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Schlagwort-Archive: USA
Schnoddrig unterwegs – Stefanie Sargnagels Reisebuch „Iowa“
Im US-Bundesstaat Iowa (kürzlich wegen einer betrüblichen US-Vorwahl in den Zeitungsspalten) spielen nicht allzu viele deutschsprachige Bücher. Sei’s Lockung oder Warnung: Die nicht nur im Fankreis vielgepriesene Stefanie Sargnagel stellt die geographische Bezeichnung gleich in den Titel: Schlichtweg „Iowa“ heißt ihr… ja, was eigentlich? Ein Roman ist es nicht. Vielleicht ein sehr subjektiver Reise- und Erlebnisbericht.
Jedenfalls liest sich das Ganze mal wieder weg wie geschmiert. Es bleibt nicht verborgen, dass die Autorin viele Jahre in sozialen Netzwerken erprobt hat, wie sich Leserinnen und Leser fix einfangen lassen. Nach der Lektüre sonnt man sich überdies in dem Glauben, nun tatsächlich einiges über Iowa zu wissen – im Grunde viel mehr, als ein noch so ambitionierter Reiseführer mit „Geheimtipps“ es vermitteln … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Literatur, Stadt Land Fluss, Unterwegs
Verschlagwortet mit Christiane Rösinger, Iowa, Stefanie Sargnagel, USA
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„Alles geben“: Der Fußballer Neven Subotić und seine Abkehr vom rauschhaften Luxusleben
Ganz ehrlich: Dies Buch gehört eigentlich nicht zu der Sorte, die ich getreulich Seite für Seite und Zeile für Zeile durchackern würde. Querlesen tut’s auch. Doch dabei zeigt sich, dass der Fußballer Neven Subotić (unterstützt von der Journalistin Sonja Hartwig) zumindest die Stoffsammlung für eine Art „Entwicklungsroman“ vorgelegt hat, der allerdings keine Fiktion ist, sondern mitten im (un)wirklichen Leben spielt und vielsagend „Alles geben“ heißt.
Neven Subotić, geboren 1988 in Banja Luka (heute Bosnien und Herzegowina) und von Haus aus serbischer Staatsbürger, kommt im Vorfeld des Jugoslawien-Kriegs mit seinen Eltern nach Süddeutschland. Der extrem arbeitsame (und fußballerisch ehrgeizige) Vater schuftet in etlichen Jobs, um die Migranten-Familie über Wasser zu halten.
„Ich bin ein Arbeiter. So wie meine Eltern.“
Als … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Buchmarkt & Lesen, Gesellschaft, Lebenswege, Leibesübungen, Politik und so, Region Ruhr, Utopien, Weite Welt
Verschlagwortet mit Alles geben, Äthiopien, Dortmund, Jürgen Klopp, Mainz, Neven Subotić, USA
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Die Comedians sind los oder: Was doch noch für Netflix sprechen könnte
Was den Medienkonsum angeht, habe ich ein neues Hobby, nein, man muss schon sagen: eine neue Liebhaberei. Und ich habe sie da gefunden, wo ich sie eigentlich nicht vermutet hätte. Netflix setzt nämlich auch bei uns zunehmend auf englischsprachige Stand-up-Comedians, deren Auftritte im Original mit deutschen Untertiteln gestreamt werden. Ja, gewiss doch: Wenn manche dieser Leute so richtig loslegen, ist man schon mal dankbar für schriftliche Hilfestellung. Kann ja nicht jede(r) in Oxford oder Harvard studiert haben.
