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Schlagwort-Archive: Dortmund
Zwischen Bühne und Familie – Jörg Hartmanns Chronik „Der Lärm des Lebens“
Gibt es überhaupt noch Fernsehprominenz ohne Buchveröffentlichung? Schwerlich. Jetzt ist endlich auch Jörg Hartmann (weithin bekannt als Dortmunds zur Depression neigender „Tatort“-Kommissar Faber) an der Reihe.
Bei seinem Buch „Der Lärm des Lebens“ handelt es sich um eine streckenweise sehr nachdenklich und zuweilen melancholisch, zwischendurch aber auch süffig erzählte Autobiographie. Eine lebensnahe Mixtur also, die vom etwas aufdringlichen Titel (Stichwort „Lärm“) gar nicht so recht erfasst wird.
Zungenschlag des östlichen Ruhrgebiets
Der 1969 im westfälischen Hagen geborene Hartmann ist im eher beschaulichen Herdecke bei Dortmund aufgewachsen. Wann immer er auf diese Vergangenheit zurückblickt oder spätere Besuche bei den Eltern schildert, gibt er die Dialoge in … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Buchmarkt & Lesen, Lebenswege, Theater
Verschlagwortet mit Berlin, Boysen, Breth, Der Lärm des Lebens, Dortmund, Faber, Herdecke, Holtzmann, Jörg Hartmann, Schaubühne, Tatort, Theater
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Zum Tod des Dortmunder Theatermachers Rolf Dennemann
Der Dortmunder Theatermacher, Schauspieler und Autor Rolf Dennemann ist gestorben – viel zu früh mit 71 Jahren.
Ein einziges Mal hat Rolf Dennemann an einem Autorentreffen der Revierpassagen teilgenommen, doch kann ich leider nicht behaupten, ihn wirklich näher gekannt zu haben. Umtriebig, ja getrieben schien er an jenem Abend zu sein. Er hat sich denn auch vorzeitig verabschiedet. Rückblickend betrachtet, war es ein geradezu gespenstischer, ungemein betrüblicher Abend, denn auch einen anderen unserer Autoren, den schmerzlich vermissten Kulturkenner Martin Schrahn, habe ich damals zum allerletzten Mal gesehen. Wie nichtsahnend wir geplaudert haben…
Vor Jahren hat Rolf Dennemann hin und wieder für die Revierpassagen geschrieben. Vor allem ist mir seine dreiteilige Serie … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kino, Region Ruhr, Theater
Verschlagwortet mit Dortmund, Nachruf, Rolf Dennemann
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Wie sich die Arbeitswelten wandeln (und was darüber geschrieben wird) – 50 Jahre Fritz-Hüser-Institut in Dortmund
Wo soll man anfangen und wo aufhören? Wo beginnt die „Arbeitswelt“, wo endet sie? Solche Fragen drängen sich auf, wenn es um die Entwicklung des „Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt“ in den letzten 50 Jahren geht.
50 Jahre – das ist die Zeitspanne seit Gründung der in Dortmund ansässigen Einrichtung, die aus der Büchersammlung des Bibliothekars und vormaligen Werkzeugmachers Fritz Hüser (1908-1979) hervorgegangen ist und kürzlich Jubiläum feiern konnte. 1973 übergab Hüser seine seit den 1920er Jahren entstandene Sammlung, die bis heute auf rund 50.000 Bände sowie etliche literarisch Vor- und Nachlässe angewachsen ist, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Buchmarkt & Lesen, Geschichte, Gesellschaft, Literatur, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Arbeitswelt, Dortmund, Fritz Hüser, Fritz-Hüser-Institut, Iuditha Balint, Literatur und Kultur der Arbeitswelt
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Kehrseiten des Expressionismus – eine nachdrückliche Befragung in Dortmund
Der Expressionismus ist museal vielfach durchbuchstabiert worden. Gibt es da noch Neues zu entdecken? In Dortmund wird es versucht.
Der Reihe nach: Die Sammlung Horn bereichert seit 1988 das schleswig-holsteinische Landesmuseum Schloss Gottorf in Schleswig. Nun wird dort umgebaut, deshalb können die Bestände auf Reisen gehen. Die Tournee hat im Kirchner-Museum zu Davos begonnen, wo man sich – wie meist üblich – auf Künstler-Persönlichkeiten konzentriert hat: Heckel, Kirchner, Schmidt-Rottluff, Pechstein, Rohlfs, Nolde, Jawlensky, Kollwitz.
