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Francesco Tristanos Gebrauchsmusik – Klangmixturen mit Klavier

Francesco Tristano. Foto: Matthew Stansfield

Crossover? Das war gestern. Als Waldo de los Rios 1970 den „Song of Joy“ herausbrachte, die seichte Variante des Schlusssatzes von Beethovens 9., mit der „Ode an die Freude“. Oder als drei Jahre später das Electric Light Orchestra einen alten Chuck-Berry-Hit, „Roll over Beethoven“ coverte, mit den Anfangstakten der schicksalsträchtigen 5. Sinfonie als Intro. Oder etwa als der japanische Synthesizer-Guru Tomita die „Bilder einer Ausstellung“ Mussorgskys in ganz andere Sphären hob (1975).

Alles längst vergangen. Heute steht Francesco Tristano in den Startlöchern. Der junge luxemburgische Pianist (der seinen Nachnamen Schlimé abgelegt hat), der sich als ein Techno-Nerd sieht und Crossover ablehnt. Einer, der sich in Klangtüftelei und rhythmischem Minimalismus auslebt. Dem der Sound das wichtigste … Weiterlesen

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Wohin geht die musikalische Reise?

Vorneweg: Das Zweifeln hat mit dem Verzweifeln nicht mehr gemein als ein paar Buchstaben. Beim ersten kratzt man sich am Hinterkopf, beim zweiten schlägt man die Hände vor der Stirn zusammen. Wenn es jedoch um Phänomene geht wie zum Beispiel Populärmusik, da ergeben sich Schnittmengen, welche heute (also im beginnenden 3. Jahrtausend nach christlicher Zeitrechnung) durchaus hilfreich sein könnten, wenn nicht sollten – um dem Planeten Erde entscheidende Impulse zu „geben“.

Das Fallbeispiel „Easy Listening“ wurde innerhalb kurzer Zeit abgehandelt und als sarkastisches Füllsel zwischen einerseits den Genres PopRock und DiscoHouse, andererseits Schlager und Underground optimal zur Geltung gebracht. „Violently Happy“. Björk wusste, wovon sie sang.

Nun war es eine zeitlang gut so. Die Hardcore-Tekknos gingen zwar genauso ihre eigenen … Weiterlesen

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Im Vollrausch durch die Techno-Szene – Rainald Goetz‘ wildwüchsiger Frontbericht „Rave“

Von Bernd Berke

Worum geht s eigentlich im Kern bei den Raves, jenen Endlos-Parties zu gewitternder Techno-Musik? Hören wir den 44-jährigen Veteran Rainald Goetz, der sich offenbar immer noch tapfer auf der Szene rumtreibt: „Mädchen kennenlernen. Drogen nehmen. Musik hören.“ Kommt einem bekannt vor.

Goetz weiß natürlich genau, wovon er redet, denn: „Ich ging hin und tanzte mit. Das Gefühl war toll.“ Geht’s vielleicht präziser? Aber ja: Es war – so Goetz – „schon hart. Aber irgendwie eben auch geil“.

Ist das der zeitgemäße literarische Sound der späten 90er Jahre? Oder stammelt da einer, der ein nahezu religiöses Erweckungs-Erlebnis gehabt haben muß und dem nun versierte Plattenaufleger („DJs“) wie Sven Väth oder Westbam als göttliche Wesen erscheinen? Jedenfalls durfte sich … Weiterlesen

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