FAZ: Kopf-Gevögel?

FAZ-Sonntagszeitung: Sexueller MissbrauchDas gewichtige Blatt liegt vor einem,
ein paar Seiten umdrehen, anhalten, schauen.

„Von Tätern und Opfern“…29. Mai 2011 – FAZ – Sonntagszeitung

Die Protagonisten: Christoph Röhl & Tilman Jens.

Der Röhl hat einen Film gemacht & der Jens ein Buch geschrieben. Das klingt dann zunächst mal alltäglich, ja wäre da nicht die Odenwaldschule. Wer sich etwas mit der Gesellschaft befasst, bei dem klingelt es sofort. Aber warum ist dieser Artikel in der Rubrik – Politik – gelandet?

Eine Debatte, na ja, eher ein Streit zweier Kulturschaffender.

Man hat sich in den Haaren, zieht und zerrt.

Wer hat denn nun geschlampt? – der Röhl oder der Jens – oder beide? Auf jeden Fall haben sich beide Protagonisten an das Thema – Missbrauch – gewagt, der eine ( Tilman Jens ) befasst sich mit den Tätern, der andere ( Christoph Röhl ) – legt sein Augenmerk auf die Opfer.
Da ist die Reibung schon programmiert.

Wer hat was erwähnt, wer hat was weggelassen?
Fakten, Fakten, Fakten.
Was lebt sich da nach außen?

Ein Tanz auf dem Vulkan der Rechthaberei?

Es lebt die Projektion.

Zwei Autoren im Sumpf der Übertragung.

Da kann man  ins Schleudern geraten.

Wer verdrängt hier was? Wer unterschätzt die Tragweite?

Kaum zu glauben, dass sich zwei Kultur-Profis wie Amateure verhalten,
wenn es um ein solch gewichtiges Thema geht. Noch schlimmer wären Dilettantismus
und Erbsenzählerei. Geht es um Verstehen und Erhellung der Umstände, oder erleben
wir einen neuen medialen Schaukampf, der die Verkaufszahlen fördert?

Christoph Röhl schreibt also in der FAZ über Tilman Jens und dessen Buch „Freiwild“.

Die vermeintlichen Täter – noch schlimmer – die tatsächlichen Täter – in Verbindung mit Freiwild
zu bringen, da betritt Tilman Jens ganz dünnes Eis.

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Über Stefan Dernbach

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6 Antworten zu FAZ: Kopf-Gevögel?

  1. MockMock sagt:

    Schön entrücken in die Meta der Nichtigkeit, so lassen sich nichtssagende Webblogs füllen; Kulturschaffende der Unkultur… Keiner von euch Hirnis hat wahrscheinlich den Film von Christoph Röhl oder auch andere wie The Chosen gesehen, keiner das Nostalgiebuch von Tilman Jens gelesen noch wirklich das Thema über’s letzte Jahr verfolgt; deswegen muss es privat sein, nicht nah sein… selbst wenn’s ne Privatfehde wäre, grad dann gäb’s soviel mehr zu sagen… und dann antworten die Autoren des webblogs in selbstbeweihräuchernder Affirmation auf einen Mitautor und sind am Ende wahrscheinlich nicht mal in der Lage diesen Kommentar freizuschalten… Von den wirklichen Fragen und warum dies Thema so oder so gerade wegen unserer dünnen Zivilisationsschicht Streit verursachen muss, sind die Quasselstrippen nicht vorgedrungen.

  2. Stefan Dernbach sagt:

    @ Bernd Berke

    Willkommen im Grenzbereich

  3. Bernd Berke sagt:

    Irgend etwas sträubt sich in mir, diese beiden Kampfhähne zuvörderst als „Kulturschaffende“ anzusehen.

  4. Stefan Dernbach sagt:

    Ohne Kenntnis des Buches, ohne den Film gesehen zu haben,
    lege ich diesen FAZ-Artikel zugrunde, schaue mir Äußerungen an
    und bin der Ansicht, darauf müsste Tilman Jens antworten.

    Mit diesem Artikel hat eine weitere öffentliche Auseinandersetzung
    zweier Kulturschaffender sich ihren Weg gebahnt.
    Ob es eine Schneise wird, muss man abwarten.

    Ich würde Röhl nicht der Penetranz bezichtigen,
    aber er hat die Messlatte schon sehr hoch gelegt.

  5. Katrin Pinetzki sagt:

    Ich hab‘ das auch gelesen und mich gewundert… Das ist eine private Schlammschlacht, bei der sich Röhl in der FAS öffentlich von Jens‘ Angriffen reinwaschen (und profilieren) will, und nebenbei Werbung für seinen Film macht. Dass es Röhl nur und ausschließlich um die Opfer geht, und dass nur er sie wahrhaftig und wirklich verstehen kann (weil nur er ihnen zugehört hat), behauptet er in dem Beitrag so penetrant, dass man eben diese Behauptung schon wieder mit gutem Recht anzweifeln kann.

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