Volltextsuche
Archiv aller Beiträge
-
Die 10 neuesten Beiträge
- Ausflug nach Holland: Opern-Akademie zeigt Haydns Rarität „Die belohnte Treue“
- „Egal wohin, Baby“ – 70 Mikroromane von Christoph Ransmayr
- Wahn und Wirklichkeit: „Englischer“ Opern-Doppelabend in Duisburg
- Ohrwürmer im Tongebirge: Bochums Jugendsinfonieorchester spielt ein Benefizkonzert für sich selbst
- Bildhauer Tony Cragg stattet erstmals eine Oper aus: „Castor et Pollux“ von Jean-Philippe Rameau am Staatstheater Meiningen
- Zum Tod von Marianne Faithfull – Rückblick auf ein Konzert von 1999
- Fragile Schönheit der Erde, aus dem Weltraum betrachtet – Samantha Harveys Roman „Umlaufbahnen“
- Sechs Stunden sind nicht genug – In Bochum inszeniert Johan Simons Elena Ferrantes Roman „Meine geniale Freundin“
- Alles auf die Goldwaage: Peter Handkes Halbschlafprosa „Schnee von gestern, Schnee von morgen“
- „Panik wäre angebrachter“ – Essays und Reden von Daniel Kehlmann
Meistgelesen (ab 1.10.23)
- Als Prügel für Kinder zum Alltag gehörten
- Aufklärung, das unvollendete Projekt – opulente Ausstellung in Berlin
- Wie sich die chinesische Lyrik nach und nach von Fesseln befreite und…
- Viele, liebe, beste, schöne, freundliche, herzliche Grüße: Die etwas…
- Entdecker in den Gefilden der Rockmusik: Alan Bangs wird 70 Jahre alt
- Konjunktur mit Fußballbildchen: Das Wunder in Tüten aus Dortmund und…
- Woran Goethe glaubte
- Wie sich Pflegedienste nennen
- „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“ – ein opulenter…
- Zum Schluß bleibt noch die Altersmilde – Robert Gernhardts „Lichte…
- Reizendes Kaleidoskop: Anna Vinnitskaya ist Porträtkünstlerin der…
- TV-Nostalgie (6): Erik Ode als „Der Kommissar“ – Mal…
- „Mächtiger Körper, Wahnsinn im Glas“: Das Vokabular der Weinverkostung
- Bürgerinitiative peilt ehrgeiziges Ziel an: Altes Dortmunder Rathaus…
- Der Struwwelpeter, der Suppenkasper und ihre Wirkung auf die Kunst –…
- Gemischte Gefühle beim Abschied von sämtlichen Dingen: „Später…
- „Familie Hauser“ als (un)heimlicher Internet-Hit: Viele Millionen…
- Die Unternehmer-Familie Quandt und ihr Bezug zum Ruhrgebiet
- Berührende Tragödie: Cecilia Bartoli mit Glucks „Orfeo ed Euridice“ in…
- Wo selbst Prominentengräber unscheinbar sind – ein Gang über den…
- TV-Nostalgie (19): Werner Höfers „Frühschoppen“ – das Sonntagsritual
- Was ist denn wohl ein Aminaschlupferle? – Neues Buch über „Wörter, die…
- „Tegtmeier“ lebt nicht mehr – Ruhrgebiets-Komiker Jürgen von…
- Sprachphilosophie aus der Bauernstube – Brian Friels Stück…
- Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab
- TV-Nostalgie (28): „Der goldene Schuß“ mit Lou van Burg – „Kimme,…
- Der Flaneur braucht kein Ziel
- Früher war einfach mehr Kneipe!
- Heino wird 80 – Sind denn alle Geschmäcker nivelliert?
