Schlagwort-Archive: Martin Mosebach

Ein Finanzjongleur auf der Flucht – Martin Mosebachs eleganter Roman „Mogador“

978-3-498-04290-5Er ist offensichtlich ganz tief in schmutzige Finanzgeschäfte verstrickt und wurde gerade von der Polizei verhört. Da entscheidet sich der Düsseldorfer Banker Patrick Elff von einem Moment auf den anderen zu einer durchaus filmreifen Flucht.

Der junge Mann, einer der Hauptfiguren in Martin Mosebachs neuem Roman „Mogador“, springt direkt nach seinem Termin auf dem Polizeipräsidium aus dem Fenster, macht sich auf dem Weg zum Flughafen und steigt in einen Flieger mit dem Ziel Marokko. In Mogador (portugiesischer Name der Hafenstadt Essaouira) hofft er, vor den Fahndern in Sicherheit zu sein.

Dass sich der Finanzjongleur ausgerechnet nach Marokko begibt, hat mit seinen weit verzweigten Kontakten zu tun, die angesichts solch heikler Situationen schon mal ganz hilfreich sein können. Die Ungewissheit soll … Weiterlesen

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Rituale statt Rebellion – Interview mit Martin Mosebach

An Martin Mosebach (56) scheiden sich manche Geister: Den Einen gilt der Frankfurter Schriftsteller und Büchner-Preisträger als Vorbote oder gar Leitgestalt einer „konservativen Wende”, die Anderen rühmen Werk und Wirkung. Jetzt hat Mosebach seinen Roman „Der Mond und das Mädchen” bei einer Lesung im Dortmunder Harenberg-Center vorgestellt – Gelegenheit zu einem Gespräch.

Was hat sich mit dem Büchner-Preis für Sie verändert?

Martin Mosebach: Die wichtigste Änderung war schon eingetreten, nämlich das Bewusstsein, dass ich jetzt einen Einschnitt erreicht habe in meiner Arbeit. Ich möchte einen Neuanfang versuchen. In welche Richtung, das wird sich zeigen. Der Preis hat das Gefühl eines Einschnitts nur noch bestätigt. Aber meine Romane unterscheiden sich ohnehin sehr stark voneinander. Ich bin niemals den gleichen Pfad gegangen.… Weiterlesen

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Diese teuflischen Sommernächte – Martin Mosebachs Roman „Der Mond und das Mädchen“

Von Bernd Berke

Jede Menge Zukunft in Sicht: Junger Mann heiratet Tochter aus gediegenem Hamburger Hause und tritt in Frankfurt seinen ersten Bankjob an. Alles bestens? Nicht ganz. Im neuen Roman des aktuellen Büchnerpreisträgers Martin Mosebach ist dem Paar schon mal kein gemeinsamer Hochzeitsurlaub vergönnt.

Stattdessen fliegt die elfenhafte, nicht gerade rauschend lebenstüchtige Ina erst mal mit ihrer Mutter nach Ischia. Derweil muss Hans im brüllend heißen Hochsommer schuften –  und überdies noch eine Wohnung fürs erhoffte Eheglück finden. Der Leser erfahrt: Sie haben einander so herzlich lieb, dass ihnen all das nichts ausmacht. Die Trennung auf Zeit soll gar die Freude aufs Wiedersehen steigern. Und überhaupt scheint dieser Hans ja ein „Hans im Glück“ zu sein. Märchenhaft.

Ein junges … Weiterlesen

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