
Richard Rogler, 2016 beim Dortmunder Festival „Ruhrhochdeutsch“ im Spiegelzelt an der Westfalenhalle. (Foto: Bernd Berke)
Welch ein Verlust! Der Wahl-Kölner Richard Rogler ist mit gerade einmal 74 Jahren gestorben. Er war im üblichen Wortsinne weder Kabarettist noch gar Comedian, sondern einer, der die Kabarett-Kunst an den entlarvenden Schnittstellen zwischen Privatleben und Politik recht eigentlich neu justiert hat. Insofern ein Pionier seines Metiers.
Stationen seines Werdegangs (darunter auch Kindertheater) und die zahlreichen Preise lassen sich vielfach nachlesen. Ich möchte es bei einer flüchtigen und doch prägnanten Erinnerung belassen. Ich meine Roglers erzkomische Nummer rund um die damalige pakistanische Premierministerin Benazir Bhutto (in diesem Amt 1988-1990 und 1993-1996), eine ausgesprochen schöne Frau, was ja eigentlich nicht viel zur politischen Sache tut. Jedoch…
Richard Rogler stellte sich jedenfalls vor, wie die damalige Weltelite der Staatsmänner bei einem internationalen Treffen untereinander tuschelt, was wohl bei der Bhutto „geht“ und wie man an sie herankommt. Wunder über Wunder: Die Herrschaften waren auch nur Männer. Da „saß“ einfach jedes Wort und jeder verstohlene, hinterhältige Tonfall. Man wusste sogleich, dass hier ein Großer seiner Zunft zugange war. Seltsam oder auch nicht, dass ich mich ausgerechnet daran zuallererst bzw. zuallerletzt erinnere.
Für diesen und viele andere Auftritte einfach nur danke. Die ihn auf der Bühne oder medial erlebt haben, werden ihn nicht vergessen.