In Dortmund, wo die Sammlung Horn unter dem Titel „Expressionismus – hier und jetzt!“ gastiert, soll diese Kunst hingegen nicht … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Kunst & Museen, Politik und so
Verschlagwortet mit Dortmund, Dortmunder U, Expressionismus – hier und jetzt!, Kolonialismus, Museum Ostwall, Sammlung Horn, Schwarze deutsche Geschichte
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Lauter schmerzliche Verluste – Dortmund damals und jetzt
Schaut man sich Dortmunder Ansichtskarten aus Vorkriegs- und noch früheren Zeiten an, so könnte man mindestens wehmütig werden. Aller industriellen Verschmutzung zum Trotz, war das alte Dortmund eine vielfach schmucke Stadt mit etlichen repräsentativen oder gar imposanten Bauten und zahlreichen idyllischen Straßen und Plätzen. Daraus bezieht auch der neue Bildband „Dortmund Gestern | … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Buchmarkt & Lesen, Fotografie, Geschichte, Region Ruhr, Stadt Land Fluss
Verschlagwortet mit Dortmund, Dortmund Gestern Heute, Frauke Kreutzmann, Rüdiger Wulf, Wartberg Verlag
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Im Land der schönen Stadttheater – Bildband präsentiert Spielstätten des Reviers
„Theaterszene Ruhr“ steht auf dem Buchdeckel, und „Einblicke in die Theaterwelt“. Das Fotobuch im A-4-Querformat zeigt den Zuschauerraum eines Großen Hauses, Festspielhaus Recklinghausen, Ruhrfestspiele. Dieses Foto ist, wenn man einmal so sagen darf, das einzig ehrliche an dieser Titelseite. Denn weder geht es um Theaterszene noch um Theaterwelt (was wäre übrigens der Unterschied?); es geht um die Theater, die real existierenden Bauwerke.
Fabian Linden, Fotodesigner, Jahrgang 1959, hat zwischen Moers und Dortmund Spielorte fotografiert, Innenräume vorwiegend aus der Zentralperspektive, dazu stets ein, zwei Gebäudedetails und einzelne Menschen, die in diesen Theatern arbeiten: Garderobiere, Beleuchter, Dramaturgin, Puppenspielerin, Korrepetitor und so weiter. Ab und an ergänzen gut gesehene Details die Präsentationen der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Fotografie, Region Ruhr, Theater
Verschlagwortet mit Bochum, Bühne, Dortmund, Duisburg, Fabian Linden, Hajo Salmen, Recklinghausen, Revier, Ruhrgebiet, RuhrTriennale, Schauspiel, Schauspielhaus, Theaterszene, Theaterwelt
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Fleisch und Geist: Dortmunder Festival „Klangvokal“ geht zurück zu den Anfängen der Oper
Das Festival „Klangvokal“ in Dortmund pflegt über seinen Schwerpunkt im Mai/Juni hinaus eine Serie von Konzerten über das ganze Jahr hinweg. Letzter Höhepunkt war eine halbszenische Aufführung von Emilio de‘ Cavalieris „Rappresentatione di Anima, et di Corpo“. Damit geht das Musikfestival an den Anfang der Operngeschichte zurück.
De‘Cavalieri, ein hochgebildetes Multitalent, schrieb das allegorische Spiel im Jahr 1600 für die Bruderschaft des heiligen Filippo Neri in Rom. Jacopo Peri, der gemeinsam mit seinem römischen Kollegen mit seiner „Euridice“ am Ursprung der Oper steht, rühmt die „wundervolle Erfindungsgabe“ der Musik. In Dortmund sorgte das Ensemble „Vox Luminis“ mit einem vielfarbigen Instrumentarium nicht nur für beredte Rhythmen und variablen Klang, sondern vor … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Musik & Konzert, Oper & Ballett, Philosophie
Verschlagwortet mit Cavalieri, Dortmund, Emilia de'Cavalieri, Klangvokal, Korneel van Neste, Lionel Meunier, Raffaele Giordani, Rappresentatione, Vox Luminis
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Arbeitsschweiß und Maschinenrhythmus: „Stahlkocher“ als Thema eines Konzerts in Dortmund
Die Torte trägt einen Smoking, ist eingehüllt in Noten und fußt auf einer Klaviertastatur. Damit es endlich weitergeht, betätigt sich Dortmunds Generalmusikdirektor Gabriel Feltz ausnahmsweise destruktiv. Messer her, energische Schnitte, und schon landen die ersten saftigen Schokoladenkuchenstücke auf den Tellern.
Das Produkt der Konditorenkunst gilt der Hommage an eine ansonsten durch und durch aufbauende Persönlichkeit: Gabriel Feltz feiert nach dem Zweiten Philharmonischen Konzert der Dortmunder Philharmoniker sein zehnjähriges Dienstjubiläum in der Stadt.
Da wird viel Harmonie bekundet: Oberbürgermeister Thomas Westphal, Theaterdirektor Tobias Ehinger und Orchestervorstand Hauke Hack singen Hymnen auf den rührigen GMD, heben Ideenreichtum, Innovationskraft, Energie und Fleiß hervor, lassen mit launigen Bonmots auch mal schmunzeln. Feltz dankt, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Alexander Mossolow, Artuhr Honegger, Dortmund, Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz, Nikolai Lugansky, Sergej Prokofjew, Sergej Rachmaninow
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Jane Birkin – Fülle des Lebens
Jane Birkin, wahrhaftig eine Ikone ihrer Generation, ist mit 76 Jahren gestorben. Aus diesem traurigen Anlass nochmals der Text einer Kurzbesprechung, die erstmals am 16. Februar 2008 in der Westfälischen Rundschau erschienen ist:
Wenn Jane Birkin singt, sind Geister gegenwärtig. Dann wird Musik schon mal zur gehauchten Beschwörung.
Nein! Diese knabenhafte Frau in Cargo-Hosen und T-Shirt, die fast zwei Stunden ohne Pause auf der Bühne des Dortmunder Konzerthauses steht, kann keine 61 Jahre alt sein. Niemand mag es glauben.