Zuerst habe ich mir Sketche des mächtig „inkorrekten“ Ricky Gervais zu Gemüte geführt. Sein Humor ist mir manchmal eine Spur … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kleinkunst & Comedy, Medien, Netzwelten, Scherz, Satire, Ironie, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Bill Burr, Comedians, Daniel Sloss, Dave Chappelle, England, James Acaster, Jim Jefferies, Neal Brennan, Netflix, Ricky Gervais, Stand-up-Comedy, Taylor Tomlinson, The Office, Tom Segura, USA
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„Nichts ist, das ewig sei“: Bewegender Film über Detroit, Bochum und die Vergänglichkeit
Kaum zu glauben, aber offenkundig: Das anno 1643 in deutscher Sprache verfasste, barocke Vergänglichkeits-Gedicht „Es ist alles eitel“ von Andreas Gryphius scheint sich staunenswert genau zur desolaten Situation in der einstigen US-Autometropole Detroit zu fügen. „Seems like he got it“, sagt einer von denen, die vor der Kamera ein paar Worte aus der englischen Übersetzung vorgelesen haben. Ja, er hat’s im Grunde wohl schon damals verstanden, dieser Herr Gryphius, der solche gültigen Zeilen geschrieben hat:
„Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden. Was itzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch und Bein. Nichts ist, das ewig sei, kein … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Arbeitswelt & Beruf, Architektur & Städtebau, Gesellschaft, Kino, Lebenswege, Region Ruhr, Stadt Land Fluss, Wahnwitz, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Arbeitslosigkeit, Bochum, Detroit, Dokumentation, Kino, Michael Loeken, Opel, Ruhrgebiet, Ulrike Franke, Urbanität, USA, Verfall, We are all Detroit, Werksschließungen
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Er war eine Stimme der Sprachlosen – zum Tod des Dortmunder Schriftstellers Josef Reding
Unser Gastautor, der in Kamen lebende Erzähler, Lyriker und Maler Gerd Puls, würdigt den Dortmunder Schriftsteller Josef Reding, der am vergangenen Freitag mit 90 Jahren gestorben ist. Bei diesem Beitrag handelt sich um Auszüge des Nachworts zu einem Reding-Lesebuch, das Gerd Puls herausgegeben hat. Wir veröffentlichen den (stark gekürzten) Text, der hier erstmals zu Redings 90. Geburtstag erschienen ist, mit freundlicher Genehmigung des Urhebers:
Josef Redings Erzählband „Nennt mich nicht Nigger“ war 1957 ein bemerkenswertes, erstaunliches Buch. Auch, weil es den Blick der deutschen Leser über den eigenen Tellerrand hinaus lenkte, in diesem Fall auf die Nöte und Bedrängungen der … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Glaubensfragen, Literatur, Region Ruhr, Weite Welt
Verschlagwortet mit Castrop-Rauxel, Dortmund, Gerd Puls, Josef Reding, Nachruf, Nennt mich nicht Nigger, Rassismus, Ruhrgebiet, short story, USA
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Scaramucci und all die anderen Typen oder: Ich mag mir nicht mehr die Namen von drittklassigen Kaspern merken
Okay, Anthony „Tourette“ Scaramucci ist also nach gerade mal 10 Tagen ebenfalls weg vom Fenster – warum auch immer. Ist ja im Grunde egal. Dann macht den elenden Sch…-Job eben ein Anderer.
Eigentlich hat Scaramucci mit seinem rüden Tonfall („I’m not trying to suck my own cock“) recht gut zu der desolaten Truppe gepasst. Man erinnere sich nur ans ordinäre „Grab `em by the pussy“ seines Chefs. Da spielt doch jeder US-Fernsehsender alarmierende Pfeiftöne ein…
Dieser Scaramuschi (oh, sorry für den Mausrutscher – wie überaus gewöhnlich!) hätte vielleicht nur noch etwas warten sollen, bis er solche Sachen `raushaut. Er war ja noch in der Probezeit und hat den Boss schon übertrumpfen wollen. Das geht … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Medien, Netzwelten, Politik und so, Wahnwitz
Verschlagwortet mit Bannon, Conway, Priebus, Scaramucci, Spicer, Trump, USA
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Wenn Bin Laden noch leben würde – Leon de Winters Roman „Geronimo“
Dieser Roman könnte Stoff für Verschwörungstheorien liefern: Demnach ist Osama bin Laden nicht am 2. Mai 2011 von Eliteeinheiten der CIA in seinem Unterschlupf im pakistanischen Abbottabad umgebracht worden, sondern bei dieser Geheimdienstoperation ist ein Doppelgänger gestorben.
In Leon de Winters Roman „Geronimo“ (Codename für die Ergreifung von Bin Laden) lebt der Chef der Terrororganisation Al Kaida weiter, allerdings an einem von Militärs streng abgeschirmten Ort. Die USA und ihre Verbündeten möchten doch noch mehr über den Mann selbst, islamistische Gruppierungen sowie ihre Hintermänner in Erfahrung bringen. Es geht auch um einen geheimnisvollen USB-Stick. Der wiederum soll Informationen enthalten, dass der (scheidende) Präsident Obama in Wirklichkeit Muslim ist und nicht dem Christentum angehört.
Mal abgesehen von der Frage, wie geschickt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Literatur, Politik und so
Verschlagwortet mit Abbottabad, Afghanistan, Al Kaida, Bin Laden, Christentum, Geronimo, Glenn Gould, Leon de Winter, Muslime, Obama, Osama bin Laden, Pakistan, Taliban, Terror, USA
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DVD-Doku zeigt, wie die Amerikaner im April 1945 nach Westfalen kamen…
Im Frühjahr 1945 endete der Zweite Weltkrieg, weil sowjetische und amerikanische Truppen mit ihren Verbündeten von mehreren Seiten das „Reich“ in die Zange nahmen. Auch in Westfalen durchkämmten US-Soldaten Dorf für Dorf, Stadt für Stadt, um Deutschland von der Naziherrschaft zu befreien. Dabei nahmen sie auch Kamerateams mit, die den Einsatz aus amerikanischer Sicht filmten. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat aus diesen Aufnahmen eine eindrucksvolle DVD über Westfalen zusammengestellt.
