Volltextsuche
Archiv aller Beiträge
Die 200 meistgelesenen (von fast 4300 Beiträgen)
- Wie sich Pflegedienste nennen
- Unter Kriminellen – Johan Simons inszeniert „Das Rheingold" bei der Ruhrtriennale
- Viele, liebe, beste, schöne, freundliche, herzliche Grüße: Die etwas unklare Rangordnung der Grußformeln
- „Kultur im Revier gehört nicht an den Katzentisch" – Thierse und Clement auf Zeche Zollern zum „Kulturforum der Sozialdemokratie im Ruhrgebiet"
- Konjunktur mit Fußballbildchen: Das Wunder in Tüten aus Dortmund und Unna - zur Geschichte des Bergmann-Verlags
- Als Prügel für Kinder zum Alltag gehörten
- Mit Zuversicht durch schwierige Zeiten: Neue Leitung fürs Dortmunder Szene-Theater „Fletch Bizzel"
- Ewige Kindheit, zähflüssige Fantasie: Robert Wilson inszeniert „Peter Pan" in Berlin
- Erste Premiere im „Megastore": Jelineks NSU-Drama „Das schweigende Mädchen"
- (Gar nicht so) kleine Corona-Wortsammlung – weitgehend ohne Definitionen, aber fortlaufend aktualisiert
- „Familie Hauser" als (un)heimlicher Internet-Hit: Viele Millionen Klicks für herzige Playmobil-Filmchen
- Zum Tod der Musikjournalistin Sonja Müller-Eisold
- Zum Tod des Feuilletonisten Hans Jansen
- Durch die Röhre ins Museum - Gregor Schneiders irritierende Raumplastik in Bochum
- Chancen am Borsigplatz: Der soziale Ertrag des Bierbrauens und andere Aktionen
- TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen" – das Sonntagsritual
- „Aus" für die Rundschau-Redaktion: Dortmund und das Umland verlieren ein Traditionsblatt
- Damals in Bochum - eine Erinnerung zum Tod des Germanisten Jochen Schulte-Sasse
- Noch ein neuer „Tatort"-Kommissar in Hamburg: Thorsten Falke ist ein Rock'n'Roller
- Farewell, Barney: Zum Tod des Dortmunder Journalisten Werner Strasdat
- Dualismus und Erlösung: Vera Nemirovas „Tannhäuser“-Inszenierung in Frankfurt
- Von Nöttelefönes, Klötenköhm und Halfjehang – ein Herkunftswörtbuch zur Sprache an Rhein (und Ruhr)
- Die WAZ schenkt kräftig ein: Gin und mehr mit Bergbau-Anmutung
- Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel, Bergmann und Gewerkschafts-Pionier
- Streckenbilanz, Realformation, Torwahrscheinlichkeit – ein paar Mitteilungen über den Fernseh-Fußball der Jetztzeit
- Frech und weltläufig: „Ball im Savoy“ von Paul Abraham am Theater Hagen
- Lebensweise Poesie: Maria João Pires beim Klavier-Festival Ruhr in Essen
- Verborgener Schatz - Frederick Delius' „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ in Frankfurt
- Einkaufen früher und heute
- Liebe und Staatsbankrott: „Lustige Witwe" ist nicht so lustig
- Rätsel der Pyramide - Umstrittene Abi-Klausur in Mathe wird nicht wiederholt
- Dem Ruhrpott seine Sprache
- Die Anfänge eines kunstvollen Scheiterns – Samuel Becketts Briefe 1929–1940
- Religiöse Extremisten in Münster: Meyerbeers Oper „Der Prophet“ ist bestürzend aktuell
- 90 Jahre „Kampfbahn Rote Erde": Wenn Gerd Kolbe erzählt, wird die Geschichte lebendig
- „Ewich gibbet nich" – die Welt des Ruhrpotts
- Straßennamen erinnern an den Widerstand
- Festspiel-Passagen III: Katharina Wagner beleuchtet „Tristan und Isolde“ im Geist der Zeit
- Operette am Rande: Eindrücke von einer vernachlässigten Gattung aus Hagen und Wuppertal
- Todeskuss im Treibhaus: Richard Wagners „Tristan und Isolde“ an der Oper Bonn
- Frage des Alters: Michael Gruner inszeniert „Die Gerechten" von Camus in Düsseldorf
- Ein Europäer aus der bayerischen Provinz: Johann Simon Mayr zum 250. Geburtstag
- Akzent zum Verdi-Jahr: „Die Räuber" („I Masnadieri“) am Aalto-Theater Essen
- Elmar Goerden: „Man muss die Texte ernst nehmen" – Gespräch mit dem neuen Bochumer Theaterchef
- Ros*in*enmontagsgruß – Gendern will gelernt sein
- Vom Mikro zur Motorsäge – die zweite Karriere von Pia Lund („Phillip Boa & the Voodooclub")
- Schicksal und Geschichte: Prokofjews „Krieg und Frieden“ in der finanziell gebeutelten Kölner Oper
- Der Flaneur braucht kein Ziel
- Oliver Storz ist tot
- Götterdämmerung für die Gralswelt: „Parsifal“ in kontroverser Deutung in Wuppertal
- Treffsichere Musikalität: Joseph Moog debütiert beim Klavier-Festival Ruhr in Moers
- Meilensteine der Popmusik (17): Diana Ross
- Ruhrfestspiele 2011 - ein Rückblick
- Das Böse ist nur ein Gaukelspiel – Lisa Nielebock inszeniert Shakespeares „Macbeth" in Bochum"
- Was bleibt von der Kunst der 80er Jahre?
- Was hättest Du getan?
- Unter Schafen: Die Ruhrtriennale 2014 beginnt mit „De Materie“ von Louis Andriessen
- Schön und kess: Die Junge Oper Dortmund zeigt Jens Joneleits Musikmärchen "Sneewitte"
- "Tristan" bei der Triennale: Liebestod im Zwielicht
- Starke Gemeinschaftsleistung: Leonard Bernsteins "On the Town" in Gelsenkirchen
- Große Bekenntnismusik - das Quatuor Danel interpretiert Streichquartette von Weinberg und Schostakowitsch
- Peter Høegs „Der Plan von der Abschaffung des Dunkels“ im Bochumer Schauspiel
- Liebe und Fußball – Paul Abrahams Operette „Roxy und ihr Wunderteam" in Dortmund
- Hintersinn und Abgründe des Lebens - gesammelte Kurzerzählungen von Franz Hohler
- Schillerndes Spiel um Macht und Liebe: Glucks „Ezio“ in Frankfurt
- Dortmunder Weihnachtsmärchen: Schrille Hexe, schönes Mädchen
- Wahl-Düsseldorfer Bildhauer Imi Knoebel ausgezeichnet
- Neustart bei den „Mitternachtsspitzen": Da geht noch was...
- Verdis „Macbeth“ in Essen: Das Drama der lebenden Toten verläuft sich in Bildern
- Ruhrgebiets-Flamenco: Rafael Cortés brilliert in der Lichtburg Essen
- Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des Schauspielers Gert Fröbe
- „Cabaret" in Essen: Das Ende der Spaßgesellschaft
- „Heimat ist auch keine Lösung" - das Schauspielhaus Bochum hat Recht
- Erleuchtung in der Besenkammer: Enzensbergers lyrischer Ausflug "Blauwärts"
- Rossini-Rarität am „Opernhaus des Jahres“: Nationaltheater Mannheim zeigt „Tancredi“
- Wenn's beim Lesen nicht mehr raschelt - meine Erfahrungen mit dem E-Paper
- Krimi-Kult am Sonntag: Vor 50 Jahren wurde der erste „Tatort" gesendet – Jubiläums-Doppelfolge aus Dortmund und München
- Onkel Dagoberts Traum: Deutschlands größter Geldspeicher steht neuerdings in Dortmund
- "Terror" als Stück der Stunde: Gerichtsdrama am Düsseldorfer Schauspielhaus
- "Verträgen halte Treu'" - Kann Castorf den "Ring"?
- Viel mehr als die Frau von "Ekel Alfred": Zum Tod der Schauspielerin Elisabeth Wiedemann
- Klug und beschwingt: „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" in Bochum
- Schöner Skandal: Dortmunds Schauspielchef Voges mischt mit „Freischütz“ Hannover auf
- Theater Dortmund: Schräge Helden in der SpielBar
- Die Erkundung der Elemente: Tanztheater Cordula Nolte ganz „natürlich"
- Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“ - eine Erinnerung
- „Mächtiger Körper, Wahnsinn im Glas": Das Vokabular der Weinverkostung
- Frauen an die Macht - zumindest im EN-Kreis
- Franziska Becker - die Bilderbuch-Emanze
- Corona-Lotto: Das ärgerliche Glücksspiel um einen Impftermin für die 87jährige Mutter
- Festspiel-Passagen IX: Lust am Neuen und Seltenen
- Veronica Ferres als Seelsorgerin: Barmherzige Bibelsprüche und viel Psycho-Jargon parat
- Für ein Literaturhaus Ruhr - Dem Ruhrgebiet fehlt ein Mittelpunkt literarischen Lebens
- Wagner als Schenkelklopfer: "Mnozil Brass" im Konzerthaus Dortmund
- Weihnachtsmärchen in Dortmund: Mit Sumsemann zu Darth Vader
- Wortmusik: Robert Wilson liest John Cage bei der Ruhrtriennale
- Der herrliche Kosmos des Abkupferns
- Funkelnd und fruchtig: „Sinn und Sinnlichkeit" – flämische Barock-Stillleben in der Essener Villa Hügel
- Kriegsende an der Ruhr: Bei Hattingen gab es „Friendly Fire"
- Herr K. in der Puppenkiste: "Amerika" am Schauspiel Köln
- Kleine Nixe mit großer Sehnsucht - Dvořáks Märchenoper „Rusalka" in Gelsenkirchen
- Der Avatar und die Toilette – Volker Königs Erzählung „Varn“
- Dortmund in den 20er Jahren: Groß- und Weltstadtträume in der westfälischen Provinz