- Ein Grundklang für Generationen: Bochums Jugendsinfonieorchester feiert…
- Dem Ruhrpott seine Sprache
- „Spätlese“ zum 90. von Loriot: Eine Fülle bisher unbekannter…
- Entlustet und mohrifiziert – Wortverhunzung und Schlimmeres im…
- Schurke und Biedermann: Ausstellung zum 100. Geburtstag des…
- Kindheit im Ruhrgebiet – Erinnerung an versunkene Zeiten
- Dortmund damals: Beim Betrachten alter Bilder aus der Heimatstadt
- Bedeutsam wie eh und je: George Orwells „Farm der Tiere“ gleich in…
- Vom Hauen und Stechen im Theater: Kampftrainer Klaus Figge im Porträt
- WDR 4: Radio für Senioren – aber ganz anders als früher
- Vom Mikro zur Motorsäge – die zweite Karriere von Pia Lund („Phillip Boa…
- Iserlohn: Ein Hauch der weiten Welt im Goethe-Institut – abseits der Metropolen
- Einkaufen früher und heute
- Vergehende Zeit, hier im Revier: Zum Beispiel die Dortmunder Steinhammerstraße
- Von Unna aus ein wenig die Welt verändern – Nachruf auf den vielseitigen…
- Seelenfenster geöffnet: Tschaikowskys „Eugen Onegin“ in Krefeld-Mönchengladbach
- Frauen, die beim Wohnen warten
- Nashorn oder Fuchs: Städtische Symboltiere auf der Straße
- Die Kunst des Schmerzes: Marina Abramović in Bonn
- Wenn man vom Rathaus kommt, ist man klüger – ein lehrreicher Rundgang…
- Nicht nur zum Ende der Zechen-Ära eine Erinnerung wert: August Siegel,…
- Die „Essais“ des Michel de Montaigne und ihr deutscher Übersetzer –…
- Zum Tod von Marianne Faithfull – Rückblick auf ein Konzert von 1999
- Trotz allem optimistisch bleiben – die fabelhaft farbigen Welten…
- Beklemmend schön: „Der Hamiltonkomplex“ mit dreizehn…
- Das Ruhrgebiet – von allen Seiten betrachtet: 100 Jahre…
- „Wenn der Wind von Hörde kam, roch es wie Pech und Schwefel“…
- Vom Fluch frühen Ruhms: Der Pianist Jan Lisiecki im Konzerthaus Dortmund
- Das Leben ohne Verdünnung: Otto Dix in Düsseldorf
- Kunst-Stoff für Christo – Fabrik in Emsdetten fertigt das Gewebe für die…
- Hohe Belastung mit Umweltgift PCB: Uni Bochum reißt zwei Großgebäude ab
- TV-Nostalgie (22): „Ein Herz und eine Seele“ – als…
- 90 Jahre „Kampfbahn Rote Erde“: Wenn Gerd Kolbe erzählt, wird die…
- Von Nöttelefönes, Klötenköhm und Halfjehang – ein Herkunftswörtbuch zur…
- Die Geburt des Kinos in Europa: Vor 125 Jahren markierte das Patent der…
- Geflüchtete Kinder in der Schule: Essener Gymnasium am Stoppenberg gibt…
- Für die Benachteiligten schreiben: Die Werkstatt Dortmund im „Werkkreis…
- Mit vokalem Volldampf durch Georgien: Der Trinity Cathedral Choir aus…
- Erich Fried: Schriftsteller, Philanthrop, Vor-Denker und…
- Lachen gegen die absurden Regeln der Welt: Vor 50 Jahren starb Stan Laurel
- Im 100. „Schreibheft“: Vergessene, verkannte, verschollene…
- „Wie eine Straßenköter-Mischung“ – Jugendstil und Artverwandtes im…
- Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?
- Beyenburg mit seinem Stausee – ein bergisches Idyll am Rande von Wuppertal
- „Ruhrgold“ und silberne Pommes-Picker
- Mathematiker kontra Verbrecher – Antti Tuomainens Comedy-Thriller „Der…
- Es könnte ruhig ein wenig mehr sein – Museum Folkwang zeigt Werke Lyonel…
- „Geh nicht durchs Gewischte!“ – Torsten Sträters „Heimspiel“…
- Kreativer Kosmos, künstlerischer Klamauk – Martin Kippenberger in der…
- „Schwarze Kohle, rotes Licht“ – Schwere Jungs erinnern sich an ihr…
- Zum Tod von Ulrich Wildgruber: Ein Berserker, der uns sprachlos machte
- Das Revier im Paket: Adolf Winkelmanns Ruhrgebiets-Filme im Kino und auf DVD
- Alles so schön bunt hier – „Das Spiel ist aus“ nach Jean-Paul…
- Beispiel Dortmund: Mit Karstadt schwinden auch Erinnerungen
- TV-Nostalgie (35): Konversation mit Kitzel – „Je später der…
- Schrecken und Schönheit der Natur – Münster zeigt grandiose…
- Verzicht auf die Katastrophe: „Schwanensee“ am Essener Aalto-Theater
- Goethe-Institut – auf Wellenlänge der neuen Außenministerin
- TV-Nostalgie (15): Robert Lembkes „Was bin ich?“ – die…
- Größter Holzhandel weit und breit: Grabstätte führt auf die Spuren einer…
- Der BVB verteilt alljährlich über 155.000 Plastikkarten – muss das denn sein?