Als zum Beispiel der Kulturverein der Stadt Sprockhövel vor einigen Tagen diese neue DVD öffentlich aufführte, war der Saal proppevoll. Die überwiegend älteren Besucher waren bei Kriegsende Kinder oder Jugendliche gewesen und erinnerten sich nur in Details an die Ereignisse rund um Ostern des Jahres 1945. Die Dokumentation auf der Leinwand zeigte … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Krieg & Frieden, Region Ruhr, Stadt Land Fluss
Verschlagwortet mit 1945, DVD, Film, LWL, USA, Westfalen, Zweiter Weltkrieg
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Kinoschauspieler, Folkmusiker und vieles mehr: Theodore Bikel starb mit 91
Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr an die TV-Sendung und ihren genauen Namen erinnern, ist einfach zu lange her. Aber der Name des Moderators (wie man es heute nennen würde) blieb haften. Es war Theodore Bikel. Theodore Meir Bikel ist jetzt im Alter von 91 Jahren gestorben. Nach meinem Dafürhalten ist er auf eine Stufe zu stellen mit beispielsweise Sir Peter Ustinov.
Immer wieder seit unserem ersten Kennenlernen via TV ereignete es sich, dass ein Film begann oder endete, und ich im Vorspann seinen Namen las oder im Nachspann erfuhr, dass er es war, dessen Rolle mir auffiel, aber wieder mal sein Name mir nicht eingefallen war. Meist entfuhr mir dann leise: „Ah, ja, Theodore Bikel.“ Und selten … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Kino, Lebenswege, Rock & Pop
Verschlagwortet mit African Queen, Fernsehen, Flucht in Ketten, Folk, Kino, Palästina, Pete Seeger, Theodore Bikel, USA
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Wenn der Minister von Wurst und Käse erzählt
Ein Minister, dessen ministrable Realexistenz mir immer erst dann wieder bewusst wird, wenn er sich zu ziemlich unwesentlichen Politikbereichen äußert (vermutlich geschieht das immer dann, wenn er sich von der allgemeinen Vergessenheit bedroht sieht); diesem Minister also (es handelt sich um einen gewissen Christian Schmidt aus der unvermeidlichen CSU) fiel es ein, dass er sich nach wiederholtem Flachsinn, den sein heimischer Ministerpräsident Seehofer von sich gegeben hat, auch mal wieder zu Wort melden musste.
Erstens, um den Nachweis zu erbringen, dass es ein Bundesagrarministerium wirklich gibt.
Zweitens, um den Nachweis zu erbringen, dass nicht nur sein Ministerpräsident in München dummes Zeug mundartlich verbreiten kann.
Drittens, um zu zeigen, dass … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kulinarisches, Politik und so, Warenwelt & Werbung, Wirtschaft & Geld
Verschlagwortet mit Bayern, Chlor-Hähnchen, Christian Schmidt, EU, Handelsabkommen, Horst Seehofer, Käse, TTIP, USA, Wurst
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Es gibt ein Leben nach Opel – das Bochumer Detroit-Projekt
Der Bus steht. Auf der anderen Spur geht es auch nicht schneller. Unter normalen Verhältnissen wäre die Strecke vom Exzenterhaus nahe dem Schauspielhaus zum Bergbaumuseum in zehn, fünfzehn Minuten zu schaffen, im freitagnachmittäglichem Berufsverkehr jedoch nicht. Doch Bochum hat viele hübsche Fassaden. Das wäre einem sonst vielleicht nie aufgefallen.
Eingeladen zur Rundfahrt im Bochumer Stadtgebiet haben das Schauspielhaus und „Urbane Künste Ruhr“. Zusammen haben sie in diesem Jahr das „Detroit-Projekt“ aus der Taufe gehoben, das an etlichen Stellen der Stadt Kunst präsentiert. Und alles hat irgendwie mit Opel zu tun, der Traditions-Automarke, die bald schon in Bochum keine Autos mehr bauen wird. Das Kunstprojekt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Tanz, Theater, Utopien
Verschlagwortet mit Ausstellung, Bochum, Detroit, Opel, USA
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Menschen kreisen nur um sich: Edith Wharton beschreibt den „Dämmerschlaf“ der 20er Jahre
Was ist das für ein Leben in der Upperclass der Vereinigten Staaten in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, auch Roaring Twenties genannt? Der Oberschicht fehlte es an nichts, materiell gesehen. Gute Jobs, gutes Geld, bester Lebensstandard. Je mehr man aber als Leser von Pauline Manford erfährt, die in Edith Whartons Roman „Dämmerschlaf“ die Schlüsselrolle einnimmt, desto klarer wird der Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse. Der Alltag ist im Aktionismus erstarrt, ein Termin jagt den nächsten. Ob das Engagement hier und Einsatz dort überhaupt zueinander passen: Wer will das schon wissen?
