Tagesarchive: 25. Januar 1986

Neue Grenzen zwischen Kunst und Leben – zum Tod von Joseph Beuys

Von Bernd Berke

Düsseldorf. Wenn einer einem toten Hasen die Bilder einer Ausstellung erklärt; wenn einer Waschpulver in ein Klavier schüttet oder eine „Honigpumpe“ baut – ist er dann Vorbote eines neuen „magischen Zeitalters“ oder ein Scharlatan? Das haben sich viele gefragt, die mit der Kunst von Joseph Beuys konfrontiert wurden. Seinem Werk widerfuhren Huldigung, aggressive Abwehr, amüsiertes Gelächter, bares Unverständnis.

Des Rätels Lösung ist denkbar einfach, fast so schlicht, wie manche Beuys-Objekte (die meist nur im Zusammenhang mit vorangegangenen Aktionen verständlich sind): Es i s t Kunst, die sich aber, weil sie die Grenzmarken zwischen Kunst und Leben irritierend neu gesetzt hat, nicht kurzerhand erschließt.

Als der am 12. Mai 1921 in Kleve geborene Kaufmannssohn, am 12. Januar 1986 … Weiterlesen

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