
- Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
- TV-Nostalgie (24): „Der große Bellheim“ – Die älteren…
- „Schwarze Kohle, rotes Licht“ – Schwere Jungs erinnern sich an ihr…
- TV-Nostalgie (35): Konversation mit Kitzel – „Je später der…
- Der BVB verteilt alljährlich über 155.000 Plastikkarten – muss das denn sein?
- Zum Tod von Ulrich Wildgruber: Ein Berserker, der uns sprachlos machte
- Impressionismus und Fotografie – zwei Wege in die Moderne
- Größter Holzhandel weit und breit: Grabstätte führt auf die Spuren einer…
- TV-Nostalgie (15): Robert Lembkes „Was bin ich?“ – die…
- „Ruhrgold“ und silberne Pommes-Picker
- TV-Nostalgie (32): Bernhard Grzimeks „Ein Platz für Tiere“…
- TV-Nostalgie (17): „Wünsch Dir was“ – als Dietmar Schönherr für…
- Schrecken und Schönheit der Natur – Münster zeigt grandiose…
- Schloss Cappenberg: Nach langer Schließung kehrt bald wieder Leben ein
- Das Revier im Paket: Adolf Winkelmanns Ruhrgebiets-Filme im Kino und auf DVD
- Wie die Kunst auf die Industrialisierung reagierte – „Vision und…
- Verzicht auf die Katastrophe: „Schwanensee“ am Essener Aalto-Theater
- Wahn und Wirklichkeit: „Englischer“ Opern-Doppelabend in Duisburg
- Queen für ein ganzes Zeitalter: Vor 200 Jahren wurde die britische…
- Alles so schön bunt hier – „Das Spiel ist aus“ nach Jean-Paul…
- Auf dem Berg der Wahrheit – Ein Spaziergang auf den Spuren von…
- Dem „göttlichen Claudio“ zum 450. Geburtstag: Monteverdi bringt in…
- Der erste Opernstar der Schellack-Zeit: Vor 100 Jahren starb der…
- Goethe-Institut – auf Wellenlänge der neuen Außenministerin
- Natur und Kunst, Schönheit und Grauen: Vor 150 Jahren starb der…
- Bumsfideler Bergmann anno 1971: „Laß jucken Kumpel“ – der etwas…
- Langer Abschied vom Generalmusikdirektor: Gabriel Feltz wechselt bald…
- Das Ruhrgebiet war gegen Nazis nicht immun: Schon 1932 füllte Hitler die…
- TV-Nostalgie (11): Loriot – Humor mit Stil
- „Zupacken Ehrensache“: Wie die Ruhris mit einem…
- Ruhrgebiets-Flamenco: Rafael Cortés brilliert in der Lichtburg Essen
- „Schöne Scheiße“ im Dortmunder Museum: Die stets unfertige Welt…
- Kriegsende an der Ruhr: Bei Hattingen gab es „Friendly Fire“
- Stadt, Land, Fluss: Andreas Gursky in Düsseldorf
- Hach! Hihi! Huch! – Mal wieder ein Buch zur putzigen Dingwelt der…
- Neustart bei den „Mitternachtsspitzen“: Da geht noch was…
- Schneller Fuchs, träger Hund, Bayern und Sylt oder: Das ganze Alphabet…
- Das Erbe von „Tegtmeier“ wirkt weiter – Jürgen von Manger wurde…
- Rekonstruktion einer Abtreibung von 1964 – „Das Ereignis“ von Annie Ernaux
- Perfekt, freudlos – das Folkwang-Museum zeigt italienische Malerei…
- Personenkult um einen deutschen Star: „I want absolute beauty“ wird…
- Lars Vilks „Nimis“: Kunstwerk aus Treibholz reizt seit Jahrzehnten…
- Unbewusstes aus der Dunkelkammer – Bilder des deutschen…
- Grausame Komödie des gescheiterten Widerstands – Joshua Sobols…
- Musiker-Anekdoten: Mi-mi-mi-mausetot
- Hömma, Dingenskirchen, ey! Und schon wieder liegt ein Asterix-Band auf…
- Frank Zappa enttäuscht Publikum in Ahlen – ganz im Gegensatz zu Rory Gallagher
- Als Frauen aus der Rolle fielen – ein Abend mit Super-8-Filmen der 60er…
- TV-Nostalgie (27): „Auf der Flucht“ – Als Dr. Richard…
- Von „Alka Seltzer“ bis „Schapusiak“ – Spitznamen, mit denen…
- Grenzgänge an der Küste – die melancholischen Meeresbilder des Hermann Buß
- Schlapphüte und andere Trends: BVB-Spielerfrau Jana Kirch als neue…
- Erfinder des Saxophons: Vor 200 Jahren wurde Adolphe Sax geboren
- Elke Heidenreich und ihr Ekel vor zwei alten Männern –…
- Schonungsloser Blick auf Missstände seiner Zeit: Vor 150 Jahren starb…
- Der Krebs und der Krieg – Robert Gernhardts erschütternde „K-Gedichte“
- Werke von großer Aussagekraft – eine nachdrückliche Erinnerung an…
- Wenn Monteverdi auf persische Mystik trifft: Musikschule Bochum feiert…
- TV-Nostalgie (9): „Bonanza“ – eine Western-Serie für…
- DO wie Dortmund – auf der Suche nach einem griffigen Werbeslogan für die Stadt
- Auto des Wirtschaftswunders: Vor 60 Jahren feierte Volkswagen die erste Million
- Olympische Spielstraße, München, 1972 – Erinnerungen an ein fröhliches…
- Songs für die Ewigkeit: Zum Tod des großen Dichters und Sängers Leonard Cohen
- Bye-bye, Sabine – ein Nachruf auf die Dortmunder Krimiautorin Sabine Deitmer
- Erst Rocksängerin, dann Bildhauerin – Pia Bohr: „In der Kultur haben es…
- Maler zwischen den Epochen – Conrad Felixmüller in Haus Opherdicke
- Gsellas Schmähgedichte: Jede Stadt ist fürchterlich
- Zwischen Leid und Auferstehung – Zum 80. Geburtstag des Malers…
- Die Posen des jungen Werther – Joachim Meyerhoff im Einpersonen-Stück…
- Dualismus und Erlösung: Vera Nemirovas „Tannhäuser“-Inszenierung in Frankfurt
- Zum Tod der Musikjournalistin Sonja Müller-Eisold
Schlagwort-Archive: Berlin
Zum Schunkeln und Mitsingen: „Carmen“ als Comic in Berlin

