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Archiv des Autors: Theo Körner
Ein riesiger Teddy als Lockmittel – „Sommer bei Nacht“, Jan Costin Wagners Krimi um Kindesentführungen
Die Mutter hat ihren fünfjährigen Sohn auf dem Flohmarkt in einer Grundschule nur für ein paar Minuten aus den Augen gelassen, da ist er schon spurlos verschwunden.
Zeugen wollen gesehen haben, dass er einen großen Teddy in den Armen hielt und mit einem Mann weggegangen ist. Aber mehr bringen weder die Mutter, die voller Angst mit der Suche beginnt, als auch die gleich eingeschaltete Polizei zunächst nicht in Erfahrung.
Der Leser ist da den Mitwirkenden schon ein Stück voraus, lernt er den Kindesentführer doch schon gleich am Anfang des Buches kennen. Jan Costin Wagner erzählt die Tat nämlich zunächst aus der Perspektive des Kidnappers. Der Spannung tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil. Denn was dieser Mann nun wirklich mit seinem … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Krimi & Kriminalität, Literatur
Verschlagwortet mit Ben Neven, Christian Sandner, Eritrea, Flohmarkt, Flüchtlingsjunge, jan Costin Wagner, Kidnapping, Kimmo Joentaa, Kindesentführung, Kommissare, Krimi
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„Im Grunde blieb kein Stein auf dem anderen“: Neu aufbereitete Interviews mit Christa Wolf zur Wendezeit
Jubelnde Menschen in Ost und West: Diese Bilder prägten 2019 die Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag des Mauerfalls. Ein ungleich facettenreicheres Porträt der Wendezeit bieten indes die Interviews, die der Filmemacher und Publizist Thomas Grimm mit der Schriftstellerin Christa Wolf im Beisein ihres Mannes Gerhard Wolf vor elf Jahren geführt hat.
Jetzt hat Grimm die Gespräche gemeinsam mit dem Ehemann der 2011 verstorbenen Autorin aufbereitet und um Reden sowie weitere Dokumente erweitert – womit man sich mitten im Geschehen jener Jahre befindet.
„Für unser Land“ heißt ein denkwürdiger Aufruf, den Wolf und eine Reihe von Weggefährten aus Kultur, Kirche und Wissenschaft in den Novembertagen 1989 verfasst haben, wollten sie doch die DDR von der Basis her reformieren. Eine deutsche Einheit, die … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Lebenswege, Politik und so
Verschlagwortet mit Arbeiter- und Bauernstaat, Bundesrepublik, Christa Wolf, DDR, Erich Mielke, Gerhard Wolf, Glasnost, Kurt Hager, Mauerfall, Osten, Perestroika, Populismus, Rechtsradikalismus, Reformprozess, Sowjetunion, sozialistisch, Stasi, Thomas Grimm, Westen, Wolf Biermann
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„Mir brennen die Schläfen“: Sound und Lebensgefühl der 70er und 80er Jahre – von Zappa bis zur ZDF-Hitparade
Alle, die sich mal einen Trip in die 70er und 80er Jahre gönnen möchten, nimmt Ulli Engelbrecht mit auf eine Tour durch Zeiten, als angesagte Bands und Musiker beispielsweise noch Golden Earring oder Frank Zappa hießen.
Schon der Titel des Buches spricht Bände: „Mir brennen die Schläfen“. Dieses Gefühl kommt bei dem in Bochum geborenen Autor aber wohl vor allem auf, wenn er mit Kumpel Benny in der eigenen, ansehnlichen Sammlung von Langspielplatten stöbert. Bei rund 2000 Stück mangelt es wohl kaum an Auswahl.
Dass mit Engelbrecht ein profunder Kenner der Rock- und Popszene am Werk ist, zeigen die vielen Geschichten, die ihm bei Songs und Interpreten in den Sinn kommen; seien es nun Pete Townshend von „The Who“ oder … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Region Ruhr, Rock & Pop, Tonträger
Verschlagwortet mit Bochum, Mir brennen die Schläfen, Ulli Engelbrecht
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„Der vergessliche Riese“: David Wagner schildert das Leben mit einem demenzkranken Vater
Dieses Buch hat viele berührende Momente, wobei man sich als Leser hin- und hergerissen fühlt zwischen Lachen, Schmunzeln und Nachdenklichkeit. In „Der vergessliche Riese“ erzählt der preisgekrönte Autor David Wagner – autobiografisch gefärbt – über (s)einen demenzkranken Vater.
Wer allein schon bei dem Thema meint, das Buch besser nicht anrühren zu wollen, weil er ohnehin nur ein Horrorszenario geboten bekomme, sollte bedenken, dass dem Verfasser ein durchaus schwieriger Spagat gelingt. Er beschreibt zwar äußerst anschaulich, wie die Krankheit die Persönlichkeit eines Menschen verändert, kommt aber ohne grauselige Szenen aus. Und auch das gesamte Umfeld betrachtet den Mann keineswegs nur als eine reine Belastung.
Vielmehr wirken manche Situationen eher skurril. Beispiel: Auf der mehrstündigen Fahrt zur Beisetzung einer verstorbenen Tante erwähnt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Familie, Gesellschaft, Krankheit & Gesundheit, Literatur
Verschlagwortet mit David Wagner, Demenz, Der vergessliche Riese
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Charakterstärke und sonstige Vorzüge: „Vorbilderbuch“ mit anregenden Texten aus dem Ruhrgebiet
Ist es nicht angesichts von so vielen YouTube-Stars, Influencern und Promis ein bisschen antiquiert, ein Buch über Vorbilder auf den Markt zu bringen? Der Verlag Henselowsky Boschmann hat genau das getan. Und er hat gut daran getan.