Und besagte Geister? Nun, natürlich schwingt vor allem die Erinnerung an ihren langjährigen, 1991 gestorbenen Lebens- und Bühnenpartner Serge Gainsbourg mit. Obwohl sie sich einst von ihm getrennt hat: Diese Liebe wirkt spürbar nach – schier grenzenlos. Jane Birkin ist denn … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Musik & Konzert, Rock & Pop
Verschlagwortet mit Dortmund, Jena Birken, Konzerthaus
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Keine Heimlichkeiten mehr! Spickzettel sind in Dortmund museumsreif
Ganz gleich, ob man früher damit durchkam oder gelegentlich erwischt worden ist, lässt diese Nachricht jedenfalls aufhorchen: Das Westfälische Schulmuseum zu Dortmund kann eine besondere Kollektion aufstocken, nämlich die von Spickzetteln.
Jawohl! Gemeint sind diese knittrigen Papierchen, die zwischen Schulbank und Hosentasche (oder wie auch immer) heimlich hervorgenestelt und beäugt wurden, um vor allem lästige Formeln oder Vokabeln parat zu haben. Sonderlich viel geholfen hat’s ja meistens nicht, oder?
Damit das geklärt ist: Geschicklichkeit im Umgang mit diesem speziellen Informations-Medium, von dem sich die Handy-Generationen keinen Begriff mehr machen, dürfte einen mehr … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kinderzeiten, Kunst & Museen, Region Ruhr, Schule, Uni, Bildung
Verschlagwortet mit Dortmund, Spickzettel, Westfälisches Schulmuseum
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Nicht schön, aber viel besser als früher – Bilder aus der „Eulenkopf“-Siedlung
Das kann man wohl teilnehmende Beobachtung nennen: Rund zwei Jahre lang ist die in Düsseldorf lebende Dokumentar-Fotografin Merle Forchmann immer und immer wieder nach Gießen gefahren – und dort stets zur „Eulenkopf“-Siedlung. Mit der hat es seine spezielle Bewandtnis.
In den frühen 1950er Jahren wurde diese Siedlung in erbärmlicher Schlichtheit so errichtet, dass vormals Wohnungslose zwar ein notdürftiges Dach über dem Kopf hatten, aber ganz bewusst vom Rest der Stadt separiert und damit als „sozial Schwache“ oder gar „Asoziale“ gebrandmarkt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Architektur & Städtebau, Fotografie, Gesellschaft, Lebenswege
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Mehr Offenheit war nie: Nam June Paiks Musik-Momente in Dortmund
Musik gehört in den Konzertsaal oder in den Szene-Schuppen, Kunst ins Museum. Wirklich? Solche Zuweisungen gelten schon längst nicht mehr. Einer, der diese und andere Künste schon früh vermischt hat, dass die Sinnfetzen nur so flogen, war der 1956 aus Korea nach Deutschland gekommene Nam June Paik (1932-2006). Von seiner ärmlichen Ankunft zeugt ein ramponierter Koffer mit allerlei Kram von nunmehr musealer Bedeutung.
Das Museum Ostwall im Dortmunder U widmet Paik eine Retrospektive, wie es lange keine mehr gegeben hat, erst recht nicht zu diesem Thema: Sie nimmt mit rund 100 Arbeiten Paiks musikalische Performance-Aktionen in den Blick – … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Dortmund, I expose the music, Nam June Paik
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Fröhlicher Feminismus der Frühzeit: Stummfilme beim Dortmunder Frauen Film Fest
Vor rund 110 bis 120 Jahren sah die Frauenbewegung im Kino noch etwas anders aus. Da war es wohl schon ein gewisses Wagnis, wenn eine Frau – gern gemeinsam mit Freundinnen – den Männern ein Schnippchen schlug. Oft ging’s dabei frisch, fröhlich und frei zu. Diesen Eindruck vermitteln jedenfalls die ausgewählten Stummfilme, die beim Internationalen Frauen Film Fest IFFF in Dortmund (diesmal wieder Hauptort) und Köln (Nebenspielstätte) gezeigt werden. Ein paar Beispiele fürs muntere Treiben der historischen „Komplizinnen“, wie sie beim Festival heißen:
Die Herrschaften sind fort, vor allem der reiche Sack von … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Dortmund, Frauen Film Fest, IFFF, Köln, Komplizinnen, Stummfilme
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Raus aus dem ärmlichen Dortmunder Dreck: Jörg Thadeusz‘ Nachkriegs-Roman „Steinhammer“
Vorab eine persönliche Anmerkung, die mit dem vorliegenden Buch zu tun hat: Vor allem die erste Hälfte dieses Romans habe ich mit fliegendem oder angehaltenem Atem gelesen, weil – ich den anfänglichen Haupt-Schauplatz aus frühester Kindheit „kenne“ oder wenigstens genau dort gelebt habe, bis ich sechs Jahre alt war. An den durchgehenden Lärm der Bahnstrecke und an den Güterbahnhof kann ich mich jedenfalls noch erinnern. Da haben wir Kinder einmal Rüben aus Waggons geklaut und es gab „eine Tracht Prügel“. Ein ähnlicher Vorfall aus demselben Jahrzehnt kommt auch im Roman vor…
Gemeint ist die Dortmunder Steinhammerstraße im Schatten der damals noch mächtig aktiven Zeche Germania. Just dort hat der Roman „Steinhammer“ sein Gravitations-Zentrum. Verfasst hat ihn der TV-bekannte, 1968 in … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Gesellschaft, Lebenswege, Literatur, Region Ruhr
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Der Wolf ist da – und nun?
