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Ja, das Schreiben und das Lesen…

Seit Jahrzehnten, seit Jahrhunderten – ach, eigentlich immer schon, seit es Schriftzeichen gibt – wird um den Bestand der Lese- und Schreibkultur gebangt. Zugegeben: Man bangt ja auch gerne mit.

Aber: Es ist auch schon eine Binsenweisheit, dass – allen Bilderfluten zum Trotz – das Internet eine neue Verschriftlichtung mit sich bringt. Früher war die Schwelle zum Schreiben und vor allem zum freimütigen Herzeigen des Geschriebenen bedeutend höher. Doch nun darf jede(r) ‚ran, auch wenn sämtliche Balken der Rechtschreibung und Sinngebung sich biegen. Manche feiern das als Zeichen der Demokratisierung und wollen alles, alles gelten lassen. Jeder Mumpitz speichert und versendet sich, ob gesimst, im Netzwerk, im Chat oder sonstwo. Herrje!

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Und die Lesekultur, wenn wir denn großzügig von „Kultur“ … Weiterlesen

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Schulalltag (1): Verlies – kommt das von verlassen?

Eine beliebige Grundschule, eine beliebige Klasse, ein beliebiger Text, den der angestrengte Pädagoge seinen Schützlingen näher zu bringen versucht. Die Sprache ist Deutsch, sie handelt von Burgen und Schlössern, ihren geheimen Winkeln oder auch den prachtvollen Ausstattungen. Die Kinder mögen bitte Adjektive benennen, die zu den jeweiligen Begriffen passen. „Gemälde“ zum Beispiel … verständnisloses Schweigen. Herr Lehrer versucht es abermals … „Ihr wisst das doch … Bilder.“

Ja, das kennen sie, aber ein angemessenes Adjektiv fällt ihnen nicht ein. Noch ein Versuch: „Kellerverlies“. Aus den wachen Kinderaugen werden verbissen nachdenkliche, die allerdings dem Herrn Lehrer unverkennbar die Unkenntnis darüber, was dieses Wort bedeuten könnte, anzeigen. Der hilft: „Na, Keller, den kennt ihr doch, und Verlies, das ist so eine Art … Weiterlesen

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„Die Welt ist doch eine Scheibe“ – Oder werden die Bücher bald aus der Steckdose kommen?

Von Bernd Berke

Frankfurt. „Die Welt ist doch eine Scheibe“. Dieser Spruch führt nicht zurück ins Mittelalter, als die Kugelgestalt der Erde noch unbekannt war. Er soll in eine goldene Medienzukunft weisen. Denn mit dem Reklame-Satz ist die Datenscheibe CD-Rom gemeint, die mehr denn je die Diskussion auf der Buchmesse beherrscht.

Es scheint, als sei die Messe-Premiere der elektronischen Lesemedien im letzten Jahr nur Vorgeplänkel gewesen, als dämmere den Verlagen erst jetzt die Tragweite der neuen Technik. Und schon preschen Leute vor, die behaupten, die CD-Rom sei nur ein Behelf. In einigen Jahren werde das „Buch“ direkt aus der Steckdose kommen – aus prall gefüllten Wissens-Banken via „Daten-Highway“.

Was ist auf den Silberlingen wirklich drauf?

Zukunftsmusik. Wer jetzt schon ein … Weiterlesen

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