Herausgekommen ist eine lesenswerte, anregende und angenehme Lektüre. Über 30 Autoren schreiben sehr persönlich über ihre Vorbilder und darüber, wo vielleicht auch Trennlinien zu ziehen sind. So nimmt für die Pädagogin Margret Martin ihr Ausbildungslehrer im Referendariat wegen seiner Offenheit und sozialen Einstellung einen besonderen Stellenwert ein. Vieles habe sie für den eigenen Unterricht übernommen, schreibt sie, doch am Ende müsse man selbst seinen eigenen Weg suchen.
Es gibt sie auch nebenan
Die Geschichte steht aber noch für ein weiteres Merkmal dieses Bandes: … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Bekenntnisse, Buchmarkt & Lesen, Lebenswege, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Hans Tilkowski, Henselowsky Boschmann, Influencer, Norbert Nigbur, Schlingensief, Townshend, Vorbilder, Vorbilderbuch
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Dortmund im Juni: Kunst, Kultur und Kabarett beim Evangelischen Kirchentag

Zum Kirchentag wieder zu erleben: das aufwendige Pop-Oratorium „Luther“ – hier eine Szene der Uraufführung in der Dortmunder Westfalenhalle am 31. Oktober 2015, mit Frank Winkels (vorn Mitte) in der Titelrolle des Reformators. (© Stiftung Creative Kirche, Witten)
Vier Bundespräsidenten, neben dem amtierenden drei seiner Vorgänger, die Bundeskanzlerin, der NRW-Ministerpräsident, zahlreiche Bundes- und Landesminister, sie alle haben zwischen dem 19. und 23. Juni Termine in Dortmund. Während der fünf Tage ist die Stadt Gastgeber des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentags, der mit geballter Polit-Prominenz aufwartet.
Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hält einen der Hauptvorträge und befasst sich mit „Zukunftsvertrauen in der digitalen Moderne“, Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht über die Frage „Vertrauen als Grundlage internationaler Politik?“ NRW-Ministerpräsident Armin Laschet findet sich zur Bibelarbeit … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Gesellschaft, Glaubensfragen, Kultur an sich, Kunst & Museen, Musik & Konzert, Politik und so, Region Ruhr
Verschlagwortet mit 2019, Dortmund, Evangelischer Kirchentag, Kultur, Programm
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Investigativ-Reporter Hans Leyendecker: „Wir hatten noch nie einen so guten Journalismus“

Als Gast beim Presseverein Ruhr in Dortmund: der prominente Journalist und aktuelle Kirchentagspräsident Hans Leyendecker. (Foto: Pal Delia)
Dortmund. Es war quasi ein Heimspiel für Hans Leyendecker, als er bei der Jahreshauptversammlung des Pressevereins Ruhr zu Gast war. Denn der langjährige Redakteur der Süddeutschen Zeitung ist nicht nur seit Kindheitstagen bekennender BVB-Fan (mit Dauerkarte), er hat jetzt auch das Amt des Präsidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentags inne, der vom 19. bis 23. Juni in Dortmund stattfindet.
Die ersten Begegnungen mit der Westfalenmetropole liegen aber schon über vier Jahrzehnte zurück, als er Redakteur der Westfälischen Rundschau (WR) war. Damals, so erinnerte er sich, sei es gelungen, den Mitbewerbern auf dem Medienmarkt Paroli zu bieten. Die WR habe seinerzeit publizistische Chancen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Bekenntnisse, Gesellschaft, Glaubensfragen, Lebenswege, Medien
Verschlagwortet mit Hans Leyendecker, Journalismus, Journalisten, Kölner Stadtanzeiger, Neven Du Mont, Panama-Papers, Relotius, Stefan Aust, Süddeutsche Zeitung, Trump, Westfälische Rundschau
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Schweden-Krimi um Mordserie an Bettlern
Stockholm ist in Aufruhr: Eine Mordserie erschüttert die schwedische Hauptstadt. Bei allen Opfern handelt es sich um Bettler, von denen die meisten aus Südosteuropa stammen und auf ein besseres Leben in Skandinavien gehofft hatten.
Wer hinter den Taten steckt, wissen die Leser von Sofie Sarenbrants Thriller „Die Tote und der Polizist“ schon von Anfang an. Der Polizeichef und zwei Komplizen aus der Behörde, alle drei rechtsextrem gesinnt, haben die Morde zu verantworten.
Es schöpft eigentlich niemand Verdacht, dass höchste Polizeikreise die Drahtzieher sein könnten – mit einer Ausnahme. Die Kriminalkommissarin Emma Sköld ermittelt auf eigene Faust und hat bald keine Zweifel mehr, dass ihr Boss zu den Hauptschuldigen gehört. Allerdings ist sie ihm bei den Recherchen so gefährlich nahegekommen, dass … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Krimi & Kriminalität
Verschlagwortet mit Die Tote und der Polizist, Sofie Sarenbrant
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Finstere Festung Europa: Jan Zweyers Krimi „Starkstrom“
Die Zukunftsvision, die Jan Zweyer in seinem Krimi „Starkstrom“ zeichnet, mutet gespenstisch an. In einem großen Teil europäischer Staaten sind Rechtspopulisten an der Macht. Der Kontinent hat sich regelrecht abgeschottet und gleicht einer Festung. Die Grenzanlagen lassen Erinnerungen an die Zeiten des Eisernen Vorhangs aufkommen.
Gleichwohl gelten die zweifachen, meterhohen Elektrozäune als human. Wenn Menschen sie überwinden wollen, müssen sie nicht gleich den Tod fürchten, sondern mit Strom geladene Drähte machen die „Durchbrecher“, wie man Flüchtlinge jetzt nennt, bewusstlos. Anschließend bringt man sie in als Transitzentren bezeichnete Auffanglager, die Abschiebung ist dann nur noch Formsache.
