Familienfreuden VIII: Druckerschwärze ahoi!

Wenn Fiona aufwacht – was derzeit noch zu einer verträglichen Uhrzeit geschieht -, gibt es für sie schon jetzt kleine Morgenrituale.

Schnalzübungen mit der Zunge lassen uns ahnen, welche irren Abenteuer sie nachts erlebt hat. Und die Spritze, die eigentlich keinen richtig lustigen Hintergrund hat (es sei denn, Bakterien für die Darmflora könnten singen), wird von ihr liebevoll in die Hände genommen wie sonst nur Hubbi, der rasselnde Hund.

Doch selbst Hubbi, Otto die Krake oder Chantal, der kuschelige Schnuffeltuchbär (ein Zoo seltsamer Vornamentiere) sind vergessen, wenn Fiona die Zeitung erblickt. Fiona weiß schon jetzt, dass dieses schwarz-weiße Druckwerk zum Frühstückstisch gehört, wie für sie die Muttermilch. Mit großen Augen betrachtet sie die bunten Fotos und greift nach ihnen, als könne sie die Menschen darauf anfassen. Und wenn ich ihr den ein oder anderen Artikel vorlese, kommentiert sie die Geschichten mit lauten „Aaahs“, „Buuuhs“ und „Pfffts“, als wüsste sie schon ganz genau, was ein guter Text ist.

Letztens, als ich in den Genuss meines Kaffees versunken war, hörte ich plötzlich ein wildes Rascheln und glucksende Laute: Fiona, den unbeobachteten Moment nutzend, hatte sich die Zeitung geschnappt und sich komplett eingewickelt in diese Worte, die die Welt beschreiben. Glücklicher konnte sie kaum aussehen. Auch wenn die anschließende Waschorgie auf wenig Begeisterung stieß – Druckerschwärze, ahoi!

Ach, Zeitung Du, ohne Dich geht es nicht beim Frühstück!

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1 Antwort zu Familienfreuden VIII: Druckerschwärze ahoi!

  1. Sigrid Rogowski sagt:

    Ich brauch auch meine Zeitung zum Fruehstueck.

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