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Essener Philharmoniker: Neues Vergnügen an Tschaikowsky

Ur- und Erstaufführungen sind selten in den auf reibungslosen Genuss ausgerichteten Sinfoniekonzerten der Essener Philharmoniker.

So ist das fünf Jahre alte Schlagzeugkonzert des 54jährigen Engländers Simon Holt eine exotische Wahl. Obwohl das etwa halbstündige Werk mit dem Titel „A table of noises“ eher durch die virtuosen Partien für den Solisten Colin Currie als durch entschlossene Neutönerei auffällt, war der Beifall am Ende matt und ratlos. Tapfer hörte man sich die luftigen Xylophon-Soli an, die aparten Klangfarben der Bassklarinette bei ihrem „Treffen“ mit dem Schlagzeug, die fein strukturierten Dialoge mit dem sparsam eingesetzten Orchester. Man spürt, dass Holts Liebe der Kammermusik gilt.

Aber auch der Dirigent Thierry Fischer pflegt einen bewusst auf Transparenz ausgerichteten Ansatz. Das kommt dem Zugstück dieses fünften … Weiterlesen

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Vorwärts Komponisten, wir blicken zurück: Neue Musik für Schlagzeug

Mitglieder der Gruppe "Splash" in Aktion. Foto: Philharmonie Essen

Als 1913 Igor Strawinskys Ballettmusik „Le Sacre du Printemps“ in Paris uraufgeführt wurde, kam es zu einem der berühmtesten Skandale der Musikgeschichte. Glaubt man Zeitzeugen, war die Randale im Publikum kaum geringer als das archaische Wüten, das sich im Orchester abspielte. Wer hier sinnliches Melos erwartete, bekam brutale Rhythmik serviert. „Bilder aus dem heidnischen Russland“ ist das Werk untertitelt – und verweist damit auf Rituale unserer Ahnen, derer sich die moderne Zivilisation längst entledigt zu haben glaubte. 

Strawinskys Musik greift also auf die alte Kraft des Rhythmus zurück, um sich im Sinne einer futuristischen Moderne der Emanzipation eben jener Rhythmen hinzugeben. Hinter ihnen tritt alles andere zurück: Nur das Klangfarbenspektrum erfuhr … Weiterlesen

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Wo man „Draufhauen“ studieren kann – Schlagzeuger Gereon „Gerry“ Homann ist Westfalens einziger Rockdozent an einer Musikhochschule

Von Bernd Berke

Münster. Marktgeschrei muss manchmal wohl sein, etwa so: „Erster Rock’n’Roll-Dozent Deutschlands: „lch muss immer auf irgendwelchen Sachen rumhauen!“

So kernig und boulevardesk empfahl die Uni Münster kürzlich den Schlagzeuger Gereon „Gerry“ Homann der öffentlichen Aufmerksamkeit. Teilerfolg: Die WR hat den Mann, der auch schon für den Dortmunder Kultrocker Philip Boa getrommelt hat, jetzt in Münster besucht.

Dass er Deutschlands erster Rock-Dozent sei, mag Homann (31) selbst nicht beschwören. Sagen wir mal: Westfalens erster Rock-Dozent. Ja, das dürfte stimmen. Vorher gab’s in dieser akademischen Sphäre nur Spezialisten für Klassik oder Jazz. Homann, selbst öfter bei jazzigen Sessions aktiv: „Die Grenzen waren früher starr und sind heute fließend.“

Die Fäden aufnehmen und weiterspinnen

2005 wurde der Job bundesweit ausgeschrieben, … Weiterlesen

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