Der erste Tote im Buch kein Migrant, der jenseits der Grenze auf ein besseres Leben hofft, sondern der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma. Er kommt unter mysteriösen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Krimi & Kriminalität
Verschlagwortet mit Afrika, Elektrozaun, Europa, Festung, Flüchtlinge, Grafit-Verlag, Grenze, Grenzzaun, Jan Zweyer, Schlepper, Starkstrom, Transitzentren
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„Ruhrgebietchen“: 36 Ansichten des Reviers
Laut Wikipedia ist das Ruhrgebiet mit 5,1 Millionen Einwohnern der größte Ballungsraum Deutschlands und der fünftgrößte Europas. Nun kommen gleich 36 Autoren daher, durchmessen mit ihren Beiträgen das Revier oder zumindest Teile von ihm. Ihr gemeinsamer Band, der im Verlag Henselowsky Boschmann erschienen ist, trägt den geradezu verniedlichenden Titel „Ruhrgebietchen“…
Da könnte man natürlich fragen, ob die Verfasser vielleicht doch die falsche Messlatte angelegt haben. Aber ihnen geht es weniger um Zahlen und Statistiken, sie erzählen vom Leben und Alltag der Menschen, von ihren Werten und Charakteren.
Überwiegend Sympathie für die Region
Mit dem Titel kommt wohl eher die Sympathie zum Ausdruck, die ein jeder, der an dem Buch mitgewirkt hat, für die Region empfindet, zumindest irgendwie. Und da man … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Arbeitswelt & Beruf, Geschichte, Gesellschaft, Region Ruhr
Verschlagwortet mit BVB, Duisburg, Einhard Schmidt-Kallert, Gerd Herholz, Gerd Puls, Heinrich Peuckmann, Herr Luca, Kohle, Kulturhauptstadt, Love Parade, Margret Martin, Pia Lüddecke, Revier, Ruhrgebiet, Schalke 04, Schimanski, Stahl, Thomas Rother, Uni Bochum, Werner Boschmann, Zaimoglu
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Aufbruch zu einer Landpartie führt in die Schrecken des Ersten Weltkrieges – Jean Cocteaus Roman „Thomas der Schwindler“
Wenn eine Reisegruppe Kekse, Orangen und Likör einpackt, dann wird es sich wohl um Proviant für eine Landpartie handeln, möchte man meinen. Doch die edel gekleideten Frauen und Männer, die da im Paris des Jahres 1914 die Kisten entsprechend gefüllt haben und sich auf den Weg machen, verfolgen ganz andere Absichten.
Ihr Ziel ist die Stadt Reims oder anders gesagt: die französische Front. Sie wollen den verwundeten Soldaten helfen und (wenn möglich) die Kämpfe aus nächster Nähe verfolgen. In den Lazaretten angekommen, treffen sie aber auf eine Welt, mit der sie nun überhaupt nicht gerechnet haben und die ihr Vorstellungsvermögen übersteigt. Verstörende Szenen wie diese prägen den Roman „Thomas der Schwindler“, den der Regisseur, Maler und Schriftsteller Jean Cocteau (1889-1963) … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Krieg & Frieden, Literatur
Verschlagwortet mit Erster Weltkrieg, Front, Iris Radisch, Jean Cocteau, Manesse-Verlag, Reims, Thomas der Schwindler
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Aufruhr in der Provinz: Das Jahr 1968 in Westfalen
„1968 in Westfalen“: Der Buchtitel lässt aufhorchen, stehen doch Sauer- und Münsterländer ebenso wie Bewohner von Bergmannssiedlungen im Revier nicht gerade in dem Ruf, Rebellionen anzuzetteln. Folglich müsste es doch eigentlich vor 50 Jahren ganz ruhig geblieben sein, als in Frankfurt, Hamburg, München und Berlin Studenten in Scharen mit der Parole „Unter den Talaren Muff aus 1000 Jahren“ auf die Straße gingen.
Der Historiker Thomas Großbölting von der Uni Münster betreibt in dem Band nun eine Spurensuche. Er will rekonstruieren, was das Jahr 68 im Westfalenland nun wirklich ausgemacht hat. Herausgekommen ist dabei weit mehr als eine simple Chronik von Ereignissen, sondern die prägnante und zugleich einordnende Darstellung eines Umbruchjahres mit seinen Folgewirkungen für die Provinz. Großbölting ist übrigens der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Politik und so, Region Ruhr, Schule, Uni, Bildung, Utopien
Verschlagwortet mit 1968, Dortmund, Dutschke, Johannes Rau, Kiesinger, Kurras, Martin Luther King, Protest, Rudi Dutschke, Sputnik, Thomas Großbölting, Uni Bochum, Uni Münster, Vietnam, Westfalen
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„Gefährliches Spiel“ – Heinrich Peuckmanns wahre Geschichten über Fußball mit schrecklichen Folgen
Ein Fußballspiel auf dem Roten Platz in Moskau? Es klingt wie eine skurrile PR-Idee für die bevorstehende WM in Russland. In Wahrheit traten dort wirklich einmal zwei Mannschaften gegeneinander an – mit brutalen Folgen.
Es kämpften damals, 1936, Dynamo Moskau und Spartak Moskau um den Sieg. Diktator Stalin sollte mal ein Fußballspiel zu sehen bekommen, deshalb ein Ort in unmittelbarer Nähe zum Kreml. Dass vier Spieler, die bekannten Brüder Starostin, wegen des Erfolgs von Spartak Jahre später in einen Gulag deportiert wurden, hat Stalins Geheimdienstchef Berija entschieden. Der war ein entschiedener Gegner der Siegerelf.
An diese Begegnung erinnert Heinrich Peuckmann in seinem Buch „Gefährliches Spiel“, das unter dem Gattungsbegriff Novelle erschienen ist.
Wie fatal das Zusammenspiel von Fußball und Politik … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Krieg & Frieden, Lebenswege, Leibesübungen, Politik und so
Verschlagwortet mit Berija, Björn Halvorsen, Fußball, Gottfried Fuchs, Herberger, HSV, KZ Neuengamme, Nazi, SS, Stalin, Starostin, Tull Harder, WM
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Eine Welt ohne Internet als skurrile Zukunftsvision – Josefine Rieks‘ Roman „Serverland“
Es ist schon eine kuriose Szenerie, die Josefine Rieks in ihrem Roman „Serverland“ entwirft. Die Autorin nimmt den Leser mit in eine Zukunft ohne Internet, denn das weltweite Netz hat man abgeschaltet.
