Volltextsuche
Archiv aller Beiträge
-
Die 10 neuesten Beiträge
- Vom Mysterium des Dirigierens: Klaus Mäkelä stellt sich als Porträtkünstler in Essen vor
- Seelenfenster geöffnet: Tschaikowskys „Eugen Onegin“ in Krefeld-Mönchengladbach
- Ruin der menschlichen Beziehungen – Johan Simons inszeniert O`Neills „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ in Bochum
- Reizendes Kaleidoskop: Anna Vinnitskaya ist Porträtkünstlerin der Essener Philharmonie
- Franz Schubert als Fixstern: Das Alinde Quartett verbindet kristalline Transparenz mit unbändiger Spielfreude
- Pfuschi, Fritten, Drogen-Dackel – der Sound des Reviers
- Wenn Monteverdi auf persische Mystik trifft: Musikschule Bochum feiert die kulturelle Vielfalt
- Die Welt als Todesacker – „Mein drittes Leben“
- „Die Geschichten in uns“ – Leben und Schreiben des Benedict Wells
- Der doppelte Herbert: Fritsch und Grönemeyer mit dem schrillen Spaß „Pferd frisst Hut“ bei der Ruhrtriennale
Meistgelesen (ab 1.10.23)
- Wie sich die chinesische Lyrik nach und nach von Fesseln befreite und…
- Als Prügel für Kinder zum Alltag gehörten
- Viele, liebe, beste, schöne, freundliche, herzliche Grüße: Die etwas…
- Entdecker in den Gefilden der Rockmusik: Alan Bangs wird 70 Jahre alt
- Konjunktur mit Fußballbildchen: Das Wunder in Tüten aus Dortmund und…
- Wie sich Pflegedienste nennen
- Woran Goethe glaubte
- „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ – ein opulenter…
- Zum Schluß bleibt noch die Altersmilde – Robert Gernhardts „Lichte…
- TV-Nostalgie (6): Erik Ode als „Der Kommissar“ – Mal…
- Bürgerinitiative peilt ehrgeiziges Ziel an: Altes Dortmunder Rathaus…
- Was ist denn wohl ein Aminaschlupferle? – Neues Buch über „Wörter, die…
- Sprachphilosophie aus der Bauernstube – Brian Friels Stück…
- Gemischte Gefühle beim Abschied von sämtlichen Dingen: „Später…
- „Familie Hauser“ als (un)heimlicher Internet-Hit: Viele Millionen…
- „Tegtmeier“ lebt nicht mehr – Ruhrgebiets-Komiker Jürgen von…
- Wo selbst Prominentengräber unscheinbar sind – ein Gang über den…
- Entlustet und mohrifiziert – Wortverhunzung und Schlimmeres im…
- Der Flaneur braucht kein Ziel
- Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des…
- Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab
- Die Unternehmer-Familie Quandt und ihr Bezug zum Ruhrgebiet
- TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen“ – das Sonntagsritual
- Ein Grundklang für Generationen: Bochums Jugendsinfonieorchester feiert…
- Heino wird 80 – Sind denn alle Geschmäcker nivelliert?
- TV-Nostalgie (28): „Der goldene Schuß“ mit Lou van Burg – „Kimme,…
- Früher war einfach mehr Kneipe!
