Vom Spülwasser zum Nachdenken über den Umweltschutz

„Grünes“ Denken hat auch eine Geschichte – dazu hier eine kleine Erinnerung: Es ist schon gut 45 Jahre her, dass ich mir zum ersten Male ernsthaft um so etwas Gedanken machte, was man heute „Umweltschutz“ nennt. Und das hatte etwas mit Spülwasser zu tun.

Seife gab es sicher schon im Altertum. (Foto: BASF)

 

Wir besuchten damals das Abendgymnasium, und ein Klassenkamerad – heute ein Kardiologe – verdiente sich etwas Zusatzgeld als „Kindermädchen“ im Haushalt unserer jungen Mathe-Lehrerin.

Zu seinen Aufgaben gehörte auch der Haushalt, zum Beispiel das Abwaschen des Geschirrs. Dazu nahm er stets eine gehörige Portion Spülmittel, damit er auch genügend Schaum zu sehen bekam. Zu sehen bekam das aber auch einmal der Ehemann der Lehrerin, ein Doktor der Biologie, und der stellte meinen Freund sehr ernst zur Rede. Über die schädliche Wirkung der Tenside für die Lebensmittel auf den Tellern und das Abwasser im Klärwerk bekam er einen längeren Vortrag zu hören, und wir lachten uns zunächst schlapp über das scheinbar kauzige Wesen des Biologen.

Allerdings nicht sehr lange, denn mit etwas Nachdenken bekam der Einwurf des Doktors einen Sinn, und die Geschichte mit den Tensiden brannte sich als Symbol für Umweltverschmutzung in mein Gedächtnis ein. Später, während des Studiums in Münster, ging es politisch um „größere“ Dinge, zum Beispiel ein geplantes Atomkraftwerk in den Rieselfeldern oder um einen Großflughafen bei Drensteinfurt. Der Spülwasserschaum aber war im Hinterkopf immer dabei.

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Über Hans Hermann Pöpsel

Historiker und Germanist. Pensionierter Redakteur
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