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Monatsarchive: März 2005
Im Dschungel der Begierden – Lukas Bärfuss‘ Stück „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ in Bochum
Von Bernd Berke
Bochum. Der Vorhang öffnet sich und man sitzt vor einem Dschungel. Über und über ist die Bühne bewachsen, so dass kaum ein Durchkommen ist. Ist dies der Dschungel der Begierden? Die Assoziation liegt nicht allzu fern, denn auf dem Spielplan stehen „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“.
Das zu Herzen gehende Stück des jungen Schweizers Lukas Bärfuss handelt von der geistig leicht behinderten Dora. Auf Wunsch der Mutter werden eines Tages ihre dämpfenden Medikamente abgesetzt. Und was kommt zum Vorschein? Ein sexuelles Monstrum, das fortan nur noch „ficken“ will.
Einiger Unsinn ist über das Stück verbreitet worden, etwa nach der Devise, dass Doras machtvoll erwachende Sexualität von den Erwachsenen im Namen einer höheren Ordnung unterdrückt werde. Ganz so, … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit Angelika Richter, Bochum, Die sexuellen Neurosen unserer Eltern, Fritz Schediwy, Lukas Bärfuss, Manfred Böll, Martin Höfermann, Tana Schanzara, Veronika Bayer
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Bärbeißiger Menschenfreund – zwischen Stadtstreicher und alttestamentarischer Figur: Harry Rowohlt wird 60
Von Bernd Berke
Seine Lesungen, zu denen oft viele hundert Leute kommen; hat er einmal „Schausaufen mit Betonung“ genannt. Zeugenaussagen schwanken allerdings: Manche behaupten, Harry Rowohlt vertilge bei abendlichen Auftritten mühelos eine Flasche Whisky oder mehr. Andere sagen, alles sei halb so wild. Und wir wollen hier keinerlei Tatsachenbehauptung aufstellen.
Denn wer immer über Harry Rowohlt schreibt, muss sich hüten oder notfalls ducken. Der Mann schlägt mitunter verbal ganz scheußlich zurück; wie jetzt auch seine in Buchform gesammelten Briefe (1966 bis Ende 2004) vielfach beweisen. Am Sonntag wird die wohl verwegenste Gestalt der deutschen Kulturszene 60 Jahre alt.
Kongeniale Übersetzung aus dem Englischen
Vor allem als Übersetzer aus dem Englischen hat der Mann ungeheure Verdienste. Das Spektrum seiner kongenialen Übertragungen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Literatur, Scherz, Satire, Ironie
Verschlagwortet mit 60 Jahre alt, Gernhardt, Harry Rowohlt, Kolumnen, Max Goldt, Pooh's Corner, Raddatz, Übersetzer
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Vexierspiele des Gefühls – Eric Rohmer wird 85 Jahre alt
Von Bernd Berke
Über Liebe ist eigentlich alles gesagt. Doch man weiß ja: Sie ist dennoch unerschöpflich. Man kann immer wieder darüber reden. Die Filme des Franzosen Eric Rohmer, der am nächsten Montag 85 Jahre alt wird, führen solch ein unaufhörliches Gespräch über Liebesdinge.
Manche mögen sein Werk dialoglastig oder gar eintönig finden. Aber dieser allzeit jung empfindende Regisseur inszeniert seine Spurensuchen in erotischen Alltagsgefilden so schwerelos, dass man die verstreichende Zeit überhaupt nicht bemerkt.
Rohmer hat die meisten seiner Filme in Zyklen gegliedert. Vornehmlich in den 70er Jahren entstanden die sechs „Moralischen Erzählungen“ (darunter so zarte Wunderdinge wie „Die Sammlerin“ oder „Claires Knie“). Es folgten die subtilen „Komödien und Sprichwörter“ („Pauline am Strand“, „Das grüne Leuchten“ u. a.).
Schließlich … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kino
Verschlagwortet mit 85 Jahre alt, Eric Rohmer, Nouvelle Vague
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Das Konzerthaus an die Spitze führen – Benedikt Stampa vom Dortmunder Rat zum neuen Intendanten gewählt
Von Bernd Berke
Dortmund. Es ist vollbracht: Gestern wurde Benedikt Stampa (39) im Dortmunder Stadtrat mit großer Mehrheit als neuer Konzerthaus-lntendant gewählt – und zwar im ersten Wahlgang.
Die FDP und einzelne CDU-Abgeordnete übten Stimmenthaltung. Doch SPD und Grüne stimmten einmütig für den Mann, der bislang die Hamburger Laeisz-Musikhalle geleitet hat.
Auftamen also in Dortmund. Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer freute sich, dass der neue Intendant in „extrem kurzer Zeit“ gefunden worden sei. Stampa sei der ideale Kandidat. Er könne das Konzerthaus in die „Champions League“ führen, wobei er aber finanzielles Augenmaß beweisen müsse.
Stampa selbst, just nach dem Ratsentscheid noch auf Stippvisite im Konzerthaus und dann eilends ins Rathaus zurückgekehrt, formuliert da noch etwas vorsichtiger. Das Haus gehöre mindestens an die … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Benedikt Stampa, Dortmund, Jörg Stüdemann, Konzerthaus, neuer Intendant
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Freiraum der Frömmigkeit: „Krone und Schleier“ – eine prachtvolle Doppelschau über mittelalterliche Frauenklöster
Von Bernd Berke
Essen/Bonn. Sind Nonnenklöster im Mittelalter Bastionen einer frühen „Frauenbefreiung“ gewesen? Diese verblüffende Frage lässt jetzt die prachtvolle Doppelschau „Krone und Schleier“ in Essen und Bonn aufkommen.