Anno 2000 tauchten erste Exemplare in der Lausitz (Grenze zu Polen) auf, 2018 wurde das erste Rudel in Nordrhein-Westfalen gesichtet – und im März 2022 hat der erste und bislang wohl einzige Wolf Dortmunder Stadtgebiet erreicht. Damit ist klar: „Der Wolf ist da, und wir müssen mit ihm leben.“ Das sagt Jan-Michael Ilger, Kurator am Dortmunder Naturmuseum, wo heute die Ausstellung „Wolfswelt – Die Rückkehr des Wolfes“ begonnen hat.
Die kleine Schau mit etwa 100 Exponaten besteht vor allem aus Infotafeln mit interaktiven Einsprengseln sowie aus Dioramen mit zahlreichen präpariertem Tieren, beileibe … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Dortmund, Mainz, Naturhistorisches Museum, Naturmuseum, Wolf, Wölfe, Wolfswelt
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Ausstellung in der Dortmunder DASA knöpft sich „Konflikte“ vor
Diese Ausstellung beginnt buchstäblich bei Adam und Eva – präsent durch eine Gemälde-Reproduktion. Am biblischen Anbeginn der Menschheit erleben sie, wie unversehens Sünden und damit Konflikte in die Welt geraten. Mit Kain und Abel, die hier nicht direkt vorkommen, steuert schon die Frühzeit auf eine Eskalation zu.
Den schlichten Titel „Konflikte“ trägt die neue Schau in der Dortmunder DASA (Arbeitswelt Ausstellung). Sie kommt vom inhaltlich ähnlich gelagerten Museum der Arbeit aus Hamburg und zieht das Thema hie und da an Beispielen aus dem hohen Norden auf. Doch im Grunde bewegt sie sich auf universalem Gelände. Kurator Mario Bäumer hat … Weiterlesen
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Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen
Betrübliche Nachricht: Mitte 2023 und Anfang 2024 sollen 52 Warenhäuser der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH schließen; darunter am 31. Januar 2024 das Karstadt-Warenhaus in Dortmund, nachdem Jahre zuvor schon der örtliche Kaufhof aufgeben musste, von anderen Anbietern gar nicht mehr zu reden. Damit wird für viele alteingesessene Menschen in Dortmund auch eine (Kindheits)-Erinnerung verblassen.
Die Älteren kennen das Haus an der zentralen Innenstadt-Kreuzung Hansastraße/Westenhellweg noch als „Althoff“. So hieß das Haus bis in die frühen 1960er Jahre. Theodor Althoff hatte den Vorläufer im Jahr 1904 eröffnet – damals eine veritable Sensation. Das größte Kaufhaus in Westfalen (5000 Quadratmeter Verkaufsfläche) beschäftigte rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als allererstes deutsches Warenhaus … Weiterlesen
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Die Sammlung um und um gewendet: „REMIX“ im Dortmunder MKK
Dortmunds Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) will verstärkt Emotionen ansprechen. Darauf deuten jedenfalls Texte des städtischen Hauses zur Ausstellung „REMIX“ hin. Zitat: „Wen schaut sie an, die schöne Italienerin, die Theobald von Oer malte? Was geht der geheimnisvoll nachdenklichen Leontine des Anselm von Feuerbach durch den Kopf?“
Aha, sie wollen uns also bei den menschlichen Gefühlen packen, auf dass die Kunst noch einmal andere Spannung gewinne; selbst dann, wenn man einzelne oder etliche Bilder schon kennen sollte. Dann noch ein flottes englisches Titelwort darüber gesetzt – und beinahe fertig ist die neu aufgemischte Schau „REMIX. 800 Jahre Kunst entdecken“.
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Veröffentlicht unter Geschichte, Kunst & Museen, Region Ruhr
Verschlagwortet mit 19. Jahrhundert, Caspar David Friedrich, Christian Walda, Dortmund, Impressionismus, Jens Stöcker, Jugendstil, Mittelalter, MKK, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Remix, Remix. 800 Jahre Kunst
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Munter montiert – Wie die Ruhrnachrichten mit Fotos umgehen
Es nervt schon seit geraumer Zeit, jetzt muss es endlich einmal heraus: Die Ruhrnachrichten (RN) haben in ihrem Dortmunder Lokalteil, der in dieser Stadt als Abklatsch leider auch der WAZ beiliegt, eine Marotte entwickelt, die sie geradezu inflationär anwenden und manchmal bis ins Absurde treiben.
Irgendwer muss mal den technischen Schnickschnack entdeckt und propagiert haben, mit dessen Hilfe man das Foto einer Person mehr oder weniger bruchlos vor einen Hintergrund montieren kann, mit dem diese Person „irgendwie“ zu tun hat, meist in leitender oder kommunizierender Funktion. Gleich folgen ein paar Beispiele, samt und sonders in den letzten Tagen gesammelt. Nach drei, vier … Weiterlesen
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Amüsement in schweren Zeiten – Emmerich Kálmáns Operette „Gräfin Mariza“ wird in Dortmund zum strahlenden Bühnenfest
So richtig ordentlich ist das nicht. Stühle liegen auf dem Boden, Gerümpel stapelt sich in den Ecken, und der Mann, der auf dem Boden sitzt, scheint auch schon getrunken zu haben. Die alte Ordnung ist dahin und hat Verlierer hinterlassen. Einer von ihnen ist Graf Tassilo von Endrödy-Wittemburg, der sein Vermögen eingebüßt hat, nun als Gutsverwalter arbeiten muss und den alten, feudalen Zeiten nachtrauert: „Grüß mir die süßen, die reizenden Frauen im schönen Wien“.
