Tagesarchive: 3. Dezember 2025

Ausgegrenzt in Wuppertal: Hanns-Josef Ortheils Kindheits-Roman „Schwebebahnen“

Eigentlich wollte der 1951 in Köln geborene Hanns-Josef Ortheil Pianist werden. Doch massive Sehnenscheidenentzündungen zerstörten den Traum. Also schrieb er Romane, gründete in Hildesheim den Studiengang für „Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus“ und gehört seit vielen Jahren zu den meistgelesenen deutschen Gegenwarts-Autoren. Sein neuer Roman, „Schwebebahnen“, kreist um imaginäres und reales Schweben: Die Familie zieht Ende der 1950er Jahre von Köln nach Wuppertal.

Der sechsjährige Josef, ein leicht verfremdetes Abziehbild des Autors, ist sofort fasziniert von der Hochbahn, die über die Wupper dahin schwebt. Josef malt sich aus, wie die Bahn einfach in den Wolken entschwindet. Die Schwebebahn wird zur Metapher: für die von Kaltem Krieg und atomaren Wettrüsten gefährdete Welt; für den fragilen Zustand Josefs, der seit seinem dritten Lebensjahr … Weiterlesen

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