Szene aus „Carmen“ am Berliner Maxim Gorki Theater – mit (v. li.): Catherine Stoyan, Till Wonka, Lindy Larsson, Via Jikeli, Marc Benner. (© Foto: Ute Langkafel / MAIFOTO)
In einem pinkfarbenen, mit Rüschen verzierten und lässig über den Boden schleifenden Flamenco-Kleid bringt Carmen stolzen Schrittes und flammenden Blickes die zur Wachablösung versammelten Soldaten um den Verstand und die militärisch ohnehin ziemlich schlappe Parade völlig aus dem Tritt.
Die in zitronengelben Uniformen und mit kalkweißen Gesichtern wie computergesteuerte Wesen der Künstlichen Intelligenz fremdgesteuert herum zappelnden Soldaten haben nur noch Augen für die hünenhafte Drag-Queen, die da gerade im feinsten Fummel zur Mittagspause aus der Zigarettenfabrik schlendert und es auf José, den kleinen Kerl, abgesehen hat, der sich sichtlich unwohl fühlt in … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Berlin, Bizet, Carmen, Christian Weise, Lindy Larsson, Maxim Gorki Theater
Schreib einen Kommentar
„Exil“ für die Kunst – Meisterwerke aus Odesa in Berlin (und später in Heidelberg)

Antwerpener Meister (Umkreis des Frans Floris): „Lot und seine Töchter“, um 1550. (Odesa, Museum für Westliche und Östliche Kunst)
Auch Helden haben ihre schwachen Momente. Überwältigt von allzu ausschweifendem Weingenuss, gerät sogar Herkules, verehrt wegen seiner übermenschlichen Kräfte, in eine hilflose Lage. Er kann sich kaum auf den Beinen halten und wird von einem Satyr und einer Nymphe gestützt. Keule und Löwenfell, die Attribute seiner Stärke, sind in den Händen eines Fauns, der sich die Löwenhaut übergeworfen hat, ein feistes Grinsen aufsetzt und freche Grimassen schneidet.
Peter Paul Rubens hat das lasterhafte Bild gemalt und damit sein 1612 erworbenes Privathaus in Antwerpen geschmückt. Das Original hängt zwar heute im „Zwinger“, der Gemäldegalerie der Alten Meister in Dresden. Aber der geschäftstüchtige … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Krieg & Frieden, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Berlin, Gemäldegalerie Kulturforum Berlin, Heidelberg, Museum für Westliche und Östliche Kunst, Odesa, Odessa, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Ukraine
Schreib einen Kommentar
Gegenentwurf zu Brecht: „Der Schnittchenkauf“ nach René Pollesch in der Berliner Volksbühne

Kathrin Angerer und Milan Peschel in „Der Schnittchenkauf“ nach René Pollesch. (Foto: Apollonia T. Bitzan)
Nach dem Abgang von Frank Castorf, dem Scheitern von Chris Dercon und dem Rauswurf von Klaus Dürr schien die Berliner Volksbühne künstlerisch am Ende. Dann übernahm Bühnen-Berserker René Pollesch und versuchte, den führungs- und ideenlos in den Kultur-Wogen schlingernden Theater-Panzerkreuzer am Rosa-Luxemburg-Platz wieder auf Kurs zu bringen. Als der Dramatiker und Regisseur am 26. Februar 2024 völlig unerwartet mit 61 Jahren starb, verfiel die Volksbühne in Schockstarre.
Nachdem auch noch im Zuge der radikalen Sparmaßnahmen des Berliner Senats die zu Interims-Intendanten ernannten Vegard Vinge und Ida Müller ihre Posten räumten, wurde bereits das Sterbeglöckchen für die Traditions-Bühne geläutet. Doch um den Theatertod zu bannen, haben … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Berlin, Der Schnittchenkauf, Kathrin Angerer, Martin Wuttke, Milan Peschel, René Pollesch, Volksbühne
Schreib einen Kommentar
Aufklärung, das unvollendete Projekt – opulente Ausstellung in Berlin

Erstdruck der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika vom 4. Juli 1776, gedruckt von Steiner und Cist in deutscher Sprache, Philadelphia, 8. Juli 1776. (© Deutsches Historisches Museum)
In einem der wirkungsmächtigsten Dokumente der demokratischen Staatsphilosophie, formuliert im Jahr 1776, wird festgestellt, „daß alle Menschen gleich erschaffen worden, daß sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt worden, worunter sind Leben, Freyheit und das Bestreben nach Glückseligkeit. Daß zur Versicherung dieser Rechte Regierungen unter den Menschen eingeführt worden sind, welche ihre gerechte Gewalt von der Einwilligung der Regierten herleiten; daß sobald einige Regierungsform diesen Endzwecken verderblich wird, es das Recht des Volks ist, sie zu verändern oder abzuschaffen, und eine neue Regierung einzusetzen, die auf solche Grundsätze gegründet, und … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Philosophie, Politik und so
Verschlagwortet mit Aufklärung, Berlin, Deutsches Historisches Museum, DHM, Habermas, Jefferson, Kant
Ein Kommentar
Erzählstoff überall – Judith Kuckarts „Die Welt zwischen den Nachrichten“
Jede(r) möge es für sich bedenken: Welche – mehr oder weniger vagen – Berührungspunkte hatte mein Leben mit der Sphäre der Nachrichten? Und was folgt womöglich daraus? Judith Kuckart schneidet derlei Fragen in ihrem neuen, autobiographisch grundierten Roman „Die Welt zwischen den Nachrichten“ keineswegs umweglos an, sondern vielschichtig, hintergründig, zuweilen auch irrlichternd.
Staunenswert, welche Zeitlinien bis in die westfälische Provinzstadt Schwelm reichten, in der Judith Kuckart am (west)deutschen Einheits-Feiertag (17. Juni 1959) geboren wurde. Da war etwa die Schwelmer Apothekertochter Ina, die öfter auf die kleine Judith aufgepasst hat und sich Jahre später in Berlin (im Gefolge des Attentats auf den Studentenführer Rudi Dutschke) links radikalisiert hat. Noch etwas später war sie auf Plakaten der RAF-Terrorfahndung zu sehen und dürfte … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Familie, Geschichte, Gesellschaft, Kinderzeiten, Lebenswege, Literatur, Politik und so, Tanz, Theater
Verschlagwortet mit Berlin, Die Welt zwischen den Nachrichten, Judith Kuckart, Schwelm
Ein Kommentar
Finale um die Currywurst: Berlin vs. Ruhrgebiet
Manches, was immer und immer wieder als reviertypisch hervorgekramt wird, kann einem auf Dauer ein bisschen auf den Geist gehen. Grönemeyers Liedgut beispielsweise. Die ewige Rivalität zwischen Schalke und dem BVB. Die alljährlich abgefeierte Büdchenkultur. Oder die Currywurst. Doch im Grunde ist uns all das ans Herz gewachsen, oder etwa nicht?
Seit Jahrzehnten wird im Ruhrgebiet medial auf Biegen und Brechen darauf hingearbeitet, dass die Currywurst im Revier erfunden worden sei – und nicht in Berlin. Ein neues Buch soll jetzt „endgültig“ Klarheit bringen, ist passenderweise im Klartext-Verlag erschienen und heißt „Alles Currywurst – oder was?“
Da sich der Klartext-Verlag in Essen befindet, ist die Stoßrichtung vorgegeben. Wir wollen ja hier nicht spoilern, aber dreimal darf man raten, ob Berlin … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Kulinarisches, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Alles Currywurst – oder was?, Berlin, Currywurst, Gregor Lauenburger, Klartext Verlag, Ruhrgebiet, Tim Koch
Schreib einen Kommentar
Zwischen Bühne und Familie – Jörg Hartmanns Chronik „Der Lärm des Lebens“
Gibt es überhaupt noch Fernsehprominenz ohne Buchveröffentlichung? Schwerlich. Jetzt ist endlich auch Jörg Hartmann (weithin bekannt als Dortmunds zur Depression neigender „Tatort“-Kommissar Faber) an der Reihe.
Bei seinem Buch „Der Lärm des Lebens“ handelt es sich um eine streckenweise sehr nachdenklich und zuweilen melancholisch, zwischendurch aber auch süffig erzählte Autobiographie. Eine lebensnahe Mixtur also, die vom etwas aufdringlichen Titel (Stichwort „Lärm“) gar nicht so recht erfasst wird.
Zungenschlag des östlichen Ruhrgebiets
Der 1969 im westfälischen Hagen geborene Hartmann ist im eher beschaulichen Herdecke bei Dortmund aufgewachsen. Wann immer er auf diese Vergangenheit zurückblickt oder spätere Besuche bei den Eltern schildert, gibt er die Dialoge in der charakteristischen Mundart des östlichen Ruhrgebiets wieder. Dabei stimmt nicht nur der Zungenschlag, auch die … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Buchmarkt & Lesen, Lebenswege, Theater
Verschlagwortet mit Berlin, Boysen, Breth, Der Lärm des Lebens, Dortmund, Faber, Herdecke, Holtzmann, Jörg Hartmann, Schaubühne, Tatort, Theater
Schreib einen Kommentar
Auch ohne Bundesinstitut: Essen will Maßstäbe in der Fotokultur setzen