Da fällt es dann auch nicht ins Gewicht, wenn Pauline ihre Rede verwechselt. Was eigentlich diejenigen vernehmen sollten, die für Geburtenkontrolle ins Feld ziehen, hörten die Befürworterinnen der uneingeschränkten … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Alltag, Geschichte, Gesellschaft, Lebenswege, Literatur
Verschlagwortet mit Amerika, Dämmerschlaf, Edith Wharton, Gesellschaft, Goldene Zwanziger, Huxley, Roaring Twenties, Upperclass, USA
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Auslosung zur Fußball-WM – Löw vs. Klinsmann oder: Überstehen ist alles…
Jetzt ist es also heraus: Deutschland spielt bei der WM 2014 in einer Gruppe mit Portugal, Ghana und den USA. Ausgerechnet die USA mit Trainer Jürgen Klinsmann! Wird das ein Duell mit seinem früheren Assistenten Jogi Löw. Und überhaupt ist es keine leichte Gruppe.
In einer ersten ARD-„Analyse“ befand Experte Mehmet Scholl dennoch, dies sei eine lösbare Aufgabe. Ungleich härter haben es wohl Spanien und die Niederlande getroffen, die schon in der Vorrunde gegeneinander spielen. Und England bekommt es gleich mit Italien zu tun.
Löws erste Reaktion: „Das ist ’ne schwere Gruppe. Aber ich akzeptiere es so, wie es ist.“ Tja, was bleibt ihm auch sonst übrig? Deutlich wurde ebenfalls: Ab sofort gilt auch gegenüber dem … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Leibesübungen, Weite Welt
Verschlagwortet mit ARD, Brasilien, Deutschland, Fußball-WM, Jogi Löw, Jürgen Klinsmann, USA
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Mythos Kennedy: Wie gut, dass man nicht alles wusste
Am liebsten würden uns TV-Beiträge wie „Kennedy – Das Geheimnis der letzten Tage“ (ZDF) wohl direkt vors Schlüsselloch der Weltgeschichte setzen. Doch nichts Genaues weiß man nicht. Und gar manches muss Spekulation bleiben. Aber gerade so entstehen Legenden.
Eins steht allerdings für so ziemlich alle Zeiten fest: Wer immer damals schon bei wachem Bewusstsein war, für den ist Kennedy bis heute ein Mythos geblieben. Dieser strahlende, offenbar so kraftvolle US-Präsident, der der (westlichen) Welt so viel Hoffnung gegeben hat. Diese Ikone der frühen 60er Jahre – und dann sein tragischer Tod…
Sexsüchtig und ernsthaft krank
Nicht erst jetzt, fast genau 50 Jahre nach den tödlichen Schüssen von Dallas (22. November 1963), wissen wir leider etwas mehr. John F. Kennedy war … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Fernsehen und Hörfunk, Geschichte, Gesellschaft, Politik und so, Weite Welt
Verschlagwortet mit 1963, Attentat, Dallas, Jackie Kennedy, John F. Kennedy, US-Präsident, USA
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Das zwiespältige Phänomen John F. Kennedy – eine neue Biographie von Alan Posener
Die Welt am Rande des Nuklearkrieges, politisches oder auch militärisches Desaster in Kuba und Vietnam, massive Rassenunruhen im Inneren des eigenen Landes und schließlich der Bau der Berliner Mauer, der den Fall des Eisernen Vorhanges für Jahrzehnte besiegeln sollte: Eine solche Bilanz scheint eigentlich nicht geeignet, einen Mythos zu begründen. Warum John F. Kennedy bis zum heutigen Tage dennoch wie ein Säulenheiliger betrachtet wird, damit befasst sich Alan Posener in seiner Biographie über den 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten.
Eine Spurensuche. Dabei drängt sich unweigerlich die Frage auf: Kann der Autor, Korrespondent bei der „Welt“-Gruppe, der schon Monographien u.a. über Franklin D. Roosevelt, John Lennon und William Shakespeare verfasst hat, Altbekanntem überhaupt etwas Neues hinzufügen? Darauf hebt Posener auch gar … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Geschichte, Gesellschaft, Politik und so
Verschlagwortet mit Attentat, Berlin, Chruschtschow, Kennedy, Kuba, Medikamentenabhängigkeit, Nuklearkrieg, Roosevelt, USA, Vietnam
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Familienfreuden auf Reisen: Wie wundersam!
