„Und der Köter hört dich ohne meckern zu“

Wenn man durch die Fußgängerzone einer beliebigen Stadt im Ruhrgebiet schlendert, dann hört man – oft ganz unfreiwillig – die seltsamsten oder lustigsten Wortwechsel. Gerade der Dialekt der Ruhrpottsprache mit seinen eigenen Wortschöpfungen macht viel Spaß. Und manchmal kommt sogar Philosophisches dabei heraus.

Ein Hund mault selten. (Foto Pöpsel)

Ein Hund mault selten. (Foto: Pöpsel)

Neulich sah ich zwei ältere Frauen im Gespräch, die eine mit einem Dackel an der Leine. Gerade hatte sie ihrer Bekannten erzählt, dass ihr Partner ausgezogen und das Leben in der Wohnung so still geworden sei. Tröstend erfuhr sie von ihrem Gegenüber, für die häusliche Zufriedenheit brauche man doch keinen Mann. Alleinsein sei viel schöner: „Da kannsse maulen oder nich maulen, wie de willss, und der Köter hört dich ohne meckern zu.“

Ähnlich lakonisch erlebten wir einen Dortmunder im Urlaub, der in einer offenen Telefonzelle stand und seinem Freund oder Verwandten zufrieden vom Aufenthalt in der Fremde berichtete. Das Wichtigste fasste er in zwei kurzen Sätzen zusammen. „Iss schön hier. Wir sind ja widda in datselbe Hotel, woll?“ Am besten sieht es da aus wie zuhause, dann kann gar nichts schiefgehen.

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Über Hans Hermann Pöpsel

Historiker und Germanist. Pensionierter Redakteur
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