Schlagwort-Archive: 2007

Verlustmeldungen aus dem Schloss Wilhelmshöhe – „documenta XII“: Aktuelle Arbeiten schrumpfen neben Rembrandt und Rubens

Von Bernd Berke

Kassel. Wie sollen Besucher die documenta bewältigen? Ausstellungs-Chef Roger M. Buergel hat auch hierfür einen Rat: Lieber 20 Minuten still und innig vor einem einzigen Werk verweilen anstatt „wie ein rasender Reporter“ das komplette Aufgebot sehen zu wollen und nachher im Hotel zusammenzubrechen.

Das rechte Maß der Vernunft dürfte irgendwo in der Mitte zwischen beiden Verhaltensweisen liegen. Wenn man den Parcours im Aue-Pavillon beginnt, hat man zumindest schon mal die ärgste ästhetische Zumutung hinter sich. Nicht wegen der gezeigten Werke, die hier nur bedingt gedeihen können, sondern wegen des scheußlichen (gottlob temporären) Neubaus. Dieses monströse Gewächshaus hat zweifelhaften Baracken-Charme und verschandelt das Umfeld der historischen Orangerie. Drinnen herrscht bei Sonnenwetter Treibhausklima.

Trost und Balsam gibt’s vor allem … Weiterlesen

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All die tiefen Wunden dieser Erde – Die documenta XII versucht die Abkehr von eurozentrischen Perspektiven

Von Bernd Berke

Kassel. Wer wollte bestreiten, dass „wir“ der so genannten Dritten Welt vieles Übles angetan haben – von kolonialistischen Zeiten bis zur heutigen neoliberalen Herrschaft der Geldströme. Bei der Kasseler documenta XII kann man in zahlreichen Details nachvollziehen, zu welch desolaten Verhältnissen dies führt. Da bleibt, um ein documenta-Schlagwort aufzugreifen, meist wirklich nur das notdürftig „bloße Leben“ übrig.

Was einer Weltkunstschau bestens ansteht, ja geradezu zwingend ist: Etliche Beiträge kommen aus Indien, China, Südamerika und afrikanischen Ländern. Mehr oder weniger verbrämte eurozentrische Sichtweisen herrschen in der sonstigen Westkunstszene genug.

Beim weitläufigen Streifzug durch die ersten drei documenta-Schauplätze (Fridericianum, documenta-Halle, Aue-Pavillon) beschäftigt einen manche ausufernde Dokumentation zum weltweiten Elend, zur Zerstörung ganzer Lebensräume, zu allen Wunden dieser Erde  doch … Weiterlesen

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Die Ratlosigkeit einfach aushalten – Was documenta-Chef Roger M. Buergel über „seine“ Weltkunstschau sagt

Von Bernd Berke

Damit das mal klar ist: Wir alle haben von Kunst keine Ahnung. Nicht nur interessierte Laien, sondern auch das werte Fachpublikum will documenta-Chef Roger M. Buergel (44) mit dessen ästhetischer Ignoranz konfrontieren. Auch sich selbst nimmt der Mann nicht aus. Kurz vor der Eröffnungs-Pressekonferenz, so bekannte er gestern, habe er sich noch einmal ganz ernsthaft gefragt: „Was mache ich hier eigentlich?“

Tja, was? Wie alle seine Vorläufer, so möchte auch Buergel die Weltkunstschau gleichsam neu definieren, als wären wir noch einmal in Gründerzeiten. Alles auf Null! Auf fast sämtliche Stars des Kunstmarktes (rare Ausnahme: Gerhard Richter) hat er verzichtet. Hintergedanke: Große Namen sind Schall und Rauch, sie würden nur vom Wesentlichen ablenken.

Und das heißt für diesen … Weiterlesen

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„Bio“ erzählt seine Fernsehgeschichte – Alfred Biolek begibt sich auf Bühnentournee / Auftakt in Köln mit Harald Schmidt

Von Bernd Berke

Köln. Wenn ein Bühnenabend „Mein Theater mit dem Fernsehen“ heißt, erwartet man womöglich Enthüllungen. Aber doch nicht bei Alfred Biolek! Dieser Menschenfreund begleicht keine offenen Rechnungen, schon gar nicht öffentlich. Er erinnert sich einfach an über 40 Jahre Fernsehgeschichte, die er hie und da mitgeprägt hat. Am Samstag war im Kölner Schauspielhaus Premiere, nun beginnt eine ausgedehnte Tournee.

Biolek sitzt sinnend auf der Bühne, plaudert von früher und „zappt“ sich dabei durch „Best of „-Ausschnitte aus seinen zahlreichen TV-Sendungen, die man auf einer Großbildwand sieht. Da ist man also Theaterbesucher, doch gleichzeitig auch irgendwie „Couch-Kartoffel“. Jedenfalls darf man nostalgieren: Anfangs gab Biolek (noch in Schwarzweiß) gut gemeinte Tipps für Autofahrer. Als spürsinniger Produzent holte er später u. … Weiterlesen

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