Fünf Wochen verreisen! So viel Zeit, so viele wundervolle, herrlich schräge, freundlich skurrile Menschen – die sich besonders zwischen Zelten und Campern zu versammeln scheinen. Und wenn man mit einem so süßen Baby wie Fiona auf dem Arm auf einem Campingplatz umherläuft, ist das fast eine Garantie, auch mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Da war zum Beispiel jene freundliche Frau in ihren Mittfünfzigern. Normen saß gerade spielend draußen mit Fiona auf der Picknickdecke, als sie ihn ansprach und schnell auch die Frage stellte, wo wir denn herkämen. Als Normen antwortete „Aus Deutschland“, überlegte sie kurz, um sich dann zu erkundigen, wo das denn genau sei. Die Auskunft „in Europa“ kommentierte sie … Weiterlesen
Zeitgeist-Zeugen: Warum „Zero Dark Thirty“ beim Oscar nur einen Trostpreis erhalten hat
Populäres Kino ist, wenn es gut gemacht ist, stets ein Seismograph für den Zeitgeist. Mit manchmal erschreckend ausschlagenden Zacken wie „Zero Dark Thirty“ der Amerikanerin Kathryn Bigelow. Dass dieser Film über die Jagd auf Osama Bin Laden keinen der Oscar-Blumentöpfe gewinnen würde, war von vornherein klar: Er ist heiß umstritten, einige Republikaner im US-Kongress verlangten sogar eine Untersuchung.
Das Schockierende an dem Thriller ist aber nicht, dass er (angeblich) geheime politisch Informationen verwendet, sondern dass er kompromisslos die dunkle Seite entfesselter Brutalität unserer Zivilisation zeigt: In „Zero Dark Thirty“ taugt jedes Mittel, um ans Ziel zu kommen. Und der Film verschwendet weder in seinem Plot noch in seinen Personen auch nur einen Gedanken an eine Kritik dieses brutalen Utilitarismus. Erlaubt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Gesellschaft, Kino
Verschlagwortet mit Argo, Ben Affleck, Ethik, Folter, Kathryn Bigelow, Osama bin Laden, Oscar, Terrorismus, USA, Zero Dark Thirty
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Vom Varieté bis zur Vorhölle: Die Comics und Trickfilme des Winsor McCay in Dortmund
Wer hätte das gedacht: Da präsentiert Dortmund die bislang wohl weltweit umfangreichste Retrospektive zum Werk von Winsor McCay.
Winsor Who? – McCay! Der US-Amerikaner, der von 1869 bis 1934 gelebt hat, gilt als eigentlicher Erfinder des Zeichentrickfilms, dessen frühe Standards er lange vor Walt Disney gesetzt hat. So geht die zeitsparende Folientechnik für Bildhintergründe auf ihn zurück. Überdies war er einer der genialen Pioniere des Comics.
Diese besonders in Deutschland (NS-Zeit, Schundkampagne der 50er Jahre) lange unterdrückte bzw. gering geschätzte Kunstform entschied seinerzeit in den USA über Wohl und Wehe der Zeitungen. Nur wer die besten Comic-Zeichner hatte, konnte die Auflage nachhaltig steigern. Nachrichten … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Comics & Cartoons, Kino, Kunst & Museen, Medien, Scherz, Satire, Ironie
Verschlagwortet mit Comic, Dortmund, Dream of the Rarebit Fiend, Little Nemo in Slumberland, Lusitania, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Randolph Hearst, USA, Winsor McCay, Zeichentrickfilm
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Zum Tode von Neil Armstrong: Die Mondfahrt und der historische Satz
„Wie, du hast dir das entgehen lassen?“ Die Kolleginnen und Kollegen, angeführt von Chef Malte, blickten ungläubig bis verblüfft in meine naiv-blauen Augen und schüttelten unisono ebenso entgeistert wie im Geiste scheibenwischend die erfahreneren Köpfe. Gerade hatte ihnen so ein nassforscher Berufsneuling die überraschende Tatsache verkündet, dass er nicht wie im Falle von faustkämpferischen Auseinandersetzungen zwischen Cassius Clay (der hieß damals noch so) und Ingemar Johansson nächtens aus den Federn gekrabbelt war und schlaftrunkenen Auges den unvermeidlichen Sieg des tänzelnden US-Profis wahrgenommen hatte.
