Solch ein Glück ist einfach goldig

In den 80er Jahren war er ein Pop-Star, seitdem ging’s bergab. Jetzt erinnert sich ein New Yorker TV-Sender an diesen Alex Fletcher.

Doch ihm winkt nicht etwa ein Solo-Auftritt zum Comeback, sondern ein demütigendes Show-Spielchen: Gegen die Konkurrenz von „damals” soll Alex erst mal boxen. Falls er gewinnt, darf er ein Lied vortragen. Ansonsten buchen ihn nur noch billige Vergnügungsparks für lauwarme Nostalgie-Nachmittage.

Dann aber lockt die wirkliche Chance. Die jetzt allseits angesagte Pop-Prinzessin Cora Corman (Haley Bennett) hat als Siebenjährige seine Musik gehört. Nun braucht sie den neuen Superhit und zettelt einen Wettbewerb an. Problem: Alex hat seit Jahren keinen Song mehr geschrieben. Da trifft es sich, dass Sophie, die eigentlich nur seine Zimmerpflanzen versorgen soll, eine ungeahnt lyrische Ader hat. Spontan plappert sie beim Blumengießen inspirierte Zeilen vor sich hin. Nun aber drängt die Zeit. Er sorgt für die Töne, sie soll den Text zum Herzschmerz liefern. Wenn das mal gutgeht . . .

Natürlich geht es gut. „Mitten ins Herz – Ein Song für Dich” heißt der herzlich harmlose Wohlfühl-Film von Marc Lawrence („Ein Chef zum Verlieben”, „Schlaflos in New York”). Nach und nach ergibt sich alles wie im Märchen. Alex und Sophie verlieben sich. Sowieso. Ihr gemeinsamer Song wird zum Welterfolg, obwohl er eigentlich gar nicht zu Coras Image passt. Doch hier findet letztlich alles seinen Platz im harmonischen Gefüge. Ein paar kleine Seitenhiebe aufs manchmal so hohle Pop-Business fallen da kaum auf.

Freilich: Dank gekonnter Charme-Offensive von Hugh Grant (Alex) und Drew Barrymore (Sophie) lässt sich der etwas fadenscheinige Stoff verschmerzen. Die zwei sind miteinander einfach goldig.

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Über Bernd Berke

Langjähriger Kulturredakteur bei der Anfang 2013 verblichenen Westfälischen Rundschau (Dortmund), die letzten elf Jahre als Ressortleiter. Zwischenzeitlich dies und das, z. B. Prosaband „Seitenblicke" (edition offenes feld, 2021), vereinzelt weitere Buchbeiträge, Arbeit für Zeitschriften, diverse Blogs und andere Online-Auftritte. Seit 2011 hier. Und anderswo. Und überhaupt.
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