- Impressionismus und Fotografie – zwei Wege in die Moderne
- TV-Nostalgie (17): „Wünsch Dir was“ – als Dietmar Schönherr für…
- Wie die Kunst auf die Industrialisierung reagierte – „Vision und…
- Der erste Opernstar der Schellack-Zeit: Vor 100 Jahren starb der…
- Auf dem Berg der Wahrheit – Ein Spaziergang auf den Spuren von…
- Schloss Cappenberg: Nach langer Schließung kehrt bald wieder Leben ein
- Queen für ein ganzes Zeitalter: Vor 200 Jahren wurde die britische…
- Ruhrgebiets-Flamenco: Rafael Cortés brilliert in der Lichtburg Essen
- TV-Nostalgie (32): Bernhard Grzimeks „Ein Platz für Tiere“…
- Neustart bei den „Mitternachtsspitzen“: Da geht noch was…
- Personenkult um einen deutschen Star: „I want absolute beauty“ wird…
- Grausame Komödie des gescheiterten Widerstands – Joshua Sobols…
- Bumsfideler Bergmann anno 1971: „Laß jucken Kumpel“ – der etwas…
- „Zupacken Ehrensache“: Wie die Ruhris mit einem…
- Musiker-Anekdoten: Mi-mi-mi-mausetot
- Das Ruhrgebiet war gegen Nazis nicht immun: Schon 1932 füllte Hitler die…
- TV-Nostalgie (11): Loriot – Humor mit Stil
- Hach! Hihi! Huch! – Mal wieder ein Buch zur putzigen Dingwelt der…
- Natur und Kunst, Schönheit und Grauen: Vor 150 Jahren starb der…
- Das Erbe von „Tegtmeier“ wirkt weiter – Jürgen von Manger wurde…
- Lars Vilks „Nimis“: Kunstwerk aus Treibholz reizt seit Jahrzehnten…
- Stadt, Land, Fluss: Andreas Gursky in Düsseldorf
- Hömma, Dingenskirchen, ey! Und schon wieder liegt ein Asterix-Band auf…
- TV-Nostalgie (24): „Der große Bellheim“ – Die älteren…
- DO wie Dortmund – auf der Suche nach einem griffigen Werbeslogan für die Stadt
- Wenn Monteverdi auf persische Mystik trifft: Musikschule Bochum feiert…
- TV-Nostalgie (9): „Bonanza“ – eine Western-Serie für…
- Perfekt, freudlos – das Folkwang-Museum zeigt italienische Malerei…
- Kriegsende an der Ruhr: Bei Hattingen gab es „Friendly Fire“
- Langer Abschied vom Generalmusikdirektor: Gabriel Feltz wechselt bald…
- Als Frauen aus der Rolle fielen – ein Abend mit Super-8-Filmen der 60er…
- Schneller Fuchs, träger Hund, Bayern und Sylt oder: Das ganze Alphabet…
- Dem „göttlichen Claudio“ zum 450. Geburtstag: Monteverdi bringt in…
- Maler zwischen den Epochen – Conrad Felixmüller in Haus Opherdicke
- „Was für ein Jahr!“ (Gesammelte Grußformeln, 2020er…
- Schonungsloser Blick auf Missstände seiner Zeit: Vor 150 Jahren starb…
- Wo man „Draufhauen“ studieren kann – Schlagzeuger Gereon…
- Erfinder des Saxophons: Vor 200 Jahren wurde Adolphe Sax geboren
- Schlapphüte und andere Trends: BVB-Spielerfrau Jana Kirch als neue…
- Grenzgänge an der Küste – die melancholischen Meeresbilder des Hermann Buß
- Zwischen Leid und Auferstehung – Zum 80. Geburtstag des Malers…
- Auftakt zum Klavier-Festival Ruhr in Bochum: 25 Jahre Individualität und…
- Songs für die Ewigkeit: Zum Tod des großen Dichters und Sängers Leonard Cohen
- Bye-bye, Sabine – ein Nachruf auf die Dortmunder Krimiautorin Sabine Deitmer