Nein, dieser Berufsneuling des Jahres 1969, Ihr werdet es erraten, das war ich, hatte sich nach links umgedreht und weiter geratzt, während Neil Armstrong auf die staubige Mondoberfläche hüpfte und seine legendären Worte hinaus in All nuschelte: … Weiterlesen
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Verschlagwortet mit 1969, Astronaut, Mond, Neil Armstrong, USA
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Gegen die Wand – eine milde Brandrede
Muss alles erst in den USA ausbaldowert werden, kommerzialisiert oder erfunden werden, bevor es nach Europa schwappt? In der Popmusik war das so (Ausnahme: Beatles), in der Filmgeschichte sowieso, in der Mode ab und an, im Bereich political correctness bis zum Erbrechen. Endlich und sicher zu spät protestieren dort in den Zentren (wie immer, denn der Landmann will ein Cowboy sein) die Menschen gegen all das, was das soziale Gefüge in Gänze zu zerstören droht: Gegen das Finanzsystem. Man konnte auch sagen: Gegen kriminelle Dummheit und Angst der Entscheidungsträger in der Politik, die es sicher nicht mehr sind, aber meinen, es noch sein zu können if they still have guts.
Deutschland schläft und die, die Autos abfackeln, sind dumme Pappnasen. … Weiterlesen
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Entnazifizierung im Revier: „Darum war ich in der Partei“
Über die Befreiung des Ruhrgebiets vom Nationalsozialismus durch alliierte Truppen habe ich hier vor einiger Zeit einige Hintergründe dargelegt. Nun soll es um die Entnazifizierung nach 1945 gehen.
Wenn die Amerikaner und ihre Verbündeten eine Stadt oder Gemeinde befreit hatten, dann setzten sie in der Regel sofort einen unbelasteten Bürgermeister ein. Manchmal brachten sie ihn sogar mit. Gleichzeitig hatten sie genaue Vorstellungen über die geplante „Denazification“. Noch vor der Kapitulation der deutschen Wehrmacht hatten die Besatzungsmächte am 25. April dazu eine Direktive erlassen, die vor Ort durch provisorisch eingerichtete Behörden und den Militärkommandanten umgesetzt wurde. In der britischen Zone, zu der auch das Ruhrgebiet gehörte, arbeitete die Besatzungsmacht mit einem Skalensystem von 1 bis 5. Die Kategorien 1 und 2 … Weiterlesen
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Zu Fuß durch Amerika
Eine seltsame Art zu reisen kündigt bereits der Untertitel an: „Zu Fuß durch Amerika“. Ausgerechnet durch das Land der Autofahrer. Doch dann erinnert man sich an den Namen des Autors. Wolfgang Büscher, das war doch der Journalist, der vor acht Jahren in seinem Buch „Berlin-Moskau“ einen ähnlichen Fußmarsch durch die östliche Pampa beschrieben und damit einen Bestseller gelandet hatte.
„Hartland“ lautet der Titel seines neuen Reisebuches, und da zögere ich bereits, denn Büscher ist weit mehr als ein Reiseschriftsteller. Hartland ist ein einfühlsamer, poetischer Zugriff auf das riesige, vertraute und doch so fremde Land auf der anderen Seite des Meeres. Büscher kannte Amerika nicht, bevor er sich mit großem Rucksack und ausreichend Geld von Kanada aus zu Fuß auf den … Weiterlesen
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Die Ex-Gay-Therapie
Ted Haggard war mir bis vor kurzem noch unbekannt. Einige US-Amerikaner würden sich wahrscheinlich wünschen, dass es bei Ihnen ebenso wäre. Ted Haggard war der Vorsitzende der Nationalen Vereinigung der Evangelikalen und Sprecher von gut 30 Millionen Christen. Und wie ich aus einem Artikel in der „Zeit“ lernte, führte er einen Feldzug gegen Homosexualität – bis ihn 2006 ein Callboy als schwul outete.
Das Schauspiel Dortmund zeigt zur Zeit die „Ted Haggard Monologe“ von Michael Yates Crowley: Ein beeindruckendes Solo von Ekkehard Freye, der bereits die deutschsprachige Erstaufführung am Schlosstheater Moers gespielt und sie nun als neues Ensemblemitglied von Schauspieldirektor Kay Voges sozusagen mit nach Dortmund gebracht hat.
Das Stück zeigt vor allem, wie viel Haggard in den Menschen seiner … Weiterlesen
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Ein Mann zerstört sich selbst
Der erste Satz des Romans lautet so: „Im Spätsommer 1960 begann für Janice Wilder alles schiefzugehen.“ Das ist noch weit untertrieben.
Hier nimmt von Anfang an ein Verhängnis seinen Lauf, offenbar unaufhaltsam. John Wilder (36), Ehemann jener Janice, leidet an verschärftem Normalitäts-Koller, an Alltags-Überdruss. Der bislang recht erfolgreiche Anzeigenverkäufer (in Diensten des Edelblatts „Scientific American“) besäuft sich mal wieder und randaliert unflätig gegen Freund und Feind. Nicht ganz ohne eigene Vorahnung. Er hat „es“ kommen sehen und Frau und Sohn am Telefon gewarnt: Er werde von seiner Dienstreise lieber nicht heimkehren, sonst wäre er wohl imstande zu familiärem Mord und Totschlag. Fortan zerstört er sich selbst.
