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„Nach all dem Streben das Sterben zu üben“ – Notizen aus der Inneren Coronei (2)

Notizbuch, noch voller HoffnungFoto: Gerd Herholz

Seit Wochen schrie mein schwarz eingebundenes Moleskine vergeblich nach Alltagsskizzen, heftigen Bildern oder Dialogfetzen. In solch ein Notizbüchlein sollen schon Hemingway, Picasso oder Bruce Chatwin notiert haben, was ihnen durch den Kopf schoss. Ich aber hatte mit keinem einzigen Bleistiftstummel  zumindest Stichworte hineingekritzelt. Schon gar nicht klassische Sätze à la Ernest H. wie etwa: You belong to me and all Gelsenkirchen belongs to me and I belong to this notebook and this pencil. O über all die leeren, unbeugsamen Seiten!

Verzweifelt wünschte sich mein ausgehungertes Notizbuch, es hätte noch etwas von Baum, von Buche vielleicht, und könnte seine Blätter abwerfen, bis es kahl daläge, von niemandem je genutzt und zu nichts mehr zu gebrauchen. … Weiterlesen

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Morgen-Notiz aus der Provinz

Nein, ich zweifel nicht daran,

dass heute Freitag ist.

Man sagt, es ist Freitag und wer reibt sich heute

nicht alles die Hände…

Manchmal werden sie auch gefaltet.

Oh, gesegneter Freitag !

Oh, heiliges Wochenende!

Ach, ändert sich denn wirklich etwas?

Wer ändert sich denn schon?

Immer wird verlangt, die anderen sollten sich ändern.

Von sich selbst nimmt man in dieser Sache lieber Abstand.

Da betreibt man gerne Denkmalpflege…

Mit den letzten Ruinen gehen sie hausieren…

und merken es nicht einmal…

Verschanzt hinter ihrem eigenen Gedankengut,

welches alles andere als gut ist.

Es sind Brocken und mit diesen Brocken –

brocken sie einem was ein,

wenn man sie lässt…

Manchmal sollte man besser Abstand halten,

sonst werfen sie einem einfach … Weiterlesen

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