Ein gar zu derber Gag von Bruno Knust

Der altgediente Comedian Bruno Knust (61) gilt nicht wenigen Leuten quasi als „Vorzeige-Dortmunder“.

Bruno Knust im Jahr 2007 bei einem Auftritt in seinem Dortmunder Theater Olpketal. (Foto: http://www.guenna.de - Wikipedia-Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

Bruno Knust im Jahr 2007 bei einem Auftritt in seinem Dortmunder Theater Olpketal. (Foto: http://www.guenna.de – Wikipedia-Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

So manche Stadtbewohner nehmen Besucher von außerhalb mit in Knusts Vorort-Theater Olpketal, um den staunenden Gästen vorzuführen, wie der Ruhri allgemein und speziell der Dortmunder so tickt. Meinetwegen. Aber ich und wahrscheinlich auch etliche andere möchten da nur sehr bedingt mitgemeint sein.

Wer sich in Dortmund dermaßen hervortut und zeitweise auch noch Stadionsprecher beim BVB gewesen ist, findet rasch Einlass beim lokalen Presse-Monopolisten Ruhrnachrichten (RN). So hat Bruno Knust alias „Günna“ dort seit geraumer Zeit eine eigene Samstags-Kolumne mit leidlich lustigen Witzeleien der westfälisch-ruhrigen Machart. Klar, dass Knusts Bühnenauftritte in dem Blatt auch besondere Beachtung finden. So beispielsweise heute wieder, wo sein gemeinsamer Auftritt mit Lioba Albus beim Humor-Festival Ruhrhochdeutsch gewürdigt wird – gerade mal zwei Lokalseiten nach seiner besagten Kolumne.

Wenn die Besprechung die Wahrheit wiedergibt (woran wir nicht zweifeln), so hat sich Bruno Knust, der eh gerne reihenweise derbe Gags `raushaut, eine üble Geschmacklosigkeit erlaubt.

Obwohl Matthias Sammer auch mal als Spieler und Trainer beim BVB aktiv war, bin ich wahrhaftig kein Anhänger des vormaligen Sportdirektors von Bayern München. Doch einen brunzdämlichen, menschenverachtenden Brüller wie diesen „Scherz“ über Sammer sollte man keinesfalls in die Welt setzen: „Als Kind war er so hässlich, dass man ihn in die Babyklappe hätte werfen müssen – von innen!“ So zitieren die RN den naturgemäß bildschönen Bruno Knust – ohne jeden kritischen Unterton.

Wenn man nun noch weiß, dass Sammer seinen Bayern-Posten kürzlich wegen einer ernsthaften Krankheit (Durchblutungsstörung des Gehirns) aufgeben musste, dann wird Knusts Invektive vollends abgründig. Der Dortmunder Spässkenmacher sollte künftig unbedingt darauf verzichten.

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Über Bernd Berke

Langjähriger Kulturredakteur bei der Anfang 2013 verblichenen Westfälischen Rundschau (Dortmund), die letzten elf Jahre als Ressortleiter. Zwischenzeitlich dies und das, z. B. Prosaband „Seitenblicke" (edition offenes feld, 2021), vereinzelt weitere Buchbeiträge, Arbeit für Zeitschriften, diverse Blogs und andere Online-Auftritte. Seit 2011 hier. Und anderswo. Und überhaupt.
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