- Paul Valéry: Das Denken am frühen Morgen
- Zum Tod des Fotokünstlers Bernhard Blume: Erinnerung an eine Dortmunder Ausstellung von 2006
- Festspiel-Passagen I: Ein Hakenkreuz geht nie
- Als der Widerstand wuchs: Gesichter der „Wende"
- Musikalische Welt nach Wagner: „Ritter Blaubart“ als Psycho-Stück in Augsburg
- Mäuse, Schweinchen, Feen und Pinguine: Sehenswerte Trickserien für Vorschulkinder
- Holocaust als Opernstoff: Bochums Intendant Anselm Weber inszeniert „Die Passagierin" in Frankfurt
- Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
- Ludwig Thuille: Erfinderische Musik mit lyrischer Pracht
- Vertane Chance: Das „Ruhrepos“ von Kurt Weill und Bert Brecht
- Genial, aber politisch naiv: Musikforscher Ulrich Konrad über Richard Strauss
- TV-Nostalgie (28): „Der goldene Schuß" mit Lou van Burg – „Kimme, Korn – 'ran!"
- Philosophische Komödie: Richard Strauss' "Der Rosenkavalier" in Krefeld
- Festspiel-Passagen III: Salzburg - Jeanne d’Arc oder der Sieg im Scheitern
- Was den designierten Chefdirigenten Gabriel Feltz in Dortmund erwartet
- "Stilvoll und lichtdurchflutet" - Maklerdeutsch ist pure Poesie
- Letzte Fragen, laut und lustig - "The Return of Das Goldene Zeitalter" im Dortmunder Theater
- Von der Ruhr nach Wien: Karin Bergmann am Burgtheater, Tomáš Netopil an der Staatsoper
- Andreas Dresens Film "Halt auf freier Strecke": Sterben muss nicht furchtbar sein
- Was uns ins ferne Länder lockt – Cees Nootebooms „Schiffstagebuch"
- Protest gegen die Schließung der Rundschau-Redaktion wächst
- Vor zehn Jahren im Aalto, jetzt in der ganzen Welt: Martina Serafin zu Gast in der Philharmonie Essen
- Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab
- Vom Grauen des Krieges: Gelsenkirchen zeigt "Die Frau ohne Schatten" von Richard Strauss
- Wagner-Jahr 2013: „Die Feen“ in Leipzig, Kühnheit eines Zwanzigjährigen
- Festival "Now!" in Essen: Weg mit den Dogmen der "Neuen Musik"!
- Andrea Eckers Roman-Debüt „Lichtwechsel“
- Immer munter und vergnügt: Vom Leben älterer Menschen rund um den Erdball
- Schnee statt Feuer: Die Csárdásfürstin am Theater Dortmund
- Die Gespenster, die Lessing rief
- Zwischen den Stühlen: Gelsenkirchen zeigt Vincenzo Bellinis Oper „Norma"
- Lorne Greene starb vor 25 Jahren und blieb der ewige Ben Cartwright in „Bonanza"
- Schöne Stellen und irritierende Tempi - Gabriel Feltz und die Dortmunder Philharmoniker
- Heiterkeit und Melancholie: Donizettis „Don Pasquale“ am Theater Hagen
- Dortmund: Programm und Programmatik - Überlegungen zum Jubiläum der Philharmoniker
- Selbstgerechte Kälte: Carlisle Floyds Oper "Susannah" in Hagen
- „Apokalypse Afrika": Auf Dauer ratlos
- Gescheiterte „Werktreue“: Fiasko mit Carl Maria von Webers „Freischütz“ in Aachen
- Tanz hat Gewicht
- Auf dem Berg der Wahrheit - Ein Spaziergang auf den Spuren von Hermann Hesse
- Gereimtes oder Ungereimtes
- Hunde und Brieftauben als Forschungsobjekte der Historiker
- Zum Tod des „Revierflaneurs"
- Von Goethe bis zum Groschenheft: Dem Schriftsteller Georg Klein zum 60. Geburtstag
- Kleine Stadt und große Namen
- Bumsfideler Bergmann anno 1971: „Laß jucken Kumpel" – der etwas andere Arbeiterroman
- Entstelltes Genie: Kurt Weills "Street Scene" am Musiktheater in Gelsenkirchen
- Beckett, Bienen, inszenierte Archive – Martin Pages Künstlernovelle „Bienenzucht nach Samuel Beckett“
- Ein Wrack namens Scarpia - Gelsenkirchen zeigt "Tosca" in ungewöhnlicher Lesart
- Erzwungener Liebestod – Frederick Delius‘ „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ in Bielefeld
- "Aller Unfug ist schwer": Vor 100 Jahren wurde der TV-Unterhalter Peter Frankenfeld geboren
- Trashiger Kirchen-Trip - Wenzel Storchs "Maschinengewehr Gottes" in Dortmund
- Fünf gute Feen und ein Pferd: Ballettchef Van Cauwenbergh zeigt im Aalto-Theater ein Dornröschen mit viel Zuckerguss
- Der Traum zum Tode: Jules Massenets „Don Quichotte“ in Gelsenkirchen
- Tödliche Logik: „Hamlet“ als Oper von Ambroise Thomas in Bielefeld
- Lohnende Begegnung: Verdis Erstling „Oberto“
- Der Werther in uns oder: Goethes Worte brennen heute noch
- So macht Lernen Freude: Mit Jürgen Becker kreuz und quer durch die Kunstgeschichte
- Meilensteine der Popmusik (30): The Beatles
- „Schwarze Kohle, rotes Licht" – Schwere Jungs erinnern sich an ihr früheres Revier
- Lang lebe das Lichtbild
- Ernst Meister: An den Grenzen des Daseins
- Bürgerinitiative peilt ehrgeiziges Ziel an: Altes Dortmunder Rathaus soll wieder aufgebaut werden – der jetzige Sachstand und ein Gespräch dazu
- Tanztheater Cordula Nolte: Verstörendes aus der neuen Konsumwelt
- Die Kunst, den Kern zu treffen: Zum Tod des Karikaturisten Bernd Gutzeit
- Grenzgänge an der Küste - die melancholischen Meeresbilder des Hermann Buß
- Erfinder des Saxophons: Vor 200 Jahren wurde Adolphe Sax geboren
- Kommissar, Derrick und finstere Zeit: Herbert Reinecker vor 100 Jahren in Hagen geboren
- Die 40. Tage Alter Musik: Frühe Kult-Oper „Camilla“ und mehr beim Festival in Herne
- Heino wird 80 – Sind denn alle Geschmäcker nivelliert?
- Wissenschaftliche Tagung zur Geschichte des Ruhrbergbaus
- Peymann inszeniert "Dantons Tod": Posen mit Standbein und Spielbein
- Wo bleiben bloß die Emotionen? - Goosens "So viel Zeit" als Theaterstück in Oberhausen
- Der Schriftsteller Jörg Albrecht wird in Abu Dhabi festgehalten - ein Hilferuf
- Kleine Fluchten mit Faltboot
- Grandiose Deutung: „Don Giovanni" an der Rheinoper
- Meister der Notenmassen - Pianist Igor Levit mit Etüden von Debussy und Liszt
- Ein Ort kultureller Öffentlichkeit: Die Philharmonie Essen feierte Zehnjähriges
- Ihre Karriere begann in Gelsenkirchen: Die Sängerin Marilyn Horne wird 80
- Eröffnung für März 2018 geplant - Aus dem früheren Ostwallmuseum wird das Baukunstarchiv NRW
- Von leichter Kost bis zur Flüchtlingsnot - das Pogramm der Ruhrfestspiele 2016
- "La Traviata" in Gelsenkirchen: Von der Unbarmherzigkeit der Menschen
- Alles auf Anfang: Wie die Künstlergruppe „junger westen" im Ruhrgebiet der Nachkriegszeit wirkte
- Kunst und Bier in inniglicher Verbindung - Ausstellung "Dortmunder Neugold" im U
- Alfried Krupp auf der Bühne: Heinrich Marschners Bergbau-Oper „Hans Heiling“ als Ruhrgebiets-Familienstory in Essen
- Entdecker ohne Allüren: Marc-André Hamelin erhielt den Preis des Klavier-Festivals Ruhr
- Über alle Regeln hinweg: Als die Tänzerin Lola Montez Bayernkönig Ludwig I. den Thron kostete
- Kafkaeske Geschichte von Willkür und Gewalt: Rossinis „Diebische Elster“ in Frankfurt
- Martin Kippenberger ist nicht tot: Premiere am Schauspiel Köln
- Ein Monat mit den Ruhrnachrichten
- Chaot der Rockmusik – Zum Tod von Frank Zappa
- Titanic: Der Mythos lebt weiter
- Bob Anderson: Der Mann, der Darth Vader war
- Der "Alte Fritz" in ungeahnter Vielfalt
- R.E.M. - R.I.P., liebe Eckkneipe
- Von Mäusen und Mördern: Ernst Tollers "Hinkemann" am Düsseldorfer Schauspielhaus
- Beyenburg mit seinem Stausee - ein bergisches Idyll am Rande von Wuppertal
Volltextsuche
-
Die 10 neuesten Beiträge
- Die schmerzliche Wahrheit zulassen – Patrick Modianos Roman „Unsichtbare Tinte“
- Was Politiker sagen, wenn ihnen Corona keine Ruhe lässt
- Über alle Regeln hinweg: Als die Tänzerin Lola Montez Bayernkönig Ludwig I. den Thron kostete
- Ros*in*enmontagsgruß – Gendern will gelernt sein
- Lebensbild mit Leerstellen: Monika Helfers Familienroman „Vati“
- Zwischen Pandemie und neuen Perspektiven – die Pläne der Kunsthalle Bielefeld
- Neustart bei den „Mitternachtsspitzen“: Da geht noch was…
- „Das Monster von Minden“ und andere Schwergewichte: Kurzfilme auf den Spuren der westfälischen Dinos
- Polar! Wirbel! Split!
- Die WAZ schenkt kräftig ein: Gin und mehr mit Bergbau-Anmutung
Archiv der Kategorie: Fernsehen und Hörfunk
Krimi-Kult am Sonntag: Vor 50 Jahren wurde der erste „Tatort“ gesendet – Jubiläums-Doppelfolge aus Dortmund und München