- Dortmund damals: Beim Betrachten alter Bilder aus der Heimatstadt
- Iserlohn: Ein Hauch der weiten Welt im Goethe-Institut – abseits der Metropolen
- Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger – ein lehrreicher Rundgang…
- Einkaufen früher und heute
- Vom Mikro zur Motorsäge – die zweite Karriere von Pia Lund („Phillip Boa…
- Dem Ruhrpott seine Sprache
- WDR 4: Radio für Senioren – aber ganz anders als früher
- Die Kunst des Schmerzes: Marina Abramović in Bonn
- Beklemmend schön: „Der Hamiltonkomplex“ mit dreizehn…
- Kindheit im Ruhrgebiet – Erinnerung an versunkene Zeiten
- Vergehende Zeit, hier im Revier: Zum Beispiel die Dortmunder Steinhammerstraße
- Das Ruhrgebiet – von allen Seiten betrachtet: 100 Jahre…
- Frauen, die beim Wohnen warten
- Nashorn oder Fuchs: Städtische Symboltiere auf der Straße
- Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel,…
- Die „Essais“ des Michel de Montaigne und ihr deutscher Übersetzer –…
- Trotz allem optimistisch bleiben – die fabelhaft farbigen Welten…
- Hohe Belastung mit Umweltgift PCB: Uni Bochum reißt zwei Großgebäude ab
- Der Struwwelpeter, der Suppenkasper und ihre Wirkung auf die Kunst –…
- Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis…
- Von Unna aus ein wenig die Welt verändern – Nachruf auf den vielseitigen…
- Bedeutsam wie eh und je: George Orwells „Farm der Tiere“ gleich in…
- Geflüchtete Kinder in der Schule: Essener Gymnasium am Stoppenberg gibt…
- Das Leben ohne Verdünnung: Otto Dix in Düsseldorf
- Mit vokalem Volldampf durch Georgien: Der Trinity Cathedral Choir aus…
- 90 Jahre „Kampfbahn Rote Erde“: Wenn Gerd Kolbe erzählt, wird die…
- Die Geburt des Kinos in Europa: Vor 125 Jahren markierte das Patent der…
- „Mächtiger Körper, Wahnsinn im Glas“: Das Vokabular der Weinverkostung
- Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
- Von Nöttelefönes, Klötenköhm und Halfjehang – ein Herkunftswörtbuch zur…
- Im 100. „Schreibheft“: Vergessene, verkannte, verschollene…
- TV-Nostalgie (22): „Ein Herz und eine Seele“ – als…
- Es könnte ruhig ein wenig mehr sein – Museum Folkwang zeigt Werke Lyonel…
- Alles so schön bunt hier – „Das Spiel ist aus“ nach Jean-Paul…
- Goethe-Institut – auf Wellenlänge der neuen Außenministerin
- „Wie eine Straßenköter-Mischung“ – Jugendstil und Artverwandtes im…
- Kreativer Kosmos, künstlerischer Klamauk – Martin Kippenberger in der…
- Erich Fried: Schriftsteller, Philanthrop, Vor-Denker und…
- Kunst-Stoff für Christo – Fabrik in Emsdetten fertigt das Gewebe für die…
- Lachen gegen die absurden Regeln der Welt: Vor 50 Jahren starb Stan Laurel
- Schrecken und Schönheit der Natur – Münster zeigt grandiose…
- Das Revier im Paket: Adolf Winkelmanns Ruhrgebiets-Filme im Kino und auf DVD
- Grausame Komödie des gescheiterten Widerstands – Joshua Sobols…
- „Geh nicht durchs Gewischte!“ – Torsten Sträters „Heimspiel“…
- Größter Holzhandel weit und breit: Grabstätte führt auf die Spuren einer…
- Personenkult um einen deutschen Star: „I want absolute beauty“ wird…
- Beyenburg mit seinem Stausee – ein bergisches Idyll am Rande von Wuppertal
- „Spätlese“ zum 90. von Loriot: Eine Fülle bisher unbekannter…
- „Schwarze Kohle, rotes Licht“ – Schwere Jungs erinnern sich an ihr…
- Auf dem Berg der Wahrheit – Ein Spaziergang auf den Spuren von…
- Zum Tod von Ulrich Wildgruber: Ein Berserker, der uns sprachlos machte
- Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen
- Hach! Hihi! Huch! – Mal wieder ein Buch zur putzigen Dingwelt der…
- Queen für ein ganzes Zeitalter: Vor 200 Jahren wurde die britische…
- DO wie Dortmund – auf der Suche nach einem griffigen Werbeslogan für die Stadt
- TV-Nostalgie (17): „Wünsch Dir was“ – als Dietmar Schönherr für…
- Der erste Opernstar der Schellack-Zeit: Vor 100 Jahren starb der…
- Mathematiker kontra Verbrecher – Antti Tuomainens Comedy-Thriller „Der…
- Der BVB verteilt alljährlich über 155.000 Plastikkarten – muss das denn sein?