- Der doppelte Herbert: Fritsch und Grönemeyer mit dem schrillen Spaß…
- Der Veranstaltungsort als Ausstellungsstück: Bonner Bundeskunsthalle…
- Werke von großer Aussagekraft – eine nachdrückliche Erinnerung an…
- Von „Alka Seltzer“ bis „Schapusiak“ – Spitznamen, mit denen…
- E.T.A. Hoffmann, Robert Wilson und die Schwarze Pädagogik: „Der…
- Ohrwürmer im Tongebirge: Bochums Jugendsinfonieorchester spielt ein…
- Ein Schönling schmilzt dahin – Bodo Kirchhoffs filmreifer Roman „Infanta“
- Dualismus und Erlösung: Vera Nemirovas „Tannhäuser“-Inszenierung in Frankfurt
- Olympische Spielstraße, München, 1972 – Erinnerungen an ein fröhliches…
- „Ich gebe viel, ich bekomme etwas zurück“: Jessica Muirhead singt die…
- Unbewusstes aus der Dunkelkammer – Bilder des deutschen…
- TV-Nostalgie (27): „Auf der Flucht“ – Als Dr. Richard…
- TV-Nostalgie (13): „Stahlnetz“ – der…
- Schauspielkunst ausgebremst: „Miranda Julys Der erste fiese Typ“…
- Der Krebs und der Krieg – Robert Gernhardts erschütternde „K-Gedichte“
- Mäuse, Schweinchen, Feen und Pinguine: Sehenswerte Trickserien für…
Schlagwort-Archive: Michael Schulz
Szenisch demontiert, musikalisch erhöht: Mozarts römischer Kaiser Titus an der Rheinoper Düsseldorf

Maria Kataeva als Sesto in Mozarts „La Clemenza di Tito“ an der Rheinoper in Düsseldorf. (Foto: Bettina Stöß)
Ein Fest der noblen Töne und der durchgearbeiteten Details: Die Dirigentin Marie Jacquot hebt in luziden Klang, was Wolfgang Amadé Mozart in seine kurz vor der „Zauberflöte“ uraufgeführte Krönungsoper „La Clemenza di Tito“ an kompositorischen Kostbarkeiten eingeschrieben hat.
Trotz der Herkunft des Stoffs aus der Opera seria des Wiener Hofdichters Pietro Metastasio ist die alte Manier an vielen entscheidenden Stellen überschrieben. Äußerlich mag die Folge von Arien und Rezitativen noch an Althergebrachtes erinnern; innerlich haben es Librettist Caterino Mazzolà und Mozart mit seiner Kunst des Ensembles, aber auch mit der Aufwertung der Rolle des Orchesters gründlich hinter sich gelassen. Da ändern auch … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Anna Harvey, Beniamin Pop, Deutsche Oper am Rhein, Dirk Becker, Düsseldorf, Jussi Myllys, La Clemenza di Tito, Lavinia Dames, Maria Kataeva, Marie Jacquot, Michael Schulz, Sarah Ferede, Wolfgang Amadeus Mozart
Schreib einen Kommentar
Endstation Walhall: Michael Schulz setzt „Das Rheingold“ von Richard Wagner in Gelsenkirchen neu in Szene
Das Wasser wogt und leuchtet. Licht fällt in die blaue Flut, diese Wiege des Lebens, deren kristallene Klarheit den Blick bezaubert. Im Speisewagen sitzen nur wenige Herren, aber auch sie schauen nachgerade andächtig aus den Zugfenstern, gebannt von der Majestät des Rheins. Nach und nach erkennen wir sie: An den Tischen sitzen Alberich und Wotan. Der zwielichtige Feuergott Loge drückt sich in die Ecke, ein Beobachter des Geschehens. Dann tauchen die Rheintöchter hinter der Bordbar auf.