Sein Nachlass kommt nach Essen: Fotograf Michael Schmidt (1945-2014), hier in seiner Ausstellung „Waffenruhe“ im Essener Museum Folkwang, aufgenommen am 9. Februar 1988. (© Marga Kingler/Fotoarchiv Ruhr Museum)
Essen als d i e deutsche Fotografie-Stadt? Nun ja, es ist kompliziert. Nach politischem Willen, insbesondere auf Bundesebene, wird das noch zu gründende Deutsche Fotoinstitut eben nicht in der Ruhrstadt, sondern in Düsseldorf angesiedelt. Doch just heute ging man in Essen an die Öffentlichkeit, um kundzutun, dass man auch so gehörige Pflöcke einschlagen kann: Das hochkarätige Archiv Michael Schmidt, Nachlass eines prägenden Fotografen des 20. Jahrhunderts, kommt im Herbst aus Berlin dauerhaft in die Fotografische Sammlung des Museums Folkwang.
Da erhob sich im Verlauf der Pressekonferenz gar die Frage, ob Düsseldorf angesichts … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fotografie, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Berlin, Düsseldorf, Essen, Folkwang Universität der Künste, Fotografie, Krupp, Michael Schmidt, Museum Folkwang, Peter Gorschlüter, Ruhr Museum
Schreib einen Kommentar
Abschied ohne Nostalgie: Waltraud Meier hat die Opernbühne verlassen

Waltraud Meier auf der Bühne der Berliner Lindenoper. Die große Künstlerin hat ihre Karriere beendet. (Foto: Jakob Tillmann)
Eine der prägenden Künstlerinnen der Opernbühne der letzten Jahrzehnte hat Abschied genommen: In Berlin sang Waltraud Meier zum letzten Mal die Klytämnestra in Richard Strauss‘ „Elektra“. Werner Häußner kennt die Sängerin seit ihrem Debüt in Würzburg 1976 und lässt Stationen einer Karriere Revue passieren, die von 1980 bis 1983 auch nach Dortmund führte. Dort sang Meier erstmals die Kundry in Wagners „Parsifal“. Eine Rolle, die ihr 1983 den Durchbruch in Bayreuth bescherte.
Was soll man zum Bühnenabschied einer Sängerin schreiben, über die in den 47 Jahren ihrer Karriere wohl alles schon in Zeilen gefasst wurde, was öffentlich zu sagen ist? Wozu den … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Berlin, Elektra, Lindenoper, Richard Strauss, Staatsoper, Waltraud Meier, Würzburg
Schreib einen Kommentar
Beethoven nach dem Bombenhagel – Sasha Waltz choreographiert das Grauen des Krieges

Ensemble-Szene aus der „Beethoven 7″-Choreographie von Sasha Waltz. (Foto: © Sebastian Bolesch/Radialsystem)
Nebelschwaden empfangen das Publikum. Es wabert und wölkt, zischt und dampft aus allen Rohren. Mühsam schälen sich menschliche Silhouetten aus dem grauen Nichts: fremdartige Wesen mit riesigen Masken, die vielleicht von einem andern Stern oder aus den Abgründen unserer Fantasie kommen. Aliens des Bösen, die wie ferngesteuerte Kampfmaschinen wirken.
Manche tragen Brustpanzer, die an die Westen von Selbstmord-Attentätern erinnern. Sie verklumpen sich zu grotesken Körperskulpturen. Mit dem anschwellenden Bocks-Gesang ihrer ritualisierten Ekstase werden auch die zirpenden und zischenden Klänge immer lauter. Bässe wummern, Trommeln wirbeln, steigern sich zu einem Kakophonie der Katastrophe. Manche können den ohrenzerfetzenden Lärm und den Bombenhagel der atonalen Misstöne nicht mehr ertragen und verlassen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Tanz
Verschlagwortet mit Beethoven 7, Berlin, Freiheit/Extasis, Radialsystem, Sasha Waltz
Schreib einen Kommentar
Aufrecht in den Feuertod: „Sardanapal“ nach Lord Byron an der Berliner Volksbühne

