Letzten Samstag habe ich wahrhaftig einen fernsehprominenten Schauspieler im Dortmunder Westfalenpark gesehen. Er war offenbar zu Besuch bei Freunden, mit denen er auch auf den Kinderspielplatz ging.
„Na und?“ rufen sie jetzt unisono in Berlinhamburgmünchenköln und wenden sich wieder stärkeren Reizen zu.
In Dortmund, erst recht in weiten Teilen des sonstigen Ruhrgebiets, sind Promis im Stadtbild tatsächlich immer noch etwas Seltenes. Das wird sich auch mit dem neuen Dortmunder Status als „Tatort“-Stadt nur unwesentlich ändern.
Doch was soll’s. Man schert sich um bekannten Leute ohnehin nicht sonderlich. Von Glamour lassen sich hier eh die wenigsten blenden. Es gibt es genügend andere Sorgen (und Freuden).
Einst sah ich den Schriftsteller Walter Kempowski trübsinnig über den Ostenhellweg schleichen – offenbar unerkannt wie nur je einer. Das war ihm ersichtlich nicht recht. Vielleicht hat er gar erwogen, die abendliche Lesung abzusagen.
Fast schon legendär ist der Dortmunder Journalistenkollege, der just Kempowski beim Interviewtermin mit „Guten Tag, Herr Kempinski“ angesprochen hat. Ums Haar wäre das Gespräch geplatzt, hätte man nicht sehr begütigend auf den Meister eingeredet.
Die Hamburger „Zeit“ hat’s erfasst, als sie Dortmund vor Jahren „die unaufgeregteste Großstadt der Republik“ nannte. Sofern es nicht gerade um Fußball geht, stimmt dies bis heute.
Während der in aller Regel aus schwäbischen Kleinstädten stammende Berliner immerzu krampfhaft starr an den unzähligen Promis vorbei blickt (schließlich ist man nun Hauptstädter und steht über derlei Kleinkram), bleibt man im Revier von vornherein unbeeindruckt. Jetzt sage bloß niemand, das sei geflunkert.
Jedenfalls kann man allen Paparazzi nur raten, ihre Wohnstatt nicht im Ruhrgebiet zu nehmen. Es lohnt sich einfach nicht. Die paar Sensationsfotos, die da anfallen, knipsen wir hier nebenher aus der Hüfte mit (siehe erregendes Foto).
Hat er im Scherzartikelgeschäft etwas ge- oder etwas verkauft? Vielleicht ein Katzenklo? Bru-har-har!!!
Das glaubt mir jetzt wahrscheinlich kein Mensch: Vorhin haben wir „bei uns umme Ecke“ in Dortmund keinen Geringeren als Helge Schneider gesehen. Er kam uns aus der Sparkasse entgegen, wo er Geld gezogen hatte. Gleich darauf hat er einem Obdachlosen Geld gegeben. Und dann ging er – ungelogen – in ein Scherzartikelgeschäft… Großes Ehrenwort!
Es ist nicht schlimm, wenn man nichts über MW weiß und nichts von ihm kennt. Im Gegenteil, man sollte dankbar dafür sein. – In Dinslaken kommt man nicht drumherum. Das ist bedauerlich.
Wendler? Wer ist das denn? (Ich weiß wirklich nur die Branche, sonst gottlob nix).
Neulich sah ich Michael Wendler hoch zu Ross. Er trug keinen Reithelm. Es folgten ihm dennoch keine Paparazzi. Vielleicht war er ’s ja gar nicht.
Vielen Dank!
Hab’s getilgt.
Und ich ziehe errötend ein s zurück!
Es ist die Frage, ob du mich erkennst – ich war ja schon ein Geringes jünger, dazu hatte man mir die Haare (damals beinah hüftlang!)hochgesteckt, um darauf einen Puscheldeckel zu befestigen. Die gesamte Einstellung dauert etwa 3,5 – 6 Sekunden, während derer ich mit einem Pulk Menschen aus der Kirche ströme; die Aufnahme musste dennoch mehrfach wiederholt werden, beispielsweise wegen mir … öhömm …
Irgendwo habe ich aber noch ein Photo, das kann ich dir mal zeigen. Wenn ich es finde.