Richtig, wir sind in Emmerich Kálmáns Operette „Gräfin Mariza“, die nun in Dortmund ihre umjubelte Premiere erlebte. Und weil dieses so überaus … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Operette & Musical
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„Geh nicht durchs Gewischte!“ – Torsten Sträters „Heimspiel“ in der großen Westfalenhalle
Torsten Sträter war spürbar und eingestandenermaßen richtig gerührt, als er jetzt vor Tausenden in der Dortmunder Westfalenhalle 1 (also in der „Großen“) aufgetreten ist. Beim „Heimspiel“ ließ er sich nicht lumpen und stand solo beachtliche zweieinhalb Stunden auf der Bühne, Pause nicht mitgerechnet. Allein das war schon eine reife Leistung.
Die veranstaltungslose Zeit der Pandemie, so bekannte der Comedian, habe ihn in wirkliche Depressionen gestürzt. Und überhaupt: Für den gebürtigen Dortmunder (Jahrgang 1966, aufgewachsen im stark vom Bergbau geprägten Ortsteil Eving) war gerade dieser Abend etwas Besonderes. In jungen Jahren sei ihm Dortmund immer wie die „große … Weiterlesen
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Ein gelungener Pass ist wie ein gelungener Satz – Was Fußball und Literatur verbindet
Was lösen Fußball und Literatur gleichermaßen aus? Vielleicht Emotionen? Das natürlich auch. In erster Linie aber haben beide das Spielerische gemeinsam, sodass eine gelungene Pass-Stafette einer dito Satzreihe ähneln kann. Das meint jedenfalls der Schriftsteller Ariel Magnus. Zu finden sind derlei Mutmaßungen in einem schmalen Buch, das auf einem Gespräch im Deutschen Fußballmuseum zu Dortmund basiert.
Im Dialog: Manuel Neukirchner, Direktor des Museums, und Ariel Magnus, argentinisch-deutscher Schriftsteller mit spezieller Fußball-Leidenschaft, der 2021 als „Metropolenschreiber Ruhr“ – leider zu Zeiten des Lockdowns – ins Revier kam und das Dortmunder Institut nicht auslassen mochte. Etwas Derartiges, so Magnus, gebe es im fußballverrückten Argentinien nicht. Im Ruhrgebiet hat er sich nicht zuletzt mit der Rivalität zwischen BVB und Schalke befasst. … Weiterlesen
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„Alles geben“: Der Fußballer Neven Subotić und seine Abkehr vom rauschhaften Luxusleben
Ganz ehrlich: Dies Buch gehört eigentlich nicht zu der Sorte, die ich getreulich Seite für Seite und Zeile für Zeile durchackern würde. Querlesen tut’s auch. Doch dabei zeigt sich, dass der Fußballer Neven Subotić (unterstützt von der Journalistin Sonja Hartwig) zumindest die Stoffsammlung für eine Art „Entwicklungsroman“ vorgelegt hat, der allerdings keine Fiktion ist, sondern mitten im (un)wirklichen Leben spielt und vielsagend „Alles geben“ heißt.
Neven Subotić, geboren 1988 in Banja Luka (heute Bosnien und Herzegowina) und von Haus aus serbischer Staatsbürger, kommt im Vorfeld des Jugoslawien-Kriegs mit seinen Eltern nach Süddeutschland. Der extrem arbeitsame (und fußballerisch ehrgeizige) Vater schuftet in etlichen Jobs, um die Migranten-Familie über Wasser zu halten.
„Ich bin ein Arbeiter. So wie meine Eltern.“
Als … Weiterlesen
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„Wie eine Straßenköter-Mischung“ – Jugendstil und Artverwandtes im Dortmunder Kaiserviertel
Nein, ein typischer Ort des Jugendstils sei Dortmund nicht, sagt Stadtführer Wolfgang Kienast gleich zu Beginn: „Wir sind hier nicht in Darmstadt und haben keine Mathildenhöhe.“ Auch das benachbarte Hagen habe in hochkarätiger Hinsicht mehr zu bieten, Stichwort Hohenhof. Doch immerhin befassen sich vier verschiedene Dortmunder „Stadtspaziergänge“ mit dem Jugendstil und artverwandten Richtungen. Nanu?
Die lehrreichen Rundgänge führen durch Hörde (erst seit 1928 zu Dortmund gehörend), ins Kreuzviertel, ins Kaiserviertel – und in die wegen sozialer Verwerfungen oftmals verrufene Nordstadt. Staunenswert genug: Just dort gibt es das größte zusammenhängende Jugendstilviertel von ganz Nordrhein-Westfalen. Wolfgang Kienast nennt auch einen Grund: Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Abrisswut grassierte und die ach … Weiterlesen
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Bis in die letzten Winkel der Stadt: „Dortmund entdecken!“
Was Tipps rund um Dortmund angeht, verfügt Katrin Pinetzki offenkundig über einen riesigen Datenbestand und daraus folgende Detail-Kenntnisse. Sie ist also prädestiniert, Stadtführer zu verfassen.