- TV-Nostalgie (35): Konversation mit Kitzel – „Je später der…
- TV-Nostalgie (9): „Bonanza“ – eine Western-Serie für…
- TV-Nostalgie (32): Bernhard Grzimeks „Ein Platz für Tiere“…
- Bumsfideler Bergmann anno 1971: „Laß jucken Kumpel“ – der etwas…
- Schloss Cappenberg: Nach langer Schließung kehrt bald wieder Leben ein
- TV-Nostalgie (11): Loriot – Humor mit Stil
- Verzicht auf die Katastrophe: „Schwanensee“ am Essener Aalto-Theater
- Natur und Kunst, Schönheit und Grauen: Vor 150 Jahren starb der…
- Hömma, Dingenskirchen, ey! Und schon wieder liegt ein Asterix-Band auf…
- TV-Nostalgie (15): Robert Lembkes „Was bin ich?“ – die…
- Das Ruhrgebiet war gegen Nazis nicht immun: Schon 1932 füllte Hitler die…
- Lars Vilks „Nimis“: Kunstwerk aus Treibholz reizt seit Jahrzehnten…
- Perfekt, freudlos – das Folkwang-Museum zeigt italienische Malerei…
- Der Veranstaltungsort als Ausstellungsstück: Bonner Bundeskunsthalle…
- „Ich gebe viel, ich bekomme etwas zurück“: Jessica Muirhead singt die…
- Schauspielkunst ausgebremst: „Miranda Julys Der erste fiese Typ“…
- Das Erbe von „Tegtmeier“ wirkt weiter – Jürgen von Manger wurde…
- Wo man „Draufhauen“ studieren kann – Schlagzeuger Gereon…
- Stadt, Land, Fluss: Andreas Gursky in Düsseldorf
- Als Frauen aus der Rolle fielen – ein Abend mit Super-8-Filmen der 60er…
- Ruhrgebiets-Flamenco: Rafael Cortés brilliert in der Lichtburg Essen
- Dualismus und Erlösung: Vera Nemirovas „Tannhäuser“-Inszenierung in Frankfurt
- Der doppelte Herbert: Fritsch und Grönemeyer mit dem schrillen Spaß…
- Kriegsende an der Ruhr: Bei Hattingen gab es „Friendly Fire“
- Erfinder des Saxophons: Vor 200 Jahren wurde Adolphe Sax geboren
- Grenzgänge an der Küste – die melancholischen Meeresbilder des Hermann Buß
- Unbewusstes aus der Dunkelkammer – Bilder des deutschen…
- Wer hat die Nase vorn? „Parsifal“ in Düsseldorf und Hannover
- Schonungsloser Blick auf Missstände seiner Zeit: Vor 150 Jahren starb…
- TV-Nostalgie (13): „Stahlnetz“ – der…
- E.T.A. Hoffmann, Robert Wilson und die Schwarze Pädagogik: „Der…
- Weltstädte, Technik und Jazz als Triebkräfte – die energetische Bildwelt…
- „Mammuts mag jeder!“ – Hammer Ausstellung versetzt uns in die…
- „Arbeits- und Klassenverhältnisse im Comic“ – ein virtuelles…
- Aus dem Leben gerissen: Klavier-Festival-Intendant Franz Xaver Ohnesorg ist tot
- Jenseits der Mythen – Interview mit dem Callas-Biographen Arnold Jacobshagen
- Auftakt zum Klavier-Festival Ruhr in Bochum: 25 Jahre Individualität und…
- Songs für die Ewigkeit: Zum Tod des großen Dichters und Sängers Leonard Cohen
- Werke von großer Aussagekraft – eine nachdrückliche Erinnerung an…
- Fünf gute Feen und ein Pferd: Ballettchef Van Cauwenbergh zeigt im…
- Ein Versuch über Nicolas Borns Gedicht „ES IST SONNTAG“ – Wenn plötzlich…
- Das Wunder von Dortmund
- Farewell, Barney: Zum Tod des Dortmunder Journalisten Werner Strasdat
- Zwischen Leid und Auferstehung – Zum 80. Geburtstag des Malers…
- Von „Alka Seltzer“ bis „Schapusiak“ – Spitznamen, mit denen…
- „Vergnügen und Verlust“ – Ruhrfestspiele präsentieren Programm 2024
- „Phoenixsee“: WDR-Serie über zwei Familien im Strudel des…