Heute, 29. November, um 20.15 Uhr (und danach in der Mediathek) zu sehen: erster Teil der Jubiläums-Doppelfolge mit den „Tatort“-Teams aus Dortmund und München – hier eine Szene mit (v. li.) Peter Faber (Jörg Hartmann), Ivo Batic (Miroslav Nemec), Nora Dalay (Aylin Tezel) und Franz Leitmayr (Udo Wachveitl). (Bild: WDR / Frank Dicks)
Der 29. November 1970 sollte in die Fernsehgeschichte eingehen – aber das war damals noch alles andere als klar.
Die Idee des Fernsehredakteurs Gunther Witte, eine gemeinsame Krimi-Reihe der ARD-Fernsehanstalten unter dem Titel „Tatort“ zu produzieren, stieß zunächst auf wenig Interesse. Als das Projekt schließlich doch genehmigt wurde, war die Zeit zu knapp, um die ersten Folgen zu produzieren. Der Auftakt der Serie, „Taxi nach Leipzig“, war daher ein vom NDR bereits fertiggestellter Film.

Der frühere WDR-Fernsehspielchef und Tatort-Erfinder Gunther Witte beim Fototermin anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Tatort“ 2010 in Hamburg vor dem Logo der meistgesehenen Krimireihe im deutschen Fernsehen. (Bild: ARD/Thorsten Jander)
Darin ermittelt Hauptkommissar Paul Trimmel aus Hamburg in einem deutsch-deutschen Mordfall. Der Schauspieler Walter Richter verkörpert den cholerischen Einzelkämpfer, bei dem Zigaretten und Cognac stets in Reichweite waren, zwischen 1970 und 1982 in elf „Tatort“-Folgen.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Geschichte, Krimi & Kriminalität, Region Ruhr
Verschlagwortet mit ARD, Dortmund, Duisburg, Eberhard Feik, Essen, Fernsehen, Götz George, Haferkamp, Hansjörg Felmy, Jörg Hartmann, Krimi, Schimanski, Tatort, WDR
Schreib einen Kommentar
Streckenbilanz, Realformation, Torwahrscheinlichkeit – ein paar Mitteilungen über den Fernseh-Fußball der Jetztzeit
Wie oft hat man sich schon über Fußballkommentatoren aufregen müssen. Man ist ja schließlich kundig und objektiv – die professionellen Schwätzer*innen hingegen…
Wünschte man sich nicht manchmal, es säßen oder stünden Roboter am Mikro, desgleichen vor den Kameras? Doch nein. So unterkühlt hätte man’s auch nicht gern. Aber nochmals halt! Wahrscheinlich ist es längst kein Problem mehr, etwaigen Kommentar-Robotern gezielt und dosiert Emotionen beizubringen, in Mischungen nach Wunsch.
Die Künstliche Intelligenz, das hat sich schon vielfach gezeigt, beherrscht die nicht allzu ausufernde Fachsprache des Fußballsports recht schnell und perfekt. Vom korrekten Registrieren der Ergebnisse ganz zu schweigen. Ja, inzwischen ist die Entwicklung so weit, dass auch schon beachtliche Feuilleton-Texte generiert werden können. Wahrscheinlich muss man vorher nur oft genug Worte wie opak, verstörend oder Narrativ hochladen, dann wird das schon.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Leibesübungen, Medien
Verschlagwortet mit Fernsehen, Fußball, Geisterspiele, Realformation, Torwahrscheinlichkeit, TV, VAR
Schreib einen Kommentar
WDR 4: Radio für Senioren – aber ganz anders als früher

Webcam-Blick ins Studio: vorn rechts Moderator Jürgen Mayer, hinten in der Mitte Moderatorin Cathrin Brackmann, links Nachrichtenfrau Katja Latsch, alle coronagerecht durch Plexiglasscheiben voneinander getrennt. (Screenshot: WDR)
Wir erinnern uns, nicht allzu gern: Die Hörfunkkette WDR 4 stand mal für vieles, was einem musikalisch und vom zugehörigen Lebensstil her zuwider war. Da gab’s bestenfalls elmargunschige Beruhigungs-Stimmen (wobei der alte Knabe wirklich gut und anheimelnd geklungen hat), ansonsten dudelten – horribile dictu – schier endlos deutsche Schlager oder Operetten-Auszüge. Radio für Senioren also. Echt ätzend.
Im Westen weiß man längst, dass es bei WDR 4 seit einiger Zeit ganz anders zugeht. Es wird ungleich lockerer geplaudert. Vor allem aber hauen sie dort Stones, Cream, Kinks, Who, Deep Purple und Konsorten raus, die ganze Pop- und Rock-Chose seit den glorreichen Sechzigern bis in die Achtziger. Wir sind uns doch sicherlich einig, dass es auf diesem Sektor nie bessere Musik gegeben hat, oder etwa nicht? Ruhe da hinten! Unverschämtheit!
Aber Moment mal: Sollte das etwa immer noch bzw. wieder Radio für Senioren sein – nur eben für eine andere Generation in Ehren ergrauter Menschen? Jaja, meinethalben. Is‘ ja auch egal. *räusper* *hüstel* *grumpf*
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Rock & Pop
Verschlagwortet mit Hörfunk, Rock und Pop, Senioren, Top 444, WDR 4
2 Kommentare
Mit schnellem Stift Momente im Prozess skizzieren – Gerichtszeichnungen als rares Ausstellungsthema in Hamm

Martin Burkhardt: Moment aus dem Kachelmann-Prozess (2010/2011) – mutmaßliches Opfer und Angeklagter, zwischen ihnen Geräte für eine gerichtliche Video-Aufzeichnung.
Kaum zu glauben: Schon seit 200 Jahren besteht das Oberlandesgericht (OLG) in Hamm. Anno 1820 ordnete der preußische König Friedrich Wilhelm III. die Verlegung von Kleve in die westfälische Stadt an. Groß feiern kann man das Jubiläum heuer nicht, da ist Corona vor. Doch geht der Anlass auch nicht spurlos vorüber: So sind jetzt im Hammer Gustav-Lübcke-Museum rund 80 Gerichtszeichnungen zu sehen – Beispiele für ein ganz eigenes künstlerisches Genre und selten genug Ausstellungsthema.
Die Studioschau wirkt auf den ersten Blick eher unscheinbar, sie wartet aber mit zeichnerischen Vergegenwärtigungen spektakulärer Prozesse auf, so etwa mit dem Verfahren, bei dem der Wettermoderator Jörg Kachelmann sich wegen angeblicher Vergewaltigungen verantworten musste – und schließlich freigesprochen wurde. Martin Burkhardt, der wohl aktivste und gefragteste Gerichtszeichner der Republik, hat einige markante Szenen aus dem Prozessverlauf in aller nötigen Diskretion festgehalten – von der Aussage einer Zeugin bis hin zum Porträt des Angeklagten. Auch Yann Ubbelohde und Stefan Bachmann haben Momente dieses Prozesses zeichnerisch festgehalten, jeweils mit anderen Ansätzen. Bo Soremsky hat aus dem Geschehen sogar eine interaktive Arbeit destilliert, die im Stile einer Graphic Novel deutlich über die bloßen Tatsachen hinausgreift.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Krimi & Kriminalität, Kunst, Medien
Verschlagwortet mit Christian Wulff, Cony Teis, Dutroux, Fotografieren verboten!, Gericht, Gerichtszeichnung, Gladbecker Geiselgangster, Gustav-Lübcke-Museum, Heino, Jörg Kachelmann, Justiz, Kachelmann-Prozess, Martin Burkhardt, Oberlandesgericht Hamm, Prozesse, Wörz-Prozess
Schreib einen Kommentar
War das etwa ein Revierderby? Nein, nein und nochmals nein!

Ja, es war gespenstisch: das „Revierderby“ vor leeren Zuschauerrängen, hier als Screenshot der Sky-Übertragung – just im geisterhaften Moment einer Bildüberblendung.
Normalerweise ist das Dortmunder Stadion das größte in Deutschland. Selbst bei weniger prickelnden Spielen ist es stets bis auf den letzten Platz gefüllt, erst recht bei einem Revierderby gegen Schalke. Heute war das piepegal. Wie so vieles andere.
Nicht über 81.000 Zuschauer kamen heute zum Pseudo-Revierderby gegen Schalke, sondern nur die Spieler, jeweils ein verkleinerter Betreuerstab, das Schiri-Team und ein paar handverlesene Medienvertreter. Ich habe lange überlegt, ob ich mir diese durchaus riskante, eventuell auch skandalöse Unwichtigkeit im TV antun soll. Nun denn, auf abstruse Weise war es ja doch etwas „Besonderes“. Da fühlt man sich als Journalist eben angesprochen. Hier also ein kurzer Bericht vom faden Selbstversuch.
Was bei Geisterspielen alles schmerzlich fehlt, trat bei der sonst so verbissen ausgefochtenen Begegnung BVB – Schalke diesmal besonders krass zutage. Es mangelt an jeglicher Leidenschaft, an gesteigerter „Emotion“, an Atmosphäre, erst recht an jeder Form von Fußballfieber. Wie sonst nie, wird jetzt klar, wie überaus wichtig die Rolle der Fans ist. Sie erst machen das Spiel zum Erlebnis. Das haben wir zwar schon vorher gewusst, doch nun gibt es daran noch weniger Zweifel. Auch als Fernsehzuschauer fehlt einem die „Rückkoppelung“ durch das Publikum im Stadion, dessen Geräuschkulisse wiederum oft gnädig das Geschwätz mancher Kommentatoren übertönt.
Veröffentlicht unter Bekenntnisse, Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Krankheit, Leibesübungen, Region Ruhr
Verschlagwortet mit BVB, Corona, Dortmund, Geisterspiel, Revierderby, Schalke
1 Kommentar
Durcheinander bei Anne Will: Laschet und die Lockerung
Das war wohl nicht gerade der allerfeinste Zug des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet. Als er bei Anne Will (ARD) mit seinen Argumenten für eine abgewogene „Lockerung“ der Corona-Maßnahmen etwas in Bedrängnis geriet, tat er was?
Er schob einen Gutteil der Verantwortung auf die Kommunen. Sie (und nicht das Land) hätten rasch für ausreichend Desinfektionsmittel in den Schulen sorgen müssen, um deren reibungslose Öffnung zu ermöglichen. Auch hätten sie (also die Städte) in den letzten Jahren ihre Gesundheitsämter ausbluten lassen. Statt dessen hätte „seine“ Schulministerin Yvonne Gebauer Desinfektionsmittel beschafft und rundum angeboten, obwohl dies wirklich nicht ihre Aufgabe sei.
Laschet, dem der Ruf vorauseilt, vielleicht etwas zu locker für Lockerungen einzutreten (Kanzlerin Merkel hat wohl auch ihn gemeint, als sie sagte, manche gingen dabei „zu forsch“ vor), wird morgen gewiss die eine oder andere vergrätzte Antwort von Stadtspitzen oder Landräten aus NRW und anderen Gegenden bekommen. Zuletzt hatten sich manche der hiesigen (Ober)-Bürgermeister just über Wirrnis bei der Landesregierung beschwert. So deutet einer auf den anderen. Bringt uns das weiter?
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Kinderzeiten, Krankheit, Politik und so, Wirtschaft
Verschlagwortet mit Anne Will, Baerbock, Corona, Laschet, Lauterbach, Lindner
2 Kommentare
Corona sorgt für spezielles Kunsterlebnis beim Pressetermin: Bitte nur einzeln zu den Bildern gehen!

Die stellvertrende Museumsdirektorin und Kuratorin Dr. Tanja Pirsig-Marshall präsentiert in einem kurzen Video eine Vorschau auf die Münsteraner Tadeusz-Ausstellung. (Screenshot aus https://www.youtube.com/watch?v=4wB3rXY2z6k)
Vor Wochenfrist war hier die Rede von einer Orchester-Pressekonferenz per Videoschalte, wie sie einem immer noch etwas ungewohnt vorkommt, aber derzeit wohl ein Maß der Dinge ist. Nun ist abermals von einem kulturellen Pressetermin in spezieller Form zu berichten. So ist das nun mal: Das „neuartige“ Virus zieht eben neuartige Presse-Gepflogenheiten nach sich.
Schauplatz wird das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster sein. Dort soll es vom 10. Mai bis zum 2. August eine Ausstellung über den in Dortmund geborenen Maler Norbert Tadeusz (1940-2011) geben. Und tatsächlich findet vorab kein Video-Termin als virtuelle Führung statt, sondern mal wieder einer, der körperliche Präsenz erfordert. Doch die Journalistinnen und Journalisten werden an jenem Vorbesichtigungs-Tag nicht (wie ehedem üblich) im Pulk durchs Museum gehen, sondern jede(r) für sich, also einzeln.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Krankheit, Kunst, Medien, Netzwelten
Verschlagwortet mit Corona, Kunst, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster, Norbert Tadeusz, Pressetermin
Schreib einen Kommentar
TV-Nostalgie (38): Mehr Zeit für Rückblicke – zum Beispiel auf die grandiosen Fernseh-Interviews von Günter Gaus

Der vielfach als „Studentenführer“ apostrophierte Rudi Dutschke 1967 als Gegenüber von Günter Gaus. (Screenshot aus: https://www.youtube.com/watch?v=U6X-ZeYC54E)
In den ungeheuren Weiten von YouTube verbirgt sich, bei Wohn- oder Arbeitszimmer-Licht betrachtet, (zu leider sehr geringen Teilen) auch eine famose „Volkshochschule“, die eigentlich einen eigenen Namen verdient hätte. So denke ich gelegentlich. So dachte ich nun wieder, als ich – beispielsweise – zunächst auf ein ausführliches Feature über die politische Rivalität zwischen Franz Josef Strauß (CSU) und Herbert Wehner (SPD) stieß, nach deren markanter Politik-(Darstellung) sich heute manche zurücksehnen. Es war lediglich ein Ausgangspunkt.
Da nun einmal jetzt mehr Zeit für derlei virtuelle Expeditionen ist, hangelte ich mich sodann weiter zu jenen grandiosen Interviews aus den frühen Jahren des bundesrepublikanischen Fernsehens, wie sie zumal von Günter Gaus („Zur Person“, „Zu Protokoll“) geführt worden sind. Welch eine zeitgeschichtliche und mediengeschichtliche Fundgrube! Was Fernsehen damals sich zutraute und was es zu allerbesten Sendezeiten vermochte! Wie konzentriert es dabei zuging und noch dazu sprachlich so ausgefeilt.
Veröffentlicht unter Bekenntnisse, Fernsehen und Hörfunk, Geschichte, Gesellschaft, Medien, Politik und so
Verschlagwortet mit Fernsehen, Franz Josef Strauß, Günter Gaus, Rudi Dutschke, Zu Protokoll, Zur Person
Schreib einen Kommentar
Nach all den Absagen: Helft den Kulturschaffenden – und den Leuten im freien Journalismus!