Erst vor rund zwei Jahren (Februar 2020) hat sie bei Klartext „Dortmund für Klugscheißer“ publiziert und (als gebürtige Gelsenkirchenerin, die es jedoch langwierig nach Dortmund verschlagen hat) selbst alteingesessene Dortmunder mit erstaunlichen Fakten überrascht. So heißt ja auch die – demnächst auslaufende – städtische Image-Kampagne: „Dortmund überrascht. Dich.“ Stimmt. Immer mal wieder. Mal so, mal so. Smiley.
Jetzt, da sich „nach Corona“ (na, warten wir’s mal ab) einstweilen wieder so ziemlich alles unternehmen lässt, bringt der Wartberg Verlag Katrin Pinetzkis Paperback-Band „Dortmund entdecken!“ heraus. Ich habe stichprobenartig darin geblättert. Den Untertitel mochte ich allerdings nicht … Weiterlesen
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Unermüdliche Suche nach Benachteiligung – „Cherchez la FemMe“ im Dortmunder Studio
Angekündigt wird die Begegnung mit drei sehr unterschiedlichen Frauen, mit Claude Cahun, Josephine Baker und Eartha Kitt. Doch wenn das Spiel beginnt, läuft es ganz anders als geplant. Offenbar ist das Publikum zu früh gekommen, die auf der Bühne sind noch nicht fertig. Und das Licht ist auch noch nicht an.
Witzig? In Grenzen schon. „Cherchez la FemMe“ heißt das 75-minütige Spektakel im Studio des Dortmunder Theaters, das nach seinem verstolperten Anfang bald an Fahrt gewinnt. Und natürlich ist die orthographisch fragwürdige, selbstverständlich vieldeutige Schreibung des Titels absichtsvoll erfolgt.
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„Tot wie ein Dodo“ – Dortmunds Naturmuseum nimmt Ausrottung der Tierarten in den Blick
„Tot wie ein Dodo“ heißt, denkbar lakonisch, die neue Sonderausstellung im Dortmunder Naturmuseum. Die Benennung geht zurück auf die englische Redewendung „as dead as a dodo“, die mit Betonung auf Endgültigkeit ungefähr als „mausetot“ zu übersetzen wäre, was jedoch das grundfalsche Tier aufruft – ebenso wie der Internet-Sprachdienst Linguee, der sie mit „ausgestorben wie ein Dino“ übersetzt. Nix da Dino. Dodo!
Womit wir beim richtigen Dodo angelangt wären. Den hat es nämlich wirklich gegeben, nur ist er leider um das Jahr 1700 auf der Insel Mauritius ausgestorben – durch gewaltsame menschliche Einwirkung. Die flugunfähigen, mutmaßlich etwas tollpatschigen Vögel … Weiterlesen
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Dortmunder Nächte sind lang – oder etwa nicht?
Ganz ehrlich: Übers Dortmunder Nachtleben – sofern es ein solches geben sollte – kann ich nicht mehr so richtig fundiert mitreden. Man ist schließlich kein Student mehr. Doch hört man ja gelegentlich dies und jenes über vorzeitig hochgeklappte Bürgersteige und dergleichen Unerfreulichkeiten.
Etwas ältere Einwohner werden sogleich bedauernd ausrufen, dass zum Beispiel rund um den Ostwall ein ganzes Kneipenviertel verschwunden sei. Und überhaupt. Aber: das Kreuzviertel! Aber: rund ums „Dortmunder U“? Aber: rings um den Hafen? Tut sich da nicht was? Wird da nicht gut scholzisch etwas „auf den Weg gebracht“?
Dennoch erstaunlich, dass am 1. und 2. September eine internationale „Nightlife-Konferenz“ erstmals just in Dortmund stattfinden soll. Laut kommunaler Pressemitteilung … Weiterlesen
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Psychische Krankheit und Kreativität: Westfälisches Projekt nimmt „Outsider“-Literatur in den Blick
Zusammenhänge zwischen Künsten und psychischen Erkrankungen, krasser gesagt zwischen Genie und Wahnsinn, sind ein weites Feld. Ist nicht eine gewisse „Verrückt-heit“ gar Antriebskraft jeglicher Kreativität, weil sie ungeahnt neue Perspektiven eröffnen kann? Anders gewendet: Können Künste heilsam oder lindernd wirken? Oder geht dabei schöpferische Energie verloren? Uralte Fragen, die gelegentlich neu gestellt werden müssen. Um all das und noch mehr kreist jetzt ein westfälisches Kulturprojekt, das sich mit etlichen Veranstaltungen bis zum Ende des nächsten Jahres erstreckt.
Oft gezeigt und teilweise hoch gehandelt wurden … Weiterlesen
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Wahrhaftige Nahansichten aus Europa – Historische Fotografien des Dortmunders Erich Grisar auf Zeche Zollern
„Mit Kamera und Schreibmaschine durch Europa“ – schon beim bloßen Titel dieser Ausstellung klingelt es neuerdings wieder vernehmlich mahnend und vielleicht bedrohlich in den Ohren. In diesen Tagen hat „Europa“ wieder einen anderen Klang als noch vor kurzer Zeit.