@Olram: Ohne Beleuchter keine Promis!
@Michaela: Wenn der Film mal wieder gesendet wird, dann wird der Recorder angeworfen, dass es nur so seine Art hat.
Zu der Zeit kannte ich einen Beleuchter am Grillo-Theater. Charlie.
U. a. auf der wunderschönen Eyneburg, genannt Emmaburg, (http://www.eyneburg.com/index.php?id=1&L=0) in Belgien zwischen Kelmis (La Calamine) und Hergenrath und damit in der Nähe von Aachen gelegen, drehte der WDR einst unter der Regie von Wilhelm Semmelroth die Außenaufnahmen zum Zweiteiler „Onkel Silas“ nach Joseph Sheridan Le Fanu. Man schrieb das Jahr 1977, ich wohnte mit meiner Familie in Hergenrath (Das war nicht ungewöhnlich: Belgien war billiger als Deutschland, daher wohnten viele Aachener und auch Studenten direkt hinter der Grenze.), und meine Mutter, ihres Zeichens Lehrerin an einer Aachener Schule, organisierte für ihre Klasse einen Ausflug an den Drehort. Ich ging mit und fand alles toll, und da fragte sie kurzerhand nach, ob denn ihre 16jährige Tochter und deren gleichaltrige Freundin nicht als Statistinnen mitwirken könnten. Und so geschah es. Wir mussten, in lange Kleider gehüllt und mit lustigen Hütchen versehen, aus der Kirche in Herve (http://de.wikipedia.org/wiki/Herve) geschritten kommen und erleuchtet aussehen. Das gelang mir gut, nur dass ich vergaß, die Brille abzunehmen.
Jetzt hör aber auf!
Wie kam d a s denn?
Ich habe mal mit Hannes Messemer und Ellen Schwiers vor der Kamera gestanden!
Schier unmöglich! Bei seiner GrÖße! So schlimm kann die Kurzsichtigkeit nicht sein!
„…schaute angestrengt auf seine Fußspitzen.“
Kann er denn sooooo kurzsichtig sein, dass er sogar seine Fußspitzen anpeilen muss?
Vor zwei Jahren in Paris war meine Frau an der Rue de Rivoli so fasziniert von den Schaufenstern der Edelmarken „Dior“ und „Gucci“, dass ihr gar nicht auffiel, wie Herr Sarkozy auf dem Gehsteig mit seinen drei Bodyguards einen Bogen um sie machen musste. Monsieur le President kam wohl vom Mittagessen aus dem „Bristol“, und bis ich meine Frau auf ihn aufmerksam gemacht haben konnte, war das Grüppchen bereits fünzig Meter weiter Richtun Elysee. Er hat übrigens nicht gegrüßt, sondern schaute angestrengt auf seine Fußspitzen.
Auf einem Bahnsteig des Düsseldorfer Hauptbahnhofs sah ich einst an einem Abend – lang, lang ist’s her – Friedrich Heer mit Mantel und Schal und zwei dicken Aktentaschen; in denen wahrscheinlich Bücher waren. Er machte ein recht verdrießliches Gesicht. Keine(r) außer mir schien ihn zu kennen.
Und ich war auch zu schüchtern.
Promis laufen mir in Essen so selten übern Weg, dass ich Katja Riemann mal für ne x-beliebige Bekannte gehalten, und gegrüßt, hab. Sie grüßte freundlich zurück. Als ich an ihr vorbei gegangen war, fiel mir ein, woher ich sie kenne. Seit dem lass ich natürlich nichts auf sie kommen! – Kerl, hatt ich n Schwein, dass mir das nicht mit Frau Ferres passiert ist.