Archiv der Kategorie: Liebesleben

Marilyn Monroe und die Liaison mit dem Unglück – Neuer Deutungsversuch über ihre Ehe mit Arthur Miller

Von Bernd Berke

Es gibt diese exorbitanten Beziehungen, in denen Gefühlslagen ihrer Zeit in Liebesdingen zum Ausdruck kommen und dann von vielen, vielen Menschen nachgeträumt werden. Auch dann, wenn es eigentlich Alpträume sind. Else Lasker-Schüler und Gottfried Benn, Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre, John Lennon und Yoko Ono hatten solch beispielhafte Verhältnisse – oder auch Marilyn Monroe und Arthur Miller.

Aus exemplarischen Verbindungen zwischen berühmten Männern und Frauen bestreitet Rowohlt Berlin eine ganze Buchreihe. Jetzt ist Christa Maerkers Band zur Liaison Monroe/Miller erschienen.

Schon die Zeitgenossen, allen voran die Presse, sehen in der Verbindung zwischen dem Hollywood-Star und dem Dramatiker („Tod eines Handlungsreisenden“, „Hexenjagd“) eine geradezu mythische Qualität und bringen es auf die gemeine Formel: „Kopf heiratet Körper“. Die … Weiterlesen

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Die Phantome der Liebe – Richard Fords tragikomische Erzählung „Der Frauenheld“

Von Bernd Berke

Hier geht es offenbar ums Ganze. Zitat: „…er fragte sich, was möglich war zwischen den Menschen? Was war möglich, das wirklichen Wert hatte? Wie konnte man das Leben in den Griff bekommen, anderen geringen Schaden zufügen und doch mit ihnen verbunden sein?“ Zitat Ende.

Solche Worte kreisen wirklich um Grundfragen des Lebens. Doch keine Angst. Bei dem Amerikaner Richard Ford kommen die tiefsinnigen (und doch so einfach klingenden) Sätze erst ganz zum Schluß. Sie ergeben sich völlig ungezwungen aus einer Erzählung, die etliche Bedeutsamkeit mit wenig Erdenschwere verbindet.

Immerhin: Die Komplikation zwischen den Geschlechtern, die „Der Frauenheld“ Martin Austin erleidet, bilden sich zuweilen auch im verschachtelten Satzbau ab. Das liegt wohl nicht nur an der stellenweise etwas … Weiterlesen

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Leergepumptes Herzensbett – Jeanette Wintersons schwülstiger Liebesroman „Auf den Körper geschrieben“

Von Bernd Berke

Lassen wir Jeanette Winterson und ihre Übersetzerin für sich selbst sprechen.

Seite 89: „Sie wölbt ihren Körper wie eine Katze, die sich streckt. Sie drückt mir ihre Muschel ins Gesicht wie ein Füllen am Gatter.“ Hei!

Seite 100: „Sie küßte mich, und in ihrem Kuß lag die Komplexität der Leidenschaft… Ich war schüchtern wie ein ungezähmtes Fohlen.“ Mh!

Seite 124: „Ein Schatz war uns in die Hände gefallen, und der Schatz waren wir selbst füreinander.“ Aha!

Seite 138: „Ich will kein Kissen, ich will dein lebendiges, atmendes Fleisch.“ Ja, wer würde da schon ein Kissen vorziehen?

Seite 160: „Die körperliche Erinnerung tappt durch die Tür herein, die der Geist zu versiegeln trachtete.“ Wie bitte?

Seite 227: „In … Weiterlesen

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Eduard und die Liebe zu Frauen und Mäusen – Peter Schneiders amüsanter Roman „Paarungen“

Von Bernd Berke

Eduard ist Naturwissenschaftler, also rechnet er nach: Im statistischen Schnitt ist eine Liebesbeziehung in seiner Generation „nach drei Jahren, einhundertsiebenundsechzig Tagen und zwei Stunden“ vorbei.

Eduard ist aber auch eine Spielernatur. Also wettet er mit seinen Kumpanen aus der Szenekneipe „tent“, Theo und André: Wer hält wohl am längsten mit seiner jetzigen Freundin durch? So kommt Peter Schneiders Roman „Paarungen“ in munteren Gang – und führt durch herrlich-schreckliche Liebes-Labyrinthe. Denn es bleibt nicht bei der strengen Monogamie.

Im ganzen Roman wirkt ein „Spaltpilz“. Diesen Namen bekommt eine mysteriöse Figur, die immer mal wieder durch die Handlung geistert und vom Nachtseiten-Romantiker E. T. A. Hoffmann stammen könnte. Zudem spielt das Buch im noch gespaltenen Berlin – und dort … Weiterlesen

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