Das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern führt uns zurück in die Jahre 1928 bis 1933. Damals gab es große Hoffnungen auf einen engeren Zusammenschluss der Völker. Bald darauf wurden sie bitterlich zunichte. In jenen Jahren hat sich der Dortmunder Schriftsteller, Journalist und Fotograf Erich Grisar auf Reisen durch den Kontinent begeben und vor allem das zumeist entbehrungsreiche Alltagsleben der Menschen festgehalten – auf oft ganz erstaunlichen Fotografien, die so gar nicht „gestellt“ und … Weiterlesen
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Wie eine gute alte Freundin – Die Westfalenhalle wird 70 Jahre alt
Es mag seltsam anmuten, wenn man dies über ein öffentliches Gebäude sagt, aber es stimmt: Die Westfalenhalle ist mir – wenigstens ein paar Jahrzehnte lang, immer mal wieder – wie eine gute Freundin erschienen und ans Herz gewachsen.
Vor 70 Jahren, am 2. Februar 1952, ist der imposante Rundbau (der ab 1925 schon einen eleganten, im Zweiten Weltkrieg zerstörten Vorläufer hatte) mit einigem Pomp nach Maß der frühen Nachkriegszeit eröffnet worden, der damalige Bundespräsident Theodor Heuss war selbstverständlich Ehrengast. Wie man nachlesen kann, hat es am allerersten Abend jedoch reichlich chaotisch begonnen, weil die Kartenaufdrucke nicht mit der Bestuhlung übereinstimmten.
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Hier gibt es für Künstler nichts zu lachen – Milan Peschels „Das Vaudeville der Verzweiflung“ im Theater Dortmund
Leicht zugänglich ist dieses Stück nicht, trotz seines munteren Aufspiels. Vieles geht hier durcheinander, Zeitebenen und Rollenzueignungen bleiben unscharf, der Text trägt eher zu weiterer Verwirrung bei, als daß er die erklärenden Bezüge schaffte. Das Dortmunder Theater zeigt „The Head in The Door oder Das Vaudeville der Verzweiflung“; Milan Peschel hat das Stück geschrieben und führt nun auch Regie.
Das Theater steht im Dortmunder Fredenbaumpark
Die Bühne: Ein Vorhang hinter dem Vorhang und dort, auf der Drehbühne, ein holzlattiges Gebilde mit einem weiteren Vorhang. Dies soll das Vaudeville-Theater sein, das die Inszenierung, köstlicher Scherz, nach Äußerungen der Darsteller … Weiterlesen
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Alles so schön bunt hier – „Das Spiel ist aus“ nach Jean-Paul Sartre in Dortmund
Bunte Neonröhren an Wänden und Decke illuminieren in rhythmisch getaktetem Aufleuchten die Bühne, Wandflächen konturieren sich in pulsierenden Lichtrahmen, harte, schnelle Beats wummern durch den Raum.
Endlich betreten die beiden Hauptpersonen die Bühne. Sie sind, das wird bald klar, durch Farb-, Licht- und Klangwirren hindurch im Totenreich angelangt, wo nun Nummern aufgerufen werden, mit denen die Neuen sich zur Registratur zu begeben haben. Ordnung muß schließlich sein. Man prüft, man sieht: etwas ist hier nicht in Ordnung, ein Fehler der Verwaltung, der korrigiert werden muß. Das ganze nimmt Fahrt auf, und nur am Rande irritiert, daß das Stück „Das Spiel ist aus“ heißt. … Weiterlesen
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Früher war einfach mehr Kneipe!
Ach, wo sind sie nur geblieben, die vielen Eckkneipen Westfalens, zumal im Ruhrgebiet? Wo sind die knarzigen, urigen Typen, die dort Abend für Abend gehockt und frei von der (wohl arg strapazierten) Leber weg geredet oder stundenlang schweigend gesüffelt haben?
Früher war’s nicht besser, aber anders. Da gehörten mindestens zwei Dinge zwingend zum Kneipenwesen: eine Jukebox und ein Flipper. Aber halt! Das war ja schon eine Weiterentwicklung für die damals jüngeren Jahrgänge. Noch vorher zählten zum unverbrüchlichen Inventar die gemeinschaftlichen Sparkästen mit nummerierten Fächern – und Soleier im Glas, das möglichst auf der Theke zu stehen hatte. Zuallererst natürlich stets das „Grundnahrungsmittel“: frisch gezapftes Bier, zünftiger noch in Form … Weiterlesen
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Katze im Sack und ein früher Weihnachtsbaum – Lerne staunen mit der Stadtteilzeitung!
Schon öfter habe ich mich über die Dortmunder Stadtteilzeitung geärgert, die von den Ruhrnachrichten erstellt wird und – oh, wunderbare Pressevielfalt in einer Stadt mit rund 600.000 Einwohnern – auch in der WAZ-Lokalausgabe und in der seit fast neun Jahren redaktionslosen Phantomzeitung „Westfälische Rundschau“ erscheint.