- Endlich hat es geklappt: Lars Eidinger spielt „Peer Gynt“ im…
- Schneller Fuchs, träger Hund, Bayern und Sylt oder: Das ganze Alphabet…
- Seele der ganzen Region – Fotoschau über Fußball im Ruhrgebiet…
- Kehrseiten des Expressionismus – eine nachdrückliche Befragung in Dortmund
- Zumutung und Faszination – Frank Castorf inszeniert „Die…
- Schlapphüte und andere Trends: BVB-Spielerfrau Jana Kirch als neue…
- Auto des Wirtschaftswunders: Vor 60 Jahren feierte Volkswagen die erste Million
- TV-Nostalgie (27): „Auf der Flucht“ – Als Dr. Richard…
- Künstler auf der Suche – Hagener Museum zeigt frühe Bilder von…
- Olympische Spielstraße, München, 1972 – Erinnerungen an ein fröhliches…
- „Zupacken Ehrensache“: Wie die Ruhris mit einem…
- Gsellas Schmähgedichte: Jede Stadt ist fürchterlich
- Dieses ausweglose Leben – „Beyond Caring“: Schaubühne zeigt krasse…
- Bye-bye, Sabine – ein Nachruf auf die Dortmunder Krimiautorin Sabine Deitmer
- Onkel Dagoberts Traum: Deutschlands größter Geldspeicher steht…
- Ein kleines Weltwunder aus Westfalen: der in den Baum eingewachsene Roller
- Unsterbliche Stimme des Jazz: Vor 100 Jahren wurde Ella Fitzgerald geboren
Monatsarchive: Oktober 2007
Wilhelm Busch: Lustvolle Zerstörung der Idylle
Gleich hinterm Eingang blickt der Besucher in einen Zerrspiegel. So sieht man sich nicht gern. Doch im Schloss Oberhausen geht’s ja auch um einen Verzerrer der sichtbaren Wirklichkeit: Wilhelm Busch, Urahn vieler späterer Comic- und Cartoon-Künstler. Der Schöpfer von „Max und Moritz”, „Hans Huckebein” und zahlloser weiterer Bildergeschichten hat klassisches Rüstzeug an Kunstakademien erworben. Wenn er will, kann er etwa im Stile der alten Holländer malen. Doch schon beim anfänglichen Maschinenbau-Studium karikiert er seine Dozenten. Schalkhafte Blätter aus Kollegheften zeugen davon.
Die Ausstellung „Herzenspein und Nasenschmerz” stellt Wilhelm Buschs Werke in Zusammenhänge mit Vorläufern und Nachfahren. Karikierende Tendenzen gab es z. B. schon bei Francisco Goya (Verzerrung durch Schmerz), beim Franzosen Grandville oder beim Engländer William Hogarth, der mit Vorliebe … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Comics & Cartoons, Kunst & Museen, Scherz, Satire, Ironie
Verschlagwortet mit Oberhausen, Wilhelm Busch
Kommentare deaktiviert für Wilhelm Busch: Lustvolle Zerstörung der Idylle
Ibsens „Gespenster“ in Bochum: Bodenlose Angst vor der Wahrheit
Bochum. Die Bühne ist gnadenlos grell ausgeleuchtet, das spärliche Mobiliar schimmert in edlen Weiß-Tönen. In dieser geheimnislosen Helligkeit soll sich etwas verborgen halten? Aber ja! Gespielt wird Henrik Ibsens „Gespenster“-Drama.
Das 1881 verfasste Stück trägt historische Schleifspuren. Damals galt es als Menetekel der bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Lebenslügen.
Der vor Jahren verstorbene Familienvorstand Alving war ein Wüstling und trieb’s mit dem Dienstmädchen. Dem Verhältnis entspross Regine, die gegen Schweigegeld dem Tischler Engstrand als Tochter untergeschoben wurde. Alvings legitimer Sohn Osvald büßt derweil genetisch für die Sünden (bzw. die fatal eingezwängte Lebenslust) des Vaters, er leidet unter syphilitischer Paralyse.
