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Schlagwort-Archive: Valery Gergiev
Erlösung ist möglich: Tobias Kratzer lässt in seinem erfrischenden Bayreuther „Tannhäuser“ Raum für die Hoffnung
Muss Erlösung scheitern? In Richard Wagners „Tannhäuser“ in der erfrischend neuen und schlüssigen Inszenierung von Tobias Kratzer in Bayreuth bleibt die Frage weniger offen als andernorts.
Während Tannhäuser und Wolfram von Eschenbach die blutbefleckte Leiche Elisabeths in ihren Armen bergen, öffnet sich auf einer zweiten Ebene ein neuer Horizont. Zu den Erlösungsgesängen des Fernchores ist ein Video zu sehen, das in seiner Ambivalenz zwischen Kitsch und Pathos eine Alternative, eine Utopie oder zumindest eine Hoffnung zulässt. Happy End ist möglich, „Erlösung ward der Welt zuteil“ … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Oper & Ballett
Verschlagwortet mit Bayreuther Festspiele, Elena Zhidkova, Gateau Chocolat, Katharina Konradi, Lise Davidsen, Manni Laudenbach, Manuel Braun, Markus Eiche, Rainer Sellmaier, Richard Wagner, Stephen Gould, Stephen Milling, Tannhäuser, Tobias Kratzer, Valery Gergiev
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Die Bewältigung einer Überwältigung – Wagner und Mahler an einem Abend mit dem Mariinsky Orchester und Valery Gergiev
Der Mann ist wahnsinnig. Setzt zwei Stücke für einen Konzertabend an, die für sich allein schon wie gewaltige Monolithe im Raum stehen. Platziert den ersten Aufzug aus Richard Wagners „Die Walküre“ neben Gustav Mahlers sechste Sinfonie.
Beide Male geht es um Leben und Tod, insgesamt bald zweieinhalb Stunden lang, geht es also wieder einmal ums Ganze. Das scheint dem Manne am Pult, dem Dirigenten Valery Gergiev, gerade das rechte Maß. Mit dem Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg ist er nach Essen gekommen, in die Philharmonie. Es wird ein Abend, der insgesamt beeindruckt, im Einzelnen aber manche Schwäche offenbart. Kein Wunder.
Gergiev wirkt als Dirigent immer ein wenig archaisch. Wie er … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Anja Kampe, Die Walküre, Gustav Mahler, Mariinsky-Theater, Mikhail Petrenko, Mikhail Vekua, Philharmonie Essen, Richard Wagner, Sinfonie, Valery Gergiev
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Subversive Untertöne: Sergej Prokofjews „Die Verlobung im Kloster“ in Dortmund
1936 löste Sergej Prokofjew seine Wohnung in Paris auf. Just in den finsteren Jahren des stalinistischen Terrors zog er mit seiner Frau und zwei Söhnen endgültig nach Moskau zurück. Es war nicht nur Heimweh, das ihn zu diesem folgenreichen Schritt bewog.
Nachdem er im Westen darunter gelitten hatte, vor reichen Gönnern, Agenten, Verlegern und Orchesterchefs katzbuckeln zu müssen, verführte ihn Stalins Propaganda vom „Kulturarbeiter an der künstlerischen Front“, vom Künstler „als führendes Mitglied der neuen Sowjetgesellschaft.“
Die Vorteile waren zunächst erheblich. Prokofjew erhielt jährlich garantierte Aufträge, Vorschüsse, eine kostenfreie Wohnung, Studienreisen, kostenlose Schule für die Kinder, freie Krankenversicherung und Sonderprämien. Er feierte große Erfolge, … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Konzerthaus Dortmund, Mariinsky-Theater, Sergej Prokofjew, St. Petersburg, Valery Gergiev, Zeitinsel
Ein Kommentar
Auf den Spuren eines Modernisten: Prokofjew-Zeitinsel im Konzerthaus Dortmund
Nicht einmal Blumen gab es für seinen Sarg. Alle Floristen und Gewächshäuser in Moskau waren leer gekauft am 5. März 1953, als der Komponist Sergej Prokofjew starb: am gleichen Tag wie der Despot Josef Stalin, dessen Schatten er selbst im Tode nicht entkam.