Leerer Zuschauerraum – hier im Bochumer Schauspielhaus. Aufnahme von November 2018, nach Schluss einer Vorstellung. (Symbolfoto: Bernd Berke)
Nachdem allerorten vermeldet wird, welche (Kultur)-Veranstaltungen nicht mehr ausgetragen werden; nachdem man sich dabei tendenziell immer kürzer fassen kann (Es findet ja praktisch nichts mehr statt) – nach all dem muss man in der Tat dringlich über die vielen Freischaffenden in der Kunst- und Kulturszene reden.
Nicht wenige von ihnen hängen von (teilweise ohnehin geringen) Honoraren bzw. Einzelgagen pro Auftritt ab und befinden sich sowieso häufig am unteren Rande des Ein- und Auskommens. Und da sprechen wir nicht nur von den zahlreichen Musikern, Comedians und Kabarettisten, wie sie speziell auch die Kulturlandschaft des Ruhrgebiets mitgestalten.
Wenn „wir“ (Steuerzahler) jetzt mal wieder Teile der Wirtschaft und womöglich auch erneut Banken retten sollen, so mag das in bestimmten Fällen und Branchen recht und billig sein. Nichts dagegen einzuwenden, sofern der Bedarf auch ernsthaft geprüft wird und keine Lobby-Interessen bedient werden.
Ein Unterstützungs-Fonds wird dringend gebraucht
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Kleinkunst & Comedy, Krankheit, Kultur an sich, Medien, Musik & Konzert, Politik und so, Region Ruhr, Rock & Pop, Theater, Wirtschaft
Verschlagwortet mit Absagen, Bedarf, Bedürftigkeit, Corona, Einnahmeausfälle, Freie Szene, Gagen, Honorare, Kulturschaffende
2 Kommentare
Jetzt geht es um den ganzen Lebensstil

Wenig originelles Bild zu den „dunklen Wolken, die da heraufziehen“, aber ich hab‘ in eigenen Beständen auf die Schnelle nichts Besseres gefunden. (Foto: BB)
So. Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem es nicht mehr um einzelne bzw. kollektive Absagen geht – sei’s auf kulturellem oder sportlichem Felde. Was soll’s denn, ob die Bundesliga-Saison nun unterbrochen oder ganz abgebrochen wird?
Es geht inzwischen um unseren ganzen Lebensstil, ja überhaupt ums Ganze. Wenn Bundeskanzlerin Merkel rät, die sozialen Kontakte auf nötigste Mindestmaß zu begrenzen, ist denn doch – bei aller scheinbaren äußeren Gelassenheit – eine ziemliche Anspannung spürbar.
Wir dachten schon, ein neues (Bionade)-Biedermeier habe sich in gewissen urbanen Vierteln längst etabliert, dabei steht erst jetzt der allgemeine Rückzug in die Stuben an. Gartenlaube revisited?
Endlich, endlich schließt auch NRW die Schulen und Kitas
Du meine Güte! Wie relativ lang hat Deutschland, hat speziell Nordrhein-Westfalen gebraucht, um sich zu Schul- und Kita-Schließungen ab kommenden Montag durchzuringen – und das im Fall von NRW als Bundesland mit den weitaus meisten Corona-Infektionen. Hätte man in diesem Sinne nicht spätestens heute gehandelt, hätte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet wohl seine Ambitionen auf CDU-Vorsitz und nachfolgende Kanzlerkandidatur gleich aufgeben können. Vielen Beobachtern galt und gilt er als „Zauderer“. Gerade hierbei hätte sich das nicht bestätigen dürfen.
Veröffentlicht unter Alltag, Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Krankheit, Kultur an sich, Leibesübungen, Medien, Natur Klima Umwelt, Netzwelten, Politik und so, Wahnwitz, Wissenschaft
Verschlagwortet mit Armin Laschet, Christian Drosten, Corona, Coronavirus, Fußball, Jens Spahn, Kultur, Lothar Wieler, Merkel, NRW, Schulschließungen, Sport
1 Kommentar
Gespenstische Premiere: Revierderby ohne Zuschauer

Massenhaft so dicht beieinander? Muss ja nicht sein. Höchstens in der Ikea-Stofftierabteilung, wo die Aufnahme entstanden ist. (Foto: BB)
Nachträgliche Anmerkung, nur der Form halber: Das Spiel ist inzwischen bekanntlich ganz abgesagt worden – ebenso wie der gesamte Bundesliga-Spieltag und wie vielleicht noch der Rest der Saison…
Seit C. (ihr wisst schon) ist kaum noch etwas, wie es vorher war, auch nicht auf sportlichem Sektor. Gerade ein „Revierderby“ zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 war bislang ohne Zuschauer, ohne mehr oder weniger fanatische Fans schier undenkbar. Am Samstag (15:30 Uhr) wird dieses gespenstische Ereignis Premiere haben.
(Erst) heute ist die Entscheidung gefallen. Sie ist natürlich hundertprozentig richtig. Die Gesundheit geht vor – und sei das Ansteckungsrisiko im Westfalenstadion* auch (vermeintlich) „überschaubar“. Wer will das schon mit Gewissheit sagen wollen?
Und was ist mit den Kneipentreffs?
Freilich haben Fans u. a. auf Twitter bereits darauf hingewiesen, dass sich das Publikum dann eben nicht unter freiem Himmel im Stadion, sondern zu gewissen Anteilen in Kneipen versammeln wird, also dicht gedrängt in geschlossenen Räumen, wo man sich womöglich noch leichter infizieren kann. Überdies dürften sich Umarmungsverbote im Falle eines Tores drinnen wie draußen schwerlich durchsetzen lassen. Auch den Mannschaften wird man etwaigen Torjubel nicht untersagen können.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Krankheit, Leibesübungen, Medien, Politik und so, Region Ruhr
Verschlagwortet mit BVB, Corona, Dortmund, Fußball, Geisterspiel, Revierderby, Schalke, Ullrich Sierau
Schreib einen Kommentar
Sturm „Sabine“ – War denn wirklich was?
Seit Tagen werden wir vor dem gefährlichen Sturm bzw. Orkan „Sabine“ gewarnt und haben – wie viele andere Leute ebenfalls – auch diese oder jene Vorkehrung getroffen. Erst sollte es um 16 Uhr heftiger werden, dann um 17 Uhr. Ach, Sabine, wo bleibst du denn? Naja, ein paar Windstöße hat es schon gegeben.

Vorsichtshalber Mülltonnen hingelegt und Deckel mit Paketband zugeklebt, denn: Bei früheren Stürmen fielen die Dinger schon mal um und verstreuten Abfall. (aufregendes Sensations-Foto: BB)
Doch was ist weiterhin passiert? Sonntags um 20 Uhr und um 21.30 Uhr herrscht allenfalls ein mittelstarker Wind mit gelegentlichen Böen, nachdem es nachmittags ein bisschen ungemütlicher zu werden schien. Aber auch das bewegte sich eher auf der Skala des einigermaßen Gewöhnlichen. Jedenfalls kein Vergleich mit all der Unbill, die uns verheißen worden ist. Und kein Vergleich mit der elementaren Wucht früherer Stürme.
Veröffentlicht unter Alltag, Fernsehen und Hörfunk, Medien, Natur Klima Umwelt, Netzwelten, Region Ruhr, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Februar 2020, Liveticker, Medien, Orkan, Sabine, Sturm
Schreib einen Kommentar
Dortmunder „Tatort“: Das Böse ist monströs und universell

Nur zufällig über den Dächern von Dortmund, eigentlich eine universelle Figur: Markus Graf (Florian Bartholomäi) als Verkörperung des eiskalt Bösen im „Tatort: Monster“. (Foto © WDR/Thomas Kost)
Das war kein üblicher „Tatort“. Und es war quasi kein „Tatort“ aus Dortmund.
Ganz anders als jene Folgen, in denen (angeblich) Reviertypisches zum Vorschein kam und auch schon mal den Dortmunder Oberbürgermeister auf die Palme brachte, hätte diese Folge (Titel: „Monster“) ebenso gut in Berlin, Moskau, Pirmasens oder Los Angeles angesiedelt werden können. Beispielsweise. Oder halt irgendwo anders. Das Böse von diesem Zuschnitt ist universell.
Es war furchtbar. Es war düster und deprimierend. Es waren die schlimmstmöglichen Vorgänge für einen Sonntagabend, man erlitt einen Abstieg in seelische Untiefen sondergleichen. Es ging in heftiger Manier um Kindesentführung, Kindesmissbrauch, um die unfassbare Internet-Versteigerung von Kindern durch einen Pädophilen-Ring. Man musste annehmen, dass es nur einer von zahllosen Kreisen war, die solchen Handel treiben.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Krimi & Kriminalität, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Dortmund, Faber, Markus Graf, Monster, Pawlak, Tatort
2 Kommentare
Oh Umweltsau, du darfst nicht einfach von uns gehen!
Lange nichts mehr von unserer alten „Umweltsau“ gehört. Schon seit einem halben Tag herrscht Funkstille. Das darf nicht sein. Die Sache muss weiter köcheln. Schlagergerecht trällern wir: Liebe, liebgewordene Umweltsau, du darfst nicht so einfach von uns gehen! Daher hier noch ein paar nachgereichte Fragen – gleichsam zur Überbrückung:

Zufällig vor zwei Tagen fotografiert. Dabei können die armen Tiere wirklich nichts dafür… (Foto: Bernd Berke)
Muss man sich, nur weil AfD-Leute und Konsorten einmal ansatzweise oder halbwegs recht haben könnten, partout auf die Gegenmeinung versteifen? Darf man das Liedchen gar nicht mehr kritisch sehen, weil man dann Beifall von der falschen Seite bekommen könnte? Ist gar schon ein halber Nazi, wer da nicht hämisch mitsingen möchte? Entscheidet sich eigentlich an der imaginären Gesamt-Oma das Schicksal der Nation?
Verfahren die WDR-Redakteure und die freien Mitarbeiter, die gegen die Distanzierung des Intendanten Tom Buhrow aufstehen, etwa nach der uralten Devise „Right or wrong – my country“? Kommt es hierbei nur darauf an, stur auf der „richtigen Seite“ zu stehen?
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Medien, Scherz, Satire, Ironie, Stilfragen, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Dortmund, Oma, Satire, Tom Buhrow, Umweltsau, WDR, WDR-KInderchor
Schreib einen Kommentar
In diesen Zeiten Journalist werden? Tja, mh, äh…
Ob man/frau heute noch einmal den journalistischen Beruf ergreifen oder sich gar von ihm ergreifen lassen sollte? Mh, ich weiß nicht so recht.