Fatal: Wegen eines Feiertags kommt Wilder nach dem Nervenzusammenbruch nicht in eine übliche Klinik, … Weiterlesen
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Wie die USA vor 50 Jahren waren – Jetzt in der Werkausgabe: „Amerikafahrt“ des Schriftstellers Wolfgang Koeppen
Da ist einer soeben in New York angekommen und schreibt: „Schon sah ich einen Wolkenkratzer brennen, den Broadway lohen, schon las ich die Schlagzeilen auf allen Zeitungen der Welt. Gewaltige Katastrophen schienen hier in der Luft zu liegen.”
Wann ist das gewesen? Kurz vor oder nach dem 11. September 2001? Weit gefehlt. Es war im Frühjahr 1958. Da hat jemand latente Gefahren gewittert, die in jener Mega-Stadt vielleicht von jeher in der Luft gelegen haben. Der Mann hieß Wolfgang Koeppen und zählte zu den wichtigsten deutschen Schriftstellern nach dem Krieg.
Es ist ungemein spannend, jetzt – im Rahmen der höchst verdienstvollen Werkausgabe – wieder zu lesen, was Koeppen damals auf seinen Wegen kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten bewegt … Weiterlesen
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Krämpfe der Wirklichkeit – Fotografien von Diane Arbus im Essener Museum Folkwang
Von Bernd Berke
Essen. Von Erotik keine Spur: Einsam hockt die Stripperin zwischen zwei Auftritten im schäbigen Hinterzimmer. Von Glorie kein Schimmer: Ein namenloser US-Patriot hat sich mit Flagge und Anstecker („l’m proud“) gerüstet. Doch der „stolze“ Mann sieht erbärmlich aus; ganz so, als hätte er in dieser Leistungsgesellschaft nie eine Chance gehabt. Man glaubt ohne weiteres, dass er zum seelischen Ausgleich glühender Patriot werden musste.
Wenn man die Fotografien der US-Künstlerin Diane Arbus (1923-1971) anschaut, rieseln einem häufig Schauer über den Rücken. Hier begegnet man meist Menschen von den Rändern der Gesellschaft – ungemein frontal und unausweichlich. Jedes Bild scheint einem zuzurufen: Stelle dich der Wirklichkeit!
Oberflächlich betrachtet, summieren sich die rund 180 Schwarzweiß-Aufnahmen im Essener Folkwang-Museum zum Panoptikum … Weiterlesen
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Sex wie aus dem Supermarkt – Tom Wesselmann, eine Leitfigur der Pop-Art, ist mit 73 Jahren gestorben
Von Bernd Berke
Zu Beginn der 60er Jahre sind die Bilder des Tom Wesselmann grelle Schocks: Nackte, laszive Frauengestalten rekeln sich da – ohne Gesichter, ohne persönlichen Umriss. Als grellrotes Signal lockt zwischen großflächigen Fleischfarben oft nur ein sinnlich geöffneter Mund.
Die Kunstwelt trauert um den Mann, der mit solchen Visionen Zeiterscheinungen auf den bildlichen Begriff gebracht hat: Tom Wesselmann ist, wie jetzt bekannt wurde, am letzten Freitag mit 73 Jahren nach einer Herzoperation in einer New Yorker Klinik gestorben.
Die anonymen Leiber, die er malte, bleiben reduziert auf sexuelle Merkmale und sind zu jeder lüsternen Tat bereit. Diese „Great American Nudes“ verheißen Genuss ohne Reue. Ein offensiver Appell wie aus dem Supermarkt: Alles ist vorhanden, greif sofort zu. Längst … Weiterlesen
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Der Sieg über das Chaos – Wuppertal zeigt Europas erste Werkschau des Amerikaners Adolph Gottlieb
Von Bernd Berke
Wuppertal. Biographischer Zufall bestimmt oft die Wege der Kunst. Beim Amerikaner Adolph Gottlieb (1903-1974) trug es sich so zu: 1937 erlitt er einen Arthritis-Anfall. Auf ärztlichen Rat hin verließ er New York und begab sich ins trockene Klima von Tucson/Arizona. Dort entdeckte er die Kunst indianischer Ureinwohner – und malte fortan ganz anders.
Wuppertals Von der Heydt-Museum widmet ihm eine Retrospektive mit 39 Gemälden, wobei einige Großformate die Logistik des Hauses arg strapazierten. Die Mühe hat sich gelohnt. Fast jedes US-Museum, das auf sich hält, besitzt Gottlieb-Werke, doch in Europa ist es die erste nennenswerte Werkschau überhaupt. Und Wuppertal ist einzige deutsche Station.
