Schlagwort-Archive: Etat

Was darf uns die Kultur denn kosten? – Debatte um die Finanzen der Kulturhauptstadt

Alter Streit, der sich immer mal wieder entzündet: Wieviel Geld sollen „wir” für Kultur ausgeben? Genügt das, was die öffentliche Hand bezahlt – oder sollten Bürger, die es sich leisten können, freiwillig etwas drauflegen? Derzeit rankt sich die Debatte um die Finanzen der Kulturhauptstadt Ruhr 2010.

Als neulich in Düsseldorf die Förderbescheide des Landes NRW fürs „Dortmunder U” (Ex-Brauereiturm, künftig Museum und Zentrum der Kreativwirtschaft) überreicht wurden, gab’s neben aller Freude auch viele kritische Stimmen, so etwa im Internetportal http://www.derwesten.de/. Grundzug so mancher Äußerungen: Lieber Straßenbau, Schulen, Kindergärten und Schwimmbäder finanzieren – oder Hartz IV aufstocken . . .

„Hände weg von meiner Geldbörse!”

Gegen solch dringlichen Alltagsbedarf befindet sich Kultur seit jeher in der Defensive. Stets muss sie ihre … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Festivals, Gesellschaft, Kultur an sich, Region Ruhr, Wirtschaft & Geld | Verschlagwortet mit , , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Was darf uns die Kultur denn kosten? – Debatte um die Finanzen der Kulturhauptstadt

Jede Kulturhauptstadt lernt von den Vorläufern – Internationales Treffen mit Etat-Vergleich in Essen

Von Bernd Berke

Essen. Immer gern genommen: „Netzwerk“ und „Nachhaltigkeit“ lauten die Schlagworte, wenn etwas dauerhaft in Gang gesetzt werden soll. So auch jetzt beim Treffen der Kulturhauptstädte in Essen.

Das neu geknüpfte Netzwerk umfasst vorerst alle europäischen Kulturkapitalen der Jahre 2007 bis 2011. Wer künftig benannt wird, soll ebenfalls zum Kreis gehören und vom regelmäßigen Austausch profitieren. Auch aus etwaigen Fehlern der Vorläufer lässt sich etwas lernen.

Da wird etwa über den Umgang mit Politikern oder Sponsoren geredet – und über Visionen: Kultur soll europäische Wege noch mal anders bahnen als wirtschaftliche und politische Beziehungen.

Diesmal haben die Delegierten auch die Kulturhauptstadt-Etats miteinander verglichen. Und siehe da: Das doch recht kleine Linz (Österreich, 2009 an der Reihe) verfügt über … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Kultur an sich, Politik und so, Region Ruhr, Weite Welt | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Jede Kulturhauptstadt lernt von den Vorläufern – Internationales Treffen mit Etat-Vergleich in Essen

Auch Bochum will ein Konzerthaus bauen – Finanzielle Vorbehalte / „Konkurrenz“ reagiert gelassen

Von Bernd Berke

Bochum. Auch Bochum möchte ein Konzerthaus bauen – für 21,4 Mio. Euro. Dies hat gestern der städtische Kulturausschuss im Grundsatz bekräftigt.

Allerdings wurde auf die im November 2006 anstehenden Haushaltsberatungen verwiesen. Falls das Projekt dann bejaht wird: Würde eine neue Konkurrenz für die Philharmonien in Dortmund und Essen drohen?

Die WR fragte nach und vernahm betont gelassene Stimmen. Dortmunds Konzerthaus-Chef Benedikt Stampa findet den Vorgang undramatisch und sagt sogar: „Das wäre eine Supersache. Die Bochumer Symphoniker hätten es verdient.“

Bisher muss das Orchester (Leitung: Steven Sloane) zwischen diversen Bochumer Spielstätten „tingeln“. Mit dem Neubau neben der Jahrhunderthalle bekäme es endlich eine feste Bleibe. Das Bochumer Haus mit rund 1100 Plätzen (Dortmund: fast 1600, Essen: 1800) würde zudem … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Architektur & Städtebau, Musik & Konzert, Region Ruhr | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Auch Bochum will ein Konzerthaus bauen – Finanzielle Vorbehalte / „Konkurrenz“ reagiert gelassen

Sorge um Kulturtetat des Kreises Unna

Von Bernd Berke

Kreis Unna. Ist das denn denkbar: dass es auf Schloss Cappenberg (Seim) gar keine Kunstausstellungen mehr gäbe. Oder dass das ebenso schmucke Haus Opherdicke (Holzwickede) verkauft würde und der Kultur nicht zur Verfügung stünde?