Willkommen im Rheingold-Express, dem historischen Luxuszug mit seinem gläsern überdachten Aussichtswagen, der einst die Nordsee mit den Alpen verband und die Niederlande mit der Schweiz. Michael Schulz, Generalintendant des Gelsenkirchener Musiktheaters, und … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit das Rheingold, Giuliano Betta, Michael Schulz, Musiktheater im Revier, Richard Wagner
Schreib einen Kommentar
Gelsenkirchen zeigt Leonard Bernsteins „Mass“ und bestätigt die Stellung als spannendstes Opernhaus der Region
Gelsenkirchen ist derzeit das spannendste im Dutzend der Opernhäuser des Rhein-Ruhr-Gebiets. Seit zehn Jahren ist Generalintendant Michael Schulz im Amt und bereichert das Musiktheater mit wichtigen, aber selten gezeigten Werken. Ein Signal dafür – über die Hommage zu Leonard Bernsteins 100. Geburtstag hinaus – ist die szenischen Aufführung von Bernsteins „Theaterstück für Sänger, Tänzer und Schauspieler“ mit dem Titel „Mass“, mit dem das Musiktheater im Revier die Serie der Neuinszenierungen der Spielzeit 2018/19 eröffnete.
Ein Riesenprojekt mit 180 Beteiligten und einem ungewöhnlichen Thema: Bernstein, obwohl kein Christ, holt die römisch-katholische Messliturgie aus dem Raum der Kirche heraus und stellt sie in einen säkularen, universellen Zusammenhang. „Mass“ ist geschrieben … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Coppelius, Gelsenkirchen, Henrik Wager, Klein Zaches, Leonard Bernstein, Mass, Michael Schulz, Musiktheater im Revier, Pasmus Baumann, Richard Siegal, Steampunk, Stefan Mayer
Schreib einen Kommentar
Die Kunst in Zeiten des Konflikts: Das Musiktheater in Gelsenkirchen zeigt „Mathis, der Maler“ von Paul Hindemith

Zwei Frauen und ein Maler: Yamina Maamar als Ursula, Bele Kumberger als Regina und Urban Malmberg als Mathis (von links). (Foto: Karl + Monika Forster)
Bücherverbrennung. Verfolgung. Willkür und Gewalt. Mittendrin der genial begabte Renaissance-Maler Matthias Grünewald, der sich gezwungen sieht, im Strudel der Ereignisse Position zu beziehen. In seiner Oper „Mathis, der Maler“ nutzte der von den Nationalsozialisten verfemte Komponist Paul Hindemith die historische Folie lutherischer Glaubenskriege, um seine eigene Situation zu spiegeln.
Die Frage nach der Verantwortung des Künstlers in Zeiten politischer Umbrüche steht in Zentrum dieser Oper, mit der Hindemith auf seine eigene Gegenwart verweist. Im Gelsenkirchener Musiktheater versucht Hausherr Michael Schulz nun, eine ähnliche Position zu beziehen, indem er auf die politischen Konflikte unserer Tage deutet.… Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Mathis der Maler, Michael Schulz, Musiktheater im Revier, Neue Philharmonie Westfalen, Paul HIndemith, Rasmus Baumann
Schreib einen Kommentar
Zwischen Abstraktion und „Was wäre wenn“: Gelsenkirchen stemmt „Tristan und Isolde“ mehr als achtbar
Bei „Tristan und Isolde“ sitzen wir in der ersten Reihe. Das ist mal eine ganz neue Erfahrung. Weil die Dynamik der Musik, sei es in Form des Orchesterklangs oder der sängerischen Gestaltungskraft, sich doch sehr unmittelbar entfaltet. Und weil der Blick für mimische Details, für Facetten der Bühnengestaltung, ein schärferer ist. So entpuppt sich der Platz hier, im Gelsenkirchener Musiktheater im Revier (MiR), als keineswegs schlechtes Zugeständnis. Fast wähnen wir uns inmitten des Geschehens – still beobachtend, vor allem aber gepackt von der Sogkraft des oft ungezähmten wagnerschen Sehnsuchtstons.