In einer solchen Zeit besinnt sich der Mensch auf Bewährtes, wie zum Beispiel das gute, alte Telefonbuch, wenn er Kontakt zu seinen Artgenossen sucht. Dieselautos sind wieder unterwegs, der ganze Schnickschnack um selbst fahrende Wagen hat ganz offensichtlich ein Ende gefunden. Dienstpläne und Arbeitsaufträge lädt sich der Beschäftigte auch nicht aus irgendwelchen Apps herunter, sondern schreibt sie mit Hilfe eines Stifts auf ein Blatt Papier.
Genauso handhabt Reiner seinen Berufsalltag. Er ist bei der Deutschen Post beschäftigt und hat ein für diese Welt ganz ungewöhnliches Hobby. Der Mittzwanziger … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Netzwelten
Verschlagwortet mit Internet, Josefine Rieks, Serverland
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„Firewall einer freien Gesellschaft“: Wie fördert und bewahrt man künftig hochwertigen Journalismus?
Demokratie braucht qualifizierten Journalismus: Darin sind sich alle Autoren des Bandes „Medien und Journalismus 2030 – Perspektiven für NRW“ einig, und suchen nach Wegen, ihn zukunftssicher zu machen.
Die Medienlandschaft erlebt nun mal, das ist wahrlich keine neue Nachricht, umwälzende Veränderungen. Folgende Kennzahlen dazu: Die Gesamtauflage der Zeitungen in Deutschland hat sich von 2002 bis 2016 um rund ein Drittel reduziert, die Anzahl der Radiosender von 297 auf 415 erhöht und in jeder Minute werden auf YouTube mehr als 400 Stunden Videomaterial hochgeladen.
Soziale Medien sind bisher kein Ersatz
Journalisten, Medienexperten, Verleger und führende Kräfte aus Verlagshäusern betrachten ihn diesem rund 160 Seiten starken Band die aktuellen Gegebenheiten und beschreiben die Herausforderungen, die es in den nächsten Jahren zu bewältigen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Medien, Politik und so
Verschlagwortet mit Journalismus, Medien, Nordrhein-Westfalen, NRW, Presse
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Mit Nacktbildern auf dem Handy beginnt eine tödliche Geschichte – Jan Mehlums Krimi „Kalte Wahrheit“
Es ist ein sehr aufgewecktes Mädchen, das da eines Tages in der Kanzlei von Rechtsanwalt Svend Foyn steht und eine recht ungewöhnliche Bitte an ihn heranträgt: Er solle doch herausfinden, wer denn eigentlich ihrer Schwester Elvira regelmäßig Nacktbilder auf deren Handy sendet.
Die junge Besucherin hat auch gleich einen Beweis mitgebracht und zeigt dem Juristen auf dem eigenen Smartphone eines dieser Fotos, die die Schwester weitergeleitet hat. Dem Wunsch des Mädchens nachkommen kann der Anwalt aber nicht, sie ist minderjährig und in dem Alter darf sie ihm keinen offiziellen Auftrag erteilen.
War es wirklich Selbstmord?
Als die Familie kurz danach Elvira tot in der Badewanne findet, ist Foyn erschüttert. Alles deutet darauf hin, dass sie sich selbst das Leben genommen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Krimi & Kriminalität, Literatur
Verschlagwortet mit Jan Mehlum, Kalte Wahrheit
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Abscheu vor dem Krieg – Heinrich Bölls Front-Tagebücher
Wenn man den Titel liest „Kriegstagebücher von 1943 bis 1945“ und der Autor den Namen Heinrich Böll trägt, dann mag man als Leser ein Werk erwarten, in dem der Literaturnobelpreisträger, der am heutigen 21. Dezember 100 Jahre geworden wäre, den Widersinn und das Grauen des Krieges wortmächtig zur Sprache bringt.
Doch wer den Band, den jetzt sein Sohn René Böll herausgegeben hat, zur Hand nimmt, wird schon nach wenigen Seiten feststellen, dass es sich fast ausnahmslos um kurze Notizen und Bemerkungen handelt, mitunter ist es nur eine Zeile oder ein einziges Wort, das Heinrich Böll an einem Tag niedergeschrieben hat. Gleichwohl erlauben die Eintragungen einen Einblick in das Seelenleben eines Soldaten, der bei Kriegsbeginn 21 Jahre alt war.
Die drei … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Bekenntnisse, Buchmarkt & Lesen, Krieg & Frieden
Verschlagwortet mit Böll, Front, Krieg, Kriegstagebücher, Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind
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Untiefen der Liebe – frank und frei dargeboten in Doris Knechts Roman „Alles über Beziehungen“
Ist dieser Viktor einfach sexsüchtig oder treibt er es nun mal gerne mit einer Vielzahl an Frauen, weil es seinem Naturell entspricht? Der Theatermann jedenfalls nimmt, wenn man so will, was ihm vor die Füße kommt und gelangt schließlich an einen Punkt, an dem er ein bisschen nachdenklich wird.
Auch wenn er den Gang zum Psychologen antritt, darf man sich die Hauptfigur in dem Buch „Alles über Beziehungen“ von Doris Knecht nicht als einen Typ vorstellen, der ständig an sich selbst zweifelt. Es sei denn, man versteht ein Leben, wie er es führt, als einen Ausdruck von der Suche nach dem eigenen Ich.
Zwei Ehen, fünf Kinder, etliche Liebschaften
Nun hat dieser Viktor, der kurz vor Vollendung seines 50. Lebensjahres … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Liebesleben, Literatur
Verschlagwortet mit Alles über Beziehungen, Doris Knecht
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Wege zur Klassik – eigens für Kinder und Jugendliche
Wenn Kinder auf Klassik treffen, begegnen sich in aller Regel fremde Welten. Was sagen der jungen Generation schon Namen wie Goethe, Schiller, Hölderlin, Kleist oder Herder?