Und wie hat Frau Helene Alving über die Jahre an der Familienschande gelitten! Nun kommt gespenstisch alles ans Licht, angetrieben vom ebenso … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Theater
Verschlagwortet mit Bochum, Gespenster, Ibsen, Lisa Nielebock
Kommentare deaktiviert für Ibsens „Gespenster“ in Bochum: Bodenlose Angst vor der Wahrheit
Aus der Krise ins gleißende Licht – Wuppertaler Museum vergleicht Auguste Renoir mit Vorbildern und Zeitgenossen
Von Bernd Berke
Wuppertal. Auguste Renoir? Kennt man doch. Hatte man mal als liebliches Kalenderblatt an der Wand. Duftige Farben, ätherisch zarte Frauen. Auch Wuppertals Museumsdirektor Gerhard Finckh hat sich ganz früher mal Renoir-Reproduktionen hingehängt. Eins dieser Motive kann er jetzt im Original zeigen – und etliches mehr.
Über 50 Bilder des berühmten Franzosen präsentiert das Von der Heydt-Museum. Hinzu kommen rund 50 weitere Werke von Anregern, Freunden und Zeitgenossen des Impressionisten. Fürwahr ein großer Auftritt und viel flutendes, flirrendes Licht!
Doch Finckh behauptet: Eigentlich kennen wir Renoir gar nicht richtig – oder jedenfalls nur einen kleinen, zumeist vor 1881 entstandenen Teil seines Werks. Bis dahin hat Renoir bereits grandiose Bilder geschaffen, doch der große Erfolg bleibt aus. Die führenden … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen
Verschlagwortet mit Auguste Renoir, Bazille, Gerhard Finckh, Landschaft des Impressionismus, Manet, Monet, Pissarro, Wuppertal
Kommentare deaktiviert für Aus der Krise ins gleißende Licht – Wuppertaler Museum vergleicht Auguste Renoir mit Vorbildern und Zeitgenossen
Blinky Palermo: Rebellion mit Wasserwaage
Düsseldorf. Mit Blinky Palermo verhält es sich so: Manche seiner Arbeiten hat dieser Künstler aus Unzufriedenheit selbst vernichtet. Von vielen anderen hat sich später die Spur gleichsam im Nichts verloren.
Das erhaltene Gesamtwerk des 1977 mit nur 33 Jahren auf den Malediven gestorbenen Künstlers ist überschaubar. Nur rund 200 größere Bilder und Objekte sowie etwa 600 Zeichnungen nennt der Œuvre-Katalog. Wohl gerade deshalb gilt Palermo als Mythos. Knappes Werk und früher Tod – das sind nach den Marktgesetzen zwei Bedingungen, die solch einen Status begünstigen können.
Jetzt zeigt die Düsseldorfer Kunsthalle einen Überblick zum schmalen Schaffen – den allerersten in jener Stadt, in der Palermo einst Meisterschüler des noch ungleich berühmteren Joseph Beuys gewesen ist. Damals bekam der Mann, der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Lebenswege
Verschlagwortet mit Beuys, Blinky Palermo, Düsseldorf
Kommentare deaktiviert für Blinky Palermo: Rebellion mit Wasserwaage
Günter Grass wird 80: Lebenslustiger Pessimist
Es gab Zeiten, da war sein Ruhm kaum noch zu steigern. Als Günter Grass im 1999 den Literaturnobelpreis bekam, war er auf dem Gipfel der weltweiten Reputation angelangt.
Doch die moralische Instanz, die er über Jahrzehnte gewesen ist, hat Risse bekommen. Sein allzu spätes Eingeständnis, mit 17 Jahren Mitglied der Waffen-SS gewesen zu sein, hat die Nation im Sommer 2006 wochenlang bewegt. Vor allem konservative Geister, die der linksliberale Grass zuvor vielfach mit polemischen Äußerungen verärgert hatte, witterten nun ihre Chance auf Revanche. Sie warfen ihm anmaßende Selbstgerechtigkeit vor. Aber waren sie selbst frei davon?
