Elche!

Um 1963 war F. W. Bernstein (gemeinsam mit Robert Gernhardt und F. K. Waechter) Mit-Urheber der „Neuen Frankfurter Schule“ des parodistischen Humors. Diese drei Hochbegabten schufen damals die legendäre Beilage des Satiremagazins „Pardon“: „Welt im Spiegel“ (WimS).

Bernstein verdanken wir auch den ewigen Zweizeiler-Klassiker

„Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche.“

und natürlich so manches andere Kleinod höheren Witzes.

Seine gesammelten Gedichte sind im Verlag Antje Kunstmann erschienen. Eine nachdrückliche Buch-Empfehlung! Daraus, ganz willkürlich gewählt, das

Beziehungslied

Ich und du, Müllers Kuh,
geht’s bei uns nicht friedlich zu?
Ach ich ach ich ach ich glaub,
ich bin stumm und du bist taub.

Ab und zu sagt Müllers Kuh
ganz unheimlich leise:
Mmmmmmann o Mann,
das kann ja kein Schwein
aushalten!

Ich wage zu behaupten: Ohne Bernstein, Gernhardt & Waechter wären manche Entwicklungen in den Bereichen Comedy und Cartoon (Bernd Pfarr, Rattelschneck etc.) so nicht denkbar gewesen. Auch für Kolumnisten wie Max Goldt haben sie erste Breschen geschlagen. Und selbst ein Mann wie Walter Moers dürfte sich ihnen verpflichtet fühlen.

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Über Bernd Berke

Langjähriger Kulturredakteur bei der Anfang 2013 verblichenen Westfälischen Rundschau (Dortmund), die letzten elf Jahre als Ressortleiter. Zwischenzeitlich dies und das, z. B. Prosaband „Seitenblicke" (edition offenes feld, 2021), vereinzelt weitere Buchbeiträge, Arbeit für Zeitschriften, diverse Blogs und andere Online-Auftritte. Seit 2011 hier. Und anderswo. Und überhaupt.
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