Vor allem Deutschland mied Gottlieb, Sohn einer Familie jüdischen Glaubens, die aus der damaligen … Weiterlesen
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Die nüchterne Schönheit – Essener Ausstellung erkundet Einflüsse des Bauhauses in Nordamerika
Von Bernd Berke
Essen. Als neue Vereinigung der spezialisierten Künste verstand sich das ruhmreiche „Bauhaus“ in Weimar und später in Dessau. Alle Kunstformen sollten, auf der Basis soliden Handwerks, in der Architektur wieder zusammenfinden – fast wie in einer mittelalterlichen „Bauhütte“, doch den Ansprüchen des technischen Zeitalters gemäß.
Das Essener Folkwang-Museum führt nun vor, dass die Entwicklung inhaltlich und geographisch weite Kreise gezogen hat. Am liebsten hätten die Bauhaus-Meister (Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe, Josef Albers, Laszlo Moholy-Nagy, Paul Klee, Wassily Kandinsky und etliche andere) mit ihren Künsten wohl das gesamte Leben erfasst. Es sollte keine Schnörkel mehr geben, alle Formen sollten sich an die Funktion schmiegen, und zwar in sämtlichen Sparten: Baukunst, Technik, Werbung, Mode, Theater, Fotografie, … Weiterlesen
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Die Kinder der Revolte machen bruchlos weiter – Das legendäre „Living Theatre“ bei den Ruhrfestspielen
Von Bernd Berke
Recklinghausen. So kann man’s machen: Auf der Hinfahrt zum Theater den Cassettenrecorder oder Walkman mit Musik der 60er Jahre laden. Mit Stones, Doors, Velvet Underground & Co. Dann ist man emotional ungefähr da, wo das „Living Theatre“ noch heute leibt und lebt: mitten in den Jahren der Revolte.
Die Kinder dieser Zeit machen bruchlos weiter, als sei seit jenen 60ern nichts geschehen. Diesen Eindruck, von dem man nicht recht weiß, ob man ihn verheißungsvoll oder befremdlich finden soll, nimmt man aus Recklinghausen mit. Dort tritt die legendäre New Yorker Theatertruppe bei den Ruhrfestspielen auf. Steckbrief: 1951 von Julian Beck (†) und Judith Malina gegründet, in den 60er Jahren d a s freie Theater überhaupt und eine Mutter … Weiterlesen
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Bizarre Episoden aus der Provinz – „Garp (und wie er die Welt sah“) kommt ins Kino
Von Bernd Berke
Köln. Ein US-Pilot des Zweiten Weltkriegs kommt schwerverwundet ins Lazarett. Medizinische Sensation: Er kann sich kaum noch bewegen, hat aber bis zum Tod eine Dauer-Erektion.
Nach Verstreichen einer kurzen Schamfrist zieht Krankenschwester Jenny Fields Nutzen aus dieser stehenden Tatsache und schenkt bald darauf einem Knaben das Leben. Sie wollte ein Kind, aber keinen Vater. Sie brauchte Samen, aber keine „Wollust“, wie sie das verächtlich nennt. Diesem verwegenen Einfall des Bestsellerautors John Irving verdankt „Garp“ sein Dasein. Die Verfilmung „Garp (und wie er die Welt sah)“, ein schon 1982 verfertigtes Werk von George Roy Hill („Der Clou“), kommt ab morgen in unsere Kinos.
Mutter Jenny und Sohn Garp sind zwar ein wenig „anders als die Anderen“, sprich anders … Weiterlesen
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Als Michelangelo für Rock-Stars werben musste – einschlägige Plakatsammlung in Recklinghausen
Von Bernd Berke
Recklinghausen. Wer heute zwischen 25 und 35 ist, erlebt zunehmend häufiger, wie seine Jugendjahre bereits der Historie zugeschlagen werden. An diesem Vergessens- und Erinnerungsprozeß nimmt jetzt auch die Kunsthalle Recklinghausen teil – mit einer für die Bundesrepublik bislang beispiellosen Ausstellung von 350 Plakaten zur Rock-Musik der 60er Jahre. Selbst US-Museen beginnen dieses Genre eben erst zu entdecken.
Die seit 1972 „tätigen“ Sammler Tomm Klatt (Recklinghausen) und Rainer Knorr (Neubeckum) haben sich auf Plakate von der US-amerikanischen Westküste konzentriert. Daher ist die einschlägige Produktion hier fast komplett beisammen. So gut wie alle mittlerweile legendären Namen, die damals den West Coast-Sound prägten, kommen vor: Allen voran „The Grateful Dead“. Im Umkreis dieser großen Rock-Family hat sich offenbar das größte … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Rock & Pop
Verschlagwortet mit Kunsthalle, Plakate, Recklinghausen, Rock-Musik, USA, Westküste
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