Eher Zauderer und Schöngeist als Wüstling: Szene mit Fabian Hinrichs als „Sardanapal“. (Foto: © Apollonia Theresa Bitzan / Volksbühne)
Seine Schauspiel-Karriere startete Fabian Hinrichs einst an der Berliner Volksbühne. Mit Frank Castorf und René Pollesch hat er manch wüste Theaterschlacht geschlagen. Auch wenn er inzwischen zum Film- und Fernseh-Star und „Tatort“-Kommissar avanciert ist, kommt er immer wieder gern an die Stätte seiner ersten Triumphe zurück. Jetzt sogar als Regisseur und Schauspieler in Personalunion. Er hat ein fast vergessenes Werk ausgegraben und inszeniert an der Volksbühne ein von Lord Byron verfasstes Drama: „Sardanapal“.
Es ist eine historische Tragödie des Dichters und Erotomanen, der für seine Affären mit Männern und Frauen berüchtigt und ein notorischer Abenteurer und glühender Verfechter nationaler Freiheits-Bestrebungen war. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Berlin, Fabian Hinrichs, Lilith Stangenberg, Lord Byron, Sardanapal, Volksbühne
Schreib einen Kommentar
Unterm Baum ist alles möglich: Tschechows „Möwe“ an der Berliner Schaubühne

„Die Möwe“: Szene aus Thomas Ostermeiers Inszenierung mit Stephanie Eidt und Joachim Meyerhoff. (Foto: Gianmarco Bresadola / Schaubühne)
Welch grandioser Anblick! Eine gigantischer Baum steht wuchtig auf der Spielfläche und ragt in den Bühnenhimmel. Die Äste schwingen weit in den Raum hinein, die raschelnden Blätter schweben über den Köpfen des Publikums. Tribünen umzingeln den romantisch-verwunschenen Ort, an dem alles möglich scheint: Liebe und Hass, Neid und Eifersucht und natürlich der ewige Streit zwischen den Geschlechtern, der Kampf zwischen alt und jung, konventioneller Kunst und revolutionärem Aufbruch.
Hier, wo die Vögel fröhlich zwitschern, lässt es sich wunderbar verweilen und träumen, hier, wo die Sonne alles in mildes Licht tauscht, kann man sich verlieben und trennen, beleidigen und wieder versöhnen. Plötzlich zerreisst … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Berlin, Die Möwe, Joachim Meyerhoff, Schaubühne, Stephanie Eidt, Thomas Ostermeier, Tschechow
Schreib einen Kommentar
Berliner Baustellen-Blues: Pergamonmuseum schließt für einige Jahre
Während draußen auf den Berliner Straßen die Nazis marschierten und Hitlers Machtergreifung herbei prügelten, suchte der junge Kommunist und angehende Schriftsteller Peter Weiss oft Zuflucht im damals neu erbauten Pergamonmuseum. Vor allem der Pergamonaltar hatte es ihm angetan. Immer wieder studierte er das gigantische Bauwerk aus dem 2. Jahrhundert vor Christi, das einst zur Residenz der mächtigen Könige von Pergamon gehörte und unter dubiosen Umständen in die deutsche Hauptstadt geschafft wurde.
Die auf dem Fries dargestellten Szenen vom ewigen Streit zwischen den Menschen und Göttern sowie die mühsam in den Stein gehauene künstlerische Kreativität waren für ihn Ausdruck der geschichtsbildenden Kraft des Klassenkampfes und der lichten Zukunft … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Geschichte, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Berlin, Pergamonmuseum, Schließung, Umbau
Schreib einen Kommentar
Mit Volldampf zurück in die Vergangenheit – René Polleschs sinnfreie Volksbühnen-Collage „Und jetzt?“

Szene aus René Polleschs bunter Collage „Und jetzt?“ – mit (von links) Franz Beil, Martin Wuttke und Milan Peschel. (Foto: © Apollonia T. Bitzan / Volksbühne)
Seit man Frank Castorf sein Lieblingsspielzeug weggenommen hat, kommt die Berliner Volksbühne nicht zur Ruhe. Nachfolger Chris Dercon verzettelte sich mit kuriosen Ideen. Interims-Intendant Klaus Dörr musste nach Sexismus-Vorwürfen seinen Stuhl räumen. Die Rückkehr von René Pollesch, des verlorenen, zum Heiland verklärten Sohnes, sollte die Rettung bringen.
Doch bisher ist alles nur Stückwerk, Spielplan und Inszenierungen sind nur matter Abglanz früherer Erfolge. Pollesch wirkt lustlos und ausgelaugt. „Und jetzt?“ heißt seine neue Text- und Regie-Arbeit, die der Volksbühne neues Leben einhauchen könnte.
Pollesch greift in die Theater-Mottenkiste und geht in die Jahre 1968/69 zurück, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Berlin, René Pollesch, Und jetzt?, Volksbühne
Schreib einen Kommentar
Cra Cra, Bum Bum, Din Din! Gioachino Rossinis „Italiana in Algeri“, historisch informiert aufgeführt in Berlin

Quicklebendiger Belcanto im nackten Mauerwerk der Kino-Bühne im Berliner Theater im Delphi. Auf dem Bild von links: Miloš Bulajić (Lindoro), David Oštrek (Mustafa Bey), Polly Ott (Elvira), Hannah Ludwig (Isabella), Manuel Walser (Taddeo). (Foto: Anna Tiessen)
Historisch informiert – das kannte man bis vor wenigen Jahrzehnten nur im Bezug auf alte Musik. Pioniere wie Gustav Leonhardt und Nikolaus Harnoncourt erweiterten das Wissen um historische Spielweisen und Aufführungspraktiken enorm. Inzwischen ist auch die Zeit der Romantik bis hin zu Johannes Brahms und Richard Wagner ins Blickfeld gerückt.
Nur bei einem der bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts, Gioachino Rossini, und im romantischen Belcanto von Bellini bis Verdi hat diese Bewegung bisher kaum Resonanz erzielt. Eine Produktion in Berlin will das ändern: Im … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Berlin, Davd Ostrek, Delphi, Dennis Krauß, Eroica, Gioachino Rossini, Hannah Ludwig, Italiana in Algeri, Italienerin in Algier, Jakob Lehmann, Laura Murphy, Manuel Walser, Milos Bulajic, Pauline Heitmann, Polly Ott
Schreib einen Kommentar
Dieses ausweglose Leben – „Beyond Caring“: Schaubühne zeigt krasse Sozialstudie über Putzkräfte