„Ich halte inzwischen alles für möglich“, sagt Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD), Kulturdezernentin des Kreises Unna, im WR-Gespräch. Es gebe starke konservative Kräfte, die den Kulturetat des Kreises am liebsten „auf Null setzen“ würden. Sie befürchtet, dass in den laufenden Etatverhandlungen das Kulturbudget (jährlich 2,9 Mio. Euro) angetastet werden könnte. Die einstige Koalition von SPD und Grünen ist „geplatzt“, politische Mehrheiten müssen nun von Fall zu Fall gesucht werden. Am 7. März wird der Haushalt im Kreistag beraten.

Nicht nur die genannten Kulturstätten, die weit … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Kultur an sich, Politik und so, Region Ruhr | Verschlagwortet mit , , , , | Kommentare deaktiviert für Sorge um Kulturtetat des Kreises Unna

Neue Gewichtungen in der Kulturpolitik – NRW-Staatssekretär Grosse-Brockhoff über Finanzen und Schwerpunkte

Von Bernd Berke

Düsseldorf. Angesichts der prekären Haushaltslage des Landes mag man es kaum glauben. Doch NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) ist sehr zuversichtlich, dass der Kulturetat des Landes in den nächsten fünf Jahren tatsächlich schrittweise aufs Doppelte anwächst: „Das steht schließlich im Koalitionsvertrag.“

Wie der Kulturpolitiker bei einer Gesprächsrunde mit Journalisten in Düsseldorf sagte, wappnet er sich freilich auch gegen Ressort-Neid bei den kommenden Haushaltsberatungen. Minister, die sparen müssen, könnten dann missgünstig auf die Kultur schauen; Vielleicht wird Grosse-Brockhoff die (offenbar mehrfach zugesagte) Rückendeckung von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers brauchen.

Keine Förderung mit der Gießkanne

Die Kultur sei keineswegs üppig ausgestattet, sagt der Mann aus der NRW-Staatskanzlei. Er rechnet vor, dass das Land Nordrhein-Westfalen bei den Kulturausgaben pro Kopf bisher bundesweit … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Kultur an sich, Politik und so | Verschlagwortet mit , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Neue Gewichtungen in der Kulturpolitik – NRW-Staatssekretär Grosse-Brockhoff über Finanzen und Schwerpunkte

Wuppertal: Museum muß vorerst keine Bilder verkaufen – Ratsbeschluß sorgt nur für vorläufige Entwarnung

Von Bernd Berke

Wuppertal. Vorläufige Entwarnung: Das Ansinnen der Stadt ans Von der Heydt-Museum, zwecks Aufbesserung der Finanzen einige Bilder zu veräußern, ist erst einmal vom Tisch. Dennoch hängt weiter ein Damoklesschwert über dem Museum.

Einstimmig beschloß der Wuppertaler Stadtrat am Montagabend eine Dreipunkte-Erklärung zum bundesweit beachteten Bilder-Streit. Darin heißt es u. a., einen regelmäßigen (!) Verkauf von Kunstwerken zur Etat-Steigerung dürfe es nicht geben. Damit bleibt die Möglichkeit offen, von Fall zu Fall eben doch solche Aktionen ins Auge zu fassen.