Einige ihrer Werke stehen zwar in den Schulen auf dem Stundenplan – meist auch erst, wenn aus den Kindern Jugendliche geworden sind – aber das heißt ja noch lange nicht, dass bei jungen Lesern auch Interesse geweckt wird.
Der Kamener Schriftsteller Heinrich Peuckmann, gelegentlich auch Gastautor der „Revierpassagen“, hat jetzt einen schmalen Band herausgebracht, der einen durchaus auffordernden Titel trägt: „Entdecke die Klassische Literatur“.
Verständliche Kernaussagen
Peuckmann beschreibt einerseits das Leben der namhaften Schriftsteller und bringt andererseits die Inhalte ihrer wichtigsten Werke auf den Punkt. Die Stärke seines Buches liegt darin, dass er die … Weiterlesen
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Abwarten statt Arztbesuch: Autorenduo empfiehlt mehr Gelassenheit bei körperlichen Beschwerden
Da möchte der Patient so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen, doch er muss eine Wartezeit von mehreren Wochen in Kauf nehmen. Vorher ist kein Termin mehr frei. Frust macht sich breit, vielleicht auch Angst um die Gesundheit. Doch nach Lektüre des Buches „Fragen Sie weder Arzt noch Apotheker“ kommt man als Leser wohl unweigerlich zu dem Schluss, dass es vielleicht sogar besser ist, auf einen Arztbesuch ganz zu verzichten.
Drei mögliche Szenarien: 1. Die Beschwerden verschwinden schneller als gedacht. Dann wäre der Termin reine Zeitverschwendung. 2. Es erfolgt eine medizinische Behandlung, aber der Gesundheitszustand verbessert sich nicht. 3. Die Therapie, die der Arzt empfiehlt, schadet dem Patienten mehr als sie nützt, denn beispielsweise verträgt sich das verschriebene Medikament nicht … Weiterlesen
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Wesentlich von Anfang an: Alissa Walsers Erzählband „Eindeutiger Versuch einer Verführung“
Wer eine eher kürzere, sehr unterhaltsame Lektüre für die Ferienzeit sucht, die sich zudem locker im Handgepäck verstauen lässt, dem sei Alissa Walsers Band „Eindeutiger Versuch einer Verführung“ empfohlen.
Die Schriftstellerin, die u. a. mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde, erzählt skurrile, verstörende oder abwegige Geschichten aus dem Alltag. Obwohl es über 50 solcher Begebenheiten sind, die den Leser immer wieder an neue Orte führen und mit anderen Menschen zusammenbringen, braucht die Autorin dafür gerade mal 160 Seiten. Ihre besondere Stärke liegt vor allem darin, sehr prägnant zu erzählen und sich – von der ersten Zeile an – auf das Wesentliche zu beschränken.
Sie schreibt über Zufallsbekannschaften, wie man sie in der U-Bahn erleben kann, oder über Kontakte, die ganz gezielt … Weiterlesen
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Warum wird eine allseits beliebte Frau ermordet? – Neuer Bierstadt-Krimi „Grappa und die Venusfalle“
Sie opfert sich jeden Tag neu auf für ihre schwer kranke und pflegebedürftige Tochter, diese Martina Schrott, die in Bierstadt jeder kennt und schätzt. Denn auch in öffentlichen Auftritten macht sie sich stark für Menschen mit Handicap und solche, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.
Doch eines Tages zieht man die Leiche dieser vielen als Vorbild geltenden Frau aus dem Phoenixsee. Nun könnte man meinen, sie sei durch einen Unfall ums Leben gekommen, doch es stellt sich heraus, dass ihre Lunge kein Seewasser, sondern eindeutig Wasser aus einem ihrer viele Hundesalons enthält. Denn mit eben diesem Unternehmen hat sie ihr Geld verdient und sich ein großes Ansehen in der Stadt erworben. Kunden sind mit Service und Qualität der … Weiterlesen
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Vom Alltag einer Arbeiterfamilie zwischen Ruhrgebiet und Sauerland – Martin Beckers Roman „Marschmusik“
Sowohl der Buchtitel „Marschmusik“ als auch das Sujet, nämlich die Geschichte einer Arbeiterfamilie, sind auf den ersten Blick wohl nicht zugkräftig genug, um Leser für einen Roman zu gewinnen.
Was hat schon der Alltag von Menschen zu bieten, die erst vom Bergbau und später von anderer Industrie lebten? Eine solche Frage ist zweifellos berechtigt, doch wer einmal mit dem Buch von Martin Becker begonnen hat, der legt es so schnell nicht wieder aus der Hand. Denn der Autor beherrscht die Kunst des Erzählens. Auch wenn er im klassischen Sinn keine Spannungsbögen aufbaut, sorgt er für echten Lesegenuss.
Beckers Hauptdarsteller sind die Mitglieder seiner fünfköpfigen Familie, wobei man in der wichtigsten Nebenrolle noch einen Mann namens Hartmann … Weiterlesen
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Haben Print-Medien Zukunft? Jubiläumsschrift des Dortmunder Instituts für Zeitungsforschung wägt Chancen und Risiken
„Die weitere technische Entwicklung zur drahtlos übermittelten Zeitung läßt vermuten, dass im Druckgewerbe in den nächsten Jahrzehnten mit revolutionären Entwicklungen zu rechnen ist.“ Der Satz stammt aus Zeiten, in denen wohl niemand an so etwas wie Internet und dessen Folgen für die Medienwelt dachte. Es war Kurt Koszyk, der bereits 1969 den Weitblick besaß und offensichtlich ahnte, dass den Print-Medien grundlegende Veränderungen bevorstehen.
Nachzulesen sind die Worte des Pressehistorikers nicht nur in seinem fast 50 Jahre alten Wörterbuch zur Publizistik, sondern auch in der kürzlich erschienenen Schrift „90 Jahre Institut für Zeitungsforschung“. Er selbst hat dieses Institut von 1957 bis 1977 geleitet.