Der Titel nennt Symbole himmlischer Vermählung, denn Nonnen sahen sich als „Bräute Christi“. Ruhrlandmuseum (Essen) und Bundeskunsthalle (Bonn) haben ihre Kräfte vereint, um das Thema erstmals in solcher Fülle zu behandeln. Die Essener kümmern sich ums frühe Mittelalter (6.bis 12. Jhdt.), dieBonner um die Ära zwischen 1200 und 1500, also bis an die Schwelle der Reformation.
Insgesamt 600 Leihgaben aus aller Welt sind, brüderlich (oder, dem Thema gemäß: schwesterlich) zwischen beiden Museen aufgeteilt. Wer nur die Zeit für einen der beiden Orte aufbringt, hat auch schon eine Menge davon.
Kulturblüte und … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Frauen & Männer, Geschichte, Gesellschaft, Glaubensfragen, Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Bonn, Bundeskunsthalle, Essen, Klöster, Krone und Schleier, Mittelalter, Nonnen, Ordensfrauen, Ruhrlandmuseum, Stiftsdamen
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Zehn Städte wollen ins große Finale – Vorentscheid um die Europäische Kulturhauptstadt
Von Bernd Berke
Die Spannung wächst: Welche zwei bis vier Bewerber um die Europäische Kulturhauptstadt 2010 wird die Jury ins Finale lassen? Seit gestern tagt die Kultusministerkonferenz in Berlin, hier soll heute das Votum verkündet werden. Die WR hat nachgeschaut, wie die zehn Kandidaten ihre Vorzüge im Internet darstellen. Verschiedene Gewichtungen fallen auf.
Fast alle Kommunen führen nicht nur ihre kulturellen Schätze, sondern auch ihr wissenschaftliches oder wirtschaftliches Potenzial ins Feld. Sie hegen vielfach die Hoffnung auf Geldsegen und neue Arbeitsplätze, falls sie das Rennen gewinnen. Zuerst aber muss investiert werden. Wir bleiben neutral und gehen streng alphabetisch vor:
Braunschweig bezieht bewusst die Region mit ein, darunter Wolfsburg mit dem Kunstmuseum und VW als Sponsor. Die Stadt rühmt sich ihrer … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Gesellschaft, Kultur an sich, Region Ruhr, Stadt Land Fluss
Verschlagwortet mit Bewerber, Braunschweig, Bremen, Essen, Europäische Kulturhauptstadt, Görlitz, Halle, Jury, Karlsruhe, Kassel, Lübeck, Potsdam, Regensburg, Vorentscheid
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Günstige Umstände – Dortmunds neuer Konzerthaus-Intendant Benedikt Stampa
Wenn nicht alles täuscht, hat Dortmund seinen neuen Konzerthaus-Intendanten gefunden: Benedikt Stampa aus Hamburg ist ein Mann, der sich besonders mit Marketing-Strategien und der Pflege von Sponsoren auskennt. Das . kann dem gebeutelten Konzerthaus wohl nur zugute kommen. Allerdings: Es gibt in Westfalen leider kein so breites und spendables Bürgertum wie an der Elbe. Aber vielleicht kann Stampa auch jene Finanzhelfer „bekehren“, die schon abspringen wollten.
In Dortmund gilt der noch recht junge Kulturmanager als Wunschkandidat. Freilich verantwortet er in der Hamburger Laeisz-Musikhalle ein anders gelagertes Programm – mit vielen „eingekauften“ Gastspielen von der Klassik bis zu Peter Maffay. Er wird sich in Dortmund umstellen müssen, denn für Pop-Konzerte taugt Westfalens Philharmonie nur sehr bedingt.
Der „Neue“ für Dortmund hat … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert, Region Ruhr
Verschlagwortet mit Benedikt Stampa, Dortmund, Intendant, Konzerthaus, neuer Chef
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Der leuchtende Augenblick – Wuppertaler Museum präsentiert den deutschen Impressionisten Max Slevogt
Von Bernd Berke
Wuppertal. Jetzt ist das „Dreigestirn“ der deutschen Impressionisten komplett: Nach Ausstellungen über Max Liebermann und Lovis Corinth zeigt Wuppertals Von der Heydt-Museum nun Werke von Max Slevogt (1868-1932), der sonst stets etwas im Schatten der beiden anderen Größen steht.
Man konzentriert sich auf Slevogts „Berliner Jahre“ ab Ende 1901. Der gebürtige Landshuter Slevogt hatte sich in München zunächst an die realistische Sichtweise eines Wilhelm Leibl gehalten, dann aber Bilder wie „Danae“ (eine perspektivisch rigoros gestauchte Nackte) riskiert. In der eher konservativen Bayern-Metropole sah man durch diese respektlose Darstellung den antiken Mythos beschmutzt. Es gab also Ärger.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Zugleich war just in jenen Jahren Berlin das neue, aufstrebende Kunstzentrum. Slevogt, dem der Ruf … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Max Slevogt, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
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