Gewiss: Gelegentlich gibt’s auch mal interessante Artikel. Gar oft aber finden sich z. B. Senioren, die auf einen mehr oder weniger geringfügigen Missstand deuten (buchstäblich: Auf den Fotos zeigen sie gern demonstrativ drauf, etwa auf Schlaglöcher), welcher dann länglichst bekakelt wird. Überhaupt ist die Qualität der Fotos oft erbärmlich. Man merkt, dass … Weiterlesen
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Sozialer Aufstieg hat seinen Preis – Theater Dortmund zeigt „Der Platz“ nach dem Roman von Annie Ernaux
Was, so könnte man zu Beginn vielleicht fragen, macht den Wert einer Biographie aus? Bei Herrschern, Künstlern oder Verbrechern, beiderlei Geschlechts sie alle natürlich, fielen uns schnell Antworten ein; stets gilt es von der Lebensleistung zu berichten, von großen Taten oder großen Irrtümern, von Wahnsinn oder tragischer Verstrickung.
Macht und Reichtum begünstigen fraglos die Entstehung von Biographien, doch auch arme Leute können ein interessantes – und somit berichtenswertes – Leben geführt haben. Wenn aber nur ein zu jeder Zeit ausgesprochen durchschnittliches Leben gelebt wurde, es bis zum etwas frühen Tod mit 68 keine dramatischen Brüche und Wendungen gab – ja was soll man da … Weiterlesen
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Im Schlepptau der Tourismus-Werbung: Wenn die Badische Zeitung einen Trip nach Dortmund empfiehlt
In der „Badischen Zeitung“ blättern wir nicht allzu häufig, auch nicht online. Das Blatt erscheint in der gemeinhin als besonders edel, schön und gut geltenden Stadt Freiburg. Ausgerechnet die dortige Redaktion lockt nun ihre Leserschaft nach – Dortmund. Nanu?
In einem längeren Artikel, der am letzten Wochenende erschienen ist, wird die größte Stadt Westfalens als lohnenswertes Reiseziel – zumindest für einen Tag – gepriesen. Die Revier-Metropole sei „mit 63 Prozent Grünfläche eine der grünsten Europas“. Schon wollen wir uns lokalpatriotisch geschmeichelt fühlen, jedoch…
Im Rahmen des Erwartbaren, beginnt die Tour gleich mit dem BVB-Stadion „Signal-Iduna-Park“. Autorin Katharina Hensel wäre freilich noch etwas besser beraten gewesen, hätte … Weiterlesen
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Wo selbst Prominentengräber unscheinbar sind – ein Gang über den Dortmunder Südwestfriedhof
Blickt man über den etwas seitwärts gelegenen „Ehrenfriedhof“ (mit Gräbern u. a. aus dem Ersten Weltkrieg) hinweg, so erhebt sich dahinter mit seiner gigantischen gelben Stützkonstruktion das Westfalenstadion, vulgo Signal-Iduna-Park. Zugleich hört man den Lärm von der stark befahrenen B1. Der Dortmunder Südfriedhof (offizieller Name; vielen Leuten jedoch als Südwestfriedhof geläufig) befindet sich in exponierter Lage, am Rande des Dortmunder Kreuzviertels. Fast könnte man denken, dass hier keine Totenruhe möglich sei.
Es ist stets lehrreich, einen der geführten Dortmunder Kunst- und Kulturspaziergänge mitzumachen – beispielsweise mit Marco Prinz, der sich zumal auf die Dortmunder Friedhöfe spezialisiert hat. Diesmal also der Süd(west)friedhof, dessen Hauptachse von einer prächtigen Platanenallee gebildet wird.
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Ausstellung in der Dortmunder DASA: „Künstliche Intelligenz“ – Wer sie steuert und wer sie erleidet
Nanu? Da steht man in einer Art Spiegelkabinett und glaubt, es ginge nun auch noch durch ein Labyrinth hindurch. Leichte Irritationen im Eingangsbereich der neuen Schau in der Dortmunder DASA (Arbeitswelt-Ausstellung). Sie entsprechen dem Thema, geht es doch ums Für und Wider der „Künstlichen Intelligenz“ (KI); ein vielfältiges Phänomen, das für Verunsicherung sorgt.
Der Rundgang führt durch allerlei Anwendungsgebiete der Künstlichen Intelligenz. Es gibt keine Ruhrzonen: Überall flackern Videos, an vielen Stellen locken Mitmach-Gelegenheiten und stiften zur Aktivität an. Die Spannweite reicht vom mittlerweile schon recht gewöhnlichen Staubsaug-Roboter … Weiterlesen
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Gar nichts ist gewiss – die rätselhaften „Weltgeist“-Bilder des René Schoemakers
Da schau her: Dieses rosarote Stofftier ist doch Paulchen Panther! Und der Mann, der ihm mit einem (total verpixelten) Spielzeug-Schwert den Kopf abgeschlagen hat, ist offenkundig der Künstler und hat dieses stellenweise bluttriefende Bild gemalt. Sein gar nicht so triumphales Ganzkörper-Selbstbildnis changiert zwischen Grau und Pink. Was sollen wir davon halten?
Im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte bleibt man mit diesem und vielen anderen rätselhaften Bildern zunächst ohne Hilfestellung. Die Arbeiten haben Titel, die aber nicht vorgezeigt werden. Also wird man sogleich aufs genaue Hinschauen verwiesen. Aber das allein nützt nicht viel. … Weiterlesen
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