Herausgegeben hat den Band die jetzige neue Leiterin Dr. Astrid Blome. Ihr Vorwort lässt durchaus erkennen, dass sie … Weiterlesen
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PEN-Vorsitzender Josef Haslinger in Dortmund: Lesung und mahnende Worte zu den Menschenrechten
Josef Haslinger, prominenter Vorsitzender des PEN-Zentrums Deutschland, las jetzt in der Dortmunder Zeche Zollern (LWL-Industriemuseum) u. a. aus seinem Buch „Jáchymov“ (Fischer Taschenbuch Verlag), in dem er von der Tragödie der tschechoslowakischen Eishockeymannschaft zu Beginn der kommunistischen Herrschaft in dem osteuropäischen Land gegen Ende der 40er und in den 50er Jahren erzählt.
Das Buch ist jedoch keine Dokumentation, sondern es handelt sich um einen Roman, der auf Dokumenten, Fakten und Chroniken beruht. In den Auszügen, die Haslinger vortrug, kam die gesamte Dramatik der damaligen Ereignisse zum Ausdruck.
Protest kann die Lage verschärfen
Im anschließenden Gespräch mit dem Schriftsteller Heinrich Peuckmann (Dortmund/Kamen) ging der Österreicher Haslinger auf das Engagement … Weiterlesen
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Wenn Bin Laden noch leben würde – Leon de Winters Roman „Geronimo“
Dieser Roman könnte Stoff für Verschwörungstheorien liefern: Demnach ist Osama bin Laden nicht am 2. Mai 2011 von Eliteeinheiten der CIA in seinem Unterschlupf im pakistanischen Abbottabad umgebracht worden, sondern bei dieser Geheimdienstoperation ist ein Doppelgänger gestorben.
In Leon de Winters Roman „Geronimo“ (Codename für die Ergreifung von Bin Laden) lebt der Chef der Terrororganisation Al Kaida weiter, allerdings an einem von Militärs streng abgeschirmten Ort. Die USA und ihre Verbündeten möchten doch noch mehr über den Mann selbst, islamistische Gruppierungen sowie ihre Hintermänner in Erfahrung bringen. Es geht auch um einen geheimnisvollen USB-Stick. Der wiederum soll Informationen enthalten, dass der (scheidende) Präsident Obama in Wirklichkeit Muslim ist und nicht dem Christentum angehört.
Mal abgesehen von der Frage, wie geschickt … Weiterlesen
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Ein Finanzjongleur auf der Flucht – Martin Mosebachs eleganter Roman „Mogador“
Er ist offensichtlich ganz tief in schmutzige Finanzgeschäfte verstrickt und wurde gerade von der Polizei verhört. Da entscheidet sich der Düsseldorfer Banker Patrick Elff von einem Moment auf den anderen zu einer durchaus filmreifen Flucht.
Der junge Mann, einer der Hauptfiguren in Martin Mosebachs neuem Roman „Mogador“, springt direkt nach seinem Termin auf dem Polizeipräsidium aus dem Fenster, macht sich auf dem Weg zum Flughafen und steigt in einen Flieger mit dem Ziel Marokko. In Mogador (portugiesischer Name der Hafenstadt Essaouira) hofft er, vor den Fahndern in Sicherheit zu sein.
Dass sich der Finanzjongleur ausgerechnet nach Marokko begibt, hat mit seinen weit verzweigten Kontakten zu tun, die angesichts solch heikler Situationen schon mal ganz hilfreich sein können. Die Ungewissheit soll … Weiterlesen
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Wie Borussia Dortmund bei der Integration helfen kann – Migranten aus aller Welt erzählen
Reshat Toshi stammt aus dem Kosovo, floh 1997 nach Deutschland und fand damals dank eines BVB-Fanclub-Vorsitzenden eine langersehnte Wohnung. Daraus entwickelte sich – wie könnte es anders sein – Begeisterung für die Borussia, die bis heute Bestand hat. Das ist eine von vielen Geschichten, die man in dem Buch „Schwarzgelbe Freunde überall auf der Welt“ nachlesen kann.
Zahlreiche Migranten und Flüchtlinge erzählen in dem 160 Seiten starken Band ihre Geschichte, in der der BVB oder einer seiner Fanclubs maßgeblich zur Integration beigetragen haben.
Das Buch erscheine passend zu einer Zeit, in der Migration und Integration beherrschende Themen seien, sagte BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball, als ihn Moderator Levent Aktoprak bei der der Präsentation im Borusseum nach dem Stellenwert des Buches fragte. … Weiterlesen
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Als Balzac im Zug saß – Heinrich Peuckmann auf den Spuren des ruhmreichen Romanciers
Er war ein Lebemann, ein Draufgänger und zugleich hat er der Nachwelt ein beeindruckendes literarisches Erbe hinterlassen. Die Rede ist von Honoré de Balzac.
Dem französischen Schriftsteller (1799-1850) hat Heinrich Peuckmann sein neues Buch gewidmet. Er greift dazu eine Episode aus der Biographie des bereits zu Lebzeiten populären Romantikers heraus und legt ein pointiertes Portrait des Literaten vor.
1847 begab sich Balzac auf eine lange Zugfahrt von Paris nach Wierzchowia in der heutigen Ukraine, um dort seine Geliebte, die reiche Großgrundbesitzerin Evelina Hanska, zu besuchen. Sie hatte schon Jahre vorher den Kontakt zu Balzac aufgenommen, doch seine Hoffnung, sie würde ihn nach dem Tod ihres Gatten heiraten, hatten sich (zunächst) nicht erfüllt. Umso mehr hoffte Balzac nun, dass der bevorstehende … Weiterlesen
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Roman von Michael Köhlmeier: „Das Mädchen mit dem Fingerhut“ kämpft ums Überleben
Es ist ein faszinierender und zugleich verstörender Roman, den der Österreicher Michael Köhlmeier geschrieben hat. Er erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens, von dem man annehmen kann, dass es sich um ein Flüchtlingskind handelt.