Einst Insignien in Print-Redaktionen, heute längst museal: Typometer und graphische Rechenscheibe. (Foto: BB)
Dies soll gewiss keine Berufsberatung werden. Doch auch kein unumwundenes Abraten. Nur ein paar gesammelte Bemerkungen. Wer in sich eine entsprechende Begabung fühlt, mag es sicherlich weiterhin versuchen. Aber leicht wird es nicht. Doch wird es beispielsweise leichter sein, Lehrer zu werden und über Jahrzehnte zu bleiben? Wohl kaum.
Zu den Zeiten, als „meine Generation“ (yeah, yeah!) im journalistischen Job anfing, war noch manches anders, die spürbaren Veränderungen kamen erst nach einigen Jahren – zuerst schleichend, dann rasend. „Damals“ sah man in der Straßenbahn und an vielen anderen Orten noch lauter Menschen mit Zeitungen (oder mit Büchern). Und heute? Nun, ihr wisst schon, was ich meine. Manchmal ist es bestürzend.
Aktualität war seit jeher mediales Gebot, auch Zeitdruck ist im Print-Gewerbe und bei anderen journalistischen Hervorbringungen natürlich keineswegs neu. Im Gegenteil. Ehedem wurden Zeitungen laufend aktualisiert, bis in die Nachtstunden hinein. Zehn Jahrzehnte vor unserer Zeit, in den legendären 1920er Jahren, gab es noch Rezensionen, die gleich nach Schluss der Aufführungen gedruckt wurden. Aber hallo!
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Medien, Netzwelten, Stilfragen, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Aktualität, Beruf, Computer, Haß, Hektik, Journalismus, Journalisten, Print, Shitstorm, Umweltsau
2 Kommentare
Wie die Technik den Sport angetrieben hat – eine aufschlussreiche Ausstellung in der Dortmunder DASA
Sport und Technik? Das sind doch wohl zweierlei Dinge. Von wegen! Beides hat innig miteinander zu tun. Spätestens beim Besuch der Dortmunder Ausstellung „Fertig? Los! Die Geschichte von Sport und Technik“ wird es klar.

Auffälliges Schaustück: Schrittmacher-Motorrad aus den 1930er Jahren, in dessen Windschatten mit Fahrrädern Rekorde gebrochen wurden. (Foto © Andreas Wahlbrink – DASA)
Die aus dem Mannheimer „Technoseum“ kommende, in der Dortmunder DASA nur unwesentlich veränderte Schau blättert – mit rund 330 Exponaten in sechs Kapiteln – viele Aspekte des populären Doppelthemas auf.
Gleich hinterm Eingang sieht man ein wuchtiges Schrittmacher-Motorrad aus den 1930er Jahren, in dessen Windschatten Fahrradfahrer immer neue Geschwindigkeits-Rekorde aufstellten. Nach und nach galt das Prinzip praktisch für alle Sportarten: Ständige Optimierung und Leistungssteigerung bis ins Extreme setzten sowohl beim menschlichen Körper als auch bei Ausrüstung und Material an. Gezeigt werden dazu u. a. ein alter Skispitzenbiegebock (welch ein Wort!) aus dem Schwarzwald, diverse Bodenbeläge (Tartanbahn, Kunstrasen), ständig verbesserte Lauf- und Fußballschuhe, Räder, Schlitten, Speere und Sprungstäbe oder auch eine enorm wirksame Beinprothese für Paralympics-Teilnehmer.
Zuspitzung im Zuge der Industrialisierung
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Geschichte, Gesellschaft, Leibesübungen, Medien, Technik
Verschlagwortet mit Alexander Sigelen, DASA, Dortmund, Fertig? Los! Die Geschichte von Sport und Technik, Mannheim, Technoseum
Schreib einen Kommentar
Amor reist auf Französisch: Rarität von Joseph Bodin de Boismortier bei den Tagen Alter Musik in Herne

Das Ensemble der Aufführung von Joseph Bodin de Boismortiers „Wege der Liebe“ in Herne: das Orfeo Orchestra, der Purcell Choir, Solisten und Dirigent György Vashegyi. Foto: WDR/Thomas Kost
Joseph Bodin de Boismortier hat sich kaum mit dem Musiktheater beschäftigt. Anders als sein Zeitgenosse, der geniale Harmoniker Jean-Philippe Rameau, hat er gerade einmal fünf einschlägige Werke hinterlassen; immerhin wurden drei davon am bedeutendsten musikalischen Institut der Zeit, der Pariser Académie royale, aufgeführt. Seinen Nachruhm hat sich der aus dem lothringischen Thionville stammende Komponist vor allem mit seinem Œuvre für Traversflöte gesichert.
Musik war im Uraufführungsjahr 1736 seines als „ballet“ bezeichneten Bühnenwerks „Les Voyages de l’Amour“ („Wege der Liebe“) eine durchaus kommerzielle Angelegenheit, die dem offenbar geschäftstüchtigen Boismortier zu erheblichem Wohlstand verhalf. Eingängig und abwechslungsreich musste ein solcher Vierakter (plus Prolog) sein, das Publikum bei Laune halten, mit Überraschungen und Effekten nicht geizen. Dafür ist die Reise des Liebesgottes Amor genau der richtige Stoff: Er, der andere glücklich macht, selbst aber unglücklich ist, reist auf Anraten des Frühlingsboten Zéphyre durch die Welt, um ein treues Herz für einen ewigen Bund zu finden. Allein, es kommt, wie es kommen muss: Stadt und Hof haben beständige Liebe nicht zu bieten. Nur auf dem Dorfe, unter den einfachen Schäfern, findet sich bei der schlichten Daphné die ehrliche Treue.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Festivals, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Amor, Chantal Santon-Jeffery, György Vashegyi, Herne, Joseph Bodin de Boismortier, Les Voyages de l'amour, Liebe, Orfeo, Purcell, Tage Alter Musik, Wege der Liebe
Schreib einen Kommentar
Verstehen und Verwirren: Die Tage Alter Musik in Herne erschließen musikalische Kommunikation

Das Ensemble La Reverdie. © Fabio Fuser
Was sagt uns Musik? Sind die Töne tatsächlich, wie E.T.A. Hoffmann behauptet, das Reich des Ahnungsvollen, Unsagbaren? Ist Musik ein präzises Zeichensystem, eine quasi mathematische Sprache? Hat sie eine Botschaft, die sich wie eine Verlautbarung wiedergeben lässt? Oder entzieht ihr Kunstcharakter sie nicht von vorneherein jeder Festlegung?
Was das „Wesen“ der Musik sei, darüber lässt sich nicht nur trefflich streiten. Dieser Frage nähern sich auch alle Epochen auf jeweils andere Weise.
Für ein so hochkomplexes Thema haben die diesjährigen „Tage Alter Musik“ in Herne einen wunderbar erschließenden Zugang gefunden: Vom 14. bis 17. November dreht sich das konzentrierte, feine Festival um musikalische Kommunikation zwischen „Verstehen“ und „Verwirren“, also um bewusste Klarheit, absichtsvolle Verunklarung, offene Stellen in einem scheinbar ausreichend definierten System von erklärbaren Zeichen.
Die blass scheinende Theorie treibt dabei ihre Blüten am grünen Baum musikalischer Praxis: Ensembles aus ganz Europa – darunter eine Reihe von Festival-Debütanten – richten den Blick in zehn durchweg originellen Programmen auf Musik vom Spätmittelalter bis in die Zeit Claude Debussys. WDR 3 Kulturradio wird in vier Live-Übertragungen und einer Reihe von späteren Ausstrahlungen über die Region hinaus ein internationales Publikum ansprechen.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Festivals, Musik & Konzert, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Claude Debussy, Francesco Landini, Herne, Joseph Bodin de Boismortier, Niccolo Jomelli, Tage Alter Musik, WDR
Schreib einen Kommentar
Lupenreine Demokratie gegen Pharaonen – ein bescheuerter Fußball-Kommentar zum Afrika-Cup
Warum müssen manche Fußball-Kommentatoren solche Kleingeister sein? Heute Abend war wieder ein Stratege zugange. Zufällig bin ich beim Sender DAZN für eine halbe Stunde in die Fußballpartie Ägypten – Kongo geraten, eine Begegnung im Rahmen des Afrika-Cups, als Kontinental-Meisterschaft in etwa vergleichbar der EM. Also keine Kreisklasse.
Okay, beim Fernsehen kommt es vielfach eh in erster Linie auf Antennen fürs Populäre und auf ausgeprägten Sinn für nette Bildchen an. Auch versendet sich dieses oder jenes Gefasel ohne Rücksicht auf Rechtschreibung. Allenfalls stört manche falsche Aussprache. Ich sage nur „Emm-Bappee“ (so behämmert klingt gar häufig der Name Mbappé).
Doch ich verplaudere mich. Zurück zum besagten Spiel. Der deutsche Kommentator entblödet sich nicht, ungefähr in jedem dritten Satz zu betonen, dass hier die Demokratische Republik Kongo auf dem Platz stehe. Und immer wieder: „Demokratische Republik“. Auch ohne den Kongo-Zusatz: „Die demokratische Republik…“ Du meine Zeit, was muss das für eine vorbildliche, lupenreine Demokratie sein! Ja, denkste! Schon ein flüchtiger Blick auf den weltweiten Demokratie-Index von 2018 hätte den Sprecher eines Schlechteren belehren können. Da steht das Land auf Platz 165 von insgesamt 167. Dahinter folgen nur noch Syrien und Nordkorea…
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Leibesübungen, Medien
Verschlagwortet mit Afrika-Cup, Ägypten, dazn, Demokratische Republik Kongo, Fernsehen, Kongo
2 Kommentare
Die Jahre, in denen man fieberte: Der „Rockpalast“-Erfinder Peter Rüchel ist gestorben