Ensemble-Szene aus „Beyond Caring“ mit (v. li.) Kay Bartholomäus Schulze, Hevin Tekin, Jule Böwe, Damir Avdic, Julia Schubert. (Foto: © Gianmarco Bresadola / Schaubühne Berlin)
„Mich interessiert nicht die Repräsentation von Leben, mich interessiert das Leben.“ Mit „Love“ porträtierte der britische Autor und Regisseur Alexander Zeldin Menschen, die Weihnachten in einer Notunterkunft des Sozialamtes zubringen müssen. Jetzt inszeniert er an der Berliner Schaubühne sein Stück „Beyond Caring“, das die prekäre Arbeit und schwierige Lebenssituation von Reinigungskräften thematisiert.
Mit krassem Realismus will er uns eine soziale Klasse, die für die bürgerlichen Schichten der Theaterbesucher sonst ziemlich unsichtbar ist, näherbringen, sie aber nicht als Aussätzige vorführen, sondern als Menschen, die unsere Aufmerksamkeit verdienen, die uns daran erinnern, wie schnell es bergab gehen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Gesellschaft, Theater
Verschlagwortet mit Alexander Zeldin, Berlin, Beyond Caring, Putzkräfte, Reinigungskräfte, Schaubühne, Sozialstudie
Schreib einen Kommentar
Nach Aufregung um #MeToo-Vorwürfe: Weibliche Doppelspitze soll die Berliner Volksbühne in ruhiges Fahrwasser bringen

Unter neuer Interims-Leitung für eine schwierige Übergangszeit: die Berliner Volksbühne. (Foto: Stefan Müller / Volksbühne)
Das ging jetzt aber sehr schnell. Kaum hatte sich Volksbühnen-Intendant Klaus Dörr im Dickicht der #MeeToo-Debatte verlaufen und war aufgrund schwerer Vorwürfe, seine Amtsführung sei von sexueller Belästigung und verbalen Entgleisungen geprägt, holterdiepolter zurückgetreten, da kann Kultursenator Klaus Lederer bereits eine plausible Lösung präsentieren: Eine weibliche Doppelspitze übernimmt vorübergehend die Leitung des leckgeschlagenen Theatertankers, das seit dem Abgang von Frank Castorf einfach nicht in ruhiges Fahrwasser kommen will.
Sabine Zielke, langjährige Dramaturgin am Hause, und Gabriele Gornowicz, Geschäftsführerin bis 2014, bilden das Frauen-Duo, das die lähmende Zeit überbrücken und die Volksbühne aus den Schlagzeilen bringen soll, bis der designierte Intendant René Pollesch im Sommer dorthin … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Gesellschaft, Theater
Verschlagwortet mit Berlin, Frank Castorf, Gabriele Gornowicz, Klaus Dörr, Klaus Lederer, MeToo, René Pollesch, Sabine Zielke, Volksbühne
Schreib einen Kommentar
Warum Demos eigentlich Fake sind

Nicht die Berliner Demo vom letzten Samstag, aber eine Corona-Demo in Düsseldorf vom 20. Juni, in deren Randbereich der Fotografierende unfreiwillig geraten ist. (Foto: Bernd Berke)
Gastautor Jo Wüllner, Journalist und Medienentwickler aus der Revierstadt Herten (Homepage: wuellnermedien.de), mit knappen Anmerkungen zur Berliner Corona-Demo vom vergangenen Wochenende – und zu Demos generell:
20.000 haben am Wochenende in Berlin demonstriert. Tausende von Fotos auf Facebook, Dutzende von Artikeln. Empörung, Flüche, Verdammnis von „Aufgeklärteren“ (?) über die Demonstranten allerorten. Also im Kern wenig anderes, als das, was die Demonstranten auf die Straße gebracht hat. Gewisse Gefühle. In Berlin waren 20.000 aus einem geographischen Umfeld, in dem etwa 10 Millionen leben. Macht 2 Promille des Einzugsgebietes. Wer würde sich darum scheren, wenn… Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Medien, Politik und so
Verschlagwortet mit Berlin, Corona-Demo, Demonstrationen, Demos
Schreib einen Kommentar
Begehbarer Farbenrausch: Wie Katharina Grosse den Hamburger Bahnhof in Berlin verwandelt

Katharina Grosse „It Wasn’t Us“, Ausstellungsansicht Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, 2020 (Courtesy König Galerie, Berlin/London/Tokyo / Gagosian / Galerie nächst St. Srephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien – @ Katharina Grosse / VG Bild-Kunst, Bonn 2020 / Foto: Jens Ziehe)
Was da seltsam zersplittert, in sich verschachtelt und aufgetürmt in der historischen Halle des Hamburger Bahnhofs in Berlin liegt: Sind das Eisschollen oder Reste einer antiken Ruine, ein vom Himmel gefallener Vogel oder ein gestrandetes Fluggerät aus einem unbekannten Universum?
Und warum leuchtet das archaisch anmutende Objekt so grell und bunt, warum schillert es in Königsblau und Zitronengelb, blutigem Rot und saftigem Grün? Und wie schafft es das mit furiose Geste in den Raum geworfene Kunstwerk, uns magisch … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Berlin, Hamburger Bahnhof, It wasn't Us, Katharina Grosse
Schreib einen Kommentar
„Denken ohne Geländer“ – ertragreiche Berliner Ausstellung über die Philosophin Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert

Die große Denkerin, lesend und rauchend: Hannah Arendt in der Wesleyan University, 1961/62, Middletown, Connecticut. (© Middletown, Connecticut, Wesleyan University Library, Special Collections & Archives)
Es ist ein Höhepunkte der Medienkultur der frühen Bundesrepublik und ein Meilenstein des kritischen Denkens. Bisher hatte sich der legendäre politische Journalist Günter Gaus in seiner ZDF-Gesprächsreihe „Zur Person“ nur politisch mächtige Männer zum Diskurs eingeladen – Ludwig Erhard, Franz Josef Strauß, Willy Brandt. Jetzt, am 28. Oktober 1964, sitzt ihm die einst von den Nazis aus Deutschland vertriebene Philosophin Hannah Arendt gegenüber, die nach ihrer Flucht über Frankreich in die USA gekommen ist und dort eine neue Heimat gefunden hat.
Sie hat ein epochales Werk über „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ verfasst, die ideologischen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Philosophie, Politik und so
Verschlagwortet mit Auschwitz, Ausstellung, Banalität des Bösen, Berlin, Deutsches Historisches Museum, DHM, Eichmann, Günter Gaus, Hannah Arendt, Heidegger
Schreib einen Kommentar
Zum Tod des Weltkünstlers Christo: Eine Erinnerung an seine Reichstagsverhüllung – und an ein Projekt in Oberhausen