Weiter enthält der Ratsbeschluß einen Dank an die Stifter von Kunstwerken, denen man die Sorge nehmen will, die von ihnen zur Verfügung gestellten Werke könnten zur etwaigen Verkaufsmasse gehören. Schließlich wird festgelegt, daß nur die Museumsleitung selbst über … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Allgemein | Verschlagwortet mit , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Wuppertal: Museum muß vorerst keine Bilder verkaufen – Ratsbeschluß sorgt nur für vorläufige Entwarnung

Kunst gefällig? Museen verleihen Meisterwerke – Mit Leasing könnten Institute den Etat aufbessern

Von Bernd Berke

Im Westen. Das „Phantom der Oper“ treibt seit Jahren in den Musical-Palasten der Welt sein Unwesen. Jetzt scheint es auch ein „Phantom der Museen“ zu geben – und es betätigt sich vorzugsweise im Ruhrgebiet. Die Rede ist von einem eigentlich pfiffigen Kunst-Leasing-Projekt, dessen Früchte aber noch nicht so recht sprießen wollen.

Zwei Frankfurter hatten die Idee: Ulrich Schanda und Reinhold Brunner (beide 35) dachten sich, es sei doch schade, daß so viele Kunstschätze in Depots vor sich hin dämmern. Statt dessen könne man sie (gegen Gebühr) an zahlungskräftige Kundschaft ausleihen. Beispiel: Ein Bild hat einen Versicherungswert von 100 000 DM. Will z. B. ein Unternehmer es in seine Geschäftsräume hängen, sind davon jährlich 10 Prozent Leihgebühr fällig, … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Wirtschaft & Geld | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Kunst gefällig? Museen verleihen Meisterwerke – Mit Leasing könnten Institute den Etat aufbessern

Alarm-Signale aus dem Museum Bochum: Das Geld reicht überhaupt nicht mehr

Von Bernd Berke

Bochum. Museumsleiter Dr. Peter Spielmann fühlt sich unter Druck gesetzt: „Andauernd verlangen die Politiker, wir sollten spektakuläre Ausstellungen zeigen. Die Besucherschlange soll möglichst bis zum Rathaus reichen. Ständig hält man uns als leuchtende Beispiele Van Gogh in Essen und die ,Terrakotta-Armee‘ in Dortmund vor.“ Und das alles, wo doch eben diese Politiker den jährlichen Ausstellungsetat bei 150 000 DM eingefroren hätten.

Mit diesem Betrag sei kein Auskommen. Bochums Museumschef, fast verzweifelt: „Immer mehr Leihgeber verlangen inzwischen Gebühren und Begleitschutz für den Kunsttransport.“ Den aber erledigt die Polizei seit einiger Zeit nicht mehr. Folge: Man müsse teure private Sicherheitsdienste anheuern. Und damit stecke man vollends im Teufelskreis: Kein Geld für spektakuläre Ausstellungen – das heiße, daß man bei … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Kunst & Museen, Region Ruhr | Verschlagwortet mit , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Alarm-Signale aus dem Museum Bochum: Das Geld reicht überhaupt nicht mehr

WLT-Finanzen auf des Messers Schneide – Leitung des Landestheaters im Rundschau-Gespräch

Dortmund/Castrop-RauxeI. (bke) Am 3. März wird sich die Spreu vom Weizen sondern: Dann steht auf Messers Schneide, wie viele von 22 Städten bereit sind, ein kulturpolitisches Bekenntnis zum Westfälischen Landestheater (WLT) in Castrop-Rauxel abzulegen und wie viele womöglich als Mitglieder aus dem Trägerverein des Theaters ausscheiden.

Wird es „Fahnenflüchtige“ geben, droht gar eine Vereins-Auflösung? Brisanter Stoff für ein Gespräch, zu dem WLT-Intendant Herbert Hauck, sein Verwaltungschef Norbert Kronisch sowie Olaf Reifegerste, Pressesprecher und Spielplan-Disponent des Theaters, ins Dortmunder Rundschauhaus kamen.

Letzlich geht es nicht nur um Bekenntnisse, sondern um Geld: Seit langem ist der Jahresbeitrag pro Gemeinde auf läppische 300 Mark eingefroren. Für diesen „Tischtennis-Beitrag“ (Reifegerste) genießen die Kommunen weitreichende Stimmrechte in Existenzfragen des WLT. Künftig sollen die Städte zusammen … Weiterlesen

Veröffentlicht unter Region Ruhr, Theater | Verschlagwortet mit , , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für WLT-Finanzen auf des Messers Schneide – Leitung des Landestheaters im Rundschau-Gespräch