Peter Rüchel, Mit-Erfinder der legendären WDR-Musiksendung „Rockpalast“, ist mit 81 Jahren gestorben. (Bild: WDR/Max Kohr)
Gevatter Tod hält in diesem Februar wieder schrecklich reiche Ernte. Zuerst starb der wunderbare Schauspieler Bruno Ganz, dann der Modeschöpfer Karl Lagerfeld – und nun auch noch Peter Rüchel…
Peter wer? Ach, ihr ahnungslosen Nachgeborenen, die ihr nicht die „Rockpalast“-Nächte der späten 70er und frühen 80er Jahre erlebt habt! Rüchel darf als hauptsächlicher „Erfinder“ dieser immer noch nachwirkenden Ereignisse gelten.
Jeder, der damals rockmusikalisch gefiebert hat, erinnert sich wohl an seine persönliche Lieblings-Ausgabe. Wenn ich’s nur gestehen darf: Für mich waren es vor allem die Auftritte von Patti Smith (1979, Grugahalle Essen), Van Morrison (1982, gleichfalls Grugahalle Essen) und den Kinks (abermals ’82, Gruga). Ihr merkt es schon: Die Musik spielte also buchstäblich mitten im Revier. Dem Westdeutschen Rundfunk sei dafür dauerhaft Dank! Wenn man sich in Köln doch nur heute noch auf solche Zeiten besinnen wollte!
Die Zeit der Cassetten
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Rock & Pop
Verschlagwortet mit Alan Bangs, Albrecht Metzger, KINKS, Patti Smith, Peter Rüchel, Rockpalast, Rory Gallagher, Van Morrison, WDR
1 Kommentar
„Mobbing gegen Dortmund“ – Oberbürgermeister Sierau regt sich mächtig über den letzten „Tatort“ auf

Gruppenbild beim Drehstart zur „Tatort“-Folge „Zorn“: das Dortmunder Ermittler-Team mit (v. li.) Martina Böhnisch (Anna Schudt), Peter Faber (Jörg Hartmann), Nora Dalay (Aylin Tezel) und dem Neuzugang Jan Pawlak (Rick Okon). (Bild: WDR/Thomas Kost)
Heißa! Lustig und zünftig geht’s wieder zu in Dortmund. Alle Menschen tragen Lederhosen und tanzen zu gutturalen Jauchzern Schuhplattler. Ach nee, das war ja typisch München.
Hier in Dortmund stehen die Depravierten hingegen schon morgens schwankend und fluchend mit Bierpullen vor rostigen Zechen- und Stahlkulissen bzw. elendiglich verkommenen Häusern `rum und wissen gar nichts mit sich anzufangen, außer eben unentwegt zu saufen und gelegentlich lebensgefährliche Gewalt auszuüben. So jedenfalls konnte man den wirklich arg klischeelastigen ARD-„Tatort“ („Zorn“) vom vergangenen Sonntag verstehen. Falls es da überhaupt etwas zu „verstehen“ gab.
…und dann auch noch ein „Reichsbürger“
Es war vielleicht die bislang schwächste Dortmunder „Tatort“-Folge. Das allzeit konfliktreiche Trüppchen um Depri-Kommissar Faber musste sich diesmal durch eine ziemlich hanebüchene Kraut- und Rüben-Story wühlen. So anti-pittoresk wie in diesem Fall mag es in gewissen Gegenden Dortmunds gegen Mitte der 1980er zugegangen sein. In dieser vielerorts zusammengestoppelten Industriekulisse musste partout auch noch ein durchgeknallter „Reichsbürger“ untergebracht werden – auf dass die Sache so richtig vorgestrig „von heute“ sei und schön schaurig wirke.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Krimi & Kriminalität, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Dortmund, Faber, Industriekulisse, Mobbing gegen Dortmund, Oberbürgermeister, Reichsbürger, Tatort, Tom Buhrow, Ullrich Sierau, WDR, Zorn
1 Kommentar
Wie die Medien mit zwei tödlichen Vorfällen in Schwerte und Dortmund umgehen
Mal wieder ein Fall für Medien-Ethiker und sonstige Moralisten: Da stellt ein Mordverdächtiger aus Schwerte – ob nun absichtlich oder nicht – via Facebook seine eigene Festnahme ins Internet. Bei der urplötzlichen Polizeiaktion geht es absolut nicht zimperlich zu.
Ein dringend Tatverdächtiger kann eben in aller Regel nicht mit Samthandschuhen angefasst werden; man weiß ja nicht, ob und welchen Widerstand er leistet.
Der Mann soll am 9. Januar in Schwerte eine Frau ermordet und anschließend ihr Haus angezündet haben, um vom Mord abzulenken. Dennoch hat er bis zum Abschluss der Ermittlungen und eines Gerichtsverfahrens Anspruch auf die rechtsübliche Unschuldsvermutung. Das mag man hie und da bedauern, es ist aber ein wesentliches Element unserer Rechtsordnung.
Die Angst vor der Konkurrenz
Nun zu den Medien. Sobald ein solches Video ruchbar wird, greifen insbesondere private TV-Sender begierig danach. Alsbald war es dann auch mühelos im Internet zu finden – mit heftigen Details und so, dass der Verdächtige auf den Aufnahmen erkennbar war.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Krimi & Kriminalität, Medien, Netzwelten, Region Ruhr, Stilfragen
Verschlagwortet mit 9. Januar 2019, Brände, Dortmund, Festnahme, meinschwerte.de, Mordverdacht, Privatsender, Schwerte, Todesopfer, Video, VN24, WDR
Schreib einen Kommentar
Das Furchtbare, so nah: Es hat gebrannt
Es hat gebrannt. In „unserer“ kleinen Straße. Es war schrecklich. Zwei Menschen sind dabei ums Leben gekommen.
Wir haben sie gar nicht näher gekannt – und sind nachträglich fast froh darum. Es gibt in dieser Straße Nachbarn, die uns ungleich mehr bedeuten. Doch auch so betrifft es einen schon. Man ist benommen und bekommt kaum etwas Alltägliches zustande.
Wie bedrohlich nah einem das Schicksal rücken kann. Wie sehr man an Vergänglichkeit erinnert wird, die ja eigentlich allgegenwärtig ist. Nur denkt man sonst meistens nicht daran. Doch der Anblick der hoch lodernden Flammen weckt, mag auch der Brandherd über hundert Meter entfernt liegen, unmittelbar Urängste. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es in Kriegsgebieten ist. Doch. Man sollte es sich vor Augen halten.
Seltsames Gefühl, die Straße, durch die man tagtäglich geht, urplötzlich als landesweiten Aufmacher in den Fernseh-Nachrichten zu sehen – mit jenem Haus, das lichterloh in Flammen steht. Mit womöglich giftigen Rauchwolken, die sich weithin verbreitet haben. Wir sollen alle Fenster geschlossen halten und Radio hören. In der nahen Grundschule behalten sie die Kinder aus unserer Straße nach der letzten Stunde wohlweislich in Obhut – bis Eltern oder Großeltern sie abholen. Eine sehr vernünftige Entscheidung.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Lebenswege, Medien
Verschlagwortet mit Brand, Dortmund, Feuer, Feuerwehreinsatz, Mordkommission, Todesopfer
Schreib einen Kommentar
Lachen und lernen vom Weinberg bis in den Weltraum – ein kleines Loblied auf die unverwüstliche „Sendung mit der Maus“
Ich gestehe es freimütig: Auch im nicht mehr ganz jugendlichen Alter weiß ich die „Sendung mit der Maus“ sehr zu schätzen. In Sachen TV-Klassiker-Status kann es der orangefarbene Nager nahezu mit „Tatort“ und „Tagesschau“ aufnehmen.

Ob groß, ob klein, die Maus muss sein… (Foto auf der heimischen Fensterbank: Bernd Berke / © an der Maus-Figur: WDR)
Die seit 1971 regelmäßig ausgestrahlten Lach- und Sachgeschichten sind halt kaum wegzudenken. Wie zu lesen ist, sind die Zuschauer(innen) im Schnitt 40 Jahre alt. Eltern, Großeltern und Kinder schauen eben gerne gemeinsam zu.
Allein schon die finalen Bestandteile der gegenwärtigen „Maus“-Ära sind aller Ehren wert, denn zum Schluss der Ausgaben sieht man entweder Shaun das Schaf, seine wolligen Gesellen, den dusseligen Farmer und den so oft gebeutelten Hund Bitzer o d e r – (Luft holen) – oder den famosen Lügenbold Käpt’n Blaubär, dessen freche Enkel und den Tolpatsch Hein Blöd. Beide Reihen sind auf je eigene Weise genialisch.
Veröffentlicht unter Comics & Cartoons, Fernsehen und Hörfunk, Kinderzeiten, Schule, Uni, Bildung
Verschlagwortet mit Armin Maiwald, Christoph Biemann, Die Sendung mit der Maus, Käpt'n Blaubär, Krawinkel und Eckstein, Lach- und Sachgeschichten, Malin Büttner, Ralph Caspers, Shaun das Schaf, Siham El-Maimouni, Walter Moers
Schreib einen Kommentar
Von der „Spieluhr“ bis zum „Ohrenbär“: Die Entwicklung des Kinderrundfunks mit Dortmunder Impulsen
Gastautor Heinrich Peuckmann über die Entwicklung des Kinderrundfunks, zu der auch einige Ideen und Konzepte aus Dortmund beigetragen haben:
Als Mitte der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts der WDR-Lokalsender Radio Dortmund an der Lindemannstraße eingerichtet wurde, gab es unter Kulturschaffenden große Vorbehalte. Das wäre ein trojanisches Pferd, wurde geurteilt, denn erst käme der harmlose öffentliche Rundfunk und in seiner Nachfolge der Privatsender mit seinen oberflächlichen und verdummenden Programmen.

Screenshot der „Ohrenbär“-Internetseite www.ohrenbaer.de
Ich war damals Sprecher des Schriftstellerverbandes und die Autoren beschlossen, nachzuhaken, was denn der Dortmunder WDR-Sender für uns zu bieten hätte. Hintergrund vor allem meines Optimismus war die Information, dass Erdmann Linde Sendeleiter des Lokalfunks werden würde, und den kannte ich schon lange als großen Freund der Literatur.
Hoffnungsträger Erdmann Linde
Im Sender haben wir uns dann getroffen, im Kellerraum, der später für die Journalisten zur Mensa werden sollte und das, was Linde und sein Team den Autoren damals anboten, war mehr als beachtlich. Eine große Kultursendung („Schöner Sonntag“) sollte es geben, vor allem aber eine Kinderhörfunkreihe, die dann „Die Spieluhr“ heißen sollte. Jeden Abend sollte im Lokalsender eine kleine Kindererzählung von etwa 10 Minuten Länge laufen, eine Einschlafgeschichte für die Kleinen.
Veröffentlicht unter Familie, Fernsehen und Hörfunk, Glaubensfragen, Kinderzeiten, Literatur, Medien, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Erdmann Linde, Heinrich Peuckmann, Hörfunk, Jürgen Hoppe, Kinderfunk, Leslie Malton, Ohrenbär, Radio Dortmund, Spieluhr
Schreib einen Kommentar
Ganz entspannte Hektik: Otto Waalkes wird 70
Erst kommt das gejodelte „Holladihitiii“, dann das diabolisch geknödelte „Ha-hoooaaaaa!“ Es sind zwei von vielen Markenzeichen eines Großmeisters der Komik: Otto Waalkes, der heute, am 22. Juli, schier 70 Jahre alt wird.