Im Vorspiel entwickelt sich das langsam; unaufgelöste Dissonanzen, schwebende Harmonien gehen erst nach und nach in melodischen … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett, Theater
Verschlagwortet mit Catherine Foster, Gelsenkirchen, Michael Schulz, MiR, Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann, Richard Wagner, Torsten Kerl, Tristan und Isolde
Schreib einen Kommentar
Vom Florentiner Hut bis zum Tristan: Das MiR Gelsenkirchen stellt sein Programm vor

Das Musiktheater im Revier gehört zu den bedeutendsten Theaterbauten der Nachkriegszeit. Am 15. Dezember 1959 wurde der neugebaute Komplex nach den Entwürfen des federführenden Architekten Prof. Werner Ruhnau eröffnet. (Foto: Pedro Malinowski)
Es ist eigentlich ein ganz einfacher Satz. Aber welchem anderen Stadtoberhaupt in der Region käme er jemals über die Lippen? Frank Baranowski, amtierender Oberbürgermeister von Gelsenkirchen, eröffnet die Pressekonferenz im Opernhaus der Stadt mit einem klaren Bekenntnis zum Theater.
Kurz zählt er die Fördermittel auf, 13 Millionen Euro für das Musiktheater, 4 Millionen für die Neue Philharmonie Westfalen. Gelder, um die es in Gelsenkirchen zum Glück keine Konkurrenz gebe, wie der OB sagt. Dann fügt er mit großer Selbstverständlichkeit hinzu „Ich bin davon überzeugt, dass dieses Geld gut … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Bridget Breiner, Michael Schulz, Musiktheater im Revier, Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann
Schreib einen Kommentar
Viel Stoff fürs Phantastische: Benjamin Brittens „Midsummer Night’s Dream“ in Gelsenkirchen

Puck (Klaus Brantzen, l.) bestreut Lysander (Cornel Frey) mit dem Pollen der Zauberblume. Hermia (Anke Sieloff) ahnt nichts Böses. (Foto: Karl und Monika Forster/MiR)
484 Quadratmeter. Zweiundzwanzig mal zweiundzwanzig Meter. So groß ist das weiße Laken, das sich, einem überdimensionierten Betttuch gleich, aus dem Schnürboden des Gelsenkirchener Musiktheaters hinabsenkt auf die Bühne. Von den Elfen und Menschen aus Benjamin Brittens Oper „A Midsummer Night’s Dream“ wird es dort bereits erwartet. Sie recken die Hände nach dem Stoff, aus dem die Träume sind, und spielen anmutig mit ihm, ohne ihn je ganz in den Griff zu bekommen.
Denn in den folgenden drei Stunden entwickelt das Riesentuch ein erstaunliches Eigenleben. An neun Seilen aufgehängt, türmt es sich zu Bergen, bildet Wellen und … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Benjamin Britten, Gelsenkirchen, Michael Schulz, Midsummer Night's Dream, Musiktheater im Revier
Schreib einen Kommentar
Vom Grauen des Krieges: Gelsenkirchen zeigt „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss
Diese Oper ist eine in Töne gegossene Überforderung. „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss verlangt ein mit rund 100 Musikern besetztes Orchester samt Orgel, Glasharmonika, chinesischen Gongs, TamTams, Wind- und Donnermaschine, einem Bläserseptett hinter der Szene und zwölf Blechfanfaren.
Hinzu kommen fünf stimmgewaltige Solisten für die Hauptpartien, Chöre und Kinderchöre sowie zahlreiche Statisten. Maßlos auch in ihren musikalischen Anforderungen, wurde die Märchenoper zu Strauss’ Lebzeiten öfter abgesagt als aufgeführt. Jetzt hat Gelsenkirchens Musiktheater das Renommierstück auf seinen Spielplan gehoben. Mit einer zuvor bereits in Kassel gezeigten Inszenierung seines Intendanten Michael Schulz startet das Haus höchst ambitioniert in die neue Spielzeit.