Der verhüllte Reichstag (1995), eines der spektakulärsten Projekte von Christo und seiner künstlerischen Lebensgefährtin Jeanne-Claude. (Foto: Bernd Berke)
Der aus Bulgarien stammende Weltkünstler Christo ist kurz vor seinem 85. Geburtstag gestorben. In Erinnerung bleibt er vor allem auch als Stifter großer Gemeinschafts-Erlebnisse. Niemand, der 1995 dabei war, wird seine Reichstagsverhüllung in Berlin jemals vergessen. Meine damaligen Eindrücke, soweit sie (seinerzeit in alter Rechtschreibung) in der Zeitung gestanden haben:
Von Bernd Berke
Dortmund/Berlin. „Tschuldigen Sie, ist das der Sonderzug zu Christo?“ Frei nach Udo Lindenberg hätte man’s trällern können. Denn die Bahn schuf am Wochenende zusätzliche Kapazitäten zwischen Ruhrgebiet und Reichstag. Auf zur Verhüllung also, ab Dortmund in aller Frühe – am Samstag um 5.58 Uhr.
Zu Beginn der Fahrt sehen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit 1995, Berlin, Christo, Reichstagsverhüllung
Schreib einen Kommentar
Fröhliche Apokalypse – Sophie Rois krächzt und krakeelt sich in Berlin durch Marlen Haushofers „Die Wand“

Auf der überdimensionalen Erdbeertorte: Sophie Rois in der „Wand“-Inszenierung. (Foto: © Arno Declair / Deutsches Theater)
Die Katastrophe kommt ganz leise. Unerwartet, überraschend. Mit einem Augenzwinkern, lächelnd und verspielt. Vielleicht ist das Undenkbare auch nur ein Traum. Oder ein Roman, in den man eintaucht und sich dann heillos verirrt.
Eben noch hat es sich Sophie Rois auf der Bühne des Deutschen Theaters in Berlin gemütlich gemacht. Sie räkelt sich wohlig auf einer kleinen Couch, trinkt eine Tasse Tee, zündet sich eine Zigarette an, blättert in einem alten Buch, liest sich fest, glaubt ihren Sinnen nicht zu trauen. Denn was dort in Marlen Haushofers Roman „Die Wand“ erzählt wird, widerfährt ihr plötzlich selbst.
Es gibt zwar auf der Bühne keine Berge … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Theater
Verschlagwortet mit Berlin, Clemens Maria Schönborn, Deutsche Theater, Marlen Haushofer, Sophie Rois, Sophie Rois fährt gegen die Wand im Deutschen Theater
Schreib einen Kommentar
„Berlin Babylon“-Autor Volker Kutscher setzt dem einstigen BVB-Spieler August Lenz ein kleines literarisches Denkmal
Die Dortmunder Recherchen verliefen unspektakulär. Volker Kutscher hat das Fußballmuseum besucht und dort einige Gespräche geführt, er hat sich im Dortmunder Institut für Zeitungsforschung umgetan und sich den Borsigplatz angeschaut.
Es gibt in Dortmund attraktivere Ziele, auf jeden Fall drängt es die Dortmunder, ihren Besuchern den Phoenixsee zu zeigen, vielleicht auch die Gewerbeansiedlungsfläche Phoenix-West, den Fernsehturm und das Westfalenstadion. Doch wenn Kutscher kommt, dann interessiert vor allem die Vergangenheit.
Krimis zu Zeiten der Machtergreifung
Mit seinen Berliner Kriminalromanen aus den 20er und 30 Jahren, in deren Mittelpunkt der zwiespältige, wenngleich nicht unsympathische Kriminalkommissar Gideon Rath steht, hat Volker Kutscher es zum derzeit wohl prominentesten Krimiautor deutscher Zunge gebracht. Schon die bislang … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Krimi & Kriminalität, Leibesübungen, Literatur
Verschlagwortet mit August Lenz, Berlin, Berlin Babylon, Der nasse Fisch, Dortmund, Gelsenkirchen, Gideon Rath, Kommissar, Krimi, Kriminalroman, Mord am Hellweg, Volker Kutscher
Schreib einen Kommentar
„Kein Wunder“ – ein enttäuschender Roman von Frank Goosen
Sommer 1989: Nichts ist mehr so, wie es mal war und doch hat sich (noch) nicht allzu viel verändert. Die Schulfreunde Förster und Brocki studieren vor sich hin, gehen altvertraute Wege, besuchen altvertraute Kneipen und wagen sich nur zaghaft an Neues. Weniger aus Angst vor dem Unbekannten als aus einem diffusen „Ist doch alles ganz nett so“-Gefühl heraus.
Ganz anders ihr alter Kumpel Fränge. Der hat immerhin einen kleinen Aufbruch gewagt. Nach Berlin hat er sich aufgemacht, angeblich vor der Einberufung „geflüchtet“. In Wahrheit wurde er ganz unprosaisch ausgemustert, aber auch sonst strickt er gerne an seiner eigenen Mär eines coolen und aufregenden Lebens. Fränge ernennt sich zum Weltenwanderer der Liebe, im Westen der geteilten Stadt unterhält er eine Beziehung … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Literatur, Region Ruhr
Verschlagwortet mit 1989, Berlin, Brocki, Förster, Fränge, Frank Goosen, Goosen, Kein Wunder, Mauerfall, Ruhrgebiet
Schreib einen Kommentar
Leise Lieder von Abschied und Vergehen – Marthalers „Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter“ bei der Ruhrtriennale
Ein leerer Raum mit schrägen Oberlichtern, im Hintergrund ein Personenaufzug und eine hohe Flügeltür: Das könnte ein Museum sein oder eine leergezogene Fabrikhalle, auf jeden Fall ein uneingeschränkt funktionaler Ort. Hier wirkt der Mann im grauen Hausmeisterkittel, schiebt Rollwagen herein mit undefinierbarer folienverhüllter Fracht.
Was wird das werden? Mit der Antwort kann es dauern, wie stets in den Stücken Christoph Marthalers, denen viel Gemächlichkeit eigen ist. Dieses heißt „Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter“ und war jetzt im Gelsenkirchener Musiktheater im Revier (MiR) als funkelndes kleines Programmglanzlicht der Ruhrtriennale zu sehen.
Letzte Arbeit für die Berliner Volksbühne
„Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter“ war Marthalers letzte Arbeit an der Berliner Volksbühne. Mit dem Ausscheiden des Intendanten Frank Castorf endete auch die lange währende Kooperation, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Musik & Konzert, Theater
Verschlagwortet mit Anna Viebrock, Bekannte Gefühle gemischte Gesichter, Berlin, Bochum, Christoph Marthaler, Frank Castorf, Gelsenkirchen, gemischte Gesichter, Jahrhunderthalle, MiR, Musiktheater im Revier, RuhrTriennale, Stefanie Carp, Triennale, Volksbühne
Schreib einen Kommentar
Neuer Mauerbau, Stalins Schatten und der Terror des Digitalen – zum umstrittenen DAU-Kunstprojekt in Berlin
Vor 29 Jahren fielen in Berlin die Mauer und der „Eiserne Vorhang“. Das war der Auftakt vom Ende des Realen Sozialismus und einer Diktatur des Proletariats, die immer nur ein ideologischer Popanz war, mit dem sich schamlose Partei-Bonzen der herrschenden Nomenklatura die Macht über das Volk sicherten. Neben einigen unverbesserlichen Nostalgikern, die sich gern die schlechte Vergangenheit schön reden, gibt es jetzt auch einige Künstler, die vom (temporären) Wiederaufbau der Mauer träumen.
Direkt in Berlins Mitte, in einem etwa 300 mal 300 Meter großen, von einer russischen Beton-Mauer abgeriegelten Areal zwischen Staatsoper und Bauakademie, soll direkt an der Straße Unter den Linden vom 12. Oktober bis 9. November ein … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Kunst & Museen, Netzwelten & KI, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Berlin, Charkiw, DAU Freiheit, Ilya Khrzhanovsky, Lev Landau, Marina Abramovic, Massive Attack, Mauerbau, Romeo Castellucci, Stalin, Theodor Currentzis, Ukraine
Schreib einen Kommentar
Hilfe, die Bär(inn)en sind allgegenwärtig!
Wo wir gerade so schön gemütlich bei Invasions-Phantasien sind: Ich wette, Euch ist der folgende Umstand noch nicht aufgefallen. Bären sind nämlich drauf und dran, die Macht in Politik und Gesellschaft zu übernehmen. Nicht im Handstreich, sondern heimlich. Begonnen hat es vielleicht vor langer Zeit mit „Teddy“ Roosevelt in den USA. Heute kann man es schon längst nicht mehr verkennen.
Ihr wollt Indizien? Kein Problem. Wir haben sie sogar mit magischer Jahreszahl auf Lager.
Wie heißt jetzt die neue Parteichefin der Grünen? Exakt. Annalena Baerbock, die seit 2013 (!) im Bundestag sitzt.
Auch die CSU hat ihre mittlerweile bundesweit bekannte bekannte Bärin, nämlich Dorothee Bär, die 2013 (!) erstmals zur Staatssekretärin (im … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Natur Klima Umwelt, Politik und so
Verschlagwortet mit Annalena Baerbock, Bären, Bärinnen, Berlin, Börse, CSU, Dorothee Bär, FDP, Grüne, Merkel, Nicola Beer, Pu, Putin, Russland
5 Kommentare
Ob Gebühren oder Gedichte – Wenn alles zur Zumutung wird
Im Aufmacher der feiertäglichen WAZ-Titelseite geht es um Studiengebühren. Demnach möchten NRW-Hochschulen die Langzeitstudenten (so ca. ab dem 20. Semester und darüber hinaus) ein wenig zur Kasse bitten. Bis jetzt sind es nur Gedankenspiele.

