Liebe Gemeinde!
Ihr habt noch keine Osterpredigt gehört? Hier ist sie:
Viele sind stolz, dass sie gar nicht(s) mehr ****ben. Dieses triumphale Gefühl geht oft einher mit „Sündenstolz“; ein Wort, das heute kaum noch jemand verwendet. Zuletzt habe ich es aus dem Mund des weltweisen Schriftstellers Feridun Zaimoglu gehört.
Jene, die noch an etwas ****ben, werden bestenfalls milde belächelt. Sie sind so überaus naiv. Sie haben kein Zeichen der Zeit erkannt. Manchmal wird der Un****be auch aggressiv. Verdammt unangenehm.
Tatsächlich ****bt in unseren Breiten fast niemand mehr felsenfest. Übermächtig scheinen die Gründe zur tausendfachen Skepsis. Verfall, wohin man schaut. Missratene Schöpfung. Wer aber ein weiter blickt, ist vielleicht gar nicht so heilfroh, vom ****ben abgefallen zu sein. Gewiss, wir haben als Notration unsere stets auf dem Sprung liegende Ratio. Imponierend. Ungeheuerlich. Doch wie weit reicht der Horizont? Und was wird am Ende des Weges sichtbar?
Und wenn es nur um die Kraft ginge, die man aus tief gegründeten Haltungen schöpfen kann. Dann lobte ich mir die Kraft eines ****bens, die die Kraft des Zweifels wohl übersteigt.
Jawoll.
Ach ja, ein Tagebuch aus den Zeiten hätte ich heute auch noch gern. Es käme einem bekannt vor – und doch wäre man leise befremdet.
„Meine Situation ist die des im Nebel Glaubenden. Ab und zu dringt ein Lichtstrahl durch diesen sinnverstellenden Nebel, damit das Herz von der ständig drohenden Gleichgültigkeit nicht überwältigt wird.“
(so schrieb ich einst als Zwanzigjähriger in mein zwei, drei Jahre lang von mir geführtes „Inneres Tagebuch“)
…hört aber nicht mit „Amen“ auf.
in der tat – ne richtige predigt …
…Danke! …in der Tat meine erste Osterpredigt heute.Ich habe sie sogar zweimal gelesen! 🙂