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Am Lebensabend ist die Illusion zerstoben – B. S. Johnsons erstaunliche Altenheim-Geschichten aus neun verschiedenen Perspektiven

Von Bernd Berke

Ein Autor, der in Deutschland immer noch „entdeckt“ werden kann (und sollte), ist der Engländer B. S. Johnson (1933-1973). Verdienstvoll, daß der Schneekluth-Verlag eine Werkausgabe in sieben Bänden ediert. In diesem Zusammenhang ist nun auch der Prosaband „Lebensabend. Eine geriatrisehe Komödie“ erschienen. Und das ist ein phänomenales Buch.

Johnson läßt uns die inneren Monologe einiger Altenheim-Insassen miterleben. Die acht Greise und Greisinnen sinnen alle über den selben Zeitabschnitt des selben Tages nach, von dem man also nacheinander aus acht verschiedenen Perspektiven erfährt.

Es beginnt mit einem Essen und offenbar nervtötender Heimarbeit, die die Alten für die Hausmutter ausführen müssen (sie kleben Knallbonbons zusammen), findet einen vorläufigen Höhepunkt in einer lächerlich optimistischen Senioren-Hymne, die die Greise zu singen … Weiterlesen

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