Hier hatte der Protest noch einen gewissen Pfiff: Bekleidung zur Demo gegen Studiengebühren beim bundesweiten „Bildungsstreik“ – hier am 17. Juni 2009 in Göttingen. (Foto: Niels Flöter / miRo-Fotografie) – Link zur Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en
Schließlich, so die hauptsächliche Begründung, profitierten diese zögerlichen Studenten ja auch viele Jahre lang von günstigem Mensa-Essen, dito von preiswerten Nahverkehrstickets und speziellen Tarifen bei der Krankenversicherung. Womit noch nicht alle Vorteile genannt sind.
Falls nicht besondere Umstände vorliegen (Krankheit, sonstige Notlage), die eben geprüft werden müssten, finde ich die Gebührenpläne … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Gesellschaft, Literatur, Schule, Uni, Bildung, Sprache, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Alice Salomon Hochschule, Avenidas, Berlin, Diskriminierung, Eugen Gomringer, Langzeitstudenten, Mikro-Aggression, political correctness, Studiengebühren
3 Kommentare
Erstmals Intendant: Raphael von Hoensbroech wechselt im September 2018 vom Berliner Konzerthaus nach Dortmund

Dr. Raphael von Hoensbroech (Mitte) mit Kulturdezernent Jörg Stüdemann und Bürgermeisterin Birgit Jörder, Vorsitzende des Aufsichtsrats des Konzerthauses Dortmund. (Foto: Anja Kador/Dortmund Agentur)
Ein Schächtelchen Schokolade gab es als Willkommensgeschenk. „Das BVB-Trikot haben wir ihm ersparen wollen“, witzelte Dortmunds Kulturdezernent Jörg Stüdemann, als er im Hanse-Saal des Rathauses den Mann begrüßte, der vom 15. September 2018 an neuer Intendant und Geschäftsführer des Konzerthaus’ Dortmund wird: Dr. Raphael von Hoensbroech, 40 Jahre alt, promovierter Musikwissenschaftler, Unternehmensberater und derzeit noch Geschäftsführender Direktor des imposanten, von Karl Friedrich Schinkel gebauten Berliner Konzerthauses am Gendarmenmarkt. Vor versammelter Presse unterzeichnete der Musik-Enthusiast mit den zwei Dehnungsvokalen im Namen einen Sechs-Jahres-Vertrag, der ihm erstmals die Position eines Intendanten sichert.
Warm, aber inhaltlich wolkig blieben die Worte, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Berlin, Konzerthaus Dortmund, Raphael von Hoensbroech
Schreib einen Kommentar
Bremer Schiri pfeift Bremen in der Bundesliga
Harm Osmers ist ja nun mal so ein richtig norddeutsch klingender Name, so könnte eine Figur bei Theodor Storm heißen. Doch der Mann ist Bundesliga-Schiedsrichter, sein Wohnort wird mit Hannover angegeben. So weit, so gut.
Um es mal biblisch auszudrücken: Nun begab es sich aber zu der Zeit, dass Harm Osmers in der schönen Hansestadt Bremen geboren ward und aufgewachsen ist.
Warum ich das eigens erwähne? Nun, Herr Osmers pfeift an diesem Samstag in Berlin die Partie Hertha BSC gegen Werder Bremen. Für beide Vereine geht es um einiges. Die Hertha will weiter ganz oben mitmischen, Bremen endlich die abstiegsgefährdete Zone verlassen.
Nur noch mal ausdrücklich feststellt: Es ist lang geübte und gar zu nachvollziehbare Praxis, dass ein Schiri kein … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Leibesübungen
Verschlagwortet mit Berlin, Bremen, Bundesliga, Hannover, Harm Osmers, Hertha, Schiedsrichter, Werder, Werder Bremen
6 Kommentare
Orgien, Harakiri und Kunstblut – Christian Krachts filmischer Roman „Die Toten“
Für alle, die es noch nicht wissen: Christian Kracht hat einen neuen Roman geschrieben. Über das aufstrebende Filmmilieu der dreißiger Jahre zur Zeit der NS-Machtübernahme. Titel: „Die Toten“. Ja, den Titel hat es schon mal gegeben. Bei James Joyce. Anspruch will eben formuliert sein.
Trailer ab. Es treten auf :
In den Hauptrollen: Emil Nägeli, ein Schweizer Avantgarde-Regisseur, mit einem ausgewachsenen Vaterkomplex behaftet. Masahiko Amakasu: Japanisches ex-Wunderkind, als Erwachsener vor allem durch sein Faible für deutsches Brauchtum und Mythen auffallend.
In den Nebenrollen: eine dralle, blonde deutsche Schönheit namens Ida, ferner UFA-Tycoon Hugenberg, Charlie Chaplin, Siegfried Kracauer, Lotte Eisner, Ernst „Putzi“ Hanfstaengl und Heinz Rühmann (geschickter Schachzug, auf nickende Kennermienen der Leser und Kritiker abgestellt).
Schauplätze: das Berlin der Weimarer … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Geschichte, Kino, Literatur
Verschlagwortet mit Berlin, Christian Kracht, Die Toten, Film, Hollywood, Japan, Weimarer Republik
Schreib einen Kommentar
