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Becketts Klassiker in Dortmund: Das „Warten auf Godot“ könnte ein schwerer Fehler sein

Weite Landschaft, ein mickriges Bäumchen, zwei abgerissene Landstreicher – von der Grundausstattung für Samuel Becketts Theaterstück „Warten auf Godot“ hat man doch recht feste Vorstellungen. In der Inszenierung Marcus Lobbes’, die am Samstag in Dortmund Premiere hatte, werden solche Erwartungen nicht erfüllt. Und bang fragt der Betrachter sich, ob die Vorlage das wohl verkraften wird.

Wladimir (Andreas Beck, links) und Estragon (Uwe Rohbeck) in der Dortmunder Inszenierung von „Warten auf Godot“. (Foto: Birgit Hupfeld/Theater Dortmund)

Bedeutende Menschen im Mittelpunkt

Wladimir und Estragon, denen in Dortmund der füllige Andreas Beck und der zierliche Uwe Rohbeck aufs das unterhaltsamste Gestalt verleihen, treten auf in roten Phantasiekostümen und mit federbesetzten Mützen, denen neben der clownesken Anmutung auch eine gewisse Feierlichkeit eigen ist. Spielort … Weiterlesen

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„Helden wie wir“ – Andreas Beck erklärt im Dortmunder Studio, wie er die Mauer zum Einsturz brachte

Andreas Beck (Foto: Birgit Hupfeld / Theater Dortmund)

Dieser Abend im Studio des Dortmunder Theaters gehört der Vortragskunst. Andreas Beck spricht, spielt, erleidet den Text „Helden wie wir“, dessen Bühnenfassung Peter Dehler nach dem gleichnamigen Roman des DDR-Schriftstellers Thomas Brussig verfaßte.

Steile These des Stücks ist die Überzeugung des Titelhelden, er habe vor 30 Jahren die Berliner Mauer geöffnet. Mit seiner Posaune. Klaus Uhltzsch heißt die Figur, und der Name spricht sich genau so schwierig aus, wie er sich schreibt.

Das Glied schwillt

Aber das mit der Mauer kommt erst ganz am Schluß. Der Großteil von Andreas Becks beeindruckendem Vortrag (eine Stunde 25 Minuten) beschreibt die Nöte des männlichen Heranwachsenden, dem bedrohlich sein Glied schwillt, was er kaum verbergen kann. … Weiterlesen

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Wie sag ich’s meinem Publikum? – Dortmunder Annäherungsversuche an Bernhards „Theatermacher“

Theatermacher Bruscon (Andreas Beck, links) und Wirt (Uwe Rohbeck) (Foto: Birgit Hupfeld/Theater Dortmund)

Kay Voges, Dortmunder Schauspielchef, hat Thomas Bernhards grandioses Stück „Der Theatermacher“ wohl nicht gänzlich ironiefrei ausgesucht, um sich mit einer Inszenierung im renovierten Dortmunder Schauspielhaus zurückzumelden.

Der schwergewichtige Andreas Beck spielt die Titelrolle, Uwe Rohbeck ist sein quirliger Widerpart, im Textbuch nur „der Wirt“ geheißen. Und natürlich nicht brav von Anfang bis Ende nach Vorlage auf die Bretter gestellt, sondern, nun ja, bearbeitet.

Andreas Beck als Theaterdespot

Doch hält diese Produktion dem Sprachberserker Bernhard bemerkenswert lange Zeit die Treue. Mit Verve und Besessenheit wütet Beck sich durch die redundanten Obsessionen des Theatermachers Bruscon, schwadroniert das Blaue vom Himmel herunter, verletzt und entwertet Frau und Kinder (sein einziges … Weiterlesen

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Gescheiterter Kraftkerl – „Tod eines Handlungsreisenden“ überzeugt in Dortmund

Tod eines Handlungsreisenden

Andreas Beck in der Titelrolle (rechts) und Uwe Rohbeck (Foto: Birgit Hupfeld/Theater Dortmund)

„Tod eines Handlungsreisen“ – das klingt so schön abgehoben, so zeitlos; und der Reisende ist in Religion oder Literatur ja sowieso oft mit quasi mythologischer Aufladung unterwegs, ins Totenreich oder ins Paradies, seiner alten Liebe hinterher oder wohin auch immer. Und möglicherweise ist gar der Weg schon sein Ziel. Auch Arthur Miller wird Gedanken wie diese gehabt haben, als er seinen dramatischen Welterfolg so abgehoben betitelte.

Seit das Stück wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg in New York uraufgeführt wurde, mußte es in der Folgezeit, da fraglos auch ein Spiegelbild aktueller gesellschaftlicher Verhältnisse, wieder und wieder die Vorlage für wohlfeile Reflexionen und Ausdeutungen amerikanisch-kapitalistischer Verhältnisse abgeben. Nicht … Weiterlesen

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