Schlagwort-Archive: Jean-Paul Sartre

„Das andere Geschlecht“ – Bundeskunsthalle erinnert an Simone de Beauvoirs Klassiker der Frauenbewegung

Simone de Beauvoir an ihrem Schreibtisch in Paris im Jahr 1945. (Foto: akg images, Denise Bellon / Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH)

Ein rundes Datum gibt es nicht, es ist auf jeden Fall schon lange her. 1949, vor 73 Jahren mithin, erschien Simone de Beauvoirs bahnbrechendes Werk „Le deuxième sexe“, dessen Titel im Deutschen zwei Jahre später nicht ganz exakt mit „Das andere Geschlecht“ übersetzt wurde. Genau genommen eben das zweite, nicht das andere.

Die Ordnungszahl Zwei verweist schon auf die Rangfolge, die „den Mann“ seit ewigen Zeiten auf Platz eins stellt, was Beauvoirs Buch „als eine sozialwissenschaftliche und existentialistische Studie“, so die Pressemitteilung, ausgiebig referiert. Jetzt widmet die Bundeskunsthalle dem Buch und seiner Autorin eine durchaus ansprechende … Weiterlesen

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Alles so schön bunt hier – „Das Spiel ist aus“ nach Jean-Paul Sartre in Dortmund

Pierre und Eve (Adi Hrustemović und Sarah Yawa Quarshie) sind fast ein Traumpaar. (Foto: Birgit Hupfeld/Theater Dotmund)

Bunte Neonröhren an Wänden und Decke illuminieren in rhythmisch getaktetem Aufleuchten die Bühne, Wandflächen konturieren sich in pulsierenden Lichtrahmen, harte, schnelle Beats wummern durch den Raum.

Endlich betreten die beiden Hauptpersonen die Bühne. Sie sind, das wird bald klar, durch Farb-, Licht- und Klangwirren hindurch im Totenreich angelangt, wo nun Nummern aufgerufen werden, mit denen die Neuen sich zur Registratur zu begeben haben. Ordnung muß schließlich sein. Man prüft, man sieht: etwas ist hier nicht in Ordnung, ein Fehler der Verwaltung, der korrigiert werden muß. Das ganze nimmt Fahrt auf, und nur am Rande irritiert, daß das Stück „Das Spiel ist aus“ heißt. … Weiterlesen

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Marionetten der Politik – Sartres Stück „Die schmutzigen Hände“ in Wuppertal

Von Bernd Berke

Wuppertal. „Brutalstmögliche Aufklärung“ versprach das Premieren-Transparent draußen vor dem Wuppertaler Schauspielhaus. Die Formel des hessischen CDU-Ministerpräsidenten Koch kennt man inzwischen zur Genüge, sie ist zum geflügelten Wort der politischen Sümpfe geworden.

Und was wird unter solchen Vorzeichen in Wuppertal aufgeführt? Jean-Paul Sartres 1948 geschriebenes Stück mit dem vielsagenden Titel „Die schmutzigen Hände“.

Der fiktive Balkanstaat Illyrien ist anno 1943 von Deutschen okkupiert. Die Kommunistische Partei des Landes hat sich gespalten. Die einen setzen auf Partisanenkampf, die anderen auf taktische Kompromisse mit der erzreaktionären Regierung, damit sie schon an den Hebeln der Macht sitzen, wenn einst die Rote Armee einmarschiert.

Wie die Parodie eines Gangsterfilms

Den jungen Intellektuellen Hugo (Thomas Höhne), der bislang nur das Parteiblatt redigiert hat, … Weiterlesen

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