Doch es wäre viel zu kurz gegriffen, den recht schmalen Band (140 Seiten) nur als eine Sozialparabel zu verstehen. Anklänge daran sind sicherlich vorhanden, wenn „Das Mädchen mit dem Fingerhut“, vollkommen auf sich allein gestellt, irgendwo auf einem Marktplatz in Westeuropa auftaucht.
Der Onkel, der sich um sie gekümmert hat, scheint verschwunden zu sein oder die Kleine findet ihn nicht mehr. Woran es auch immer liegen mag, dass die beiden nicht mehr zusammenkommen, wird mehr und mehr zur Nebensache. Jedenfalls muss sich das Kind nun selbst … Weiterlesen
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Heinz Strunks Roman über Fritz Honka – die schreckliche „Normalität“ eines Serienmörders
Schon der Name Fritz Honka erzeugt Grusel, zumindest bei allen, die schon etwas älter sind und die 70er Jahre bewusst miterlebt haben. Über den Mann, der mindestens vier Frauen ermordete und die Leichen zerstückelte, hat der Autor Heinz Strunk ein aussagekräftiges Buch geschrieben.
Der mit etwas über 250 Seiten eher schmale Band nähert sich literarisch einer Person, die aus den untersten Gesellschaftsschichten stammte und im Laufe des Lebens immer mehr verrohte. Doch der Schriftsteller Strunk scheint eigentlich weniger erklären als vielmehr erzählen und die Geschichte eines Mannes nachzeichnen zu wollen, dessen Taten die Boulevardpresse auch in allen Einzelheiten ausbreitete.
Strunk geht indes weniger chronologisch vor, sondern arbeitet meist mit Versatzstücken, die sich am Ende aber zu einem Bild zusammenfügen lassen. … Weiterlesen
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Lesebuch erinnert an den Autor Willy Kramp
Bald jährt sich zum 30. Mal der Todestag des bekannten Schwerter Schriftstellers Willy Kramp (18.6.1909-19.8.1986). Ein Lesebuch, das der Autor Heinrich Peuckmann zusammengestellt hat, erinnert an den Mann, der für einige Jahre Leiter des Evangelischen Studienwerkes in Villigst war.
Während des Zweiten Weltkrieges kam Willy Kramp mit dem Widerstand gegen Hitler in Kontakt. Seine Erlebnisse hat Kramp in dem Werk „Brüder und Knechte“ verarbeitet, aus dem Peuckmann einige Abschnitte für das jetzt erschienene Lesebuch ausgewählt hat. In diesen Passagen schildert Kramp, wie er während der letzten Jahres des Zweiten Weltkrieges mit dem Offizier Roland von Hößlin ins Gespräch kommt und sich schon sehr schnell abzeichnet, dass sie beide Hitler nicht nur ablehnen, sondern auch alles daran setzen würden, ihn loszuwerden. … Weiterlesen
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„Der totale Rausch“: Erhellendes Buch über Drogenkonsum in der NS-Zeit
Es ist ganz offensichtlich ein blinder Flecken in der wissenschaftlichen Forschung über das NS-Regime, dem sich der Schriftsteller Norman Ohler in seinem Buch „Der totale Rausch“ zuwendet. Der Absolvent der Hamburger Journalistenschule ist bei Recherchen in diversen Archiven (u.a. Militärarchiv Freiburg, Bundesarchiv in Koblenz) auf bislang unbeachtete oder unbekannte Dokumente aus der Nazi-Zeit gestoßen, die Rückschlüsse auf enormen Drogenkonsum zulassen.
Rauschgifte waren nicht nur unter NS-Größen verbreitet, sondern auch beim Volk und den Soldaten. Sie alle kamen ganz legal an Mittel, die heute unter Bezeichnungen wie Crystal Meth existieren. Damals hieß der Stoff Pervitin. Die methamphetaminhaltigen Substanzen wirkten leistungssteigernd, hellten die Stimmung auf, verringerten das Schlafbedürfnis drastisch und förderten schließlich auch die Libido.
Wer nicht so sehr auf … Weiterlesen
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Flucht vor dem Drogenkartell – in die gar nicht so idyllische Provinz
Das seit Jahren vermisste Mädchen Gesa war für die meisten Bürger in dem beschaulichen Bad Iburg längst in Vergessenheit geraten, als Andreas Atlas plötzlich wieder in dem Städtchen mitten im Teutoburger Wald auftaucht. Er hatte sich einst kurz nach dem Verschwinden der damals 18-jährigen aus dem Staub gemacht. Als er nun in seine alte Heimat zurückkehrt, holt ihn die Vergangenheit wieder ein, aber nicht nur ihn, sondern auch Bekannte und Kollegen aus früheren Zeiten.
Andreas Atlas ist die Hauptfigur in Martin Calsows neuem Krimi, der von sehr unterschiedlichen Handlungssträngen lebt und recht eigenartige Persönlichkeiten aufzubieten hat. Das fängt schon bei Atlas selbst an. Er ist ein Mann des Bundeskriminalamtes, war als verdeckter Ermittler auf das mexikanische Drogenkartell angesetzt. Ihm gelingt … Weiterlesen
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Endloses Trauma nach der Loveparade – Heinrich Peuckmanns Roman „Leere Tage“
Über fünf Jahre sind inzwischen seit der Loveparade-Katastrophe (24. Juli 2010) vergangen, doch vergessen kann Sven dieses Unglück nicht. Seine Freundin Klara ist bei dem Massengedränge auf dem Weg zur Technoparty gestorben, sie war eines der 21 Todesopfer.
Sven bemüht sich, wieder zurück in ein halbwegs normales Leben zu finden, doch der Weg ist steinig und kurvenreich, wie es Heinrich Peuckmann in seinem Roman „Leere Tage“ erzählt.