In der Region war „Die Frau ohne Schatten“ … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Die Frau ohne Schatten, Gelsenkirchen, Michael Schulz, Musiktheater im Revier, Richard Strauss
Schreib einen Kommentar
Vernarbte Seelen: Leoš Janáčeks „Jenufa“ am Musiktheater im Revier

Das Mutterglück währt nur schrecklich kurz: Jenufa (Petra Schmidt) wiegt ihr unehelich geborenes Kind (Foto: Pedro Malinowski)
Eine Mühle ist weit und breit nicht in Sicht. Das Korn aber türmt sich zu Bergen, rieselt in alle Ritzen, seine Leben spendende Energie unter einer harten Schale verbergend. Aus ihm entspringt in Gelsenkirchens Musiktheater eine wilde Menschentragödie: „Jenufa“, die erste große Oper des Tschechen Leoš Janáček, von Intendant Michael Schulz jetzt neu in Szene gesetzt.
Auf die tragischen Ereignisse um die verbitterte Küsterin, die das uneheliche Kind ihrer Stieftochter Jenufa tötet, wirft Schulz mehr als nur einen nachdenklichen Blick. Analytisch und klar arbeitet er die Rahmenbedingungen heraus, die das Verbrechen begünstigen, aber auch die zwiespältige Natur der Menschen, in denen Gutes und … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Gelsenkirchen, Janacek, Jenufa, Michael Schulz, Musiktheater im Revier
Schreib einen Kommentar
Geschundenes Teufelsweib: Schostakowitschs „Lady Macbeth“ in Gelsenkirchen

Katerina Ismailowa (Yamina Maamar) wird von ihrem tyrannischen Schwiegervater unterdrückt (Tomas Möwes, Foto: Karl Forster)
26 Jahre alt war Dmitri Schostakowitsch, als er es wagte, Stalins Sowjetunion erneut den Spiegel vorzuhalten. Mit den Mitteln der Groteske wirft seine Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ grelle Schlaglichter auf brutale Herrschaftsstrukturen und den viehisch verrohten Menschenschlag, den sie hervor bringen. Das Gelsenkirchener Musiktheater zeigt das tollkühne Meisterwerk jetzt in der Fassung, die Hausherr Michael Schulz vor anderthalb Jahren für die Bühne des Staatstheaters Kassel erarbeitete.
Die Schwärze der menschlichen Abgründe, in die Schostakowitsch uns blicken lässt, hebt sich trefflich von Dirk Beckers weißer Bühne ab, in der ein paar junge Birken Natur andeuten. Im Schlussbild senkt sich die Decke herab: Ihre kreisrunde Öffnung … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Gelsenkirchen, Lady Macbeth, Michael Schulz, Musiktheater im Revier, Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann, Schostakowitsch, Staatstheater Kassel, Yamina Maamar
Ein Kommentar
„La Traviata“ in Gelsenkirchen: Von der Unbarmherzigkeit der Menschen

Am Boden: Die Kurtisane Violetta Valéry (Alexandra Lubchansky), Titelheldin aus Verdis Meisterwerk "La Traviata" (Foto: MiR/Karl Forster)
Wie vor einer Aussätzigen wechselten die Menschen die Straßenseite, wenn Giuseppina Strepponi durch das norditalienische Städtchen Busseto ging. Niemand sprach mit ihr, aber alle über sie: Über die Sängerin mit diversen Affären und drei unehelichen Kindern, die an Schwindsucht litt und ohne Trauschein mit dem Komponisten Giuseppe Verdi zusammen lebte. Vielleicht war sie „die wahre Traviata“, wie Gaia Servadio in seiner gleichnamigen Biographie behauptet. Die unbarmherzige Härte der bürgerlichen Gesellschaft bekam die Strepponi jedenfalls zu spüren.
Um diese Grausamkeit geht es Gelsenkirchens Opernintendant Michael Schulz, der die Titelheldin aus Verdis „La Traviata“ in seiner jüngsten Inszenierung gleichsam von Schuld freispricht. Fragwürdig erscheint ihm … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Gelsenkirchen, Michael Schulz, MiR, Neue Philharmonie Westfalen
Kommentare deaktiviert für „La Traviata“ in Gelsenkirchen: Von der Unbarmherzigkeit der Menschen