Porträt des Künstlers als junger Mann: Otto Waalkes in einer „Otto-Show“ der 70er Jahre. (Screenshot aus: https://www.youtube.com/watch?v=60GTIFV_uUc)
Unnachahmlich, wie er im Hüpfgang kreuz und quer über die Bühne wuselt. Kaum zu glauben: sein aberwitziges Bewegungs- und Sprechtempo, mit dem er alles auf den Kopf stellt. Dazu sein perfektes Timing, seine hochprofessionelle Intonation und seine überragende Musikalität, die sich z. B. wahlweise auf Gitarre, Klavier, Schlagzeug oder Akkordeon austobt. Als Musiker dürfte er dem so ganz anders gearteten Nachfahren Helge Schneider so gut wie ebenbürtig sein. Und das will wirklich was heißen. Dass er auch noch flink zeichnen kann, davon zeugt nicht nur der Ottifant.
Zur Einstimmung habe ich mir jetzt noch einmal mehrere Ausgaben der „Otto-Show“ angesehen, die ab 1973 geradezu singuläre Offenbarungen im Fernsehprogramm gewesen sind. Otto machte sich seinerzeit rar und feilte lange an jeder Sendung. Es hat sich ausgezahlt. Wie vordem kein anderer, spielte er virtuos mit den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten des Mediums.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Kino, Kleinkunst & Comedy, Scherz, Satire, Ironie, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Otto, Otto Waalkes, Otto-Show
1 Kommentar
Standardsituationen und schwindende Gewissheiten – eine kurze, weitgehend schmerzlose Bilanz zur Fußball-WM
Na gut, äh! Irgend eine Bilanz zur Fußball-WM muss man jetzt wohl ziehen. Sei’s drum. Wir haken das mal eben Punkt für Punkt ab. Bei Nummer 22 (naturellement 2 x 11) ist dann aber Sense. Versprochen.
- Gratulation dem Weltmeister Frankreich. Es war – nehmt alles nur in Allem – tatsächlich das beste, in allen Mannschaftsteilen ausgewogene Team. Und der pfeilschnelle, erst 19-jährige Kylian Mbappé war vielleicht d e r Spieler dieser WM. Was aus dem noch werden kann! (Übrigens muss man den Nachnamen wirklich nicht „Emm-Bappeee“ aussprechen, wie das gewisse Experten im deutschen Fernsehen tun. Anlautendes M geht auch bruchlos mit nachfolgendem B).
- Um ein Haar wäre es zum Finale zweier kleiner Länder gekommen, Belgien und Kroatien. Ganz so, als sei die Zeit der „Großen“ vorbei. Kroatien war ein starker Finalteilnehmer, in der Anfangsphase zweifach entscheidend (?) vom Schiri benachteiligt.
Veröffentlicht unter Bekenntnisse, Fernsehen und Hörfunk, Leibesübungen, Medien, Politik und so, Wahnwitz, Weite Welt
Verschlagwortet mit Belgien, Deutschland, England, Erdogan, Frankreich, Fußball-WM 2018, Gerhard Schröder, Kroatien, Özil, Putin, Russland
Schreib einen Kommentar
Diese wunderbare Vielfalt auf dem Planeten – mit den Reisefilmen auf 3sat wachsen Neugier, Staunen und Verstehen
Jüngst habe ich ein Filmgenre für mich (wieder)entdeckt, dem ich zuvor – aus unerfindlichen Gründen – wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.

Teilstück der legendären Route 66, die heute abseits der Hauptstrecken liegt. (Foto: © ZDF/SRF, RTS)
Es begab sich auf dem Umweg über die Internet-Seite www.sendungverpasst.de Wenn man da einmal zu stöbern beginnt, findet man so allerlei Sehenswertes in den diversen Mediatheken. Ich bin vor allem bei 3sat hängen geblieben, genauer: bei den zahlreichen Dokumentarfilmen über fremde und zumeist ferne Länder.
So bin ich jetzt in wenigen Tagen filmisch nach Tasmanien, Tokio und über die legendäre Route 66 quer durch die USA sowie durch den nordwestkanadischen Polarwinter gereist. Mal schauen, wohin es mich demnächst so treibt, wahrscheinlich erst einmal zum Aufwärmen in die Südsee. Auch wenn das alles natürlich keine echten Reisen ersetzen, sondern bestenfalls anregen kann, nimmt man auf solchen Wegen doch schon ein paar Eindrücke mit.
Von Tasmanien bis kurz vor den Nordpol
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Lebenswege, Natur Klima Umwelt, Stadt Land Fluss, Unterwegs, Weite Welt
Verschlagwortet mit 3Sat, Dokus, Nordkanada, Reisefilme, Reisen, Route 66, Tasmanien, Tokio
Schreib einen Kommentar
Eine Begegnung mit dem großen Journalisten Georg Stefan Troller (96) – und ein verdienstvoller Verleger aus Köln
Unser Gastautor Heinrich Peuckmann über eine Begegnung mit dem vorbildlichen Journalisten Georg Stefan Troller, der inzwischen 96 Jahre alt ist. Anlass war die Verleihung des Hermann-Kesten-Preises in Darmstadt:
Diesjähriger Träger des Hermann-Kesten-Preises, gestiftet von der Autorenvereinigung PEN und vom Land Hessen, ist der Kölner Verleger Thomas B. Schumann, der in seinem Verlag Edition Memoria ausschließlich Bücher verfolgter Schriftsteller herausbringt, die vor den Nazis fliehen mussten und die nach dem Ende der Nazizeit oftmals nicht mehr die Anerkennung fanden, die sie vorher gehabt hatten.

Von links: der legendäre Journalist Georg Stefan Troller, der Verleger und Kesten-Preisträger Thomas B. Schumann und unser Gastautor, der Schriftsteller Heinrich Peuckmann. (Foto: Tanja Kinkel)
Es ist eine höchst verdienstvolle Arbeit, die Schumann da für die deutsche Literaturgeschichte leistet und die ihn oft genug an finanzielle Grenzen gebracht hat. Die Laudatio bei der Preisverleihung in Darmstadt war etwas ganz Besonderes, denn sie hielt zur Freude der Veranstalter der Fernsehjournalist Georg Stefan Troller, der, inzwischen 96 Jahre alt, extra aus Paris angereist war.
Veröffentlicht unter Buchmarkt, Fernsehen und Hörfunk, Geschichte, Lebenswege, Literatur
Verschlagwortet mit Darmstadt, Ezra Pound, Georg K. Glaser, Georg Stefan Troller, Hermann-Kesten-Preis, Land Hessen, PEN, Somerset Maugham, Thomas B. Schumann
Schreib einen Kommentar
Jagdszenen in Deutschland? Zum Abend der Bundestagswahl
Schon kurz nach 18 Uhr, die erste Prognose war gerade öffentlich geworden, fiel bereits ein erschreckender, entscheidender Satz dieses Wahlabends. Wie immer die neue Bundesregierung sich zusammensetzen werde, verkündete AfD-Spitzenkandidat Gauland, man werde sie „jagen“. Und nochmals: „jagen“. Man werde sich, so Gauland weiter, „unser Land und unser Volk zurückholen“.
Prost Mahlzeit! Nicht nur ziehen erstmals Rechtsaußen dieser Sorte in Fraktionsstärke in den Bundestags ein, sondern es dröhnt auch ein neuer Ton. Die Rede von der Jagd auf die künftige Regierung kündet von einer Aggression, die Andersdenkenden offensichtlich an den Kragen will. Jagdszenen in Berlin und anderswo?
Es steht also zu befürchten, dass wir in der nächsten Legislaturperiode Parlamentsdebatten von bislang ungeahnter Schärfe und Infamie erleben werden. Es ist eine Zäsur. Und es ist eine gefährliche Zäsur. Da darf man sich nichts vormachen. Wachsam sein. Dagegen halten, wo es nötig ist. Na klar. Und was noch? Bloß nicht wie das Kaninchen auf die Schlange starren… Übrigens: Die Erfahrung, dass es im Gefolge einer Großen Koalition zur Radikalisierung kommt, ist ja nicht ganz neu.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Medien, Politik und so
Verschlagwortet mit AfD, Bundestagswahl 2017, CDU, FDP, Gauland, Grüne, Merkel, Schulz, SPD
2 Kommentare
Beide waren heute nicht in der Kirche, hatten aber ihre spirituellen Momente – das „TV-Duell“ Merkel vs. Schulz
Längere Zeit habe ich mit mir gerungen, dann habe ich es doch getan: Ja, ich bekenne, ich habe das so genannte „TV-Duell“ zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem SPD-Herausforderer Martin Schulz gesehen. Zur Gänze. Zum Schluss war ich doch ziemlich erschöpft. Obwohl es jetzt intellektuell nicht gar zu anstrengend gewesen ist.

Artiges Shake-Hands zwischen Angela Merkel und Martin Schulz zum TV-Duell in Berlin-Adlershof. (Foto © WDR/Herby Sachs)
In den meisten Fragen waren die beiden Probanden ähnlicher oder gar der gleichen Auffassung. Schulz hatte gelegentlich seine liebe Mühe und Not im steten Bemühen, Unterschiede zwischen den Positionen herauszukitzeln.
Locker den Amtsbonus ausgespielt
Merkel hatte das gar nicht nötig, sie konnte die (zumeist ziemlich zahnlosen) Attacken des Widersachers getrost abwarten und gelassen kontern. Hie und da spielte sie, ganz nonchalant und wie nebenbei aus dem Handgelenk, ihren Amtsbonus aus, wenn sie etwa ankündigte, in den nächsten Tagen mal eben mit den USA, Japan und China zu reden…
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Politik und so
Verschlagwortet mit Angela Merkel, ARD, CDU, Martin Schulz, RTL, SAT1, SPD, TV-Duell, Wahlkampf, ZDF
Schreib einen Kommentar
Frauenfußball: Weniger Dynamik, Aggression und Anmaßung – mehr Fairness und mehr Hymne…
Was ist das wohl für ein Ereignis, bei dem selbst die Ränge im übersichtlichen Stadion des niederländischen Breda nur zur Hälfte gefüllt sind? Welches Turnier können sogar die gebeutelten öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF noch übertragen, während sonst fast alles ins Bezahlfernsehen abwandert? Richtig, es ist die Fußball-Europameisterschaft der Frauen, die sich mit dem Hashtag #WEURO (Women’s Euro) anpreist.

