Schlagwort-Archive: Sabine Fehlemann

Das Glühen der ganzen Welt – Wuppertaler Kandinsky-Schau für viele Bilder eine Deutschland-Premiere

Von Bernd Berke

Wuppertal. Manchmal fragt man sich, wie die Leiterin Sabine Fehlemann es schafft, im Von der Heydt-Museum beinahe Schlag auf Schlag beachtliche Ausstellungen zu zeigen. Sie selbst hat darauf eine plausible Antwort: Die gut ausgestattete Brennscheidt-Stiftung, die ihrem Haus zuteil wurde, sorgt für komfortable Bedingungen.

Fehlemann: „Der städtische Ausstellungs-Etat ist bei Null angelangt, doch aus den Stiftungsmitteln fließen Jahr für Jahr 250.000 Euro.“ Rundum in der Region dürfte leiser Neid aufkommen, denn mit dem Betrag lässt sich einiges anfangen, was andernorts unmöglich ist.

Neuester Wuppertaler Coup (in Kooperation mit dem Wiener Kunstforum) ist jetzt eine Schau mit Werken von Wassily Kandinsky (1866-1944). Der in Moskau als Sohn eines Teehändlers geborene Künstler, „nebenher“ studierter Jurist, gilt als Pionier der … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Kunst & Museen | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für Das Glühen der ganzen Welt – Wuppertaler Kandinsky-Schau für viele Bilder eine Deutschland-Premiere

Der Sieg über das Chaos – Wuppertal zeigt Europas erste Werkschau des Amerikaners Adolph Gottlieb

Von Bernd Berke

Wuppertal. Biographischer Zufall bestimmt oft die Wege der Kunst. Beim Amerikaner Adolph Gottlieb (1903-1974) trug es sich so zu: 1937 erlitt er einen Arthritis-Anfall. Auf ärztlichen Rat hin verließ er New York und begab sich ins trockene Klima von Tucson/Arizona. Dort entdeckte er die Kunst indianischer Ureinwohner – und malte fortan ganz anders.

Wuppertals Von der Heydt-Museum widmet ihm eine Retrospektive mit 39 Gemälden, wobei einige Großformate die Logistik des Hauses arg strapazierten. Die Mühe hat sich gelohnt. Fast jedes US-Museum, das auf sich hält, besitzt Gottlieb-Werke, doch in Europa ist es die erste nennenswerte Werkschau überhaupt. Und Wuppertal ist einzige deutsche Station.

Vor allem Deutschland mied Gottlieb, Sohn einer Familie jüdischen Glaubens, die aus der damaligen … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Kunst & Museen | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für Der Sieg über das Chaos – Wuppertal zeigt Europas erste Werkschau des Amerikaners Adolph Gottlieb

Wuppertal: Museum muß vorerst keine Bilder verkaufen – Ratsbeschluß sorgt nur für vorläufige Entwarnung

Von Bernd Berke

Wuppertal. Vorläufige Entwarnung: Das Ansinnen der Stadt ans Von der Heydt-Museum, zwecks Aufbesserung der Finanzen einige Bilder zu veräußern, ist erst einmal vom Tisch. Dennoch hängt weiter ein Damoklesschwert über dem Museum.

Einstimmig beschloß der Wuppertaler Stadtrat am Montagabend eine Dreipunkte-Erklärung zum bundesweit beachteten Bilder-Streit. Darin heißt es u. a., einen regelmäßigen (!) Verkauf von Kunstwerken zur Etat-Steigerung dürfe es nicht geben. Damit bleibt die Möglichkeit offen, von Fall zu Fall eben doch solche Aktionen ins Auge zu fassen.

Weiter enthält der Ratsbeschluß einen Dank an die Stifter von Kunstwerken, denen man die Sorge nehmen will, die von ihnen zur Verfügung gestellten Werke könnten zur etwaigen Verkaufsmasse gehören. Schließlich wird festgelegt, daß nur die Museumsleitung selbst über … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Allgemein | Verschlagwortet mit , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Wuppertal: Museum muß vorerst keine Bilder verkaufen – Ratsbeschluß sorgt nur für vorläufige Entwarnung

Die sinnlichen Körperstudien des Henri Laurens

Von Bernd Berke

Wuppertal. Der „Kleinen Musikantin“ wächst das Instrument schier aus dem Körper heraus. Ihr Arm formt sich zum Rahmen einer Leier, deren Saiten wie Haare aus dem Mädchenkopf sprießen. So sinnlich, ganz in ihre Körperlichkeit eingesponnen und ohne alle intellektuelle Überformung, erscheinen die Skulpturen des Henri Laurens.

Laurens (1885-1954), an dessen Werk jetzt mit einer beachtlichen Retrospektive im Wuppertaler Von der Heydt-Museum erinnert wird, gehört zu den ganz Großen in der Bildhauerei dieses Jahrhunderts. So unaufdringlich wie seine Skulpturen war er jedoch auch selbst: Der Arbeitersohn, der nach einer Dekorateurslehre als Steinmetz arbeitete, blieb klaglos im Schatten seiner berühmten Freunde, darunter Pablo Picasso, Juan Gris und Georges Braque. Von diesem „Dreigestirn des Kubismus nahm er natürlich Anregungen auf. … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Kunst & Museen | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für Die sinnlichen Körperstudien des Henri Laurens