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Visionen von der Schattenseite

Neulich via DVD wieder auf Michelangelo Antonionis Kinoklassiker „Blow Up“ von 1966 gestoßen. Mal reinschauen, dachte ich mir. Mal sehen, was man davon noch weiß. Und was er einem heute noch gibt.

Frei heraus: Man kann ihn beinahe anschauen wie eine Neuerscheinung. Dieser staunenswerte Film hat immer noch und wohl für einige weitere Zeit Bestand. Haltbar bis 2100. Oder so ähnlich. Er ist visionär, klar- und weitsichtig, vollgesogen mit dem Zeitgeist von 1966, mit Essenzen jener Jahre – und doch wird das alles bereits mit distanziertem Blick geprüft. Nacht- und Schattenseiten von Swinging London und der damaligen Pop-Kultur funkeln geradezu gefährlich. Bleiche Gespenster mit erschreckend leeren Gesichtern sind da unterwegs. Und das Ende aller Harmlosigkeiten ist gekommen. Etwas Tödliches ist … Weiterlesen

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Seelenhauch zwischen Himmel und Erde – „Jenseits der Wolken“ von Antonioni und Wenders

Von Bernd Berke

Hinter jedem Kinobild verbirgt sich eines, das der Wahrheit näher kommt. Dahinter steckt wieder eins, nochmals authentischer. Und so fort. Doch die volle Wahrheit hat noch kein Mensch je gesehen. So sinniert ein Regisseur (John Malkovich) in „Jenseits der Wolken“, dem Gemeinschaftswerk von Michelangelo Antonioni und Wim Wenders. Ein akuter Fall von Tiefsinn?

Gelegentlich beschleicht einen der Gedanke, dieses Opus schwebe als körperloser Seelenhauch zwischen Himmel und Erde. Gut vorstellbar, daß dies ein Anteil von Wim Wenders ist, der ja stets den wahren, den kaum noch faßbaren Empfindungen nachspürt. Wenders ist dem Altmeister Antonioni (83), der seit einem Schlaganfall künstlerisch geschwiegen hat, beim Herstellen dieses Vermächtnisses wohl erheblich zur Hand gegangen. Die Buchvorlage freilich stammt von dem … Weiterlesen

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