Schlagwort-Archive: Lorin Maazel

Nur ein Ausruf statt eines vierfachen Nachrufs: Verfluchter Tod!

(Foto: Bernd Berke)

(Foto: Bernd Berke)

Die Einschläge kommen näher? Nein, mit diesem billigen Schauder-Scherzchen kommen wir nicht davon, wenn – wie dieser Tage – kulturelle Vorbilder in rasend kurzer Abfolge sterben.

Man verzeihe die in der Summe beinahe lieblos wirkende Aufzählung, doch sie alle haben in den letzten Tagen die Welt verlassen: der Dirigent Lorin Maazel, der Schauspieler Gert Voss, die Schriftstellerin Nadine Gordimer und der Rockgitarrist Johnny Winter.

Ganz verschiedene Gestalten der Künste, fürwahr. Doch jede(r) eine große Schöpferkraft auf seinen Feldern. Menschen, die in beispielhafter Weise verwirklicht haben, was ihnen gegeben war.

Dies ist kein Nachruf. Erst recht kein vierfacher. Ich kann wahrlich nicht behaupten, dass ich von allen vier Werken gleich viel verstünde. Wer könnte das schon? Aber man … Weiterlesen

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Wagner, Maazel, Tristan: In Essen feiert man den „Meister“ etwas anders

Richard Wagner wird 2013 erwartungsgemäß groß gefeiert. Ringe beginnen und Ringe enden, allenthalben eifern Regisseure zu zeigen, was noch nie erschaut, versuchen Dirigenten aus den Partituren zu lesen, was noch nie erlauscht. Staatsopern beschäftigen sich mit den Haupt- und Staatsaktionen der Wagner-Bühne. Den Rest überlässt man den Kleinen und schürt damit das von den Wagner-Vergötterern der Bayreuther Kreise propagierte Vorurteil, erst ab dem „Holländer“ beginne der „echte“ Wagner.

So wird es grad ein wenig „Rienzi“ geben – obwohl ein Experte wie Egon Voss dafür plädiert, in diesem Werk sei das Wagner’sche Idiom erstmals zweifelsfrei durchgehend hörbar. Die Rhein-Ruhr-Region kann ab 9. März 2013 in Krefeld Wagners Versuch erleben, die zeitgenössische französische und italienische Oper zu übertreffen (Regie: Matthias Oldag). Keinen … Weiterlesen

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Künstlerisches Muskelspiel zum Abschied

Die Sopranistin Anna Prohaska gastiert in Essen. Foto: Patrick Walter/DG

„Nirgends … wird Welt sein, als innen“: Das Zitat aus Rainer Maria Rilkes siebenter Duineser Elegie könnte gemünzt sein auf den Dirigenten und Pianisten Christoph Eschenbach, der sich zur kommenden Spielzeit als Residenz-Künstler der Essener Philharmonie präsentiert. Doch wir wagen es nun, diese Sentenz dem analytisch präzise, in steter Zurückhaltung arbeitenden Intendanten Johannes Bultmann zuzueignen. Weil er wahrscheinlich, nach jener für ihn letzten Saison (2012/13), seine Wirkungsstätte ohne große Geste verlassen wird. Weil er sich vorstellen kann, soviel gab er preis, während eines Sabbatjahres jenseits aller künstlerischen Betriebsamkeit zu leben. 

Noch aber, gewissermaßen zur finalen Essener Saison, lässt Bultmann die Muskeln spielen. In Form jener hochkarätigen Dirigenten, Sängerinnen oder Orchester, … Weiterlesen

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