KAUM Gedicht

K a u m

Als ich vierzehn war
sagte mein Vater
er habe Furcht
ich hätte kein Gefühl
da ich
außer Balladen
erkennbar
kaum Gedichte mochte.

Als ich achtzehn war
bedeuteten mir Trakls
Schwermut und Sprachklang
viel
und Hölderlins
heilige Nüchternheit
kaum weniger.

Als ich zwanzig war
drängte ich mich
selber verwegen ins Gedicht
und verstummte
kaum ehe ich begann.

Heute mit fünfzig und mehr
f i n d e ich noch immer –
Gesuchtes
und Ungesuchtes.

image_pdfPDF öffnen / Open PDFimage_printDrucken / Print
Visited 6 times, 1 visit(s) today
Dieser Beitrag wurde unter Literatur abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.