Das Lebenswerk des Mannes, der am 16. Oktober 80 Jahre alt wird, hat jedoch Bestand. Und sein Publikum hat treu zu ihm gehalten. Zudem wird … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Lebenswege, Literatur
Verschlagwortet mit Blechtrommel, Günter Grass, Lübeck
Kommentare deaktiviert für Günter Grass wird 80: Lebenslustiger Pessimist
„Geliebte Jane“: Der Wille zur Romanze
Wie wird eine kluge Frau um das Jahr 1795 zur Schriftstellerin? Wie war das beispielsweise bei Jane Austen, die Klassiker wie „Stolz und Vorurteil” verfasst hat? Solche Fragen will der Film „Geliebte Jane” nicht nur stellen, sondern für alle Zeit beantworten.
Die Britin Jane Austen (1775-1817) galt den Biographen lange Zeit als „ältliche Jungfer”. 2003 erschien dann ein Buch von John Spence, der herausgefunden haben wollte, dass es doch eine leidenschaftliche Affäre gab, die Jane für ihr restliches (allzu kurzes) Leben geprägt hat. Ohne diese Episode, so die These, wäre sie eine ganz andere oder womöglich gar keine Autorin geworden.
Diesen Befund nimmt sich Julian Jarrolds Film so sehr zu Herzen, dass er ihr Schaffen fast nur aus diesem amourösen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Kino, Liebesleben, Literatur
Verschlagwortet mit Anne Hathaway, Jane Austen, John Spence, Julian Jarrold
Kommentare deaktiviert für „Geliebte Jane“: Der Wille zur Romanze
Künstler ahnen die Katastrophe
Für die Ausstellung „1937 – Perfektion und Zerstörung” ist die Bielefelder Kunsthalle bis an die Grenzen des finanziell Machbaren gegangen. Wenn nicht mindestens 100 000 zahlende Besucher kommen, dürften (trotz erheblicher Sponsoren- und Stiftungsmittel) die künftigen Spielräume sehr eng werden.
Rund 420 Werke aus weit über 100 Museen der Welt bietet man auf, um das Umbruchsjahr 1937 im Spannungsfeld zwischen Ästhetik und Politik zu erkunden.
Es war das Jahr, in dem die NS-Machthaber die infame Ausstellung „Entartete Kunst” zeigten, mit der sie die gesamte Avantgarde diffamieren wollten. Am 19. Juli 1937 begann die schändliche Schau mit beschlagnahmten Bildern in München. Dort und an weiteren Stationen zog sie bis 1941 rund 2 Millionen (!) Besucher an. Sicherlich waren viele Verblendete darunter. … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Kultur an sich, Kunst & Museen, Politik und so
Verschlagwortet mit "Entartete Kunst", 1937, Arno Breker, Guernica, NS-Zeit
Kommentare deaktiviert für Künstler ahnen die Katastrophe
Genazinos „Courasche“-Stück: Sex zwischen Ödnis und Angst
Vor Jahresfrist war’s ein Skandal zum Blätterrauschen: Da weigerte sich die Schauspielerin Veronica Ferres, bei der RuhrTriennale die Titelrolle im neuen „Courasche”-Stück des Büchner-Preisträgers Wilhelm Genazino zu spielen. Der bis jetzt wie ein Geheimnis gehütete Text war ihr seinerzeit zu „pornographisch”. Nun weiß man: Dieser Vorwurf zielt ins Leere.
„Courasche oder Gott lass nach” kam jetzt endlich als Triennale-„Kreation” (Regie: Stephanie Mohr) in Duisburg heraus. Mit literaturgeschichtlichen Seitenblicken auf Grimmelshausen und Brecht (siehe Info-Kasten) werden sexuelle Machtverhältnisse quer durch die Zeiten erkundet. Egal ob in Krieg oder Scheinfrieden: Männer wollen allzeit „rammeln” – und Frauen lauern auf dürre Vorteile inmitten des sexuellen Elends. Betrüblicher Befund. Zwar hin und wieder drastisch formuliert, doch gar nicht pornographisch.
Drei Darstellerinnen verkörpern die „Courasche”-Varianten … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Theater
Verschlagwortet mit Brecht, Courasche, Grimmelshausen, RuhrTriennale, Wilhelm Genazino
Kommentare deaktiviert für Genazinos „Courasche“-Stück: Sex zwischen Ödnis und Angst