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Mensch, werde nebensächlich!

Gerade an den Rändern des Alltags, im Unscheinbaren, kann sich unvermittelt das Wesentliche zeigen. Diese Erfahrung lässt sich, Zeile für Zeile, vielleicht bei keinem anderen Autor so verdichtet erleben wie bei Wilhelm Genazino. Hinter jeder Wegbiegung kann bei ihm schier alles geschehen. Doch weit ausgreifende Weltentwürfe sind hier nicht zu haben. Warum denn auch?

Genazinos neuer Roman „Wenn wir Tiere wären“ erkundet abermals rätselvolle Vorfälle im undeutlichen Weichbild der Stadt und in den Untiefen der Beziehungen mit gewohnter Diskretion, ja sogar Scheu, hinter der sich freilich scharfe Präzision verbirgt. Mit sanftmütiger, fast schon phlegmatisch erschlaffender Ruhe wird hier auch das Ungeheuerliche gesagt.

Wieder einmal hatte ich mir vorgenommen, mit möglichst wenigen Notizen und Anstreichungen auszukommen, doch bei Genazino drängt es … Weiterlesen

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