Originelle Museen in Berlin – aber die Currywurst würde ebenso gut ins Revier passen
Wenn es in der Stadt Bochum ein Bergbaumuseum gibt, dann kann man für seine Existenz und den Standort Ruhrgebiet gute Gründe finden – die Geschichte des Kohle-Abbaus eben. Nach Berlin fahren viele Menschen nur wegen der reichhaltigen Kunstmuseen, das hat eine Hauptstadt nun einmal zu bieten. Berlin glänzt aber auch mit kuriosen Ausstellungen, für die es natürlich ebenfalls lokale Begründungen gibt.
Da rühmt sich das „Spy-Museum Berlin“ zum Beispiel damit, die Geschichte der „Hauptstadt der Spione“ zu zeigen, multimedial natürlich und mit 350 Ausstellungsstücken auf 32.000 Quadratmetern. Ebenfalls auf die Teilung der Stadt geht das „DDR-Museum“ in der Nähe des Doms zurück, passend an der Karl-Liebknecht-Straße angesiedelt.
Auch auf die damalige Ostzone gehen das … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Kulinarisches, Warenwelt & Werbung
Verschlagwortet mit Berlin, Currywurst, DDR, Museum, Ruhrgebiet, Spione
Schreib einen Kommentar
Das große „Irgendwie“ – zum wolkigen Stand der Dinge beim Berliner Humboldtforum
Plötzlich schrillen sie wieder, die Alarmglocken in Berlin. Eine zeitlang hatte man geglaubt, in der Stadt der gigantischen Fehlplanungen sei man doch noch in der Lage, die ganz großen Aufgaben ohne krisenhafte Begleiterscheinungen zu stemmen.
Nachdem sich beim neuen Flughafen und bei der Sanierung der Staatsoper milliardenschwere Finanz-Löcher und unbegrenzte Bau-Verzögerungen aufgetan haben, schien es, als sei bei dem in Berlins Mitte emporwachsenden Humboldtforum alles im Lot. Die vom italienischen Architekten Franco Stella entworfene Replik des ehemaligen Hohenzollern-Schlosses wächst und gedeiht, die Kosten liegen im Plan. Der für Herbst 2019 anvisierten feierlichen Eröffnung des Forums steht wohl nichts mehr im Wege.

Berliner Schloss – künftige Ansicht von der Nordwestseite her (© Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum / Architekt Franco Stella
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Geschichte, Kultur an sich, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Berlin, Berliner Schloss, Dahlem, Humboldt-Forum, Neil MacGregor, Stadtschloss
Schreib einen Kommentar
„Der Klang sucht mich, nicht ich suche den Klang“ – zum 80. Geburtstag des Komponisten Aribert Reimann

Aribert Reimann. Foto: Schott Promotion, Gaby Gerster
Als ich Aribert Reimann aus Anlass der dritten Inszenierung seines „Lear“ 1981 in Mannheim zum ersten Mal traf, erzählte er mir im Interview, wie die Szene des verzweifelten, verstoßenen alten Königs in ihm einen Reichtum an Musik hervorgerufen hat, dem er sich nicht entziehen konnte. Das einzige Stück Shakespeares, in dem er Musik gefunden hat, sei diese Geschichte eines Menschen gewesen, der von heute auf morgen nichts mehr hat als sich selbst. Ein Verstoßener unter Menschen, die nicht mehr miteinander reden, sondern nur noch lügen.
Ein Thema, das Reimann in den siebziger Jahren, als der „Lear“ entstand, als hochaktuell einschätzte: „Ausgesetztsein, Enteignung, Terror – alles Dinge, die sich heute pausenlos auf der Welt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Musik & Konzert, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Aribert Reimann, Berlin, Dietrich Fischer-Dieskau, Lear, Troades
Schreib einen Kommentar
Sinfonie des Aufstands – Cate Blanchett in Julian Rosefeldts Videoprojekt „Manifesto“
Die Anzahl ihrer Oscar-Nominierungen ist groß, und zweimal schon hat Cate Blanchett die begehrte Trophäe tatsächlich erhalten.
Einmal für ihre Darstellung der Katharine Hepburn in Martin Scorseses „Aviator“, ein anderes mal für ihre Mitwirkung in Woody Allens „Blue Jasmine“. Jetzt stand sie für die Titelrolle in der Patricia-Highsmith-Verfilmung von „Carol“ ganz oben auf der Kandidaten-Liste. Für eine erneute Trophäe hat es nicht ganz gereicht.
Die 1969 in Melbourne geborene Cate Blanchett gehört jedenfalls zu den ganz großen Schauspielerinnen der Gegenwart. Wie wandelbar und experimentierfreudig die australische Diva ist, die allein durch ihre Präsenz jedes Kunstprojekt adelt, zeigt sich jetzt in einer Aufsehen erregenden Video-Installation im Hamburger … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kino, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Berlin, Cate Blanchett, Hamburger Bahnhof, Julian Rosefeldt
Schreib einen Kommentar