Die sowjetischen Zeitungen nahmen vom Ableben des Komponisten keine Notiz. Es war die New York Times, die am 9. März zuerst darüber berichtete. Prokofjews erste Frau Lina Codina, zu diesem Zeitpunkt in einem sibirischen Lager inhaftiert, erfuhr die traurige Nachricht erst im Sommer.
Der da fast unbemerkt verschied, war weit mehr als der Schöpfer des weltweit beliebten musikalischen Märchens … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Konzerthaus Dortmund, Mariinsky-Theater, Sergej Prokofjew, Valery Gergiev, Zeitinsel
2 Kommentare
Stell Dich der Klassik! Die neue Dortmunder Konzerthaus-Saison fordert das Publikum heraus
Beginnen wir mit dem Nashorn. 2002 wurde es in Dortmunds Kulturleben heimisch, als Wappentier des Konzerthauses. Mit großen Ohren, den gewichtigen Attributen des Hörens, und zwei Flügeln. Ein trotz seiner Masse putziges Maskottchen, das durch Musikgenuss offenbar in der Lage sein soll, sich zu neuen Höhen aufzuschwingen. Bald waren in der Stadt diverse, mehr oder weniger geschmackvoll ausstaffierte Nachbildungen zu entdecken.
Doch nun ist Schluss mit niedlich. Im Internet-Trailer, zur Vorstellung der neuen Konzerthaus-Saison (2014/15), bricht das Urviech durch die Kulisse, wie wild geworden, als wollte es uns das Fürchten lehren. Dann taucht in großen Lettern der Satz auf „Stell … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Kultur an sich, Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Anne-Sophie Mutter, Benedikt Stampa, Dmitri Schonstakowitsch, Dortmund, Konzerthaus, Olivier Messiaen, Sofia Gubaidulina, Valery Gergiev, Yannick Nézet-Séguin
Ein Kommentar
Romantischer Feuerkopf: Ein Berlioz-Programm mit Valery Gergiev in Essen
Hector Berlioz konnte kurzweilig und scharfzüngig erzählen. In seinen Memoiren schildert er, wie er einst auf den Pariser Grandes Boulevards François Adrien Boieldieu traf. Der Kollege, Autor hübsch-frivoler komischer Öperchen, bemühte sich zu erklären, warum Berlioz mit seinem Werk „La Mort de Cléopâtre“ beim Wettbewerb für den Rom-Preis gescheitert ist: zu neu, zu unerhört. Berlioz konterte, er hatte ja Seelennöte und Qualen darzustellen. Ein Argument, das der verbindliche Boieldieu, der mit seiner Musik angenehm und höchstens mit feiner Ironie unterhalten wollte, wohl nicht verstanden hat.
Trotz eines Abstands von bald 200 Jahren: Die Kantate, mit der sich Berlioz 1829 vergeblich um den begehrten „Prix de Rome“ bewarb, lässt spüren, wie irritierend ungewohnt, drastisch und direkt … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Hector Berlioz, Karen Cargill, La Mort de Cleopatre, London Symphony Orchestra, Philharmonie Essen, Symphonie fantastique, Valery Gergiev, Waverley
Ein Kommentar
Festspiel-Passagen II: Geistlicher Auftakt in Salzburg
Heute ungewöhnlich, wie klar sich Alexander Pereira bekennt: Er glaubt an Gott. „Ich bin ein alter Jesuitenschüler“, sagt er in einem Interview, in dem er seine Entscheidung begründet, den Salzburger Festspielen künftig eine „Ouverture spirituelle“ voranzustellen. Der neue Intendant möchte die geistliche Musik ins Blickfeld rücken. Christlich geprägte Werke sollen künftig auf solche aus anderen Weltreligionen treffen, jedes Jahr eine andere: 2013 ist der Buddhismus dran, 2014 der Islam.
Zum Auftakt seiner ersten Salzburger Festspielzeit setzte Pereira einen jüdischen Schwerpunkt, mit Musik, die nicht jeden Tag zu hören ist: Das Israel Philharmonic Orchestra spielte unter Zubin Mehta Ernest Blochs „Avodath Hakodesh“ (Gottesdienst). Mit Noam Sheriffs … Weiterlesen
Veröffentlicht unter Festivals, Glaubensfragen, Musik & Konzert
Verschlagwortet mit Alexander Pereira, Christentum, Geistliche Musik, Judentum, Mozart, Nikolaus Harnoncourt, Religion, Salzburg, Salzburger Festspiele, Spiritualität, Strawinsky, Valery Gergiev
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