Zu allem Überfluss gerät Sven auch noch in Hader mit seinem Arbeitskollegen Alex, den er in seine Wohnung aufgenommen hat. Dieser Alex verkehrt nicht gerade in den besten Kreisen und hat Schulden beim Boss einer Gang, der vor Gewalt nicht zurückschreckt. Als der Kumpel nun Schutz sucht, will sich Sven nicht verschließen, zumal … Weiterlesen
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Frühe Salinger-Stories erstmals auf Deutsch – ein schmales Buch von begrenztem Nutzen
Das Sujet seiner Kurzgeschichten in dem schmalen Band „Die jungen Leute“ scheint zunächst einmal wenig auffällig zu sein, handelt es sich doch um kleine Ereignisse und Begegnungen aus dem Alltag. Doch durch seine Erzählkunst gelingt es Jerome David Salinger, den Texten eine besondere Note zu geben.
Zum einen zeichnet sie ein gesellschaftskritischer Blick auf das Leben aus, zum anderen braucht der Autor keine langatmigen Passagen, um die einzelnen Charaktere zu beschreiben. Das erledigen sie selbst durch ihre Sätze, ihre Gesten und den Umgang miteinander. Ob es sich um einen Streit unter Geschwistern handelt oder um eine zufällige Partybekanntschaft, die Ereignisse weisen über sich hinaus und die Figuren lassen erkennen, wie fragwürdig für sie bestimmte Verhaltensformen und Gewohnheiten geworden sind. Das … Weiterlesen
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„Die Abräumer“: Realistischer Krimi um den Tod einer Bankräuberin in Dortmund
Man muss sich schon ein bisschen bemühen, um bei Thomas Schweres‘ neuem Krimi „Die Abräumer“ den Überblick zu behalten.
Schon gleich zu Beginn tauchen eine Menge Personen auf, von denen man meinen könnte, sie hätten eigentlich nichts miteinander zu tun. Ein recht zwielichtiger wirkender TV-Journalist, ein Taxiunternehmer, mitunter reichlich eigenwillige Mitarbeiter des Geldinstituts „Sparbank“ und Beschäftigte der Dortmunder Stadtverwaltung…
Nach wenigen Seiten gibt es das erste Opfer. Eine Frau namens Michaela Schmidt, die gerade zuvor besagte Bank überfallen und mehrere Tausend Euro mitgenommen hat, wird auf der Flucht erschossen.
Kommissar Schüppe, der auch schon in Schweres erstem Krimi „Die Abtaucher“ ermittelt hat, merkt schon bald, dass es sich um einen komplexen Fall handelt. Die Bankräuberin … Weiterlesen
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Im Zweifel für das Leben: Ian McEwans neuer Roman „Kindeswohl“
Für die Londoner Familienrichterin Fiona Maye gehören komplizierte juristische Fragen zum Alltag, doch der Fall des Adam Henry ist besonders bizarr. Sein Schicksal steht im Zentrum von Ian McEwans Roman „Kindeswohl“.
Der 17jährige Adam Henry ist an Leukämie erkrankt. Eine ihn rettende Bluttransfusion lehnen seine Eltern und auch er selbst aus religiösen Gründen kategorisch ab. Die Familie gehört zu den Zeugen Jehovas, die mit Verweis auf Worte der Bibel einen solchen medizinischen Eingriff untersagen. Die behandelnde Klinik kann und will sich mit der Verweigerungshaltung nicht zufrieden geben und stellt einen Eilantrag, die Blutübertragung durchführen zu dürfen. Aufgrund des gesundheitlichen Zustandes des jungen Patienten dulde die Entscheidung keinen Aufschub, betont das Hospital.
Auf den nun folgenden Seiten, 30 an der Zahl, … Weiterlesen
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Hintersinn und Abgründe des Lebens – gesammelte Kurzerzählungen von Franz Hohler
Gesucht: eine Stadt mit X. Die Lösung Xanten wäre wohl zu leicht. Da dem Autor aber kein weiterer Name für sein Städte-Alphabet einfallen will, erzählt er einfach eine ganz andere Geschichte, die jedoch in einem Zusammenhang mit dem genannten Anfangsbuchstaben steht. Willkommen bei Franz Hohler, dessen Erzählungen in kein Schema passen.
Skurril, schräg, hintersinnig, abgründig: Die Geschichten des Schweizer Schriftstellers leben von der ungewöhnlichen Perspektive auf den Alltag, das Zeitgeschehen, den Zeitgeist oder das Miteinander. Dabei greift der Schriftsteller gern die kleinen Begebenheiten am Rande heraus, um auf das Große und Ganze zu kommen. Oft überlässt Hohler es auch dem Leser selbst, sich ein Urteil über Geschehnisse und Entwicklungen zu bilden, wenn er beispielsweise beschreibt, dass die Suche nach einem … Weiterlesen
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Der Hochstapler, der die Nazis hasste – Jan Zweyers Roman „Eine brillante Masche“
Er besaß zweifelsohne ein hohes Maß an krimineller Energie, trat wechselweise unter sieben verschiedenen Namen auf, vor Gericht versuchte er aber dann den Biedermann oder gar den Helfer in der Not zu geben. Die Rede ist von Johann Bos, dem der Journalist und Schriftsteller Jan Zweyer sein neues Buch widmet.
Zweyer erzählt – nach wahren Begebenheiten – die Geschichte eines ausgebufften Betrügers, der in den Wirren der ersten Nachkriegsjahre „Eine brillante Masche“ (So der Titel des Buches) fand, um sich zu bereichern. Bos hatte es auf die engsten Angehörigen von Nazi-Funktionären abgesehen, die noch in Haft saßen. Der größte Wunsch der Familien bestand natürlich darin, ihre Männer oder Väter wieder frei zu bekommen. Da klammerte man sich an jeden Strohhalm … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Betrüger, Diebstahl, Hochstapler, Jan Zweyer, Johann Bos, KZ, Nachkriegszeit, Nazis
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