Deutscher Spielerinnenkreis vor der Partie gegen Schweden. (Eigenhändig vom ARD-Fernsehbild abgeknipst)
Lang, lang ist’s her, dass in den 1970 er Jahren der Frauenfußball von oben herab noch derart verspottet wurde, dass es nur so seine Unart hatte. Den YouTube-Link zur unsäglich feixenden Herablassung eines Wim Thoelke (ZDF) ersparen wir uns diesmal, obwohl er aus heutiger Sicht ein Schenkelklopfer unfreiwilligen Humors ist. Googelt halt einfach Wim Thoelke und Frauenfußball, dann habt ihr den Salat.
Doch auch heute noch gibt es zahlreiche Verächter, die dem Damenfußball keinerlei Qualität zubilligen. Sie trauen sich nur nicht mehr ganz so ungeniert hervor. Okay, ich geb’s zu, ich sehe meist auch lieber die Kerle spielen; wenn sie’s denn können.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Frauen & Männer, Leibesübungen
Verschlagwortet mit Breda, Deutschland, EM, Europameisterschaft, Frauenfußball, Niederlande, Schweden, WEURO, Wim Thoelke
Schreib einen Kommentar
Die NRW-Wahl: krachend, krachend, krachend
Armin Laschet (CDU) dürfte nach allem Ermessen neuer Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen werden, womöglich als Chef einer schwarzgelben Koalition. Das ist schon eine gewichtige Nachricht mit bundespolitischen Auswirkungen. Doch ich werde den Teufel tun und das heutige NRW-Wahlergebnis politisch kommentieren. Ich möchte lieber mein Wahlgeheimnis wahren. Was aber auffällt, sind ein paar Details der medialen Vermittlung. Nur mal so, als fixe Skizze:
Schon im Lauf des frühen Abends hat man sich offenbar allseits darauf geeinigt, von einer „krachenden“ Niederlage für die rot-grüne Koalition zu sprechen. Kaum jemand verwendete die ausgelutschte Vokabel vom „Erdrutsch“, freilich war einmal von einem „Erdbeben“ die Rede. Aber man hätte auch schlichtweg von einer schlimmen oder bestürzenden Niederlage reden oder etliche weitere Bezeichnungen anbringen können.
Warum also immer wieder „krachend“? Wie trägt sich so etwas zu? Hat man sich das schon vorher für den Fall der Fälle zurechtgelegt? Oder gibt einer spontan das Stichwort vor – und schon ist es als Parole in der flimmernden Welt?
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Politik und so
Verschlagwortet mit Armin Laschet, CDU, Christian Lindner, FDP, Hannelore Kraft, Landtagswahl, NRW-Wahl, SPD
Schreib einen Kommentar
TV-Nostalgie (36): „Stromberg“ und die Gipfel der Peinlichkeit
Nanu? Fernseh-Nostalgie von anno 2004? Tja, das ist immerhin auch schon wieder 13 Jahre her. Und man muss nicht immer zwei bis fünf Jahrzehnte zurückblicken, um auf etwas zu stoßen, was man womöglich vermisst. Nehmen wir zum Beispiel „Stromberg“, die phänomenale Büroserie, die von 2004 bis 2012 in fünf Staffeln mit 46 Folgen beim sonst nicht allzu schätzenswerten Privatkanal ProSieben gelaufen ist.

Bürohengst Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst). (Screenshot aus http://www.myspass.de/shows/tvshows/stromberg/)
Doch halt! Manchmal sind gerade die Privatsender Risiken eingegangen, die man in den gremienfrommen Chefetagen bei ARD und ZDF scheut. Just auf dem Gebiet der Komik haben werbefinanzierte Sender die besten Leute der letzten beiden Jahrzehnte geschickt promotet und prominent gemacht – von Harald Schmidt bis Olli Dittrich. Unterdessen haben die Gebührensender Innovationen vorwiegend in Nachtstunden oder Spartenkanäle ausgelagert.
Er verscherzt es sich mit allen
Zurück zu Bernd Stromberg, der Figur, die diesen Vornamen gründlich diskreditiert hat. Der linkische Mittvierziger ist fachlich und im sozialen Umgang eine Katastrophe, in der (immer mal wieder erschütterten) Selbstwahrnehmung freilich eine allseits beliebte „Kanone“ mit dem Zeug zur steilen Karriere.
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Fernsehen und Hörfunk, Kleinkunst & Comedy, Scherz, Satire, Ironie, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Bjarne Mädel, Christoph Maria Herbst, Comedy, Fernsehserie, ProSieben, Ralf Husmann, Stromberg
Schreib einen Kommentar
3:2 in München gewonnen – Balsam für die wunde, geschundene Dortmunder Seele
Der BVB gewinnt in München 3:2 gegen den FC Bayern und steht somit im Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt. So weit die dürren, freilich bedeutsamen Fakten.
Wohl noch nie hat man den eher zur spartanisch-puritanischen Nüchternheit neigenden Borussen-Trainer Thomas Tuchel dermaßen euphorisiert, ja momentan nahezu enthemmt gesehen. So kann er also auch sein. Es waren die Augenblicke seines bislang größten Triumphs. Dem sollte er beim Finale in Berlin die Krone aufsetzen können.
Es war mutig bis tollkühn, dass er gegen Schluss den offensiven Christian Pulisic für den Verteidiger Łukasz Piszczek einwechselte. Und es war richtig. Sonst wechselt Tuchel auch schon mal unbegreiflich hasenherzig. Diesmal nicht. Und siehe da…
Von den Taten der Bender, Bürki, Aubameyang und Dembélé (und all den anderen) zu berichten, bleibt der zeitgenössischen Heldendichtung vorbehalten. Ihr nehmt das bitte ebenso ernst wie ironisch, nicht wahr?
Das ganze Spiel ist Balsam für die zuletzt so wunde, geschundene Dortmunder Seele gewesen. Der Bus. Die Bomben. Wir müssen an dieser Stelle nicht mehr weiter darüber reden. Offenbar ist die Dortmunder Mannschaft gerade jetzt und gerade dadurch zusammengewachsen. Was man gemeinsam erlitten hat…
Veröffentlicht unter Bekenntnisse, Fernsehen und Hörfunk, Leibesübungen
Verschlagwortet mit Bayern, BVB, Halbfinale, Pokal
Schreib einen Kommentar
TV-Nostalgie (35): Konversation mit Kitzel – „Je später der Abend“ war 1973 die erste deutsche Talkshow

Dicht beisammen: Moderator Reinhard Münchenhagen (links) 1977 mit den Schauspielern Klaus Kinski (Mi.) und Manfred Krug. Es redete praktisch nur Kinski… (Screenshot aus https://www.youtube.com/watch?v=IHYTE4wiPTg)
Es war ein prägender Moment der deutschen Fernseh-Historie: Am 18. März 1973 wurde im WDR-Fernsehen (damals: 3. Programm) die erste Sendung ausgestrahlt, die hierzulande ausdrücklich als „Talkshow“ firmierte.
Zur Premiere wurde der unverfängliche Schriftzug „Unterhaltung mit Gästen“ eingeblendet. Gastgeber Dietmar Schönherr versuchte eingangs, dem geneigten Publikum (die Männer im Studio waren noch weitaus mehrheitlich Anzugträger) behutsam zu erklären, woran man mit dem aus den USA herrührenden Format überhaupt sei. Und er musste eingestehen, dass er selbst noch nicht so recht wusste, was eine Talkshow auf Deutsch bedeuten und wozu sie sich entwickeln könnte.
Bloß nicht zu bedächtig
Den US-Amerikanern, so erläuterte Schönherr weiter, gehe ein flottes Wort leichter von den Lippen, als den eher schwerfällig grübelnden Deutschen. Gegen derlei uralte Klischees wollte man also anreden, Schönherr sprach sogar explizit davon, dass man die deutsche Bedächtigkeit „zerstören“ wolle, was nicht zu seiner eher sanften Redeweise passen wollte. Das Konzept war ansonsten noch ziemlich offen, und gerade dieser Umstand sorgte anfangs oft für Spannung und Intensität.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Gesellschaft, Stilfragen
Verschlagwortet mit Dietmar Schönherr, Elfriede Jelinek, Hansjürgen Rosenbauer, Inge Meysel, Je später der Abend, Klaus Kinski, Reinhard Münchenhagen, Romy Schneider, Talkshow
Schreib einen Kommentar
Stand jetzt ziemlich „humorlos“ – Notizen zum TV-Fußballjargon
Über die gängigen Floskeln der Fußball-Kommentatoren im Fernsehen kann man sich – je nach Laune – immer wieder amüsieren oder echauffieren. Hier sind ein paar neuere Standard-Wendungen, die ich mir in letzter Zeit geflissentlich notiert habe:

„Der Blindfisch hat ein anderes Spiel gesehen als ich.“ (Verfremdeter Screenshot einer Begegnung im Dortmunder Stadion)
Gilt es ein Foul zu bewerten, heißt es vom Reporterplatz aus gern: „Da gibt es keine zwei Meinungen“. Diese Verfügung im nahezu diktatorischen, jedenfalls keinen Widerspruch duldenden Gestus bedeutet, dass der Kommentator genau und unwiderleglich weiß, ob es regelwidrig zugegangen ist oder nicht. Könnte der Schiedsrichter ebenfalls Zeitlupen aus einem Dutzend Blickwinkeln begutachten, wäre er vielleicht ebenso oberschlau. Wenn’s denn überhaupt stimmt, was der rundum bildversorgte Fernsehmann gesehen haben will.
„Mit allem, was er hat“
Ein kompromissloser Abwehrspieler wird seit einigen Jahren bevorzugt als „humorlos“ bezeichnet. Auch seine entschlossene Grätsche ist „humorlos“. Wer also Mist baut und dem Gegner dadurch unnötige Chancen gestattet, besäße im Umkehrschluss beträchtlichen Humor. Wat hammwer da gelacht! Apropos Abwehrspieler, einige Kommentatoren gefallen sich öfter mal in der erlesenen Formulierung, einer gehe „mit allem, was er hat“ in die Szene `rein. Das muss man sich im Vortrag mit einem ganz leicht gekräuselten Grinsen vorstellen. Wie denn überhaupt weichgespülte Ironie zur Grundausstattung gehört.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Leibesübungen, Medien, Sprache, Stilfragen
Verschlagwortet mit Fernsehen, Fußball, Jargon, Kommentatoren, Reporter
7 Kommentare
Ernst Huberty wird 90 Jahre alt – Er stand für Fußball-Kommentare mit gedämpften Emotionen
Ernst Huberty, der legendäre ARD-Sportjournalist („Mister Sportschau“), wird heute 90 Jahre alt. Aus diesem Anlass noch einmal der Beitrag, der im Juni 2014 über ihn in der Revierpassagen-Reihe „TV-Nostalgie“ erschienen ist:
Wenn man Béla Réthy, Tom Bartels, Steffen Simon und Co. über Fußball palavern hört, dann sehnt man sich manchmal zurück in die alten Zeiten eines Kurt Brumme, Rudi Michel – oder Ernst Huberty. Wie nüchtern und abgeklärt wirkte das, verglichen mit heute.
Beispielsweise im Vorfeld der Fußball-WM in Brasilien fiel es 2014 wieder besonders auf, welch ein Geschrei inzwischen um den Fußball gemacht wird. Im Laufe eines Spiels werden alle möglichen und unmöglichen Statistiken geliefert, auch gibt’s schon mal neckische Anspielungen auf halb private Umtriebe der Kicker. Mal ganz abgesehen von der umfangreichen Vor- und Nachberichterstattung. Das alles war in den alten Zeiten undenkbar.
„Ausgerechnet Schnellinger“
Man höre sich noch einmal (leider nur in Ausschnitten möglich) Ernst Hubertys Fernsehkommentar zum sogenannten „Jahrhundertspiel“ zwischen Italien und Deutschland bei der Fußball-WM 1970 in Mexiko an. Lange wogte die legendäre Begegnung hin und her, es ging in eine Nerven zerreißende Verlängerung. Schließlich gewann Italien mit 4:3.
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Leibesübungen, Sprache, Stilfragen
Verschlagwortet mit ARD, Ernst Huberty, Fußball, Sportschau
Schreib einen Kommentar